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Veröffentlicht am 16.01.2018

Ein anderer Robotham

Die Rivalin
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INHALT:
Agatha, Ende dreißig, Aushilfskraft in einem Supermarkt und aus ärmlichen Verhältnissen, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven Meghan, deren ...

INHALT:
Agatha, Ende dreißig, Aushilfskraft in einem Supermarkt und aus ärmlichen Verhältnissen, weiß genau, wie ihr perfektes Leben aussieht. Es ist das einer anderen: das der attraktiven Meghan, deren Ehemann ein erfolgreicher Fernsehmoderator ist und die sich im Londoner Stadthaus um ihre zwei Kinder kümmert. Meghan, die jeden Tag grußlos an Agatha vorbeiläuft. Und die nichts spürt von ihren begehrlichen Blicken. Dabei verbindet die beiden Frauen mehr, als sie ahnen. Denn sie beide haben dunkle Geheimnisse, in beiden Leben lauern Neid und Gewalt. Und als Agatha nicht mehr nur zuschauen will, gerät alles völlig außer Kontrolle ...

MEINUNG:
Schon seit ein paar Jahren bin ich Fan von Michael Robotham und seiner Thriller-Reihe um den Psychologen Joe O’Loughlin. Die Rivalin ist das erste Buch, in dem es nicht um den Psychologen geht und ich war gespannt, was mich erwartet.
Die Rivalin wird abwechselnd aus der Sicht von Meghan und Agatha erzählt. Das Buch geht nicht gleich zu Anfang in die Vollen, sondern lässt dem Leser Zeit Agatha, Meg und ihr Leben kennenzulernen und genau diese Charakterbeschreibung kann Robotham. Es liest sich schnell und flüssig, aber man erfährt auch unglaublich viel über die beiden. Robotham macht hier keine reine Gut (Meg) und Böse (Agatha) Darstellung, sondern lässt sehr viel Raum für Zwischentöne. Meg ist bei weitem nicht so perfekt, wie Agatha es von ihr denkt und Agatha ist nicht von Grund auf böse. Was Agatha tut ist unverzeihlich, aber es viele mir schwer sie wirklich zu hassen, sondern ich hatte eher Mitleid und hätte mir gewünscht sie hätte einen anderen Weg gefunden.

Ich tue mich ein bisschen schwer damit dieses Buch als Thriller zu bezeichnen. Für mich ist es eher ein (Spannungs-)roman. Es fehlt hier auch ganz eindeutig an Spannung, was mich aber nicht gestört hat. Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass die beiden Frauen im Mittelpunkt stehen. Ich habe Agatha Pläne erst auch gar nicht durchschaut. Ich hätte bei dem Titel „Die Rivalin“ auch eher gedacht, dass Agatha Meg das Leben schwermacht, in dem sie es durch
verschiedenen Aktionen torpediert. Ganz im Gegenteil, sie freunden sich sogar an. Sicher auch Teil von Agathas Plan, trotzdem aber glaubhaft.

Als mir klar wurde, worauf das Ganze hinauslaufen wird, war ich etwas ernüchtert, denn Robotham präsentiert hier keine neue Idee. Gegen Ende hat mich dann so ein bisschen die Lust auf das Buch verlassen.

FAZIT:
Ein wirklich exzellent erzählte Charakterstudie zweier völlig unterschiedlichen Frauen. Der Titel des Romans und die Einordnung als Thriller wecken unter Umständen andere Erwartungen, welchen das Buch nicht gerecht werden kann. Dafür und das hier keine neue Idee präsentiert wird, ziehe ich einen Stern ab, ansonsten sehr gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Unterhaltsam und opulent

Die Schwester der Königin
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INHALT:
Liebe und Intrige am Hofe Heinrichs VIII.
Als Mary Boleyn mit vierzehn an den Hof von Heinrich VIII. kommt, fällt sie dem König sofort ins Auge. Schon bald ist sie seine Geliebte. Zuerst genießt ...

INHALT:
Liebe und Intrige am Hofe Heinrichs VIII.
Als Mary Boleyn mit vierzehn an den Hof von Heinrich VIII. kommt, fällt sie dem König sofort ins Auge. Schon bald ist sie seine Geliebte. Zuerst genießt Mary ihre Rolle als inoffizielle Königin, doch schnell muss sie erkennen, dass sie nur ein Spielball in den Machtplänen ihrer Familie ist. Der König interessiert sich mit der Zeit mehr und mehr für ihre Schwester Anne Boleyn. Weder Korruption noch Ehebruch oder Mord können den Aufstieg der neuen Favoritin aufhalten. Der Hof, die Kirche und das Land sind gespalten in ihrer Sympathie für die alte Königin Katherine von Aragón und Anne Boleyn. Doch das Allerwichtigste für Heinrich VIII. ist ein Thronfolger. Als Anne schwanger wird, trennt sich der König von der Kirche Roms, um sie heiraten zu können. Mary muss sich damit abfinden, nur noch eine Nebenfigur am Hofe zu sein...
Ein Roman über Liebe und Intrige am Hofe Heinrichs VIII.
MEINUNG:
Ich habe vor Jahren den gleichnamigen Film zum Buch gesehen, ohne dass mir bewusst war, dass es sich hier um eine Buchverfilmung handelt. Ich mochte den Film immer gerne und habe ihn mehrfach gesehen. Durch Zufall bin ich darauf gestoßen, dass das Buch vom Aufbau Verlag neu verlegt worden ist und habe gleich zugegriffen. Das Buch steht schon seit einer Weile auf meiner Want-to-read-Liste.
Die Handlung war mir also schon bekannt durch den Film, dennoch ist im Buch einiges anders und deutlich besser erklärt und ausgeschmückt. Auf knapp 700 Seiten ist das natürlich besser möglich als in der begrenzten Filmzeit. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen des Hofes von Henry VIII. Trotzdem nimmt die Geschichte es langsam an Fahrt auf. Der Roman wird aus der Sicht von Anne Boleyns Schwester, Mary erzählt und genau das ist auch das Besondere an dem Buch, denn hier steht zunächst auch Mary im Vordergrund, die die langjährige Mätresse des Königs war, bevor er Anne ehelicht.
Natürlich ist auch die Geschichte von Anne Boleyn, Henrys 2. Ehefrau, aber eben aus der Sicht von Mary erzählt. Mary und Anne sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Mary ist anfangs deutlich naiver als ihre ältere Schwester Anne, was aber wirklich nicht verwunderlich ist, da sie ja bereits mit 12 Jahren verheiratet worden ist. Anne weiß sofort, was sie will und ist durch und durch berechnend. Es ist schwer Anne zu mögen. Bei Mary gelang mir das deutlich leichter. Sie entwickelt sich auch, nachdem sie das ein oder andere Mal die bittere Realität kennenlernen musste. Mary ist auch wenigen Dingen zufrieden und schätzt das Landleben mehr als den Hof. Sie möchte lieber bei ihren Kindern sein, was damals keine Selbstverständlichkeit war.
Bewundernswert ist aber der Zusammenhalt zwischen den Geschwistern Anne, Mary und ihrem Bruder George. Auch wenn es hier auch immer wieder zu Unstimmigkeiten kommt und man sich auch gegenseitig in den Rücken fällt, hält man in der Not zusammen. Anne, Mary und George sind auch Marionetten ihres Onkels, dem Bruder ihrer Mutter und Familienoberhaupt, und müssen sich immer zu Gunsten der Familie und deren Ruhm, Anerkennung und Macht beugen. Eigene Wünsche sind dort fehl am Platz. Natürlich ist es eine andere Zeit, aber ich finde das persönlich unvorstellbar.

FAZIT:
Bis auf ein paar Längen ein opulenter Roman, der nah an den historischen Fakten bleibt und einen Einblick in das Leben der Tudors gibt. Es gibt noch zwei weitere Teile soweit ich weiß, die ich mir dann auch mal besorgen werde.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Eine gute Geschichte, nach anfänglichen Schwierigkeiten

Beim Leben meiner Mutter
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INHALT:
Als Marissa stirbt, beschließen ihre beiden Töchter Luna und Pia nach Brooklyn, Marissas Geburtsort, zu reisen. Hier wollen sie mehr über das dunkle Geheimnis erfahren, dass ihre Mutter jahrelang ...

INHALT:
Als Marissa stirbt, beschließen ihre beiden Töchter Luna und Pia nach Brooklyn, Marissas Geburtsort, zu reisen. Hier wollen sie mehr über das dunkle Geheimnis erfahren, dass ihre Mutter jahrelang gehütet und sie schließlich zugrunde gerichtet hat. Doch die beiden Schwestern stoßen nur auf noch mehr Fragen, statt auf Antworten. Bis Luna eines Tages eine rätselhafte – ja, magische – Erfahrung macht: Sie begegnet ihrer Mutter als junge Frau, im Sommer 1977. Erst glaubt Luna, verrückt geworden zu sein. Doch dann wird ihr klar: Wenn sie tatsächlich die Fähigkeit besitzt, durch die Zeit zu reisen, dann kann sie auch die Vergangenheit ändern. Doch ist es möglich, dass Leben ihrer Mutter zu retten, ohne ihr eigenes zu opfern?

MEINUNG:
Von Rowan Coleman wollte ich unbedingt mal etwas lesen. Ihr wohl bekanntestes Werk, Einfach unvergesslich, steht schon länger bei mir Zuhause. Beim Leben meiner Mutter kam da wie gerufen, um einen Einstieg in den Schreib- und Erzählstil der Autorin zu bekommen.

Ich glaube, dass ich nur den ersten Teil des Klappentextes gelesen habe. Ich war vor allem von dem vermeintlichen Geheimnis, der Familiengeschichte und New York angefixt, denn als ich schon relativ früh bemerkte, dass es hier auch um Zeitreise geht, war ich schnell ernüchtert. Ich mag Zeitreiseromane wirklich gerne, aber gerade hier hat es mich enorm gestört und ich empfand es als nicht passend. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch relativ zäh für mich und ich dachte auch daran es abzubrechen.

Problem war auch, dass man relativ schnell erfährt, was Marissa damals zugestoßen ist. Mir fehlte hier dann einfach die Spannung. Erst am Ende spitzt sich die Geschichte zu und nimmt dann auch noch eine überraschende Wendung. Lunas Plan ist es ihre Mutter vor dem zu retten, was ihr in der Vergangenheit zugestoßen ist, denn dies hat direkten Einfluss auf ihren Tod und ihr Leben nach diesem Ereignis. Eine Mutter, die an Depressionen litt und immer wieder dunkle Tage hatte, an denen sie ihre Zimmer nicht verlassen hat. Zwei Schwestern, die in diesem Umfeld groß geworden sind.

Zeitreisegeschichte sind immer schwierig, weil man häufig ein genaues Verständnis dafür hat, wie das Ganze funktioniert. Für mich ist immer der Knackpunkt, ob man die Vergangenheit verändern darf oder eben nicht. Luna versucht genau das und bringt damit setzt damit sogar ihre eigene Existenz aufs Spiel.
In der ganzen Geschichte gibt es auch eine Liebesgeschichte, wenn auch nur am Rand, die mir sehr gut gefallen hat, auch wenn zu sie zunächst wenig hoffungsvoll erschien. Trotz des Unmutes, der mich beim Lesen überfiel, komme ich nicht umhin mir am Ende einzugestehen, dass die Geschichte am Ende rund ist und ein wirklich schönes Ende hat. Dieses hat mich auch mit dem Buch versöhnlich gestimmt und veranlasst mich zu einer guten Bewertung.

FAZIT:
Zeitreise ist für ein Konstrukt, was für mich in zeitgenössischen Roman nur bedingt funktioniert und auch hier habe ich mich damit wirklich schwergetan. Es erschien mir nicht passend und dennoch fußt die ganze Geschichte darauf und am Ende funktioniert sie. Rowan Coleman hatte eine ungewöhnliche Story geschaffen, aber sie ist schlussendlich rund und wirklich schön.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Neuer Wind im New Adult Bereich

Berühre mich. Nicht.
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INHALT:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ...

INHALT:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...

MEINUNG:
Das Buch ist mir schon auf der Frankfurter Buchmesse ins Auge gefallen und alle behaupteten, dass es unheimlich gut sei. Am Sonntag als man dann Bücher kaufen konnte, gab es kein einziges Exemplar mehr und ich musste mich gedulden. Freundlicherweise hat mir dann der Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Als ich das Buch begonnen habe, musste ich leider erstmal innerlich aufstöhnen. Ich bin bei deutschen Autoren in dem Genre seit Mona Kastens Begin Again sehr vorsichtig geworden. Mal abgesehen davon, dass ich dieses Buch nicht wirklich mochte, habe ich den Eindruck, dass die Bücher dieser Autorinnen noch stärker nach Schema F ablaufen als die ihrer amerikanischen Kolleginnen. Es beginnt immer damit, dass es eine junge Frau an einem College in einer Stadt fern ihrer alten Heimat ein neues Leben beginnen will. Grund ist, dass Zuhause etwas vorgefallen ist, was sie zu dieser Flucht veranlasst hat.

So beginnt auch die Geschichte von Sage. Berühre mich nicht ist hier wirklich Programm. Sage bekommt bei der Vorstellung von Körperkontakt, auch nur zufällig, regelrechte Panikattacken. Anfangs fand ich sie dahingehend sehr anstrengend und empfand sie als überempfindlich, aber mit der Zeit bekommt man eine Vorstellung, was ihr angetan worden ist. Ich konnte sie immer besser verstehen und mir tat sich unheimlich leid. Sage entwickelt sich auch und blüht in ihrer neuen, sicheren Umgebung richtig auf.
Luca ist einer der tollsten männlichen Charaktere, von denen ich bisher gelesen habe. Er ist ein Bücherwurm und tätowiert. Das sind natürlich nicht nur seine einzigen tollen Eigenschaften. Er ist der Type „Everybodys Darling“, sondern eher etwas in sich gekehrt und gegenüber Sage sehr einfühlsam und vorsichtig. Die Liebe zwischen den beiden entwickelt sich langsam und fast unbemerkt. Für mich war es genau das richtige Tempo. Luca weiß, dass bei Sage in der Vergangenheit etwas vorgefallen ist, aber Sage spricht mit ihm darüber nicht. Ich konnte es nicht ganz nachvollziehen. Zu allem Übel kommt auch noch der Schluss des Buches, der mich innerlich zerrissen hat. Ich kann Band 3 kaum erwarten.

FAZIT:
Ich hatte mit dem Buch so ein paar Startschwierigkeiten, aber ca. 100 Seiten konnte es mich vollends überzeugen. Laura Kneidl hat in einem Genre, in es gefühlt schon alles gibt, nochmal etwas Neues geschaffen. Ich kann Band 2 kaum erwarten.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

John Green hat mich wieder überzeugt

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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INHALT:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu ...

INHALT:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

COVER:
Bei der Cover- bzw. Umschlagsgestaltung hat sich der Hanser Verlag etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Vorab durften die Leser über divers Social Media Plattformen abstimmen, welches deutsche Cover es werden soll. Da es keine eindeutige Entscheidung gab, hat sich der Verlag entschieden die Umschlagshülle beidseitig zu bedrucken und so kann der Leser entscheiden, welches ihm besser gefällt. Diese Aufmachung erscheint in einer limitierten Anzahl. Mir persönlich gefällt das Cover mit Blau und Orange besser, da mir das andere einfach ein wenig zu düster ist. Dennoch passt es auch gut zum Buch.

MEINUNG:
Ich habe von John Green bereits Das Schicksal ist ein mieser Verräter und Eine wie Alaska gelesen. Ersteres hat mir unfassbar gut gefallen und auch den Film fand ich sehr gelungen. Eine wie Alaska hat mich dann nicht mehr so richtig vom Hocken gehauen und es war erstmal vorbei mit John Green und mir. Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat dann aber wieder mein Interesse geweckt und es hat mich nicht enttäuscht.
Der Roman wird aus der Sicht der 16-jährige Aza Holmes erzählt. Recht schnell merkt man, dass Aza anders ist. Aza ist oft gefangen in ihren Gedanken. Dazu braucht es nur einen kleinen Auslöser und sie bekommt zwanghafter Gedankengänge erkranken zu können und bearbeitet dafür immer ihren Daumen. John Green hat diese Art von psychischer Erkrankung in Form einer Zwangsstörung hier in meinen Augen sehr gut recherchiert und sensibel verarbeitet. Natürlich leidet auch Azas Umfeld darunter, aber man akzeptiert Aza so wie sie ist. Vor allem Azas Freundin Daisy geht wirklich klasse damit um. Natürlich haben die beiden auch Reibungspunkte, denn Aza vergisst manchmal, dass sich die Welt nicht nur um sie dreht.
Die Such nach dem Milliardär ist eigentlich fast nebensächlich, aber dennoch ein wichtiges Schlüsselereignis für Russels Picketts Söhne. Über diesen doch tragischen Zustand lernt Aza Picketts älteren Sohn Davis kennen und mögen. Azas Krankheit macht es ihr aber schwer eine richtige Beziehung aufzubauen, obwohl Davis sehr verständnisvoll damit umgeht und immer ihre Grenzen wahrt. Ich fand die beiden sehr süß zusammen. Die Liebesgeschichte nimmt aber nur einen zweitrangigen Platz ein neben Aza selbst und ihrer Freundschaft zu Daisy.Es gibt kein klassisches Happy End, aber auch kein Ende, welches den Leser unzufrieden zurücklässt.

FAZIT:
John Green konnte mich mit diesem Buch wieder überzeugen. Es fehlt irgendwie nur so das gewisse Etwas, damit mich das Buch vollends vom Hocker gerissen hätte. Es war eine tolle Geschichte und mir gefiel John Greens einfühlsame Art der Erzählung und dem Umgang mit Azas Erkrankung. Es ist wichtig, dass solche Themen in der Literatur aufgegriffen werden.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.