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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2017

Ein höllisch spannendes und witziges Hörbuchspektakel

Luzifer junior – Teil 2: Ein teuflisch gutes Team
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Für Luzifer Junior, dem Sohn des Teufels, gehen die Ferien zu Ende und das bedeutet die Rückkehr in die Welt der Menschen, ein Wiedersehen mit seinen Freunden und endlich wieder der Genuss von Schokolade. ...

Für Luzifer Junior, dem Sohn des Teufels, gehen die Ferien zu Ende und das bedeutet die Rückkehr in die Welt der Menschen, ein Wiedersehen mit seinen Freunden und endlich wieder der Genuss von Schokolade. Doch das neue Schuljahr läuft nicht ganz reibungslos. Die ständige Heimlichtuerei vor seinen Freunden (er darf seine wahre Identität nicht enthüllen), das merkwürdige Verhalten seiner Freundin Lilly, die aggressiven Rugby-Jungs der Dorfmannschaft und nicht zuletzt der noch nicht enttarnte Spion seines Vaters lassen Luzi nicht zur Ruhe kommen.

Gleich zu Beginn habe ich mich köstlich amüsiert, wie in der Hölle diskutiert wird, was man mit der schnell wachsenden Spezies der Rechtschreibignoranten anstellt. Die Welt der Hölle und Dämonen ist detailreich ausgestaltet, so dass man ein gutes Bild davon erhält. Die Verknüpfung mit der modernen Welt und technischen Schnickschnacks machen dieses Buch für die Zielgruppe umso interessanter. Aber auch als Erwachsener habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Mein Sohn hat das Hörbuch zuerst gehört und an mich zurückgegeben mit dem Kommentar: "Das ist toll! Gibt es da noch mehr davon?"

Christoph Maria Herbst ist die perfekte Sprecherwahl für dieses Hörbuch. Neben der Stimmvariation und den Witz beeindruckt mich auch das Höllentempo, in denen er die Aaron-Parts spricht. Wenn ich das vorlesen müsste, würde ich mich wohl ständig verhaspeln und es käme auch nur halb so witzig rüber. Nicht umsonst gehört Christoph Maria Herbst zu meinen Lieblingssprechern, gerade wenn es um humorvolle Bücher geht.

Fazit: ein höllisch spannendes und witziges Hörbuchspektakel, das nicht nur Kinder kichern und mitfiebern lässt!

Veröffentlicht am 11.10.2017

Eine neue Dimension des Leseerlebnisses durch 14 verschiedene Duftseiten

Kräuterhexe Thymiana beim Koboldkönig
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Thymiana hat so ihre Probleme mit dem Zaubern und Besenfliegen. Dafür hat sie ganz andere Qualitäten: sie ist die beste Kräuterhexe der Gegend. Mit so einem Ruf hat man viele Kunden und so rührt sie den ...

Thymiana hat so ihre Probleme mit dem Zaubern und Besenfliegen. Dafür hat sie ganz andere Qualitäten: sie ist die beste Kräuterhexe der Gegend. Mit so einem Ruf hat man viele Kunden und so rührt sie den ganzen Tag Salben, stellt Medizin und Badekräuter zusammen. Eines Nachts wird sie von ihrer Schwester Lavenda aus dem Schlaf gerissen. Ihre Großmutter hat die Schlafkrankheit erwischt. Dagegen hilft nur die Inguruwurzel. Dummerweise wächst diese nur im Koboldwald, wo der grummelige Koboldkönig herrscht. Ob es ihnen zusammen gelingt, die Inguruwurzel zu finden und unbemerkt am Koboldkönig vorbeizuschmuggeln?

Schon das Vorsatzpapier ist ein Hingucker. Hier gibt es Rezepte und andere Kräuteranwendungen zu entdecken. Auf der ersten Seite stellt sich Thymiana mit ihrem besten Freund, der Spinne Kiko, vor und verrät wie man die 14 verschiedenen Düfte im Buch erschnuppern kann. Die großen doppelseitigen Bilder sind einfach zauberhaft. Neben den Hauptdarstellern gibt es viele kleine Tiere zu entdecken, die ihren ganz eigenen Schabernack treiben. Auch beim Text wurde mit verschiedenen Schriftarten und -größen gearbeitet. Immer wieder gibt es Seitenkommentare zum eigentlichen Text. Für mich eher ungewöhnlich für Bilderbuch: die Geschichte wurde in der Ich-Erzählperspektive geschrieben.

Das absolute Highlight dieses Buchs sind natürlich die Düfte. So etwas habe ich bisher in keinen Buch erlebt und es eröffnet eine ganz neue Dimension des Leseerlebnisses. Wenn man im Buch über die rechte Seite streicht, entfaltet sich der jeweilige Duft. Auf der Seite gibt es auch immer einen kleinen Hinweis, um welchen Duft es sich handelt. Hierbei handelt es sich nicht ausschließlich um Kräuterdüfte, sondern es kommen auch Düfte wie Tannennadeln, Spinnenpups oder Rauch vor – so wie es zur jeweiligen Handlung passt. Die Favoriten meines großen Sohnes sind Lavendel und Schokolade, meine Honig und die Frühlingswiese. Die Kombination von Dufterlebnis, Geschichte und den Ideen auf dem Vorsatzpapier wie z.B. Spezialkakao, Glückstee, Kräutersocken, Zaubersalbe, Koboldwaldbad eröffnet Kindern einen Zugang zur Welt der Kräuter und regt zum weiteren Experimentieren und Erforschen an.

Es wird im Buch darauf hingewiesen, dass die Duftlacke in diesem Buch keine gesundheitlsschädlichen Stoffe enthalten und nach neusten Vorschriften hergestellt wurden.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Voller kreativer Ideen, die einfach und schnell umzusetzen sind

Ab die Post!
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Heute möchte ich euch ein Kreativbuch vorstellen, dass mich absolut begeistert hat. Wie der Titel "Ab die Post!" schon erahnen lässt, dreht sich alles um die Post. Das Besondere ist, dass hier nicht einfach ...

Heute möchte ich euch ein Kreativbuch vorstellen, dass mich absolut begeistert hat. Wie der Titel "Ab die Post!" schon erahnen lässt, dreht sich alles um die Post. Das Besondere ist, dass hier nicht einfach nur einzelne DIY-Ideen mit Anleitung aneindergereiht aufgeführt werden. Nein, dieses Buch ist viel mehr. Das ganze ist in eine Comicgeschichte eingebunden. Der Briefträger Ricky Schnick freut sich, wenn er bei Fantasilie Post abgeben kann, denn die Briefe, die sie bekommt, sind immer ganz besonders schön. Die beiden kommen ins Gespräch, wieso Fantasilie immer so tolle Briefe bekommt und so wird Ricky Schnick auf einen Ausflug eingeladen, mit Fantasilie zusammen einige ihrer Freunde zu besuchen. Und so ergibt sich eine Gliederung des Buchs. Immer wieder besuchen wir neue Freunde und bekommen dort deren Spezialgebiet vorgestellt. Was ich besonders schön finde, ist die direkte Ansprache des Lesers. Das schafft Nähe, wirkt persönlich und man fühlt sich wohl und angesprochen.

Nun wollt ihr sicher ein paar Beispiele hören, was an DIY-Ideen im Buch enthalten ist und ich will euch gern ein paar Beispiele nennen. Es gibt insgesamt 6 Kapitel:

1. Mailart
Hier machen wir aus Briefumschlägen Kunstwerke, stellen eigene Briefumschläge her, üben Schnörkelschrift, basteln Briefmarken (falls man keine echte Briefmarke braucht) und stellen ein Siegel her.

2. Spaßpost
Bei Spaßpost gilt: mach nur das, was du auch gern bekommen würdest. Denn neben Konfettiüberaschungen und Ballonpost gibt es z.B. auch Briefschreck oder anonyme Post aus geklebten Buchstaben. Des weiteren sind hier auch Geheimschrift und Rubbelfelder ein Thema. Was ich persönlich sehr spannend finde, ist das große Postexperiment, wo z.B, ein Flipflop beschriftet und frankiert wird und dann ab in den Briefkasten. Ob das ankommt? Ich habe bereits mein eigenes Postexperiment im Kopf.

3. Freundschaftspost
Hier habe ich eine sehr süße Idee gefunden: die verschickbare Umarmung. So schnell und einfach umgesetzt und eine große Freude für z.B. Omas in der Ferne. Außerdem gibt es noch eine Idee, wie man sich selbst verschicken kann, oder eine Kuschelpostkarte oder auch ein Zahlenrätsel.

4. Geschenke per Post
Hier gibt es verschieden Ideen für Karten, Paketverpackungen und Einladungen.

5. Praktisches rund um die Post
Was kann man denn als fleißiger Briefeschreiber so gebrauchen? Eigenes Briefpapier, ein Addressbuch, einen Briefkasten und eine Postsammelschachtel zum Beispiel.

6. Urlaubspost
Auch an die Urlaubspost wurde gedacht und einige kreative Ideen vorgestellt.

Im Buch verteilt sind auch 12 Tipp & Trickthemen, die das Briefeschreiben erleichtern sollen. So geht es z.B. um Liebesbriefe, Entschuldigungen und Gedankenmindmaps.

Fazit: Das Buch ist voller kreativer Ideen, die einfach und meist schnell umsetzbar sind. Cover, Gestaltung, Text, Ideen und Comic - alles greift alles wunderbar ineinander. Dieses Buch ist ein Gesamtkunstwerk, das auch zu ganz eigenen Ideen inspiriert. So sollte das sein!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Supermops ist ein Superbuch

Supermops und der dreiste Dackelraub
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Helge hat einen Hund als Haustier - der Traum vieler Kinder, oder? Aber Helge ist nicht glücklich, denn Mops schläft den ganzen Tag und ist voll laaaangweilig. Wie gern hätte er ein richtig gefährliches ...

Helge hat einen Hund als Haustier - der Traum vieler Kinder, oder? Aber Helge ist nicht glücklich, denn Mops schläft den ganzen Tag und ist voll laaaangweilig. Wie gern hätte er ein richtig gefährliches Haustier gehabt, z.B. ein Krokodil. Was Helge nicht weiß, ist das Mops während er in der Schule ist, immer das Haus nach Futter absucht. So findet das faule Exemplar von Hund eines Tages ein merkwürdiges Gammelwürstchen hinterm Kühlschrank, dessen Verzehr ungeahnte Folgen haben wird.

Nun kann Mops nicht nur die schwersten Matheaufgaben lösen, Saltos springen und schwere Sachen heben, sondern auch sprechen. Helge ist sprachlos als er nach der Rückkehr aus der Schule in seinem Zimmer einen Supermops samt Heldenumhang und Augenmaske vorfindet, ganz Superheld wie er es aus seinen Comics kennt. Es dauert auch nicht lange, da haben die beiden ihren ersten Fall samt Superschurken.

Dieses Buch ist ein Riesengaudi. Nicolas Gorny ist ein sowohl spannendes als auch sehr lustiges Superheldenabenteuer gelungen. Ein Mops hat nicht unbedingt die anatomischen Anlagen eines Superhelden. Aber das haben wir offensichtlich total unterschätzt. In diesem Abenteuer sind die Kleinen die ganz großen Helden. Supermops ist sehr frech und selbstbewußt, Helge (vom Herrchen zum Superheldenassisten degradiert) ein sympatischer Junge von nebenan, für den seine geliebten Comichefte nun Wirklichkeit werden. Endlich darf er die erträumten eigenen Abenteuer erleben. Zusammen sind die beiden Helden ein Superteam.

Mit Pascal Nöldner wurde der perfekte Illustrator für diese Superheldengeschichte gefunden. Gekonnt setzt er Helden wie Schurken ins Rampenlicht. Der Comicstil passt hier natürlich wie die Faust aufs Auge. Was mir bei den Erstlesebüchern vom Südpolverlag immer sehr gut gefällt, ist die Vorstellung aller Hauptpersonen am Anfang des Buchs.

Mit kurzen Kapitel, großer Schrift und Illustrationen auf jeder Doppelseite ist das Buch perfekt für fortgeschrittene Leseanfänger geeignet und sollte selbst Lesemuffel zum Lesen animieren.

Fazit: Superheld, Superschurke, Supermops ist ein Superbuch, das auch Superlesemuffel überzeugen sollte!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Eine spannende Fortsetzung mit unerwartetem Ende

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Jess ist zurück aus dem Sommercamp. Enttäuscht von ihrer ehemals besten Freundin Robyn, setzt diese noch einen drauf und erzählt in der Schule Lügengeschichten über Jess. Als dann auch noch Cayden als ...

Jess ist zurück aus dem Sommercamp. Enttäuscht von ihrer ehemals besten Freundin Robyn, setzt diese noch einen drauf und erzählt in der Schule Lügengeschichten über Jess. Als dann auch noch Cayden als neue Schüler an der Monterey High School auftaucht, ist der erste Schultag gründlich ruiniert. Was wollen Cayden, Apoll, Athene, Zeus und Hera in Monterey? Und wird auch Agrios dort auftauchen?

Was Jess natürlich nicht weiß, Cayden alias Prometheus bekommt in jedem Jahrhundert drei Chancen, um seine Sterblichkeit zu erlangen. Dafür wählt Athene ein Mädchen aus, um das Prometheus kämpfen muss, als wolle er es wirklich für sich gewinnen. Widersteht das Mädchen ihm 60 Tage lang, hat er den göttlichen Wettstreit für sich gewonnen. Runde 2 ist also eröffnet und wir dürfen gespannt sein, welches Mädchen es diesmal trifft.

Seit Band 1 „Götterfunke. Liebe mich nicht“ wissen wir, dass Jess keine gewöhnliche Sterbliche ist. Sie ist eine Diafani. Für sie ist die Welt der Götter sichtbar und sie vergisst im Gegensatz zu anderen Menschen die Begegnung mit einem Gott nicht. Die Aufgabe einer Diafani ist, alles über die Götter aufzuschreiben, sozusagen als Chronist. Mit der Diafani-Gabe erweckt Jess die Aufmerksamkeit beider Lager. Ob Jess noch mehr Kräfte besitzt, als sie bisher weiß?

Das Buch ist wieder toll ausgestattet. Der Umschlag hat einen wunderschönen metallischen Glanz und im Vorsatzpapier sehen wir ein Karte mit den wichtigsten Handlungsorten in Monterey. Zwischen jeden Kapitel erzählt uns Hermes, was er vom aktuellen Geschehen hält. Abgerundet wird das Buch von einem Stammbaum der Lichtgötter, einem Glossar und einem Cookie-Rezept.

Marah Woolf gelingt es wieder, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Jess versucht Cayden zu hassen, aber ihr „dummes Herz“ macht ihr da immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Die explosive Stimmung zwischen Cayden und Jess ist durch den sarkastischen Schlagabtausch zwischen den beiden Hauptpersonen nicht nur spannend, sondern auch höchst amüsant. Sehr schön ist es auch, dass wir nun Jess „normales Leben“ kennenlernen. Und das ist wahrlich kein leichtes. Die Schule verlangt einiges ab, sie jobbt in einer Pizzeria und sorgt sich um ihre Mutter und Schwester. Ständig lebt sie in der Angst, dass die Mutter wieder in die Alkoholsucht zurückfällt. Und als wäre das nicht genug, kommen nun noch die Scherereien mit der Götterclique hinzu. Ich liebe den Schreibstil von Marah Woolf. Der Mix zwischen Spannung, Humor, Fantasie und Entwicklung der Charakere ist sehr gelungen. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Die vielen Wendungen und das Auftauchen neuer Charaktere erzeugen immer mehr Spannung und mit dem Ende des 2. Bands hätte ich niemals gerechnet. Nun heißt es warten auf den finalen dritten Band, der „Götterfunke – Verlasse mich nicht“ heißt und am 16.März 2018 erscheinen wird.