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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2017

Das Meer vergisst nicht

Sea Detective: Der Sog der Tiefe
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Ich mag Krimis, die sich mit Taten in der Vergangenheit beschäftigen und einen mutigen Protagonisten haben, der sich durch den Staub und das Schweigen wühlt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und das ...

Ich mag Krimis, die sich mit Taten in der Vergangenheit beschäftigen und einen mutigen Protagonisten haben, der sich durch den Staub und das Schweigen wühlt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und das erfüllt dieses Buch zu 100%.

Eigentlich hat das Buch zwei Protagonisten: Violet, eine junge Frau, die nach ihrer Geburt vor einem Krankenhaus ausgesetzt wurde, und Cal McGill, den Meeresbiologen, der eher zufällig an Ort und Stelle ist. Die Einführung in das Buch und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt am Anfang noch recht wenig, nur dass es wohl ein Unrecht gab und Violets Mutter für einige nicht unbekannt ist. Dann macht sich die junge Frau auf die Suche und wird von Cal unterstützt.

Als Leser ahnt man schnell, dass es nicht so war, wie man Violet glauben machen möchte. Das sorgt für Spannung und man kann das Buch nicht aus der Hand legen, weil man auf den nächsten Hinweis oder die nächste Entwicklung hofft. Und Hinweise sind wirklich schwer zu beschaffen, denn was geschehen war, ist sehr lange her und die Einwohner des Dorfes möchten sich gar nicht wirklich erinnern.

Zwischendrin hat das Buch ein paar kleine Längen, die es für meinen Geschmack nicht gebraucht hätte. Hier wird mir die Protagonistin zu melancholisch, er passiert nicht viel, außer dass sie sich selbst bemitleidet. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr spannende Passagen, die zunächst sehr wissenschaftlich und trocken klingen, aber sehr interessant sind. So erklärt Cal, wie er mithilfe verschiedener Daten berechnen kann, wo etwas an den Strand gespült wird, wenn es ins Meer gefallen ist. Das gilt auch für menschliche Körper.

Das Ende ist sehr rasant und hat eine Entwicklung, mit der ich so auf keinen Fall gerechnet habe. Ich wurde überrascht, konnte das Buch nicht aus der Hand legen und haben mitgefiebert. Es fügt sich auf einmal jedes Puzzleteil an den richtigen Platz, alles ist logisch und man ärgert sich, dass man nicht schon früher auf diese Lösung gekommen ist.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich möchte auf jeden Fall noch den Vorgänger lesen und werde die Reihe im Auge behalten. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 17.11.2017

Enthüllungen, die die Welt verändern?!

Origin
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Der neue Brown wurde von mir sehnlichst erwartet und natürlich waren auch meine Erwartungen dementsprechend hoch. Als ich den Klappentext gelesen hatte, wurde diese auch noch gesteigert - den wer will ...

Der neue Brown wurde von mir sehnlichst erwartet und natürlich waren auch meine Erwartungen dementsprechend hoch. Als ich den Klappentext gelesen hatte, wurde diese auch noch gesteigert - den wer will nichts von Enthüllungen wissen, die die Welt der Religionen auf den Kopf stellen könnten? Natürlich habe ich mich auch darauf gefreut, Professor Langdon wiederzutreffen und mit ihm auf Spurensuche zu gehen.

Die Spurensuche kam mir aber ehrlich gesagt in diesem Band etwas zu kurz. Der erste Code, der entschlüsselt werden muss, ist keine richtige Herausforderung und auch sonst hatte ich eher das Gefühl, der Professor hätte diesmal mehr Glück als dass er durch taktische Überlegungen auf die Lösung kommt. Das fand ich ein bisschen schade.

Spannung war aber trotzdem vorhanden, denn schon im ersten Kapitel wird der Leser auf die Spur der spektakulären Enthüllung angesetzt, die natürlich noch nicht verraten wird. Es liegen noch über 600 Seiten Jagd quer durch Spanien vor einem, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Man lernt tolle Orte kennen, die man unbedingt mal besuchen möchte. Einige habe ich beim Lesen wiedererkannt, dass war dann noch einmal ein besonderer Lesegenuss. Auch die moderne Kunst nimmt eine große Rolle ein. Hier muss ich aber gestehen, dass ich nicht besonders viel damit anfangen konnte. Das muss man mögen.

Interessant war, dass Brown das Spanische Königshaus mit in die Geschichte verwickelt. Man blickt hinter die Kulissen des Palasts und muss sich selbst immer wieder daran erinnern, dass es nur Fiktion ist und nicht um den wirklichen Thronfolger geht - hoffe ich zumindest...

Gelungen war auf jeden Fall die Mischung aus Tradition, die durch die Kirche vermittelt wurde und die neuen Technologien, die durch Edmund Kirsch und seine Erfindungen repräsentiert wurden. Dadurch wurde der Fortschritt, der heute schon spürbar ist, noch deutlicher.

Langdon an sich war sehr sympathisch und unermüdlich, das Geheimnis zu enthüllen. Dabei zeigt er nicht nur Köpfchen - wenn auch meines Erachtens etwas weniger als sonst - sondern auch, dass er sich mit Fäusten wehren kann. Der Gegensatz hat mir sehr gut gefallen.

An der ein oder anderen Stelle hingegen fand ich die Geschichte etwas weit hergeholt. Dann liegen Dinge zu glatt oder waren extra kompliziert. Das galt dann auch für das Ende: Es war stimmig und alles in allem hat es sehr gut zu dem Buch gepasst, ich war dann aber leider doch etwas ernüchtert. Allerdings kann ich auch nicht sagen, was ich anders gewollt hätte...

Insgesamt hatte ich beim Lesen aber viel Spaß und ich habe Professor Langdon sehr gerne begleitet - deswegen 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 13.11.2017

Liebe geht durch den Magen

Meine Süße liebt Gemüse
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Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine ...

Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine Ernährungsweise angegriffen wird, sondern eher ein witziger Vergleich stattfindet. Mit Fausto Brizzi und seiner Ehefrau treffen zuerst Welten aufeinander: Er schildert missglückte Dates, erste Erfahrungen mit der veganen Küche und heimliche Rückfälle, die ich sogar ein bisschen nachvollziehen konnte. Unter dem Regiment seiner Freundin/späteren Frau stellt er rigoros seine Ernährung um und der Leser leidet mit. Alles ist aber sehr nett geschrieben, auch wenn die ein oder andere Spitze nicht ausbleibt. Das habe ich sehr genossen und musste das ein oder andere Mal richtig schmunzeln...

Auch wenn es überwiegend lustig ist, führt es dem Leser aber auch etwas die eigene ungesunde Lebensweise vor Augen. Dabei wird aber nicht mit dem Zeigefinger auf einen gezeigt, man kommt auch so ins Überlegen. Zum Veganer macht mich das Buch zwar nicht, aber ich habe Lust bekommen, mal das ein oder andere auszuprobieren.

Das Buch selbst ist in sehr kurze Kapitel eingeteilt, was es sehr kurzweilig macht. Durch die Ich-Perspektive und die chronologische Erzählweise liest es sich sehr schnell weg. Der Schreibstil ist flüssig und man stellt sich wirklich vor, der Italiener sitzt neben einem und erzählt aus seinem Leben.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, ich habe gelacht und mitgelitten. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Grausame Morde

Knochenarbeit
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Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie ...

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie auf Büchern basiert, hatte aber noch keins gelesen - bis jetzt.

Ich wurde nich enttäuscht: Gerade die Protagonistin ist einfach genial: Sehr intelligent, sie analysiert alles und jeden und hat sehr viel Mut. Ich hatte Spaß daran, ihr und ihren Ermittlungen zu folgen.

Etwas verwirrend fand ich die vielen Handlungsstränge: Während Temperance am Anfang einfach nur die Knochen einer lang verstorbenen Nonne untersuchen soll, häufen sich auf einmal die Leichen. Dadurch, dass sie mal in Kanada, mal in den USA auftauchten, musste ich mich anstrengen, die einzelnen Schauplätze mitzuverfolgen. Hier wäre für meinen Geschmack weniger mehr gewesen, auch wenn am Ende alles gut zusammengepasst hat.

Gut gefallen hat mir die sehr persönliche Note, die der Fall hat. Man lernt so nicht nur etwas die Familie der Protagonistin kennen, sondern auch eine sehr weiche und gefühlvolle Seite an ihr. Das war ein schöner Kontrast zu ihrer "normalen" Arbeit.

Spannung war weitgehend enthalten, allerdings gab es auch lange Passagen mit Erklärungen zur eigentlichen Arbeit der Anthropologin, das nahm der Geschichte dann manchmal etwas die Spannung. Allerdings ist das ein Aspekt, den ich von anderen Thrillern nicht kannte, deswegen ist das für mich kein Minuspunkt.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, Abzüge gibt es nur für die vielen Schauplätze, deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Schnee, Ski und steile Pisten

Maggie - Verliebt im Schnee
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Da ich selbst super gerne Ski fahre, hat mir das Setting der Geschichte sehr gut gefallen. Es geht nämlich in die Französischen Alpen, um das neue Jahr im Schnee zu begrüßen.
Entgegen der klassischen Liebesgeschichte ...

Da ich selbst super gerne Ski fahre, hat mir das Setting der Geschichte sehr gut gefallen. Es geht nämlich in die Französischen Alpen, um das neue Jahr im Schnee zu begrüßen.
Entgegen der klassischen Liebesgeschichte ist die Protagonistin Maggie aber nicht auf der Suche, sondern bereits vergeben und es geht mit ihrem Freund und dessen Freunden in den Skiurlaub.

Natürlich geht nicht alles so rund wie erwartet, sonst wäre die Shortstory auch etwas langweilig: Mit dabei ist nämlich eine klassische Zicke, die Maggie von Anfang an nicht leiden kann. Auch ihr Freund Leo verhält sich nicht gerade so, wie man es sich wünscht. Die Spannungen der Beiden sind zwar für den Leser deutlich zu spüren, kamen mir aber ein bisschen zu kurz bzw. waren zu oberflächlich. Das lag auch daran, dass sich die Protagonistin für meinen Geschmack zu passiv verhielt.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte aber sehr gut gefallen, nicht nur, weil man Lust auf den Winter bekommt. Trotz der knappen Seitenanzahl macht Maggie doch eine kleine Entwicklung durch, die sie stärkt. Das hat mir gut gefallen.

Auch der Schreibstil war wieder sehr schön und angenehm zu lesen - auch wenn einige französische Begriffe darunter gemischt waren.

Das Ende war aber das Beste: Nicht klassisch und nicht unbedingt das, was man erwartet hat - deswegen einfach gut.

Insgesamt gibt es von mir 4 Sterne!