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Veröffentlicht am 28.03.2018

Herzschmerz vorprogrammiert

Scherbenbilder
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Autor: Melina Coniglio

Verlag: AAVAA Verlag

Genre: Roman

Preis: 6, 99€

Seitenanzahl: 110 Seiten

Inhalt:

Drei Menschen. Drei Leben. Drei Schicksale.
Aiko, Kai und Mamoru sind Jugendliche, die unterschiedlicher ...

Autor: Melina Coniglio

Verlag: AAVAA Verlag

Genre: Roman

Preis: 6, 99€

Seitenanzahl: 110 Seiten

Inhalt:

Drei Menschen. Drei Leben. Drei Schicksale.
Aiko, Kai und Mamoru sind Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch treffen ihre Welten durch puren Zufall aufeinander. Jeder von ihnen hat mit seinen ganz eigenen Problemen zu kämpfen und doch ist es genau das, was sie zusammenschweißt, ihre Seelen miteinander verbindet.
Gemeinsam erleben sie das Jahr ihres Lebens, erfahren zum ersten Mal das Gefühl ehrlicher Liebe und knüpfen vermeintliche Freundschaften fürs Leben.
Jedoch müssen auch sie irgendwann erkennen, dass nichts für immer ist und so bleiben ihnen am Ende nur die Scherben der Erinnerungen an eine einst wundervolle Zeit.

Meine Meinung:

Es ist ein durch und durch süßer Roman voller Freundschaft, Herzschmerz und typischer Probleme vieler Jugendlicher. Drogensucht, Mobbing, Gerüchte, Unsicherheit…die ganze Palette. Deshalb fiel es mir als Jugendliche natürlich nicht allzu schwer, mich mit den drei Hauptpersonen zu identifizieren.

Die Story hat mich berührt, das muss ich zugeben. Sie war gut durchdacht, logisch und sehr schön geschrieben. Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, waren einige Rechtschreibfehler. Da würde ich vielleicht nochmal einen Blick drauf werfen. Ansonsten kann ich bloß sagen, dass die Autorin die Geschichte und vor allem die Gefühlswelt ihrer Charaktere sehr gut rübergebracht hat. Obwohl ich nicht wirklich der rührselige Typ Mensch bin, habe ich doch immer mitgelitten. Hauptsächlich bei Mamorus und Aikos Liebesgeschichte, die wirklich absolut herzzerreißend war.

Mein Liebling ist und bleibt jedoch Kai. Er hatte mich aus irgendeinem Grund von Anfang an in der Tasche (vermutlich, weil er schwul ist und ich eine Schwäche für Schwule habe ^^) und war mir eigentlich am sympathischsten von allen dreien. Mamoru war einfach süß und Aiko…na ja, ich kann sie in gewisser Hinsicht verstehen, in anderer aber nicht. Ich fand ihre Handlungen nicht immer nachvollziehbar und im Allgemeinen viel zu dramatisch. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich nicht verstehe, wie es in ihr aussieht. Sie hat schon einigen Mist durchstehen müssen und ganz offenkundig psychische Probleme…aber dennoch. Ich konnte nicht mit ihr warm werden.

Nichtsdestotrotz freue ich mich bereits auf das zweite Buch, in dem ich Aiko hoffentlich besser zu verstehen lerne und alle drei ihr Happyend bekommen. Das haben sie nämlich verdient.

Ich vergebe vier von fünf Sternen, wegen kleiner Schwächen.

Fazit:

Ein schöner Roman, in dem die Liebe, ob nun freundschaftliche oder romantische, im Vordergrund steht und den Leser berührt.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Lesenswert!

Die Vergessenen
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Autor: Ellen Sandberg

Verlag: Penguin Verlag

Genre: (Historischer) Spannungsroman

Preis: 13€

Seitenanzahl: 508 Seiten

Inhalt:

DIE EINEN WOLLEN VERGESSEN. DIE ANDEREN KÖNNEN ES NICHT.

1944. Kathrin ...

Autor: Ellen Sandberg

Verlag: Penguin Verlag

Genre: (Historischer) Spannungsroman

Preis: 13€

Seitenanzahl: 508 Seiten

Inhalt:

DIE EINEN WOLLEN VERGESSEN. DIE ANDEREN KÖNNEN ES NICHT.

1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.

2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für rein Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat…

Meine Meinung:

Für mich, als Geschichtsinteressierte, hat der Roman mit seinen beiden Handlungssträngen einen ganz besonderen Reiz. Es geht um ein schweres Verbrechen, das in der Zeit des Nationalsozialismus‘ begangen worden ist und Einzug in die Gegenwart erhält, als urplötzlich die Geheimnisse einer alten Frau ans Licht kommen, die sie mit ins Grab hatte nehmen wollen… Ellen Sandberg hat einen einnehmenden, spannenden Schreibstil, der mich an von Beginn an an die Story gefesselt hat.

Die beiden Hauptpersonen – die Nicht der alten Dame und der „Mann für besondere Aufträge“ – sind sympathisch. Ihre unterschiedlichen Leben werden beleuchtet, sie arbeiten auf das gleiche Ziel hin, und sind dennoch sehr verschieden. Der Leser kann sich dennoch leicht mit den beiden identifizieren.

Interessant finde ich – wie schon erwähnt – den geschichtlichen Aspekt, der eine so große Rolle spielt. Im Laufe des zweiten Weltkrieges sind schreckliche Dinge geschehen, Dinge, die totgeschwiegen werden, Dinge, die bis heute nicht gerecht bestraft worden sind. In diesem Buch geht es nur um einen solchen Aspekt und alles ist so absolut realistisch beschrieben, dass eine Gänsehaut und ungläubiges Kopfschütteln beim Lesen vorprogrammiert ist. Es ist absolut unbegreiflich, zu welchen Taten sich die Menschen haben verleiten lassen – und das alles guten Gewissens. Die Thematik, die ich hier nicht anschneiden möchte, weil das ein Spoiler wäre, ist jedenfalls sehr gut und überaus anschaulich rübergebracht worden. Zu meiner Zufriedenheit.

Letztlich münden die beiden Handlungsstränge in nur einen und lassen das Buch in einem würdigen Finale enden, das hoffentlich eine Fortsetzung haben wird. Ich glaube, dass es für die beiden Hauptpersonen noch viel Spielraum gibt.

Fazit: Spannend und erschreckend zugleich, weil die Thematik des Buches auf Tatsachen beruht, auf schrecklichen Verbrechen zuzeiten des Zweiten Weltkriegs. Lesenswert!

Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Eine unaufhaltsame Kriegerin

Throne of Glass – Kriegerin im Schatten
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Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 7, 99€ (E-Book)

Seitenanzahl: 528 Seiten

Inhalt:

Celaena hat sich in einem unerbittlichen Wettkampf gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und ...

Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 7, 99€ (E-Book)

Seitenanzahl: 528 Seiten

Inhalt:

Celaena hat sich in einem unerbittlichen Wettkampf gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und ist nun Champion des Königs. Nach seinen Vorgaben soll sie unliebsame Gegner beseitigen, die dessen grausame Herrschaft beenden wollen. Doch statt sie aus dem Weg zu räumen, warnt Celaena seine Feinde und ermöglicht ihnen so die Flucht. Dieses Geheimnis verbirgt sie zunächst selbst vor Chaol, zu dem sie sich gegen ihren Willen immer mehr hingezogen fühlt. Wie sehr kann sie ihm vertrauen? Schließlich ist Chaol der Captain der königlichen Leibgarde. Soll sie auf ihr Herz oder ihren Verstand hören?

Meine Meinung:

Hach, in diesem Band stellte sich nun nicht länger die Frage, »Dorian oder Chaol?« – Gott sei Dank, denn ich hasse es, mich nicht entscheiden zu können -, was mir schon mal gut gefallen hat. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Dorian von ganzem Herzen aber die Liebesgeschichte von Celaena und Chaol ist in meinen Augen um einiges gelungener und na ja, eine Zeitlang bin ich besessen von Chaol gewesen – und bin es trotz aufwühlender Geschehnisse im Verlauf des Buches irgendwie immer noch.

Die Geschichte, die ja eigentlich recht simpel begonnen hat – damit, dass Celaena sich ihre Freiheit erkämpfen muss, indem sie die Assassinin des Königs wird etc. -, nimmt nun einige recht interessante und spannende Wendungen, die den Grundstein für die weiteren Bände legen – auf die ich mich schon sehr freue, Band 3 habe ich sogar schon begonnen – und enthüllt Geheimnisse, die es wirklich in sich haben. Man erfährt mehr über die Magie, die der König von Adarlan schon vor Jahren verboten hat und lernt ihn mit (gefühlt) jeder Seite mehr und mehr zu hassen. Ernsthaft. So geht es mir.

Es gibt viele rührende und erschütternde Momente und epische Kämpfe in Sarah J. Maas‘ Manier, die eine wirklich fesselnde Wirkung auf mich hatten. Es gab zwar einige ruhigere Momente, die nicht ganz so spannend waren, aber wenn es dann zu einem dieser berüchtigten Augenblicke kam, war nicht daran zu denken, das Buch wegzulegen. Ich mag es, wenn ein Autor es schafft, den Leser alles um ihn herum vergessen zu lassen und das hat Maas einige Male mit Bravour hinbekommen, wofür ich ihr Respekt zolle.

Wie üblich empfinde ich ihren Schreibstil als phänomenal und werde dem nichts hinzufügen, weil ich das in beinahe jeder Rezension ihrer Bücher aufführe.

Kleine Probleme hatte ich mit Celaena, deren Taten ich nachvollziehen kann, aber nicht immer gutheiße. Ich mag sie und finde, dass sie ein sehr starker und gut durchdachter Charakter ist, den man bewundern muss, aber viele ihrer Entscheidung sind zu unüberlegt und aus dem Affekt heraus, sodass ich mich oft nicht ganz mit den Geschehnissen anfreunden konnte. Das muss wohl jeder für sich entscheiden.

Ansonsten kann ich bloß wieder einmal betonen, dass Fantasy-Fans nichts falsch machen können, wenn sie Sarah J. Maas‘ Bücher lesen, weil sie wirklich großartig und absolut lesenswert sind. Ich hoffe sehr, dass ich im Verlauf der Reihe, die ich ja nun nach und nach abarbeite, auch mal fünf Sterne vergeben kann – da bin ich allerdings zuversichtlich, denn der dritte Band fängt schon mal gut an. ^^

Ich vergebe vier von fünf Sterne.

Fazit: Ein epischer zweiter Teil mit einem packenden Plot und einigen überraschenden Enthüllungen, die alles ändern.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Schonungslos!

Tränenbringer
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Autor: Veit Etzold

Gelesen von: Sascha Rotermund

Herausgegeben von: der Hörverlag

Genre: Thriller

Laufzeit: 9 Stunden 17 Minuten

Inhalt:

Hauptkommissarin Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie ...

Autor: Veit Etzold

Gelesen von: Sascha Rotermund

Herausgegeben von: der Hörverlag

Genre: Thriller

Laufzeit: 9 Stunden 17 Minuten

Inhalt:

Hauptkommissarin Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, bringt ein neuer Fall auch persönlich an ihre Grenzen: Ein Serienkiller entführt 18-jährige Mädchen und lässt den Eltern Leichenteile zukommen. Die Ermittler schickt er ein ums andere Mal auf eine falsche Spur. Und vor Jahren fiel Claras kleine Schwester einem ganz ähnlich agierenden Wahnsinnigen zum Opfer, der nie gefasst werden konnte …

Meine Meinung:

Zuerst einmal: Das ist wirklich, wirklich nichts für schwach Nerven oder empfindliche Mägen. Die Beschreibungen der Morde sind sehr explizit und grausam. Das hat mich nicht überrascht – Skin, ein weiterer Thriller dieses Autors, war ganz ähnlich gewesen. Und dennoch… In diesem Buch erhält man ganz viel Einsicht in das kranke Hirn des Killers, der junge Mädchen und Frauen foltert und umbringt, was ziemlich hart ist. Und ich bin nicht gerade zimperlich, was Thriller angeht.

Auch bei diesem Hörbuch fand ich den Sprecher absolut klasse und sehr gut gewählt. Wann immer die Szenen kamen, die aus der Sicht des Täters geschrieben waren, hatte ich eine Gänsehaut. Nicht nur, weil jedes einzelne Wort, das dieser Mann denkt, absolut abscheulich ist, sondern auch, weil Sascha Rotermunds Stimme jedes Mal einen wirklich authentischen und Furcht erregenden Tonfall annimmt. Die Wirkung dieser Passagen auf den Hörer ist schlichtweg gewaltig.

Ansonsten ist das mein erster Clara Vidalis Thriller, was aber nicht allzu gravierend ist, weil man auch so super gut reinkommt – das haben Ermittler-Reihen, glaube ich, an sich. Mir war die Ermittlerin echt sympathisch und einige der anderen Personen (darunter natürlich Kollegen) ebenso aber mir hat in diesem Buch ein bisschen der Zusammenhalt gefehlt. Ich hab es einfach gerne, wenn sich Ermittlungsgruppen zusammenschließen und ein Team bilden, auch auf freundschaftlicher Ebene und das hat mir hier eben gefehlt. Man erhält einfach viel zu wenige Informationen über die anderen Polizisten et cetera, was ich wirklich schade fand, weil doch gerade das dem Hörer dabei hilft, die Personen ins Herz zu schließen. Vielleicht liegt das ja daran, dass das Hörbuch gekürzt worden ist, das weiß ich leider nicht genau, aber nun ja, so ist eben meine Sicht der Dinge.

Der Killer…nun, der ist skrupellos, brutal und ein absolutes Monster. Mit manchen Mördern hat man doch irgendwie noch ein kleines bisschen Mitleid – so zumindest geht es mir manchmal – aber dieser? Nein. Dieser ist ein wahnsinniges, sadistisches Monstrum. Ich kann ihn nicht leiden! Und was er all den armen Mädchen und Frauen antut, ist nicht einmal mehr bestialisch… Ich kann das nicht beschreiben.

Fazit: Ein sehr guter Thriller, der an Brutalität und Wahnsinn kaum zu übertreffen ist.

Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Kein Fantasy-Fan sollte sich das entgehen lassen!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 475 Seiten

Inhalt:

Ein legendäres Reich, ein Fluch und eine Liebe, die über Leben und Tod entscheidet.

Die junge Jägerin ...

Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv

Genre: Fantasy

Preis: 19, 95€

Seitenanzahl: 475 Seiten

Inhalt:

Ein legendäres Reich, ein Fluch und eine Liebe, die über Leben und Tod entscheidet.

Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg zurück finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.



Als die junge Jägerin Feyre im Wald einen Wolf tötet, erscheint eine furchteinflößende Kreatur und verlangt Wiedergutmachung. Feyre wird nach Prythian verschleppt, in das Reich der Fae, das sie bisher nur aus Legenden kannte. Und sie entdeckt, dass ihr Entführer Tamlin ist, ein Prinz der Fae, der über den Frühlingshof herrscht. Bald merkt Feyre, dass ihre Gefühle Tamlin gegenüber sich ändern. Aus kaltem Hass wird Leidenschaft, und keine Warnung, keine Legende, die sie je über die trügerisch schönen, mächtigen Fae gehört hat, kann das ändern. Doch ein uralter, grausamer Schatten liegt über dem Reich. Feyre muss einen Weg finden, um ihn aufzuhalten. Oder ihre Welt ist für immer verloren…

Meine Meinung:

Spricht die Tatsache nicht schon für sich, dass ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen förmlich verschlungen habe? Es ist wirklich, wirklich gut.

Ich habe eine neue Lieblingsbuchreihe für mich entdeckt!

Beginnen wir mal mit der Welt, die Sarah J. Maas mit diesem Auftakt erschaffen hat. Die Karte ist vorne im Buch, sodass man immer mal wieder nachschauen kann, wenn man doch mal verwirrt sein sollte, aber meiner Meinung nach ist der Aufbau der Höfe und die Lage der Menschenwelt doch relativ schlüssig. Jedenfalls gefällt mir sehr, dass das Genre in Richtung High Fantasy geht, weil das Geschehen in einer erfundenen Welt stattfindet. Und Prythian beschreibt sie sehr bildhaft und wunderschön, sodass ich hin und weg von der Welt der magischen Geschöpfe, der Fae, bin.

Von den Fae ebenso. Die Geschichte erinnert mich sehr an »Die Schöne und das Biest« und Julie Kagawas »Plötzlich Fee«-Reihe, bleibt dabei aber dennoch etwas Individuelles, etwas Besonders. Vor allem die zweite Hälfte ist absolut fesselnd, sodass ich nicht mehr wirklich in der Lage war, das Buch aus der Hand zu legen (was um ein Uhr morgens vielleicht gar nicht so dumm gewesen wäre). Es dauert ein wenig, in die Geschichte hineinzufinden, aber dann fällt es einem von Seite zu Seite leichter fällt, sich vom ganzen Geschehen mitreißen zu lassen.

Die Figuren gefallen mir, weil sie sehr unterschiedlich sind und die Fae mit ihren vielen Magien und Fähigkeiten faszinierend. Ein Mensch, also Feyre, der sich plötzlich in Prythian wiederfindet, muss feststellen, dass es in der Welt der magischen Geschöpfe tatsächlich auch Fae gibt, die keine Monster sind. Darauf folgt eine Charakterentwicklung, die mir gut gefallen hat.

Und das Showdown (also die letzten hundert Seiten etwa) ist episch! Eines der großartigsten Finale, die ich je gelesen habe. Spannend, grausam und unfassbar raffiniert – sowie die Antagonistin – aber ich möchte ja nicht spoilern, also werde ich an dieser Stelle lieber mal die Luft anhalten. Lest es, dann versteht ihr meine Begeisterung sicherlich.

Nun gut, nach diesem enthusiastischen Loblied, will ich zwei Dinge ansprechen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, leider (aber ich bin zuversichtlich, was das angeht, denn der zweite Band soll noch besser sein, als der erste und das klingt vielversprechend). Zum einen ist es die Tatsache, dass das Buch bis über die Hälfte für mich keinen wirklichen Handlungsstrang hat – okay, ja, Feyre wurde von einem Fae entführt und verbringt ihre Zeit in Prythian, die Höfe haben untereinander Streitigkeiten und mit den Menschen kommen sie auch nicht allzu gut klar, alles verständlich. Aber worum geht es wirklich? Das habe ich immer wieder gefragt. Aber womöglich finde ich das schlimmer, als es ist, schließlich handelt es sich hierbei um den ersten Band, da muss zunächst einmal eine Einleitung erfolgen. Und letztendlich, als alle Karten aufgedeckt werden (oder zumindest die meisten) nimmt das Geschehen, wie schon gesagt, an Fahrt auf und dann kann man das Lesen nicht mehr unterlassen. So sehe ich das.

Und der zweite Punkt, den ich bemängeln möchte, ist Feyres Persönlichkeit. Sie ist mutig, stark und würde alles tun, um die, die sie liebt, zu beschützen. Daran ist nichts auszusetzen, das ist alles sehr löblich, aber erklärt mir jemand bitte, woher sie ihre Schlagfertigkeit nimmt? Im Ernst, sie befindet sich ständig in Anwesenheit von Wesen, unsterblichen, kraftvollen Wesen, für die es ein Leichtes wäre, ihr Menschenleben im Bruchteil einer Sekunde auszulöschen und trotzdem begehrt sie in jeder sich ihr bietender Gelegenheit auf und provoziert die Fae mit ihrem losen Mundwerk. Nein, wirklich, das hat mich weder überzeugt, noch irgendwie beeindruckt, denn das zeugt einfach nur davon, dass sie zu hitzig ist und leichtsinnig. Das ist eine Sache, die ich an ihrem Charakter kein bisschen überzeugend fand. Wenn man in einem fremden Land von fremden und unglaublich gefährlichen Kreaturen umgeben ist, schafft es doch niemand, ständig einen frechen Spruch auf den Lippen zu haben. Es ist schlicht und einfach nicht glaubwürdig.

Aber das war eigentlich schon alles, was mich gestört hat und da der zweite Band noch besser sein soll, als dieses wunderbare Meisterwerk, kann ich es kaum erwarten, mich daran zu machen, es zu lesen. Und um den fabelhaften Schreibstil der Autorin nicht außer Acht zu lassen: Sarah J. Maas schreibt wirklich großartig!

Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Fantasyroman, mit dem man zwar erst einmal warm werden muss, der sich ab etwa der Hälfte zu einem absolut großartigen Lesevergnügen entwickelt. Ein episches Showdown inbegriffen!

Ich vergebe vier von fünf Sternen.