Cover-Bild 35 Tote
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 546
  • Ersterscheinung: 14.03.2011
  • ISBN: 9783518462508
Sergio Álvarez

35 Tote

Roman
Marianne Gareis (Übersetzer)

»Wer in diesem Land niemanden getötet hat, der hat keine Zukunft.«

Atemberaubend, erschütternd, fesselnd!

»Ich wuchs in einer marxistischen Kommune in Bogotá auf. Doch die Träume von der Revolution platzten, nicht zuletzt wegen amouröser Verstrickungen. Das Leben draußen auf der Straße lockte mit Salsa, Mädchen und kleineren Überfällen. Irgendwann wagten wir uns an größere Geschäfte. Aber die Drogenmafia kennt keine Gnade, und als immer mehr meiner Freunde getötet wurden oder verschwanden, mußte auch ich fliehen. Damit begann meine Wanderschaft durch Kolumbien, auf der ich philosophierenden Drogenhändlern, geschäftstüchtigen Marionettenspielern und freundlichen Mördern begegnet bin. Genausowenig wie ich die Frauen verstehe, die mir immer nur Unglück bringen, begreife ich, wie dieses Land funktioniert, wer auf welcher Seite steht und wo mein Platz ist.«

Dem magischen Realismus von García Márquez' Hundert Jahre Einsamkeit setzt Sergio Álvarez mit 35 Tote einen kraftvollen Roman entgegen, der die jüngere Geschichte Kolumbiens genauso drastisch realistisch wie unterschwellig humorvoll erzählt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Tefelz in einem Regal.
  • Tefelz hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2018

Blutig, erschreckend und fesselnd

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Ich weiss nicht mehr, wie ich an dieses Buch gekommen bin, aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte , wußte ich , das wird keine leichte Lektüre vor dem schlafen gehen. Trotzdem hat mich die Aufmachung ...

Ich weiss nicht mehr, wie ich an dieses Buch gekommen bin, aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte , wußte ich , das wird keine leichte Lektüre vor dem schlafen gehen. Trotzdem hat mich die Aufmachung sofort angezogen und nicht mehr losgelassen. Die Entscheidung war richtig, es zu lesen! Völlig unbedarft von der Geschichte Kolumbiens und nichts außer Korruption, Drogenkartelle, Diktatoren hat mich auf dieses Buch vorbereitet. Was da folgte, lässt sich nur schwer in irgend eine Kategorie einordnen und weicht so völlig von der europäischen Mentalitat ab. Es ist kein Krimi, aber mit vielen Opfern. Realistisch aber doch so fremd! Die Geschichte ist verwirrend, zerfahren, blutig und fesselt bis zum Schluß.

Das Buch beginnt 1965 , das Jahr in dem unser Protagonist geboren wird. Zur gleichen Zeit wird ein Verbrecher von der Polizei gestellt und liefert sich ein Showdown in den Straßen Bogotas. Die Mutter stirbt bei der Geburt und der Vater völlig überfordert, versucht im Alkohol zu ertrinken und bringt sich schließlich um. Als Waisenkind kommt er zu seiner Tante und verbingt eine "normale" Kindheit ! Die Haupterzählform ist die "ich" Perspektive und manchmal dauert es eine Zeit, bis man begreift, wer da jetzt überhaupt etwas erzählt. Sympathische Verbrecher, korrupte Polizistin, permanenter Wechsel der Diktatoren und damit auch die politische Korrektheit. Kommunismus, Ausbeutung, Drogen, Bandenkriege, Frauen, Sex, Parties aus der Sicht des "Helden" der sich durch die verzweifelte Geschichte Kolumbiens ab 1965 kämpft und alles macht , um nicht zu zerbrechen. 35 Tote sind dabei leicht untertrieben, da man die Opfer in diesem Buch gar nicht zählen kann.

Ich war schockiert, aufgeregt, wütend, fasziniert, habe gelacht und total abgestoßen. Alle Gemütszustände haben dieses Buch durchlebt und mich total gefesselt und beeindruckt! Es ist wirklich nicht leicht zu lesen und der Autor, der mittlerweile in Spanien lebt, erzählt einfach unwiderstehlich. Ganz großes Kino !

Fazit: Kaufempfehlung für alle, die sich nicht scheuen, die Augen aufzumachen und sich die Zeit nehmen , in ein völlig anderes Universum einzutauchen.