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Veröffentlicht am 09.10.2017

Actiongeladenes Detektivspektakel mit Comicelementen

Flätscher – Krawall im Kanal
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Juhu, Flätscher ermittelt wieder! Und der große Räuber (7) hat gejubelt, als ich ihm den neuen Band der Flätscherreihe unter die Nase hielt. Das coole Stinktier Flätscher und sein Assistent Theo haben ...

Juhu, Flätscher ermittelt wieder! Und der große Räuber (7) hat gejubelt, als ich ihm den neuen Band der Flätscherreihe unter die Nase hielt. Das coole Stinktier Flätscher und sein Assistent Theo haben einen neuen Fall. Sekretärin Chloe, Olaf von der O-Clique und weitere Tiere des Hinterhofs sind spurlos verschwunden und die Spur führt in das Kanalsystem. Wer steckt dahinter und wie kann das Ermittlerteam dem Entführer das Handwerk legen?

Antje Szillat und Jan Birck haben wieder ein tolles Buch vorgelegt. Die spannende und actiongeladene Geschichte wird durch die tollen Illustrationen von Jan Birck perfekt ergänzt. Neben lustigen Details in den Bildern werden auch ganz viele Comicelemente wie z.B. Sprechblasen eingebunden, was den Text nicht nur auflockert, sondern auch für kleine Leseänfanger in übersichtliche Häppchen portioniert. Die Lesemotivation wächst und es muss immer noch ein Kapitel sein und noch ein Kapitel. Natürlich eignet sich das Buch auch ideal zum Vorlesen.

Flätschers selbstüberzeugtes , ja gar freches Auftreten kombiniert mit seinem ureigensten Vokabular wie das inzwischen berühmte Logissimo, schaffen einen unverwechselbaren Charakter. Theo hat in diesen Band eine Menge Selbstvertrauen hinzugewonnen. Und ich selbst bin ja großer Fan der alten Frau Knesemaier, die man beim Vorlesen so toll inszenieren kann. Das Buch ist der 2. Band der Flätscher-Reihe, lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, da die Abenteuer in sich abgeschlossen sind. Im Herbst soll bereits der 3. Band erscheinen und wir finden das grandissimo!

P.S.: Für Nebenwirkungen wie unauffindbare Kochlöffel und entführte Töpfe durch kleine Leser bzw. Zuhörer sowie das Entstehen neuer Lärmquellen kann Flätscher keine Haftung übernehmen. Auch möglicherweise entstehende Plagiatvorwürfe durch junge Komponisten, die ihre Inspirationen auf das coolste Stinktier der Stadt zurückführen, muss er von sich weisen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Fantastisches Hörbuch mit ganz viel Spannung

Die Mississippi-Bande. Wie wir mit drei Dollar reich wurden
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Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts im Bayou im Süden der USA. Die vier Kinder Peter, Eddie, Julie und Francis finden beim Angeln in einer alten Blechdose 3 Dollar, viel Geld für die Kinder. Sie ...

Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts im Bayou im Süden der USA. Die vier Kinder Peter, Eddie, Julie und Francis finden beim Angeln in einer alten Blechdose 3 Dollar, viel Geld für die Kinder. Sie beschließen sich davon im Versandkatalog eine Pistole samt Munition zu kaufen. Aufgrund einer Verwechslung bekommen sie statt der Pistole eine alte kaputte Uhr. Sie sind enttäuscht, aber nicht in der Lage, einen Umtausch vorzunehmen. Eines Tages kommt ein Vertreter des Versandhauses Walker&Dawn in die Gegend, um alle Kunden bzgl. einer Falschlieferung aufzusuchen. Als die Kinder mit ihm in Kontakt treten, versucht er sie übers Ohr zu hauen. Wenig später finden sie die Leiche des Vertreters und interessante Informationen. Die alte Uhr ist sehr wertvoll und muss unbedingt persönlich nach Chicago gebracht werden. Eine hohe Belohnung winkt. So machen sich die Vier auf den Weg nach Chicago und haben jede Menge Gefahren zu überstehen.

Die Mississippi-Bande besteht aus 4 sehr unterschiedlichen Charakteren: Peter, der von allen Te Trois (da er der dritte von fünf Söhnen ist) genannt wird, ist einen Abenteurer, übermütig und spontan. Eddie ist eher der ruhige Denker mit einem Faible für Schamanen und er ist auch der Scout (Wegefinder), dann die gepanzerte Julie (Joju), die in ihrem jungen Leben viel einstecken musste und auf keinen Fall nach dieser Reise wieder nach Hause zurückkehren möchte und die nie weint und der kleine Francis, Tit genannt als Abkürzung von Petit (Kleiner). Er ist der kleine Bruder von Julie und im Gegensatz zu ihr hat er eine schwarze Hautfarbe und er spricht nicht. Diese 4 unterschiedlichen Charaktere teilen auch das Buch in 4 große Abschnitte: zuerst spricht Te Trois (durch Marco Esser), dann Eddie (durch Patrick Mölleken), dann Julie (durch Mia Diekow) und am Schluß ein gealterter Tit (mit der Stimme von Reinhard Kuhnert). Die Sprecher sind für die einzelnen Charaktere gut gewählt. Beim Wechsel von TeTrois auf Eddie musste ich mich erst kurz einhören, da TeTrois sehr jugendlich lebendig klingt und Eddie dann sehr ruhig, aber dennoch alles perfekt auf die Charaktere abgestimmt und ich finde es sehr gut, dass hier 4 statt nur 1 Sprecher gewählt wurde. Durch den Perspektivwechsel hat der Hörer die Gelegenheit jeden Charakter sehr gut kennenzulernen und seine Herkunft und Geheimnisse zu teilen.

Am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, aber spätestens wenn die Reise der 4 gen Norden beginnt, fiebert man mit. Da gibt es Gefahren zu bewältigen, Probleme und Rätsel zu lösen und letztendlich einen wahren Mörder zu entlarven. Und ja, die Kinder werden tatsächlich reich. Ein amerikanischer Traum. Besonders schön fand ich, dass am Ende des Buchs ein alter Tit nochmal eine Rückblende vom Ende des Abenteuers an gibt und der Hörer so erfährt, was aus den 4 Kindern geworden ist.

Die Altersempfehlung ab 10 Jahren ist durchaus ernst zu nehmen, da hier auch viel harte Zustände der damaligen Zeit und der grausame Umgang mit Kindern in Waisenhäusern zur Sprache kommen. Letztendlich gibt es auch einen echten Mord aufzuklären. Das Abenteuer ist nicht nur spannend, sondern auch tiefgründig und komplex. Im Gegenzug lässt es die damalige Zeit vor dem geistigen Auge des Hörers auferstehen und besticht durch seine Atmosphäre. Auch sehr interessant fand ich zum Beispiel wie das Versandhaus damals entstanden ist und wie gearbeitet wurde. Es gibt also auch jede Menge interessante Details über das Amerika vor über 100 Jahren zu erfahren.

Bleibt abschließend nur noch zu sagen, dass Davide Morosinotto ein fantastisches Werk gelungen ist und ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren noch mehr von ihm hören!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Es geht lustig und spannend weiter!

Das wilde Uff, Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub
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Das wilde Uff ist ein Wesen aus der Steinzeit, das nachdem es über 65 Millionen Jahre geschlafen hat, wieder erwacht ist. Nach seinem ersten Abenteuer mit Lio Peppel wohnt es nun bei der Familie und stellt ...

Das wilde Uff ist ein Wesen aus der Steinzeit, das nachdem es über 65 Millionen Jahre geschlafen hat, wieder erwacht ist. Nach seinem ersten Abenteuer mit Lio Peppel wohnt es nun bei der Familie und stellt dort nur Unsinn hat, was vor allem Mutter Peppel an den Rand des Wahnsinns treibt. Durch die gestiegenen Energie- und Reparaturkosten, die Uff verursacht, muss der Urlaub leider ausfallen, sehr zum Ärger von Lio. Als die Nachricht vom Gewinn eines Hotelaufenthalts in Sizilien ins Haus flattert, macht sich die Familie, nach einigen Diskussionen mit dem Uff im Gepäck, auf nach Italien. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen ist, dass hinter dem angeblichen Gewinn der gefürchtete Professor Snaida steckt, der im Gefängnis einen neuen sizilianischen Freund gefunden hat. Und natürlich sind die beiden hinter dem Uff her.

Das wilde Uff, ein kleines blaues wuscheliges Fellmonster mit dem Kopf voller Unsinn und einer Vorliebe für Tulpen, Geschirr und Duschen im Geschirrspüler, hat nur Unfug im Kopf. Wer würde da nicht die Nerven verlieren. Hier kommt es immer wieder zu Reibereien und irgendwann verdächtigt Mutter Peppel das Uff für wirklich alles verantwortlich zu sein. Wenn es jedoch darauf ankommt, ist jeder für jeden da. Und das ist wichtig, wenn man es mit einer sizilianischen Ganovenfamilie zu tun bekommt. Das Buch ist einfach nur lustig: was passiert wohl, wenn man dem Uff den Begriff Geld mit den Synonymen Kohle und Mäuse erklärt? Das Uff italienisches Speiseeis oder holländiche Tulpenlaster entdeckt? Oder sich zum weltbesten Sandburgerbauer aufschwingt? Wird es dem Professor Snaida gelingen mit der Hilfe der Picobello-Brüder an das Uff heranzukommen? Problematisch erweist sich, dass er nicht offen sagen will, was das Uff eigentlich genau ist und so kommt es auch zwischen den Ganoven immer wieder zu Missverständnissen und letztendlich zu einem turbulenten Finale.

Auch der zweite Band des wilden Uff konnte uns wieder restlos überzeugen. Uff ist wirklich seeeehr frech. Das Buch ist für Kinder ab etwa 8 Jahren geeignet oder zum Vorlesen (so wie bei uns) auch schon für Erstklässler. Die Schrift ist groß und die Kapitellänge ideal. Eine kleine Illustration am Anfang eines jeden Kapitel zeigt an, ob wir uns gerade bei Uff und Lio oder eben bei den Ganoven befinden. Zusätzlich gibt es noch weitere zahlreiche Illustrationen von Benedikt Beck , die im Comicstil gehalten sind und damit perfekt zum Charakter der Geschichte passen. Auch das Ganoventrio überzeugt auf ganzer Linie und macht die Geschichte nicht nur spannend, sondern sorgt durch die Missverständnisse untereinander auch immer wieder für Lacher beim Leser. Durch den tollen Schreibstil von Michael Petrowitz ist man sofort in der Geschichte drin und fliegt und kichert sich geradezu durch die Seiten. Lieber Michael, bitte schreibe noch ganz viele tolle Kinderbücher!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Ein fantasievoller Weltraumspaß zu Träumen

Kalle Komet 1
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Kaum ein Kind geht abends gerne und freiwillig ins Bett. Zu schön ist das Spielen und die Kleinen versuchen, das Unvermeidliche möglichst lange hinzuzögern. Nach der allabendlichen Gute-Nacht-Geschichte ...

Kaum ein Kind geht abends gerne und freiwillig ins Bett. Zu schön ist das Spielen und die Kleinen versuchen, das Unvermeidliche möglichst lange hinzuzögern. Nach der allabendlichen Gute-Nacht-Geschichte tritt dann der Moment ein: das Kind soll schlafen. Genau hier holt Susanne Glanzner ihre kleinen Leser ab. Paul mag auch nicht einschlafen, wälzt sich im Bett umher und seufzt laut. Da klopft es am Fenster. Paul traut sich kaum nachzuschauen. Verblüfft entdeckt er Kalle Komet in einer knallroten Rakete vor dem Fenster. Der hat Paul so laut seufzen gehört, dass er ihn auf eine Spritztour mit dem Ziel „MARSmallows zu angeln“ einlädt.

Als erstes wollen sie Krissie Kristall abholen. Krissie hat eine nicht ganz ungefährliche Eigenschaft. Wenn sie niest, regnet es Niesschnuppen. Also heißt es schnell in Deckung gehen. Und so beichtet Krissie auch, dass ihr bei der letzten Niesattacke, eine Niesschnuppe knallhart in das Orange des Regenbogens geflogen ist. Nun hat der Regenbogen kein Orange mehr und die neue Mission heißt: die Reparatur des Regenbogens. Schwierig wird das ganz dadurch, dass Grossvater Regenbogen sich nicht mehr erinnern kann, woher er das Orange damals genommen hat.

Susanne Glanzner bietet ihren Lesern ein wahres Feuerwerk an Fantasie und Wortspielereien. Allein die tollen Charaktere, die alle im All leben: Krissie Kristall, ALLfred, Großvater Regenbogen, Florine und viele mehr. Und wusstet ihr, dass so eine Weltraumrakete mit Schokolinsen betankt wird? Es muss natürlich auch die richtige Farbe sein, also z.B. Kalles rote Rakete braucht natürlich rote Schokolinsen. Bei den ganzen Sachen, die da so im Weltall rumfliegen, muss es auch hier Regeln geben. Die Verkehrsinsel erinnert dabei verdächtig an eine Pizza. Diese Welt ist einfach traumhaft und zuckersüß. Welches Kind würde sich da nicht wohl fühlen und zu träumen anfangen?

Also wenn das Kind nach dieser Gute-Nacht-Lektüre nicht ganz schnell einschläft und sich in diese obergalaktische kunterbunte Welt träumt, dann kann der einzige Grund nur sein: Es will noch ein Kapitel hören oder das Buch wieder vorn oder den nächsten Band. Der ist übrigens schon erschienen und heißt "Kalle Komet. Auf ins Drachenland".

Veröffentlicht am 09.10.2017

Ein neues Lieblingsbilderbuch im Kinderzimmer

Grumbuck!
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Oliver und Troll betreiben ein kleines beliebtes Café. An einem besonders turbulenten Tag kommt ihnen Olivers kleine Schwester Molly abhanden. Oliver begibt sich mit Troll auf die Suche. Dabei wird er ...

Oliver und Troll betreiben ein kleines beliebtes Café. An einem besonders turbulenten Tag kommt ihnen Olivers kleine Schwester Molly abhanden. Oliver begibt sich mit Troll auf die Suche. Dabei wird er gewarnt, er solle nicht zu nah an den Mampfberg gehen, denn da haust Grumbuck, der größte, gemeinste, grummeligste Troll, den es gibt. Aber Oliver kann man damit keine Angst machen und die Spuren seiner Schwester Molly führen genau dorthin. Was dann weiter passiert, verrate ich nicht, denn die Geschichte wartet mit einigen Überraschungen auf. Meine Söhne folgen dem Buch jedesmal gespannt und selbst jetzt, wo sie die Geschichte kennen, lauern sie mit leuchtenden Augen auf jede Wendung. Das Buch ist derzeit einfach der Renner.

Das Buch kommt mit recht wenig Text aus, der in großer Schrift geschrieben ist, so dass auch mein Leseanfänger hier gern das Vorlesen für den kleinen Bruder übernimmt. Das Buch arbeitet viel mit Dialogen, in Form von Sprechblasen, was es sehr lebendig macht. Hinzu kommt noch, dass Oliver gerne in Reimen spricht. Auch die Illustrationen sind der Hammer! Das Cover mit den auffälligen Farben und dem ängstlich schauenden Troll mit Oliver und Molly an seiner Seite sind einfach ein Hingucker. Dieses Buch fällt auf! Auch im Inneren überzeugen die Vielzahl der lustigen Bilder.

Meine Söhne haben ja einen recht unterschiedlichen Buchgeschmack, was mich als Mutter oft überrascht, aber bei diesem Werk sind sie einer Meinung: absolutes Lieblingsbuch! Adam Stower ist ein Name, nach dem wir weiterhin Ausschau halten werden.