Cover-Bild Nachtruhe
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Silberburg
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 23.10.2015
  • ISBN: 9783842514300
Simone Dorra

Nachtruhe

Ein Baden-Württemberg-Krimi
Das Leben des Hamburger Kriminalkommissars Malte Jacobsen steht kopf: Nach einem schwierigen Fall wird er versetzt – ausgerechnet ins schwäbische Waiblingen. Kaum angekommen, erwartet ihn schon eine neue Aufgabe: Der Leiter eines kleinen Backnanger Pfadfinderbundes wurde beim Zeltlager an einem Baum erhängt aufgefunden. Schnell ist klar: Selbstmord war das nicht.
Gemeinsam mit seiner neuen, attraktiven Kollegin beginnt Jacobsen zu ermitteln.
Dann wird eine 14-jährige Pfadfinderin aus derselben Gruppe tot aufgefunden. Hängen die Fälle zusammen? Jacobsen dringt unerbittlich vor in ein verzwicktes Labyrinth voller schrecklicher Geheimnisse und tragischer Missverständnisse …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2018

Lesegenuss pur

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Ich liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre ...


Ich liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.

Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".

Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.

Lesespaß oder Lesefrust?

Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.

Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.

Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Spannender Regionalkrimi, der in die Welt der Pfadfinder führt.

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Malte Jacobsen, Kriminalkommissar aus Hamburg, der so sehr mit seinem eigenen Beruf verheiratet ist, dass die eigene Ehe darüber in die Brüche gegangen ist, stößt an seine Grenzen. Sein letzter Fall - ...

Malte Jacobsen, Kriminalkommissar aus Hamburg, der so sehr mit seinem eigenen Beruf verheiratet ist, dass die eigene Ehe darüber in die Brüche gegangen ist, stößt an seine Grenzen. Sein letzter Fall - ein ermordetes Mädchen - lässt ihn nicht los und als er geradewegs auf ein Burnout zusteuert, lässt ihm sein Vorgesetzter nur noch zwei Möglichkeiten: entweder eine Versetzung nach Waiblingen ins beschauliche Schwabenland - oder es droht ein vorzeitiges Karriereende. Jacobsen beißt in den sauren Apfel und kann zunächst im Ferienhaus seiner Schwester, die in Backnang lebt, unterkommen und ein paar Wochen entspannen. Er macht auf etwas unliebsame Art Bekanntschaft mit einem schlecht gezielten Ball und zwei Pfadfindern, kann aber nicht ahnen, dass er die beiden bald unter ganz anderen Umständen wieder sehen wird.

Als er den Dienst in Waiblingen antritt, lernt er seine neue, attraktive Kollegin Melanie Brendel kennen und bekommt auch gleich seinen ersten Fall auf den Tisch: ein Pfadfinderführer wird am Rande eines Pfadfinderlagers erhängt aufgefunden und alle Anzeichen sprechen für Mord. Bei seinen Recherchen stellt Jacobsen fest, dass es kaum jemanden gibt, der den engagierte Mann nicht mochte - noch dazu gehört er zu einer angesehenen Backnanger Familie, so dass man Jacobsen schon bald nahelegt, bei seinen weiteren Ermittlungen größtmögliches Fingerspitzengefühl und Diskretion walten zu lassen. Er lernt die Familie des Toten kennen und hat den Eindruck, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen, das sich nur noch nicht fassen lässt.

Fast zeitgleich zu dem Mord wird im Backnanger Mühlkanal die Leiche einer 16-jährigen Pfadfinderin gefunden, die demselben Stamm angehörte. An einen seltsamen Zufall mag der Kommissar nicht glauben und so forscht er unermüdlich weiter. Nur langsam lichtet sich das Dunkel und hinter so mancher perfekten Fassade offenbaren sich Heimlichkeiten und Geheimnisse. Was steckt hinter der Internet-Mobbing-Aktion, die die tote Pfadfinderin über Monate hinweg initiiert hat? Und kann es sein, dass der perfekte Pfadfinderführer in Wirklichkeit ein ganz anderes Gesicht hatte? Welche Rolle spielt eine ziemlich ungewöhnliche Wohnsitzlose, warum haben die Mutter und die Ehefrau des Ermordeten so ein gestörtes Verhältnis - und vor allem: warum schütten Schwaben Essig auf Linsen?

Simone Dorra hat mit ihrer zweiten Veröffentlichung einen ungewöhnlichen Regionalkrimi geschrieben, der den Leser von Anfang an mitreißt und den man nur ungern wieder aus der Hand legen möchte. Auf der einen Seite finden besonders Einheimische viele Orte wieder und auch die schwäbische Lebensart und Küche wird durch die Augen des Hanseaten sehr anschaulich beschrieben, andererseits thematisiert das Buch aber auch mit deutlichem Tiefgang Probleme wie Mobbing oder Kindesmissbrauch. Zudem wird der Leser auch dann, wenn er mit der Pfadfinderei noch nichts am Hut hat, in die Sitten und Gebräuche der Pfadfinder eingeführt.

Fazit: spannender Lesestoff, der nicht an der Oberfläche bleibt und der den Leser zwischendurch auch gerne mal auf die falsche Fährte lockt. Ein Buch für Krimifans, Pfadfinder und alle, die gerne schmökern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord bei den Pfadfindern

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Kriminalhauptkommissar Malte Jacobsen bekommt einen Fall nicht aus dem Kopf und sein Leben nicht mehr in den Griff. Auf Anraten seines Chefs wird er nach Waiblingen ins Schwabenland versetzt. Seine Schwester ...

Kriminalhauptkommissar Malte Jacobsen bekommt einen Fall nicht aus dem Kopf und sein Leben nicht mehr in den Griff. Auf Anraten seines Chefs wird er nach Waiblingen ins Schwabenland versetzt. Seine Schwester Heike lebt mit Mann und Sohn in Backnang und ist sofort bereit, ihren Bruder bei sich aufzunehmen, bis er eine eigene neue Bleibe hat.
Noch nicht richtig in seinem neuen Job angekommen muss er sich mit einem Mordfall befassen: Peter von Weyen, der Chef einer Pfadfindertruppe wird erhängt auf einem privaten Zeltplatz in der Nähe von Murrhardt gefunden. Schnell ist klar - es war Mord.
Zusammen mit seiner neuen Kollegin Melanie Brendel beginnt er mit den Ermittlungen.
Dann wird in einem nur wenig tiefen nahegelegenen Fluss die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Auch sie hatte Verbindungen zu den Pfadfindern.
Hängen die beiden Fälle vielleicht zusammen?

In diesem Regionalkrimi geht es zum einen um Mobbing und zum anderen um Kindesmissbrauch. Beides ist in diesem Krimi sehr gut und einfühlsam verarbeitet.

Die einzelnen Charaktäre sind detailliert und anschaulich ausgearbeitet. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, die richtig gut hervorgehoben sind. Meine Sympathien und Antipathien hatte ich daher schnell vergeben.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich von Anfang an Malte Jacobsen in seiner empathischen, ruhigen, kollegialen Art und mit seinem ganz eigenen Humor. Aber auch der Sohn des Opfers Lukas von Weyen habe ich gleich ins Herz geschlossen.

Der Mordfall an sich ist sehr gut nachvollziehbar. Der Spannungsbogen steigt gleich zu Anfang recht hoch und bleibt auch dort, was mich zum einen erstaunt hat, zum anderen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings hat mich die Autorin, das gebe ich zu, immer wieder auf falsche, sehr gut erdachte Fährten gesetzt, die allerdings im Nichts verlaufen sind. Den Schluss und die Aufklärung hatte ich so nicht erwartet.

Die Gegend in der ermittelt wird, wird sehr anschaulich beschrieben. Ich habe Lust bekommen, mir auch dieses Stück Baden-Würtemberg mal näher anzuschauen.

Wer einen gut durchdachten Krimi mag, der in einer wunderschönen Gegend spielt, spannend und auch noch informativ ist, der ist hier genau richtig.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich bald wieder mit den beiden sympathischen Kommissaren ermitteln könnte.