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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Rüttelt und klärt auf

Liebesmühe
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Klappentext:

„Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten ...

Klappentext:

„Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten Leben. Das winzige Kind ein Fremder, den zu lieben ihr kaum gelingen will. Warum scheint plötzlich all das, wovon sie – als Wissenschaftlerin, als Feministin, als Frau – überzeugt war, nicht mehr gültig zu sein? Christina Wessely erzählt die berührende Geschichte einer Mutterwerdung und verbindet dabei eindrucksvoll persönliche und essayistische Erkundung. Mit Intelligenz und Zärtlichkeit umreißt sie ihr Selbstverständnis als emanzipierte Frau – in Kollision mit gängigen Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Liebe.“





Fazit:

Dieses Buch hat mich durch jede erdenkliche Gefühlslage geführt. Es ist schonungslos ehrlich und offen, die Sätze stets pointiert. Mit dem Gefühlszustand konnte weder ich noch die Protagonistin umgehen. Die Distanz, die die frischgebackene Mutter verspürt, wird von namenlosen Charakteren (u.a. sie selbst und das Baby) verstärkt untermauert. Dadurch wirkt die Atmosphäre noch kühler, noch unzugänglicher. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass sie an einer postpartalen Depression leidet. Sie durchlebt eine Traurigkeit, Stimmungslabilität und Irritierbarkeit - dieser Zustand ist stellenweise wirklich schwer zu ertragen. 



Doch Christina Wesselys Erfahrung soll nicht Angst sondern Mut machen, Klarheit verschaffen und die Sorge des Mutterseins und des Mutterglücks nehmen. 
Leider wird noch viel zu wenig über diese Thematik gesprochen/geschrieben und der Druck durch gesellschaftliche Erwartungen nach wie vor zu stark ausgeübt. Ich hoffe, dass sich (werdende) Mütter mit solchen Lektüren verstanden und aufgehoben fühlen. 



Nicht unerwähnt möchte ich jedoch lassen, dass psychisch labile Leser:innen möglicherweise getriggert werden können.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Gefährliches Spiel

Undurchschaubar
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Klappentext:

„Noa fühlt sich unendlich einsam. Sie sucht Geborgenheit und vor allen die Freundschaft mit der charismatischen Olivia. Um sie für sich zu gewinnen, nutzt Noa eine Spyware-App. Immer tiefer ...

Klappentext:
„Noa fühlt sich unendlich einsam. Sie sucht Geborgenheit und vor allen die Freundschaft mit der charismatischen Olivia. Um sie für sich zu gewinnen, nutzt Noa eine Spyware-App. Immer tiefer dringt sie in Olivias Leben ein und treibt mit ihr ein gefährliches Spiel, bei dem Noa alles riskiert. 

Ein packender Roman über die ungeheure Sehnsucht nach Nähe und den schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge.“





Fazit:

Der Jugendroman entführt uns in eine Welt voller Geheimnisse, Kontrolle und Intrigen. Mit ihrem fesselnden Schreibstil entfaltet die Autorin eine Geschichte, die den Leser trotz der wenigen Seiten, dennoch in ihren Bann zieht. Durch ihre lebendige und packende Erzählweise entsteht eine Atmosphäre, die den Leser durch die Geschichte trägt. Vor allem, weil man lange nicht weiß, wann und wie Noa die Kontrolle über alles verlieren wird. Denn eins ist sicher, ihre Aktion kann nur schiefgehen.



Man kann sich gut in verschiedene Situationen hineinversetzen, genauso wie in die vielschichtigen Charaktere. Jeder von ihnen hat seine eigenen Geheimnisse und Motivationen, sodass man nie sicher sein kann, wem man trauen kann. Die Themen Kontrolle und Manipulation sind in unserer Gesellschaft aktueller denn je, und Oppermann versteht es, diese in einer packenden Geschichte zu thematisieren. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt und dazu ermutigt, kritisch zu hinterfragen, was um ihn herum geschieht.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ängste in den eigenen vier Wänden

You Let Me In
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Klappentext:

„Nichts fühlt sich richtig an, seit Elle in ihr spektakuläres Haus an Cornwalls Küste für eine Woche an Fremde vermietet hat. Sie hört Geräusche in der Nacht, Dinge wurden bewegt, jemand ...

Klappentext:

„Nichts fühlt sich richtig an, seit Elle in ihr spektakuläres Haus an Cornwalls Küste für eine Woche an Fremde vermietet hat. Sie hört Geräusche in der Nacht, Dinge wurden bewegt, jemand war in ihrem abgeschlossenen Schreibzimmer, und in ein Tischbein ist »Lügnerin« eingeritzt. Ihr wahrgewordener Traum von einem Platz zum Schreiben am Meer, den sie sich nach dem überwältigenden Erfolg ihres ersten Romans geschaffen hat, wird zum Albtraum. Bildet Elle sich alles nur ein, wie ihre Schwester Fiona meint, oder hat es wirklich jemand auf sie abgesehen? Und kennt nun ihr dunkelstes Geheimnis …“





Fazit:

Elle war mir eine durchweg sympathische Protagonistin, doch ihrer Wahrnehmung konnte ich nicht immer trauen. Bildet sie sich Sachen ein, wird sie paranoid oder passieren diese wirklich? 
Ich habe mit ihr an ihrem Verstand gezweifelt und skurrile Geschehnisse hinterfragt. Dieses Spielchen hat mir wirklich sehr gefallen. 

Im Laufe der Geschichte kommen und gehen Verdächtige. Auch die Rückblicke in die Vergangenheit sorgen für Verwirrungen. Was hat Elle damals verbrochen und was spielt das Ganze in der Gegenwart für eine Rolle?! Für mich blieb es lange undurchsichtig. Die angsterfüllte Atmosphäre, gespickt mit einigen unerwarteten Wendungen und einem überraschenden Ende, bescherten mir ein spannendes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Steht Psycho drauf - ist Psycho drin

Lügst Du? Wenn die Wahrheit alles zerstört
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Klappentext:

„Eigentlich wollte Mira ihre Entlassung aus der psychiatrischen Klinik feiern - aber der Tag, an dem sie endlich wieder zu Hause ankommt, entpuppt sich als absoluter Albtraum: In ihrem Ehebett ...

Klappentext:

„Eigentlich wollte Mira ihre Entlassung aus der psychiatrischen Klinik feiern - aber der Tag, an dem sie endlich wieder zu Hause ankommt, entpuppt sich als absoluter Albtraum: In ihrem Ehebett liegt die blutüberströmte Leiche ihrer besten Freundin Josie. Doch beim Eintreffen der Polizei ist die Tote plötzlich verschwunden. Mira ist verwirrt: Hat sie sich das Horrorszenario nur eingebildet? Oder hat ihr Mann Samuel ihre beste Freundin getötet? Als Beweise auftauchen, die Samuel belasten, gerät Mira immer tiefer in einen Strudel des Misstrauens. Lügt Samuel? Welches dunkle Geheimnis verbergen seine Eltern? Oder verstrickt Mira sich selbst in ein Netz aus Lügen und Täuschungen?“





Fazit:

Ein Thriller voller perfider Psychospielchen, genialen Wendungen und ganz vielen Charakteren, denen ich nicht mal ansatzweise trauen konnte. Mehrmals dachte ich das Spiel verstanden zu haben … Pustekuchen! Der Autorin ist es gelungen mich mehrmals auf eine falsche Fährte zu führen. Der Fakt, dass Mira die Leiche ihrer besten Freundin, kurz nach dem Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik findet und sie zudem auch noch Tabletten einnimmt, stellt einiges auf den Kopf. Wie verlässlich sind ihre Aussagen? Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Der Zusammenfluss von Realität, Einbildungen und Unglaubwürdigkeit lässt nicht lange auf sich warten. Die Autorin behält das Tempo unglaublich gut bei, von entspannten Lesestunden ist hier nicht die Rede. Mega gut konstruiert, klare Weiterempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Wechselseitiges Lesevergnügen

Climate Action
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Klappentext:

„Ein Mädchen flüchtet aus der Bahn und rempelt dich an. Erst zu Hause merkst Du, dass sie etwas in deine Tasche geschmuggelt hat. Ein Tagebuch - mit höchst brisantem Inhalt. Du kannst nicht ...

Klappentext:

„Ein Mädchen flüchtet aus der Bahn und rempelt dich an. Erst zu Hause merkst Du, dass sie etwas in deine Tasche geschmuggelt hat. Ein Tagebuch - mit höchst brisantem Inhalt. Du kannst nicht anders, du fängst an zu lesen. Die Geschichte von drei Jugendlichen, die zu Klimaaktivist:innen werden, nimmt dich sofort gefangen. Auch du findest ja, dass sich endlich was ändern muss, um das Klima zu retten. Pauline, Sadiq und Vic reden nicht bloß, sie unternehmen was. Auch Sachen, die eigentlich verboten sind. Du hast nun das Tagebuch und damit das Schicksal der Gruppe in der Hand und kannst bestimmen, wie weit ihr gehen werdet. Doch mit jeder deiner Entscheidungen musst du dann auch leben …"





Fazit:

Die ungewöhnliche Perspektive (aus dem Klappentext) zieht sich genauso durch das ganze Buch weiter. Ich fühlte mich auf Anhieb angesprochen, abgeholt und angestiftet weiterzulesen, zu erfahren was es mit dem Tagebuch auf sich hat. Bis zur Hälfte des Buches lebt das Buch von den Tagebucheinträgen sowie der direkten Ansprache an den Leser:in. Die Sprache ist authentisch, jugendlich, lebendig und zeitgemäß. Ich fühlte mich wohl und der Clique angeschloßen. Pauline, Sadiq und Vic werden bei ihren Aktionen immer mutiger, immer heftiger - bis es zu dieser einen Entscheidung kommt, an der ich nun wählen durfte. Ich habe mich ehrlicherweise nur für eine von vielen Ausgängen entschieden da ich mir den Spaß für das nächste Mal aufheben wollte. Der interaktive Part hat mich unterhalten und bei Laune gehalten. Ich war total neugierig darauf zu erfahren wie es weitergeht, wenn ich mich für diesen einen Weg entscheide.

Ich verstehe den Sinn dieser Geschichte und bin froh, dass man sich nach dem eigenen Gefühl immer wieder umentscheiden kann. Das Thema "Klimaschutz" wird sensibilisiert und von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Super Sache, cool gemacht. Ich hatte Spaß!

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