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Veröffentlicht am 10.04.2024

Der Auftakt einer fantastischen Trilogie im orientalischen Setting

Gewürzstraße
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Rezensionsexemplar

Dieses Buch ist ein Meilenstein in meiner Buchblogger Karriere, denn es ist das erste Rezensionsexemplar, welches ich von einem Verlag bekommen habe. Vielen Dank an dieser Stelle ...

Rezensionsexemplar

Dieses Buch ist ein Meilenstein in meiner Buchblogger Karriere, denn es ist das erste Rezensionsexemplar, welches ich von einem Verlag bekommen habe. Vielen Dank an dieser Stelle an den Panini Verlag.

Es war Zeit für mich aus dem europäischen bzw. amerikanischen Setting fortzureisen und mich anderen Kulturen zu öffnen. Den Anfang macht hier „Gewürzstraße“. Das orientalische Setting mit einer Prise Fantasy ist genau was ich zur Abwechslung jetzt brauche. Mit „This Woven Kingdom“ bringt Tahere Mafi die orientalische Kultur und ihren Glauben mehr ins Rampenlicht der deutschen Buchszene, doch leider kommen in der deutschen Buchblase, vor allem auf Bookstagram, viel zu selten Bücher mit der orientalischen Kultur vor. Mit „Gewürzstraße“ hoffe ich, einen positiven Beitrag zu leisten, damit mehr solcher Bücher nicht nur am Markt, sondern bei uns Lesern mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Das Cover ist ein wirklicher Hingucker. Das Türkis stellt einen passenden Kontrast zu den warmen, sandigen Farben im Hintergrund dar und lässt die Magie hervorstechen. Schon am Cover erkennt man, dass die Geschichte orientalisch wird und stellt schon die richtige Stimmung her.

Inhalt

Ein Jahr ist es her seit Imanis Bruder Atheer verschwunden und für tot erklärt wurde. Doch selbst nach dem Begräbnis ohne Leiche, bedrückt die Trauer die ganze Familie. Dass der Rat Atheer als Verräter des Volkes sieht, macht das Leid aber auch nicht leichter. Eines Tages erfahren Imani und ihre Schwester Amira durch Zufall davon, dass Atheer noch am Leben ist. Also wird eine Mission gestartet um ihn zurückzuholen. Doch ausgerechnet Taha soll diese leiten und so begibt sich Imani mit einem Dschinn und einem Jungen, der ihr das Gefühl gibt sie zu hassen, auf eine Reise außerhalb ihrer geschützten Heimat ins Königreich Alquiba, welches von den Verheerenden geführt wird. Was als Rettungsmission startet, wird schnell zu einem Abenteuer, dass Imanis ganzes Weltbild aus den Fugen wirft und nicht jeder so ist, wie er zu sein scheint.

Meine Leseerfahrung

Es beginnt alles ganz ruhig mit der Teezeremonie. Ein meditatives Ritual, dessen Bedeutung wir schnell herausfinden. An dieser Stelle muss direkt das World Building erwähnt werden. Bei den wenigsten Büchern kann ich mir Szenen und die Welt drumherum so gut vorstellen, wie es bei diesem Buch der Fall war. Die Beschreibungen sind wunderschön im Text verwoben, sodass an keinem Punkt ein Überfluss an Informationen entsteht.

Von Anfang an merkt man, dass sich die Handlung gut mit ruhigen Szenen und actionreichen Kämpfen oder Auseinandersetzungen abwechseln. Der Fortschritt der Mission hat ein gutes Tempo und die Erzählung kommt weder schleppend noch zu schnell voran.

Durch die illustrierte Karte in den Klappen, verfolgt man die verschiedenen Städte, die Imani, Taha und das Team bereisen, und erleichtert somit auch mitzukommen. Jeder, der Karten in Büchern mag, wird diese lieben, da sie ganz liebevoll und passend zur Stimmung illustriert wurde.

Komplett unvorbereitet treffen einen dann zwei Dinge: einerseits der gesellschaftskritische Anteil und andererseits wie dunkel und grausam auf einmal das Buch wird.

Sobald die Gruppe in den Städten ankommt, die die Verheerenden besetzen, beginnt es mit der düsteren Grausamkeit. Die Beschreibungen sind so realistisch, dass man nicht anders kann als die Angst selbst nachzuempfinden und mit Imani den Schrecken durchzuleben. Mit jedem Kampf wird die Lage verzweifelter und das Grauen immer schlimmer, denn die Umstände sind durch die Verheerenden alles andere als leicht.

Der gesellschaftskritische Anteil des Buches lässt zwischen den Zeilen an europäische Kolonisatoren denken, die kulturelle Strukturen zerreißen und den Einheimischen mit Rassismus begegnen. Aus der Geschichte sind nicht wenige Fälle bekannt, doch solche Szenarien aus dem Nahen Osten, werden uns in der Schule leider nicht wirklich beigebracht, das sich der Unterreicht großteils auf die europäische Geschichte konzentriert.

Es gibt ein paar Hinweise, dass Gefühle und Liebe eine Rolle spielen sollen, doch ein wirklicher Funken ist bis jetzt nicht wirklich übergesprungen. Vielleicht wird das eine Slow Burn Geschichte, wo sich die Entwicklung über die nächsten Bände ziehen wird.

In dieser ganzen düsteren und grausamen zweiten Hälfte des Buches, sind es nicht nur die Umstände, die das Herz von Imani und des Lesers zerreißen. Denn Taha bringt den größten Plottwist und Verrat in diesem Buch.

Ein sehr präsentes Thema in dem Buch ist definitiv die Familie und Geschwisterliebe. Die Beziehung von Atheer und Imani ist wirklich besonders und wie sie bis zum bitteren Ende an seine Unschuld glaubt ist wirklich die Definition von bedingungsloser Liebe. Auch Amiras Liebe zu ihren Geschwistern ist sehr groß. Ein so enges Band findet man nicht oft und ist sehr wertvoll, weshalb es auch ganz besonders ist davon zu lesen.

Aber auch die Familie und Erziehung spielen eine große Rolle, denn das wird oft erwähnt um irrationales oder unverständliches Verhalten zu verstehen oder halbwegs zu erklären. Es zeigt auch mal wieder auf, wie viel Einfluss die Erziehung auf den Menschen haben wird, der wir mal sein werden.

Wer regelmäßig liest, dem fällt auf, dass vor allem zwei Sachen entscheidend für das Lesetempo ist: der Schreibstil und die Kapitellänge. Beide Punkte mache ich verantwortlich dafür, dass ich zwei Wochen zum Lesen dieses Buches gebraucht habe.

Der Schreibstil ist wirklich wunderschön poetisch, doch man empfindet eine gewisse Schwere, die einen ein wenig verlangsamt. Man findet viele Stellen, die zitatwürdig sind und gleichzeitig sind die Dialoge überkorrekt formuliert. Es hört sich aber an keiner Stelle komisch an und alles harmoniert gut miteinander. Die Poesie zwischen den Zeilen war wirklich wunderbar.

Die Kapitel sind einen ticken zu lang, weshalb es schwerfällt viel auf einmal zu lesen. Manchmal passiert sehr viel und das gibt auch die Kapitellänge wider.

Nichtsdestotrotz macht das Buch Lust die weiteren Teile zu lesen und auf sie hinzufiebern, denn die Reise von Imani und ihren Geschwistern ist noch lange nicht vorbei. Dabei bin ich gespannt ob wir in die weiteren Städte, die auf der Karte markiert sind, reisen werden und welche Kämpfe uns erwarten. Wie wird es mit Taha weitergehen und werden wir Feyrouz wiederbegegnen? Wird etwas zwischen Qayn und Imani entstehen und bekommen wir endlich mehr Antworten zu Qayns Vergangenheit? Das sind ein paar Fragen, die hoffentlich in Band 2 und 3 beantwortet werden.

Die Charaktere

Imani ist ein mutiges aber sturres Mädchen. Endlich bekommen wir einen Charakter, der dickköpfig ist wie eine Bleiwand und für sich, ihren Glauben und ihre Prinzipien einsteht. Als ihr die Umstände in Alquiba klar werden, tut sie mir sogar ein wenig leid, dass sie von den strahlenden Geschichten in ihrer Heimat so verblendet war und stark an der Illusion, dass alles gut ist, festgehalten hat. In diesem Moment der ihr Herz zerreißt, zeigt sie aber auch ihr Empathie und Hilfsbereitschaft mit den Alquibanern, denn sie sind ja nicht so viel anders als ihr Volk. Mit ihrer Wut kann sich nicht ein Mädchen identifizieren und Imani ist ein gutes Vorbild, dass man auch in Bereichen, die von Männern dominiert werden, mithalten kann.

Taha war mir schon von Anfang an suspekt. Sein Verhalten Imani gegenüber ist kalt und abweisend, doch auf ihrer Reise gab es immer wieder Momente, wo er lieb und zärtlich war; das komplette Gegenteil von seinem sonstigen Verhalten. Dennoch überrascht es, wie weit er bereit ist zu gehen. Sein widersprüchliches Verhalten macht es nicht leichter seinen Charakter zu durchschauen und bin auch gespannt, was er für uns in den Fortsätzungen auf Lager hat.

Qayn ist ein Dschinn und verkörpert für Imani alles Böse. Doch im Verlauf erkennt man, dass Qayn nicht so ist, wie er zu sein scheint. Seine selbstbewusste, positive Art stellt einen Kontrast dar zu den anderen Charakteren. Auch wenn wir nicht wirklich viel über ihn wissen, macht er eine gute Entwicklung durch und hoffentlich erfahren wir in den Folgebänden mehr über ihn.

Fazit

Ein wirklich interessantes Buch, dass am Ende Lust auf mehr macht. Angesichts der Themen würde ich es einem reiferen Publikum empfehlen. Ich freue mich schon, die Charaktere in den nächsten Bänden begleiten zu dürfen.

Veröffentlicht am 27.03.2024

Wichtiger Jugendroman, der die Opioidkrise und Abhängigkeit voller Emotionen and die Jugend richtet

You'd be Home Now
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Wow. . . Das war . . . heftig. . . Doch bevor ich zu meinen Gefühlen und der Geschichte komme, hier noch ein paar Hintergrundinfos warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

Seit fast einer Dekade ...

Wow. . . Das war . . . heftig. . . Doch bevor ich zu meinen Gefühlen und der Geschichte komme, hier noch ein paar Hintergrundinfos warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

Seit fast einer Dekade habe ich ein unerklärliches aber genauso unstillbares Interesse am Thema Drogen, Drogenkonsum und alle möglichen Aspekte davon. Denn gesellschaftlich ist immer noch ein starkes Stigma drauf und ich überlege mir gerne, wie man diese Erfahrung und diese Sucht für Betroffene einfacher machen könnte. Aber als Einzelperson kann ich leider nicht viel bewirken.

Als Biologin interessiert mich aber auch der biologische und chemische Aspekt von Drogen. Was bewirken sie eigentlich in unserem Körper? Wie wirken sie auf langzeit? Und das wahrscheinlich am wenigsten untersuchte Thema habe ich mir vor einigen Jahren als Thema meiner vorwissenschaftlichen Arbeit ausgesucht: Wie wirkt sich Drogenkonsum während der Schwangerschaft aufs Kind aus? Es war eine sehr intensive Zeit, diese Arbeit zu schreiben, aber wie man sieht, begleitet mich dieses Thema schon sehr lange.

Weil in der Unterhaltungsliteratur Drogenkonsum ein kleines Tabuthema ist, aus Angst, dass die Jugendlichen dadurch animiert werden sie auszuprobieren, bin ich sehr dankbar, dass ich dieses Buch vorablesen durfte und die Verarbeitung des Themas in diesem Buch analysieren darf. Denn eines schon vorweg: Dieses Buch ist so viel mehr als nur Drogensucht.

Cover



Das Cover ist schlicht gehalten und passt mit den Covern der anderen Bücher der Autorin sehr gut zusammen, da der Stil ähnlich ist. Die Pillen, die die Os ersetzen sind ein thematisch passender Touch und die Schrift des Titels sieht sehr danach aus, als ob man mit einem Wachsmalstift geschrieben hätte. Beim Lesen des Buches kann man vielleicht eine kleine Referenz erkennen. Trotz der Schlichtheit ist das Cover sehr ansprechend und lässt schon eine tiefere Message im Buch vermuten.

Inhalt



Eine Party, eine Nacht, ein Unfall und ein Todesopfer. So hat alles seinen Lauf genommen. Emorys Bruder Joey wird danach in eine Klinik geschickt, um aus seiner Drogensucht herauszukommen. Doch Emmy selbst ist nicht ohne Schaden davon gekommen, denn nicht nur ihr Knie schmerzt. Die Folgen des Unfalls sind so viel größer als die körperlichen Schmerzen, die Joey und Emmy empfinden, denn auch ihr soziales Leben in der Highschool wird stark von dem Ereignis beeinflusst. Erzählt aus der Sicht von Emory bekommt man einen Einblick in das Leben einer Teenagerin, die viel mehr Verantwortung trägt, als sie in ihrem Alter sollte.

Meine Leseerfahrung



Schon von Beginn an, weckt das Buch intensive Emotionen. Denn man wird als Leser direkt in die Unfallsituation geworfen und alles was danach kommt; der Krankenhausaufenthalt, die Schmerzen und all die Gefühle von Emory angesichts des Entzugs ihres Bruders Joey.

Die Beziehung der beiden ist wirklich etwas Besonderes. Sogar die älteste Schwester Maddie erkennt das. Emmy und Joey stehen sich sehr nahe und unterstützen sich gegenseitig. Doch mit der Zeit erkennt man, dass der Einsatz von Emmy viel höher ist, weil sie in gewisser Weise seit Jahren dazu konditioniert wurde auf ihren Bruder aufzupassen. Sie wusste von Joeys Abhängigkeit und hat versucht ihn und seine schulischen Leistungen über Wasser zu halten, damit das ja niemandem auffällt.

Und hier kommt der Teil, der jeden Leser wütend machen sollte. Mein persönlicher Bezug dazu ist, dass ich in Emmys Alter genau die gleiche Sache erlebt habe und ein sehr starkes Verantwortungsgefühl für die Situation zu Hause oder meinen Bruder, seine Erziehung und seine schulischen Leistungen hatte. Jetzt, nach einigen Jahren in Therapie, wird mir immer mehr bewusst, dass es nicht meine Aufgabe und nicht meine Verantwortung war, mich darum zu kümmern. Und Emmys ist es auch nicht.

Es ist die Aufgabe der Eltern. Was ist mit ihnen? Und dabei macht es keinen Unterschied, welche anspruchsvolle Arbeit sie ausüben. Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann trägt man die Verantwortung sich um sie zu kümmern. Denn das Verhalten von den Eltern bringt einen zur Weißglut. Der Vater flieht in die Arbeit um sich nicht mit dem Drogenproblem des Sohnes auseinanderzusetzen und die Mutter ist einfach nur eiskalt. Sie übt auf Joey als auch auf Emory Druck aus, stellt Regeln auf und dirigiert sie autoritär herum als wären sie Sklaven. Es macht wirklich wütend, dass die Eltern den beiden passiv ständig vermitteln, dass sie nicht genug sind, wie sie sind.

Da wundert man sich nicht, dass Emmy sich unsichtbar fühlt. Ihr werden die Flügel abgeschnitten in einer Lebensphase, in der das Wichtigste ist, sich selbst zu finden und herauszufinden wer man sein will. Doch Emmy wird die Verantwortung für Joeys Wohlergehen aufgebürdet indem sie als seine Aufpasserin eingesetzt wird. Sicherlich kann jeder von uns dieses Gefühl unsichtbar zu sein nachempfinden.

Durch dieses wird auch das Verlangen endlich gesehen zu werden viel zu nachvollziehbar. Die Sache mit Gage ist schön in der Fantasie aber sich verstecken zu müssen, ist echt kein tolles Gefühl. Persönlich habe ich mich auch mal in der Situation von Emmy (mit den Fotos, nur dass es bei mir nie soweit wie im Buch gekommen ist) wiedergefunden und dieses irrationale Handeln ist sehr plausibel in diesem wirren Gefühlschaos. Sie tut einem echt leid als alles in Flammen aufgeht. Doch nicht nur Gage ist ein Versuch diese Leere zu füllen, denn in solchen verzweifelten Momenten fängt man selbst auch an in riskantem Verhalten teilzunehmen. Emmys Verhalten (ohne zu spoilern was sie genau macht) ist nur ein weiterer Versuch Etwas zu fühlen aber gleichzeitig auch ein Ruf nach Aufmerksamkeit und Hilfe.

Auf der anderen Seite kann man Joeys Handeln auch nachvollziehen. Durch meine Erfahrung mit meinen mentalen Krankheiten, hat es mich aufgeregt, dass Joey eine ganze Liste voller Regeln vorgelegt bekommt und neben der Schule noch arbeiten muss. Das hat nichts mit Struktur oder Disziplin zu tun, denn Joey ist schon in einem fragilen Zustand und sollte mit Liebe und Unterstützung überhäuft werden und nicht mit Regeln. Da Versagen wieder die Eltern in dem sie ohne Erfahrung behaupten, sie wüssten alles und nicht zuhören. Dazu fliehen sie sich in Arbeit, damit sie sich dem Problemkind nicht stellen müssen.

Nachdem meine Wut jetzt ein Ventil bekommen hat, konzentrieren wir uns auf die positiveren Aspekte. Ein schönes Erlebnis in diesem Buch, ist wie Emmy neue Freunde findet und auch eine alte Freundschaft wieder eine zweite Chance bekommt. Vor allem in diesem Alter kann es schwer seine neue Freundschaften zu knüpfen als auch alte zu pflegen. Gemeinsam mit dem Ausprobieren einer neuen Aktivität, zeigt es, dass Emmy langsam aus diesem verstrickten System zu Hause ausbricht und anfängt ihr eigenes Leben zu leben. Im Endeffekt ist es der erste Schritt in eine bessere Zukunft.

Da ich jetzt viel vom Inhalt kommentiert habe, hier ein bisschen faktischeres zum Buch. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und vermittelt Emmys Gefühle sehr gut an den Leser. Es liest sich leicht und schnell, wozu auch die Länge der Kapitel beiträgt. Im Durchschnitt ist die Kapitellänge sehr angenehm. Besonders ist, dass die Kapitellänge auch mit der Handlung variiert. Denn als Emmy Kummer fühlt und sie in ein depressives Loch fällt, werden auch die Kapitel kürzer.

Im Großen und Ganzen ist das Buch ein gutes und wichtiges Stück der Jugendliteratur und bringt das wichtige Thema der Drogensucht aber auch der Opioidkrise an eine junge Leserschaft, die potentiell schon früh betroffen sein könnte. Es zeigt auch viele der gesellschaftlichen Probleme an, mit der eine Drogensucht behaftet ist und bietet den Anreiz über unser Handeln zu reflektieren und über Verbesserungen für die Zukunft nachzudenken.

Die Charaktere



Da in der Leseerfahrung schon viel von Emory und Joey erzählt wurde, möchte ich in diesem Abschnitt einen Charakter erwähnen, der mir besonders gefallen hat. Und das ist Liza. Emory und Liza waren beste Freundinnen bis Emmys Mutter eingegriffen hat und die Freundschaft in die Brüche ging. Seitdem haben sie nicht mehr miteinander geredet. Doch Joey hat den beiden den ersten Schubs gegeben, wieder in Kontakt zu treten und mit der Zeit kommen sich die beiden wieder näher.

Was mir an Liza besonders gefallen hat, ist ihre selbstbewusste Art und ihr Kampfgeist. Sie lässt sich nicht unterkriegen und kämpft gegen die verschiedensten Sachen, mit denen sie nicht einverstanden ist. Ihr Rückgrat ist aus Blei und es scheint als könnte nichts an sie rankommen. Liza hat im Buch einen frischen Wind gebracht und den Ansporn etwas zu ändern, denn sie ist definitiv der Macher-Typ. Sie ist der Gegenzug von Emorys Niedergeschlagenheit und Schwere und es braucht mehr Menschen, die anpacken und anderen helfen etwas zu ändern.

Fazit



Ein sehr wichtiges Buch über die Opioidkrise, die an die Jugendlichen gezielt ist. Und dennoch erzählt das Buch so viel mehr, weckt viele Emotionen und schiebt das Hauptaugenmerk auf die Angehörigen der Betroffenen und wie sich die Abhängigkeit auf sie auswirkt. Die Autorin konnte mich mit dem Buch definitiv überzeugen und werde in Zukunft weitere ihrer Bücher lesen, die die Tabuthemen der Gesellschaft präsenter machen.

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