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Veröffentlicht am 22.06.2022

American Football in Italien – mit Leib und Seele

Touchdown
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Mit diesem Buch zeigt John Grisham einmal mehr, dass er ein begnadeter Geschichtenerzähler ist. Die meisten seiner Bücher spielen im Anwaltsmilieu, aber er kann auch andere Themen, wie er in diesem Buch ...

Mit diesem Buch zeigt John Grisham einmal mehr, dass er ein begnadeter Geschichtenerzähler ist. Die meisten seiner Bücher spielen im Anwaltsmilieu, aber er kann auch andere Themen, wie er in diesem Buch zeigt.

Es geht um einen Football-Spieler, der in der NFL in den USA praktisch in Ungnade fällt und einen Neuanfang in Italien wagt.

Das Buch ist mit sehr viel Herz und Einfühlungsvermögen erzählt. Ich konnte mich richtig in Rick Dockery, den Protagonisten, hineinversetzen und er ist mir mehr und mehr sympathisch geworden.

Obwohl es auch viel um American Football geht, wofür sich der Autor augenscheinlich ziemlich begeistert und worin er auch richtig gut Bescheid weiß, fand ich es als total Unwissende auf diesem Gebiet trotzdem recht spannend.

Zwar konnte ich mit vielen der Begriffe, die da fielen, überhaupt nichts anfangen, aber nichtsdestotrotz die Stimmung der beschriebenen Spiele und Situationen sehr gut erfassen, und darum geht es ja letztendlich.

Auch die Erlebnisse von Rick abseits des Footballs sind recht schön zu lesen. Es kommen weitere interessante Figuren vor. Bei manchen hätte ich mir gewünscht, doch noch etwas mehr über sie zu erfahren. Aber vielleicht wäre das Buch dann ausgeufert und ein wenig darf ruhig für die eigene Fantasie übrig bleiben.

Alles in allem: Ein sehr gelungenes Buch, ein anderes Thema als sonst von John Grisham. Mir hat es Spaß gemacht, mit Rick Dockery und seinen „Parma Panthers“ um den Pokal zu fiebern.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Phantastische Satire

Von der Erde zum Mond
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Jules Verne gilt als einer der Erfinder der Science-Fiction-Literatur. Als Kind habe ich seine Bücher verschlungen, weil sie so phantasievoll waren.

Dieses Buch – „Von der Erde zum Mond“ – habe ich jedoch ...

Jules Verne gilt als einer der Erfinder der Science-Fiction-Literatur. Als Kind habe ich seine Bücher verschlungen, weil sie so phantasievoll waren.

Dieses Buch – „Von der Erde zum Mond“ – habe ich jedoch erst jetzt gelesen. Wenn man bedenkt, dass es bereits im 19. Jahrhundert geschrieben wurde, finde ich es besonders interessant. Sehr detailliert werden die Überlegungen, wie ein solches Projekt zu bewerkstelligen sei, beschrieben. Einiges davon hört sich sogar realistisch an, obwohl das meiste davon reine Phantasterei ist.

Was mir aber an diesem Buch besonders aufgefallen ist und mir auch besonders gut gefallen hat, ist der feinsinnige Humor, der in den Schilderungen von Jules Verne steckt. Schon der Anfang, mit dem „Gun Club“, der in eine tiefe Krise stürzt, weil nun Frieden herrscht. Was für eine Satire!

In den detailreichen Schilderungen der wissenschaftlichen Überlegungen zum Unterfangen, mit einer überdimensionalen Kanone ein Projektil zum Mond zu schießen, und den organisatorischen Überlegungen dazu, steckt unglaublich viel Witz und immer ein Körnchen Gesellschaftskritik.

Diese trifft vor allem die amerikanische Gesellschaft, indem der Autor beschreibt, wie findige Geschäftemacher das Projekt für sich ausnutzen. Aber auch die anderen Nationen bekommen auf lustige Art ihr Fett weg, wenn es darum geht, wie viel jeder einzelne Staat für das Projekt spendet und warum.

Auch die handelnden Personen sind sehr gut charakterisiert, so dass ich sie mir beim Lesen gut vorstellen konnte. Die Dialoge entsprechen sicher den damals üblichen Gepflogenheiten.

Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und empfehle dieses Buch jedem, der gern satirische phantastische Bücher liest.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Spannender Krimi mit ein wenig Grusel

Gnadenkalt
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Dieses Buch ist zwar als Schwarzwald-Thriller deklariert, aber ich empfinde es weniger als Thriller, sondern mehr als soliden Kriminalroman.

Meiner Meinung nach hätten für einen Thriller spektakulärere ...

Dieses Buch ist zwar als Schwarzwald-Thriller deklariert, aber ich empfinde es weniger als Thriller, sondern mehr als soliden Kriminalroman.

Meiner Meinung nach hätten für einen Thriller spektakulärere Twists dazugehört. Aber das macht nichts, denn auch gute Kriminalromane lese ich sehr gerne.

Die Autorin hat einen wunderbar eingängigen Schreibstil, so dass ich zwischendurch kaum aufhören konnte.

Die Hauptfigur der Kriminalpsychologin Cora Brecht fand ich sehr sympathisch und ich habe direkt mit ihr mitgefiebert.

Gefallen haben mir auch die Perspektivwechsel zwischen Opfer, Ermittlern und Tätern. Das hat die Geschichte sehr gut aufgelockert und immer wieder neue Fragen aufgeworfen.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten, wo ich die Motive nicht zu 100% nachvollziehen konnte, wurden diese Fragen für mich zufriedenstellend beantwortet.

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe, aber auch allein gut lesbar. Den ersten Teil kenne ich (noch) nicht. Ich werde ihn wohl nachholen. Bestimmt werden noch weitere Teile folgen, auf die ich mich schon freue.

Wer spannende Krimis mit ein wenig Grusel mag, sollte diesen lesen.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Ehrlich und anrührend

Der ehrliche Finder
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Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.

Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen ...

Der ehrliche Finder ist eine unheimlich ehrliche Geschichte. Sie wird aus der Sicht eines vielleicht Achtjährigen erzählt und Kinder sind nun einmal ehrlich.

Der Hauptheld Jimmy hat in Tristan einen Freund gefunden. Tristan ist ein Flüchtlingsjunge aus dem Jugoslawien-Krieg, der mit seiner Familie nach Belgien geflohen ist. Jimmy soll Tristan in der Schule helfen und das macht er sehr gut. So werden die beiden Freunde.

Tristan ist älter als Jimmy und unter normalen Umständen wären die beiden wahrscheinlich keine Freunde geworden. Aber Tristan ist Jimmy sehr dankbar und weiß dessen Hilfe zu schätzen. Deshalb ist er ihm auch freundschaftlich verbunden.

Auch wenn die beiden irgendwie eine gemeinsame Sprache und eine kleine gemeinsame Welt gefunden haben, so sind ihre Welten ansonsten dennoch sehr verschieden. Das sehe ich in der Sache mit der Flippo-Sammlung symbolisiert. Jimmy ist leidenschaftlicher Sammler von diesen runden Bildern aus Chipstüten und würde so gern Tristan damit anstecken…

Jimmy ist ein sehr einsamer Junge und ich sehe sein Klammern an die Freundschaft zu Tristan ein wenig als Kompensation seines eigenen fehlenden Familienlebens: Sein Vater ist weg und seine Mutter scheint auch nicht allzu fürsorglich zu sein.

Trotz allem ist das Buch keinesfalls schwermütig. Oftmals ist es sogar ein wenig zum Schmunzeln, wie naiv Jimmy von seinen Beobachtungen erzählt.

Fazit:

Ich war beim Lesen sehr gerührt. Außerdem wird die Geschichte sehr spannend und hat ein unerwartetes Ende.

Sie hätte etwas länger sein können, vielleicht wäre es auch schön gewesen, das Ganze zwischendurch aus Tristans Perspektive zu erfahren. Aber wahrscheinlich hätte dann alles noch etwas anders gewirkt.

Insgesamt ein sehr schönes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Ich kann einiges nachvollziehen

Haltet euer Herz bereit
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Das hier ist der erste Bestseller von Maxim Leo. Nachdem ich diesen Autor für mich entdeckt und zwei neuere Bücher von ihm gelesen hatte, war ich neugierig auf dieses hier.

Er erzählt von seiner Familie, ...

Das hier ist der erste Bestseller von Maxim Leo. Nachdem ich diesen Autor für mich entdeckt und zwei neuere Bücher von ihm gelesen hatte, war ich neugierig auf dieses hier.

Er erzählt von seiner Familie, von drei Generationen und das sehr anschaulich. Die Dinge, die er über die DDR zur Zeit seiner eigenen Jugend erzählt, kann ich total nachvollziehen, denn ich habe sie in etwas auch so erlebt.

Sehr authentisch wirkt das Ganze durch die hinzugefügten Familienfotos. So werden die Personen für mich richtig lebendig.

Mir gefällt der Schreibstil von Maxim Leo sehr gut, insbesondere sein stellenweise eingebrachter feiner Humor.

Aber ich muss sagen, dass sich der Autor seit diesem Buch weiterentwickelt hat und heute noch unterhaltsamer und interessanter zu schreiben vermag, obwohl dieses hier schon ein sehr gutes Buch ist.

Es ist auf jeden Fall sehr persönlich und nachvollziehbar. Ich glaube, es steckt eine Menge Herzblut darin.

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