Cover-Bild Schutzpatrone
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Papierfresserchens MTM-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 226
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783960740476
Rudolf Trink

Schutzpatrone

Ein Rumpler Rosamunde-Krimi
Nach einer Serie von Morden an Obdachlosen wird der pensionierte Kriminalist Johann Rumpler, Katzenfreund und ambitionierter Hobbykoch, von seinen Kollegen um Unterstützung gebeten. Der einzige Zeuge ist verwirrt und lebt in seiner eigenen kindlichen Welt aus Kasperlfiguren. Ganz langsam gelingt es Rumpler, sein Vertrauen zu gewinnen. Er bekommt einen mysteriösen Hinweis, in dem ein Kuhmann, der Teufel und eine Kiste eine wichtige Rolle spielen.

Rumplers Recherchen führen ihn ins Waldviertel, wo er aus der Rolle des Jägers plötzlich in die des Gejagten und damit in eine Falle gerät, aus der kein Entkommen möglich scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2019

Der Kuhmann, der Teufel und eine Kiste.

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Ein Kuhmann, der Teufel und eine Kiste spielen eine wichtige Rolle in „Schutzpatrone. Ein Rumpler-Rosamunde-Krimi“ von Rudolf Trink. Erschienen ist dieser 226-seitige Kriminalroman im April 2019 im Herzsprung-Verlag. ...

Ein Kuhmann, der Teufel und eine Kiste spielen eine wichtige Rolle in „Schutzpatrone. Ein Rumpler-Rosamunde-Krimi“ von Rudolf Trink. Erschienen ist dieser 226-seitige Kriminalroman im April 2019 im Herzsprung-Verlag.
Als es in Wien zu einer Mordserie an Obdachlosen kommt, wird der pensionierte „Krimineser“ Johann Rumpler zur Hilfe gerufen. Der einzige Mordzeuge: ebenfalls ein Obdachloser, der zurzeit in der Psychiatrie weilt. Obwohl es anfangs scheint, als gäbe dieser nur wirren Unsinn von sich, liefert er Rumpler alsbald wichtige Hinweise, die es nur noch zu entschlüsseln gilt. Zusammenhänge zum Verschwinden einer jungen Frau und dem vermeintlichen Selbstmord eines Zeugen tun sich auf und führen den alten Kommissar ins Waldviertel, wo es zu einem spannenden Showdown kommt.
Dass Rudolf Trink Österreicher ist, spürt man in diesem Krimi von Anfang bis Ende. Großen Wert legt er auf das Lokalkolorit, egal ob es sich um Wiener Kaffeehaus-Szenen oder das bekannte Waldviertel handelt. Auch sprachlich wähnt man sich gleich im Alpenland. Der Text ist gespickt mit österreichischen Ausdrücken (besonders gut hat mir der Ausdruck „Fleischhauerei“ gefallen), die Dialoge sind in einem moderaten Dialekt gehalten … alles in allem Österreichflair pur, was trotz allem auch Hochdeutschsprechenden keine allzu großen Probleme bereiten sollte – ich jedenfalls habe diese Atmosphäre genossen. Außerdem runden kulinarische Ausflüge, Rumpler ist ein Gourmet, diese kleine Österreichreise ab – wobei ich gestehen muss, dass mir ihre Ausführungen an einigen Stellen zu langatmig erschienen. Ansonsten lässt sich der Text flüssig lesen, und auch an lustigen Elementen fehlt es nicht (ich sage nur: „Kevin“); lediglich einige Dialoge sind recht kleinschrittig gestaltet, was ebenfalls für Längen sorgt.
Verläuft die Handlung im ersten Teil des Romans eher ruhig, ohne dass es allerdings an Spannung fehlt, wird sie in der zweiten Romanhälfte, als Rumpler ins Waldviertel reist, actionreicher, bis es zur finalen Konfrontation mit den Verbrechern kommt – die dann auch den Titel „Schutzpatrone“ erklärt. Positiv angemerkt sei zudem, dass die Auflösung des Falls am Schluss noch einmal detailliert dargestellt wird, indem der Kriminalist seine Gedankengänge während der Ermittlungsarbeiten zusammenfasst. Am Ende bleiben bei den Leser/innen also keine Fragen offen.
Die Charaktere in diesem Roman sind liebevoll und authentisch gestaltet, obgleich mir Rumpler selbst an einigen Stellen etwas „trocken“ erschien – insbesondere in Bezug auf seine Freundin, Alma. Hier hätte der Autor den beiden ruhig etwas mehr „Leben“ einhauchen können. Sehr gut gefallen indes haben mir die Szenen mit seiner Katze, Rosamunde, weil deren Beziehung zu ihrem Herrchen so authentisch dargestellt ist wie nur möglich.
Hervorzuheben bleibt noch, dass der Autor die Kasperlefigur, die auf dem Cover zu sehen ist, einst selbst geschnitzt und das Cover gemeinsam mit seiner Tochter entworfen hat. Man merkt auch hier, mit wie viel Herzblut und Liebe Rudolf Trink seine Krimis gestaltet.
Insgesamt konnte mich dieser Kriminalroman, sieht man von den oben genannten kleinen Kritikpunkten ab, wirklich überzeugen, und ich würde mich über eine Fortsetzung der Krimireihe, die auch geplant ist, freuen. Mit dreieinhalb von fünf Lesesternchen empfehle ich dieses Buch gerne zur Lektüre weiter.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Österreichischer Kriminalroman mit langsamen Spannungsbogen

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Johann Rumpler ist pensionierter stellvertretender Leiter der Mordkommission in Wien. Seine Katze Rosamunde und er könnten ein ruhiges Leben haben, viel Zeit mit gemeinsamem Kochen verbringen und regelmäßig ...

Johann Rumpler ist pensionierter stellvertretender Leiter der Mordkommission in Wien. Seine Katze Rosamunde und er könnten ein ruhiges Leben haben, viel Zeit mit gemeinsamem Kochen verbringen und regelmäßig die Kaffeehäuser Wiens unsicher machen. Allerdings geschehen in letzter Zeit vermehrt Morde an Obdachlosen in Wien, die Rumpler beunruhigen. Er hatte zu seiner aktiven Zeit rege Kontakte in die Obdachlosenszene und auch die ein oder andere Freundschaft geschlossen. Rumpler beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und findet einen parallel verlaufenden Vermisstenfall einer jungen Frau. Der einzige, der eine Verbindung zwischen den beiden Fällen schaffen und zum Täter der Morde führen kann ist Rudi Schätter, ein Freund des ersten Mordopfers. Allerdings wurde dieser in eine psychatrische Anstalt eingeliefert, da er in der kindlichen Welt des Kasperltheaters lebt. Wird es Rumpler gelingen, das Kasperl-Rätsel zu lösen?

„Schutzpatrone“ ist ein regionaler Krimi, der Stadt und Landkreis Wien sehr anschaulich darstellt. Wer sich in Wien auskennt, wird sicherlich viele Schauplätze wieder erkennen. Der österreichische Dialekt ist in sämtlichen Dialogen präsent, was dem Buch einerseits Authentizität verleiht, andererseits das Lesen für Nicht-Österreicher schwierig gestaltet: Ich persönlich hatte teilweise große Probleme, den Gesprächen zu folgen und habe viele umgangssprachliche Wörter nicht gekannt, was mich sehr gestört hat und dazu führte, dass ich mich ausgeschlossen fühlte.

Der Autor selbst bezeichnet seinen Stil als „Slow Crime“, eine sich sehr langsam entwickelnde Kriminalgeschichte ohne Cliffhanger und Brutalität. Ich gehöre wohl eher zu der Sorte des ungeduldigen Lesers, mir ging der Fortgang der Handlung viel zu langsam. Der Spannungsbogen hat sich leider so langsam aufgebaut, dass auch die subtile Hinführung zum Höhepunkt mich leider nicht mehr mitreißen konnte. Ich habe den Handlungsverlauf an vielen Stellen als zäh empfunden. Der Autor schreibt in langen Sätzen, was dazu führt, dass das Geschehen sehr gut erklärt wird, teilweise aber ausufert, beispielsweise finden sich genauste und sich wiederholende Beschreibungen der Handlungen von Rumplers Katze oder ganze Kochrezepte. Diese Detailverliebtheit war für mich viel zu ausführlich und ich habe mich teilweise dabei gelangweilt. Der entscheidende Punkt am Ende, warum der Schuldige seine Taten begangen hat, war hingegen für mich nicht nachvollziehbar. An dieser Stelle hat es an Hintergrundinformationen gemangelt.

Rumpler als Charakter ist ein sehr sympathischer Protagonist, der Leser kann sich aufgrund des detailverliebten Begleitens im Alltag ein sehr genaues Bild von ihm machen, sowohl charaktermäßig, als auch seiner Handlungen, Routinen und Vorlieben.

Der Titel „Schutzpatrone“ ist hier als Wortspiel zu verstehen, in diesem Fall bezieht es sich auf die Patrone einer Waffe, die jemanden beschützt. Diese ist auch auf dem Cover zu sehen, welches mich insgesamt leider auf den ersten Blick nicht angesprochen hätte. Auch dieses ist sehr detailreich und wird erst ganz am Ende des Buches verständlich. Allerdings handelt es sich laut Autor dabei um ein Gemeinschaftsprojekt seiner Familie, was dem Ganzen wieder Charme gibt. Im Buchhandel hätte ich wohl leider aber nicht danach gegriffen.

Fazit: „Schutzpatrone“ ist ein österreichischer Kriminalroman, der intensiv den Alltag des Protagonisten darstellt. Leider geht bei der Beschreibung all diesen „Drumherums“ der Fokus auf das eigentliche Geschehen etwas verloren und der Spannungsbogen baut sich nur langsam auf.

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