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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2017

Rasanter Krimi

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Die Brücke und der Sprung! Was für ein rasanter Start ins Buch. Dieser Anfang bewirkt, dass man das Buch nicht so schnell vergisst. Glaube Liebe Tod ist ein gediegener Titel, aber immerhin ungewöhnlich, ...

Die Brücke und der Sprung! Was für ein rasanter Start ins Buch. Dieser Anfang bewirkt, dass man das Buch nicht so schnell vergisst. Glaube Liebe Tod ist ein gediegener Titel, aber immerhin ungewöhnlich, also originell.

Eigentlich versammelt dieser Krimi viel schon oft behandelte Themen. Nicht gerade neu und doch überzeugt eines an diesem Buch außerordentlich: der Protagonist Martin Bauer. Ein Polizeipfarrer, der sich immer voll reinhängt. Jemand von dem man sich wünscht, dass man bei Problemen an ihn gerät.
Gelungen ist auch der verbale Schlagabtausch zwischen Bauer undVerena Dohr.
Ermittlerteams gibt es viele. Diese beiden finde ich aber in ihrem Verhalten und ihrem Arbeitsverhältnis zueinander überzeugend. Wenn es drauf ankommt, halten sie fest zusammen. Das gefällt mir an dem Team.
Das eine Liebesgeschichte zwischen den beiden ausgeschlossen wurde, finde ich gut. Beide haben andere Partner bzw. Bauer ist verheiratet und hat eine Tochter.

Auch die jugendlichen Protagonisten Tilo, der anfangs wie ein Angeber wirkte und die aus Rumänien stammende Mariana werden mit der Zeit immer sympathischer und als Leser wünsche ich den beiden, dass sie schließlich ihren Weg finden.

Das tempo des Romans ist hoch. Es gibt zwar ein paar Wendungen, sogar Dramatik in einigen Szenen, aber allzu überraschend finde ich den Handlungsablauf nicht. Mir macht das nichts aus, da mich weniger der Fall als die Figuren und ihr Schicksal interessierte. Echte Krimi-Cracks hingegen könnten sich unterfordert fühlen.
Ich hingegen bin gespannt auf den Martin-Bauer-Krimi, Band 2.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ruhiger Thriller

Die Grausamen
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Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson ...

Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson

Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog, bei dem ein 13jähriges Mädchen verschwunden ist. Danach kommt gleich eine wirklich packende Szene, die Katzenbach eindringlich beschreibt.
Gabes Schwager Teddy ist bei einem Unwetter bei einer Bootsfahrt ertrunken. Gabe fühlt sich schuldig, trinkt zuviel, seine Frau hat ihn verlassen. Er ist völlig von der Rolle.
Das gilt auch für Marta, die beim Drogendezernat arbeitet und versehentlich im Einsatz ihren Partner erschossen hat.
Zusammen sollen sie ein neues Team bilden, die „Cold Cases“ zu bearbeiten haben.
Eigentlich eine ziemliche Degradierung.

Jetzt sind angeschlagene Ermittler natürlich auch interessanter als die perfekten, idealisierten. Der Autor schafft es, die seelische Verfassung seiner Protagonisten einfühlsam dem Leser nahezubringen.
Ich finde es auch spannend, zu verfolgen, wie die beiden als Team zusammenwachsen.
Die Ermittlungsarbeit wird detailliert dargestellt.
John Katzenbach hat das Genre „Kriminalroman mit Ermittlerteams im Mittelpunkt“ nicht neu erfunden, aber er hat immerhin einen guten Roman dazugetan. Was kann man sich mehr wünschen.

Veröffentlicht am 30.04.2024

Navajo-Kriminalroman

Stunde der Skinwalker
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Stunde der Skinwalker ist der sechste Teil von Tony Hillermans bekannter und verfilmter Serie um Ermittler im Navajo-Gebiet.
Hauptfiguren sind die gegensätzlichen Protagonisten Officer Jim Chee und Lieutenant ...

Stunde der Skinwalker ist der sechste Teil von Tony Hillermans bekannter und verfilmter Serie um Ermittler im Navajo-Gebiet.
Hauptfiguren sind die gegensätzlichen Protagonisten Officer Jim Chee und Lieutenant Joe Leaphorn. Von diesen Figuren lebt der Roman.

Schließlich hat das Buch neben einer Vorbemerkung des Autors noch anhängende Texte über Tony Hillerman sowie den Bericht einer Reise mit Tony Hillerman. Das sind wertvolle Extras für die Fans. Der Neueinsteiger könnte davon überfrachtet sein. Mir ging es so, ehrlich gesagt.
Der Fall an sich hatte mich auch nicht so sehr angesprochen.
Beeindruckt hat mich aber die Atmosphäre, die durch Hillermans Beschreibungen entsteht.

Das Buch ist interessant, aber es fällt doch schwer, so mitten in die Serie einzusteigen. Vielleiht gelingt mir später einmal noch ein besserer Zugang, wenn ich mir den ersten Teil vornehme.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Elegie

Jeanie und Julius
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Jeanie und Julius (im Original Unsettled Ground) ist der vierte Roman der englischen Schriftstellerin Claire Fuller und erzählt von 2 Menschen, die jahrzehntelang ein nahezu abgeschiedenes Leben auf einem ...

Jeanie und Julius (im Original Unsettled Ground) ist der vierte Roman der englischen Schriftstellerin Claire Fuller und erzählt von 2 Menschen, die jahrzehntelang ein nahezu abgeschiedenes Leben auf einem Cottage nur mit ihrer Mutter geführt haben.
Das ändert sich, als die Mutter der Zwillinge stirbt. Aber sie bleiben Außenseiter. Es gibt geheimnisvolles. Spät im Buch erfährt man mehr.
Psychologisch hat mich der Plot und die Figurenentwürfe aber nicht überzeugt.
Es ist ein atmosphärisches Buch, teilweise verstörend. Wenn man sich ganz auf den Roman einlässt empfindet man eine Welle der Melancholie.

Veröffentlicht am 28.03.2024

Freundschaft

Einer fehlt
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Thommie Bayers Roman hat einen altmodischen Charme. Es geht um 3 Männer, die sich als junge Studenten in den siebziger Jahren kennen lernten und über Jahrzehnte Freunde blieben.
Die Protagonisten Paul, ...

Thommie Bayers Roman hat einen altmodischen Charme. Es geht um 3 Männer, die sich als junge Studenten in den siebziger Jahren kennen lernten und über Jahrzehnte Freunde blieben.
Die Protagonisten Paul, Georg und Schubert sind sympathisch, aber auch etwas zu idealistisch gestaltet. Sie eint die Liebe zu Kunst und Kultur und sie ergänzen sich ganz gut.
Ich wünschte, der Roman wäre weniger betulich gestaltet. Passagenweise war es bieder. Dennoch habe ich es nicht bereut, den Roman gelesen zu haben.
Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen!