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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2017

Liebe geht durch den Magen

Meine Süße liebt Gemüse
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Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine ...

Als bekennender Fleischesser kann ich sagen, dass dieses Buch eher für uns als für Veganer geschrieben ist. Denn diese werden schon etwas auf die Schippe genommen.

Gut gefallen hat mir, dass aber keine Ernährungsweise angegriffen wird, sondern eher ein witziger Vergleich stattfindet. Mit Fausto Brizzi und seiner Ehefrau treffen zuerst Welten aufeinander: Er schildert missglückte Dates, erste Erfahrungen mit der veganen Küche und heimliche Rückfälle, die ich sogar ein bisschen nachvollziehen konnte. Unter dem Regiment seiner Freundin/späteren Frau stellt er rigoros seine Ernährung um und der Leser leidet mit. Alles ist aber sehr nett geschrieben, auch wenn die ein oder andere Spitze nicht ausbleibt. Das habe ich sehr genossen und musste das ein oder andere Mal richtig schmunzeln...

Auch wenn es überwiegend lustig ist, führt es dem Leser aber auch etwas die eigene ungesunde Lebensweise vor Augen. Dabei wird aber nicht mit dem Zeigefinger auf einen gezeigt, man kommt auch so ins Überlegen. Zum Veganer macht mich das Buch zwar nicht, aber ich habe Lust bekommen, mal das ein oder andere auszuprobieren.

Das Buch selbst ist in sehr kurze Kapitel eingeteilt, was es sehr kurzweilig macht. Durch die Ich-Perspektive und die chronologische Erzählweise liest es sich sehr schnell weg. Der Schreibstil ist flüssig und man stellt sich wirklich vor, der Italiener sitzt neben einem und erzählt aus seinem Leben.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, ich habe gelacht und mitgelitten. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Grausame Morde

Knochenarbeit
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Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie ...

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" schaue ich mir wirklich gern an, vor allem weil die Hauptfigur Temperance Brennan mit ihren analytischen Art sehr sympathisch finde. Ich wusste zwar, dass die Serie auf Büchern basiert, hatte aber noch keins gelesen - bis jetzt.

Ich wurde nich enttäuscht: Gerade die Protagonistin ist einfach genial: Sehr intelligent, sie analysiert alles und jeden und hat sehr viel Mut. Ich hatte Spaß daran, ihr und ihren Ermittlungen zu folgen.

Etwas verwirrend fand ich die vielen Handlungsstränge: Während Temperance am Anfang einfach nur die Knochen einer lang verstorbenen Nonne untersuchen soll, häufen sich auf einmal die Leichen. Dadurch, dass sie mal in Kanada, mal in den USA auftauchten, musste ich mich anstrengen, die einzelnen Schauplätze mitzuverfolgen. Hier wäre für meinen Geschmack weniger mehr gewesen, auch wenn am Ende alles gut zusammengepasst hat.

Gut gefallen hat mir die sehr persönliche Note, die der Fall hat. Man lernt so nicht nur etwas die Familie der Protagonistin kennen, sondern auch eine sehr weiche und gefühlvolle Seite an ihr. Das war ein schöner Kontrast zu ihrer "normalen" Arbeit.

Spannung war weitgehend enthalten, allerdings gab es auch lange Passagen mit Erklärungen zur eigentlichen Arbeit der Anthropologin, das nahm der Geschichte dann manchmal etwas die Spannung. Allerdings ist das ein Aspekt, den ich von anderen Thrillern nicht kannte, deswegen ist das für mich kein Minuspunkt.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, Abzüge gibt es nur für die vielen Schauplätze, deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Schnee, Ski und steile Pisten

Maggie - Verliebt im Schnee
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Da ich selbst super gerne Ski fahre, hat mir das Setting der Geschichte sehr gut gefallen. Es geht nämlich in die Französischen Alpen, um das neue Jahr im Schnee zu begrüßen.
Entgegen der klassischen Liebesgeschichte ...

Da ich selbst super gerne Ski fahre, hat mir das Setting der Geschichte sehr gut gefallen. Es geht nämlich in die Französischen Alpen, um das neue Jahr im Schnee zu begrüßen.
Entgegen der klassischen Liebesgeschichte ist die Protagonistin Maggie aber nicht auf der Suche, sondern bereits vergeben und es geht mit ihrem Freund und dessen Freunden in den Skiurlaub.

Natürlich geht nicht alles so rund wie erwartet, sonst wäre die Shortstory auch etwas langweilig: Mit dabei ist nämlich eine klassische Zicke, die Maggie von Anfang an nicht leiden kann. Auch ihr Freund Leo verhält sich nicht gerade so, wie man es sich wünscht. Die Spannungen der Beiden sind zwar für den Leser deutlich zu spüren, kamen mir aber ein bisschen zu kurz bzw. waren zu oberflächlich. Das lag auch daran, dass sich die Protagonistin für meinen Geschmack zu passiv verhielt.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte aber sehr gut gefallen, nicht nur, weil man Lust auf den Winter bekommt. Trotz der knappen Seitenanzahl macht Maggie doch eine kleine Entwicklung durch, die sie stärkt. Das hat mir gut gefallen.

Auch der Schreibstil war wieder sehr schön und angenehm zu lesen - auch wenn einige französische Begriffe darunter gemischt waren.

Das Ende war aber das Beste: Nicht klassisch und nicht unbedingt das, was man erwartet hat - deswegen einfach gut.

Insgesamt gibt es von mir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 23.10.2017

Her mit dem Millionär

Komm in meine Arme
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Helen ist geschieden, Alleinerziehend und freiberufliche Journalistin, die allerdings weit unter ihren Möglichkeiten arbeitet. Ihre Art, wie sie aber mit ihrer Situation umgeht, macht die Protagonistin ...

Helen ist geschieden, Alleinerziehend und freiberufliche Journalistin, die allerdings weit unter ihren Möglichkeiten arbeitet. Ihre Art, wie sie aber mit ihrer Situation umgeht, macht die Protagonistin des Buches einfach super sympathisch - man muss sie mögen. Auch wenn sie geschieden ist, ist das Verhältnis zu ihrem Exmann relativ entspannt. Das hat mir gut gefallen, weil ein Rosenkrieg auch gar nicht zu der Geschichte gepasst hätte.

Mein heimlicher Favorit des Buches ist jedoch Ronja, Helens Tochter. Zwar nimmt sie nur eine Randrolle ein, aber ihre Sprüche und vor allem ihre pubertären Anfälle haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht.

Überhaupt habe ich bei diesem Buch das Lächeln kaum aus dem Gesicht bekommen: Es hat einfach alles gepasst. Die Figuren waren super, der Handlungsstrang witzig und abwechslungsreich, es wurden viele Klischees bedient, die sich aber auf die witzige Art beschränkten und der Schreibstil war locker leicht.

Die kurzen Kapitel und die Ich-Perspektive haben dem Buch ziemlich viel Schwung verpasst, sodass die etwas über 300 Seiten ziemlich schnell weggelesen waren. Leider - aber das ist auch der einzige Wermutstropfen - kommt das Ende etwas schnell und ist für meinen Geschmack etwas zu kitschig. Aber es passt zum Buch und verleiht ihm einen würdigen Abschluss.

Insgesamt hatte ich ein paar schöne Lesestunde, deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 20.10.2017

Ohne Erinnerung...

Memory Game - Erinnern ist tödlich
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Das Szenario, das Felicia Yap in diesem Thriller schafft, ist wirklich erschreckend: Es gibt Menschen, die erinnern sich nur noch an den vergangenen Tag, die Minderheit an zwei Tage, was sie aber zu den ...

Das Szenario, das Felicia Yap in diesem Thriller schafft, ist wirklich erschreckend: Es gibt Menschen, die erinnern sich nur noch an den vergangenen Tag, die Minderheit an zwei Tage, was sie aber zu den Überlegenen macht. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie ein Leben so überhaupt möglich ist. Man muss jeden Abend alles in einem Tagebuch notieren und dann nachlesen, was passiert ist. Gruselige Vorstellung...

Als dann eine Leiche gefunden wird, müssen die Ermittlungen schnell gehen. Denn auch der Ermittlungsbeamte ist ein sogenannter Mono und muss den Fall innerhalb von 24 Stunden lösen. Ziemlich schnell geraten Mark und Claire in den Fokus, denn Mark hatte mit der Toten ein Verhältnis. Von da an beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem der Leser das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.

Ziemlich gut hat mir nicht nur das Setting an sich gefallen, sondern auch, wie es die Autorin verarbeitet hat: Man liest abwechselnd Tagebucheinträge der beteiligten Personen und erfährt so etwas über deren Vergangenheit. Nach und nach lernt man so auch das Mordopfer kennen. Dann gibt es Passagen, die aus Claires bzw. Marks Sicht und aus den Augen des Ermittlers geschrieben sind. Das sorgt für Abwechslung, immer wieder kleine Cliffhanger und man lernt die beteiligten Personen sehr genau kennen.

Richtig mitgerissen hat mich allerdings das Ende: Ich hätte alles erwartet, aber nicht das. Ich wurde richtig überrascht, es war alles schlüssig und hat den Thriller sehr gut abgerundet.

Etwas unglaubwürdig fand ich allerdings die Beziehung zwischen Mark und Claire. Gerade gegen Ende gab es eine Passage, die ich so nicht nachvollziehen konnte. Deswegen muss ich auch einen Punkt abziehen.

Insgesamt ein toller Thriller, mit einem sehr interessanten und außergewöhnlichem Szenario: 4 Punkte!