Cover-Bild Die Tochter des Emirs
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inkl. MwSt
  • Verlag: Brunnen
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 04.01.2017
  • ISBN: 9783765543098
Soheila Fors, Ingalill Bergensten

Die Tochter des Emirs

Eine iranische Frau kämpft um ihre Zukunft
Soheila, Tochter der ehemaligen kurdischen Königsfamilie im Iran, wehrt sich gegen die arrangierte Heirat mit einem Cousin. Aber auch mit dem selbst gewählten Mann rennt sie ins Unglück, denn er ist gewalttätig. Obwohl verzweifelt, hält sie ihm die Treue. Da begegnet ihr Jesus in einer Vision und schenkt ihr eine neue Hoffnung …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2018

Eine unglaublich bewegende Geschichte, die jeden in den Bann zieht!

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Inhalt

Soheila wächst im Iran als Prinzessin auf. Denn ihre Familie war früher die Königsfamilie und ist zum Zeitpunkt ihrer Kindheit noch immer sehr einflussreich. Doch als Soheila erst 6 Jahre alt ist, ...

Inhalt

Soheila wächst im Iran als Prinzessin auf. Denn ihre Familie war früher die Königsfamilie und ist zum Zeitpunkt ihrer Kindheit noch immer sehr einflussreich. Doch als Soheila erst 6 Jahre alt ist, wird ihr Vater inhaftiert. Aufgrund seines Einflusses und seiner Macht ist er eine Gefahr für die amtierende Herrschaftsfamilie. Die Jahre der Haft waren für Soheila sehr trüb und belastend. Sie liebte ihren Vater unglaublich stark. Er erzog sie nicht wie andere iranische Mädchen. Dank ihm genoss sie viele Freiheiten, die anderen muslimischen Mädchen nicht vergönnt waren und noch sind.
Jahre später, immer noch ein Kind, muss sich Soheila während des Krieges um ihre ganze Großfamilie kümmern. Diese Umstände lassen Soheila sehr schnell erwachsen werden. Doch all dieses erlebte Leid ist nicht das letzte in ihrem Leben …
Nicht nur ihr Ehemann, sondern auch dessen Familie und später auch dessen zweite Frau behandeln Soheila wie eine Sklavin. Sie findet zwar immer wieder Unterschlupf bei ihrer Familie, doch sie entkommt nie ganz ihrem Ehemann. Aber dann begegnet sie Jesus und für sie beginnt eine lange Reise zu einem besseren Leben …


Meine Meinung

Soheila beschreibt eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar ihre Erlebnisse aus der Kindheit. All ihre Gefühlen und Erinnerungen waren für mich so greifbar nah, so real. Ich wurde 1995 geboren und habe nichts von dem Krieg im Iran und all die Machenschaften mitbekommen. Doch als ich Soheilas Geschichte las, hatte ich zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, ständig in Gefahr und später in einem Krieg zu leben. Auch wenn Soheila unglaublich gut die Ereignisse und Umstände beschreiben konnte, sage ich bewusst, nur einen Eindruck von den Umständen bekommen zu haben. Denn egal wie real und greifbar ein Buch auch geschrieben sein mag, solange man nur davon liest, wird man nie vollständig nachvollziehen zu können, wie es ist, all diese Schreckenstaten mitzuerleben. Ich kann mir nur im Entferntesten vorstellen, wie das ist. Ich habe nun eine leise Ahnung. Und allein diese Ahnung, trieb mir die Tränen in den Augen.
Soheilas Geschichte ist auch zum Teil die Geschichte Irans, da sie als Teil einer der mächtigsten kurdischen Familien die politischen Machenschaften selbst erlebt hat. Allein wegen ihrer Kindheitsgeschichte ist dieses Buch so unglaublich wertvoll und lesenswert!
Doch dabei bleibt es nicht. Ihre Geschichte zeigt auch, wie Frauen im Islam behandelt werden; welche Rechte sie haben – oder besser gesagt, welche Rechte sie nicht haben. Es schmerzt so sehr zu lesen, wie so viele muslimische Frauen und Mädchen ausgenutzt und misshandelt werden. Und das noch immer.
Doch dann kommt die große Wende in Soheilas Leben. Sie begegnet Jesus in ihren Träumen. Ihr Leben ändert sich danach nicht schlagartig. Aber Stück für Stück – auch mit einigen Rückfällen und Stürzen – geht ihr Leben bergauf. Es war ein langer Weg, denn auch als sie endlich nach Schweden flüchten darf, ist sie noch immer nicht sicher vor ihrem Mann und ihrer Verwandtschaft. Aber Soheila ist eine so unglaublich starke Frau, sodass sie all diese Hürden überwindet und nun mit ihren Tee- und Frauenhäusern unglaubliche Arbeit in Schweden leistet!


Fazit

Auch wenn es schon ein paar Woche her ist, als ich dieses fesselnde Buch gelesen habe, bin ich noch immer fasziniert – und auch schockiert – von Soheilas Leben im Iran und dann in Schweden. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Egal, ob Du Dich über den Islam oder über den Iran informieren möchtest; ob Du eine Geschichte über die Kurden lesen möchtest, Dich für die Flüchtlinge in Europa interessierst oder Jesus begegnen möchtest. Dieses unglaublich gut geschriebene Buch wird Dich in jedem Fall in seinen Bann ziehen! Ich kann es jedem uneingeschränkt weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 14.12.2017

Die Tochter des Emirs

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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Die Tochter des Emirs“ von Soheila Fors lesen.

Das erste Mal bin ich auf „Die Tochter des Emirs“ beim Stöbern in der Verlagsvorschau aufmerksam geworden und schon ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Die Tochter des Emirs“ von Soheila Fors lesen.

Das erste Mal bin ich auf „Die Tochter des Emirs“ beim Stöbern in der Verlagsvorschau aufmerksam geworden und schon der erste Blick auf das Cover, dass Soheila Fors zeigt hat mich fasziniert und nicht mehr los gelassen. Nicht nur deshalb habe ich mich riesig gefreut, als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte.

Soheila Fors wächst vor der islamischen Revolution im Iran auf und genießt in ihrer kurdischen Familie ein privilegiertes Leben. Mit dem Vater verbindet sie eine tiefe und innige Beziehung und dieser gesteht ihr mehr Freiheiten zu als das kurdische Mädchen gemeinhin haben. Selbst ihren Ehemann darf sie selbst wählen, doch diese Entscheidung bereut Soheila bald. Sie erlebt den gesellschaftlichen Umsturz im Iran hautnah mit, hat in ihrer Ehe großer Herausforderungen zu bestehen und irgendwann führt sie ihr Weg sogar nach Schweden.

Neben der Lebensgeschichte einer starken Frau, erzählt das Buch vom Leben in einem anderen Kulturkreis, man erfährt einiges über das kurdische Volk und seine Traditionen, erlebt den Umbruch den ein Neuanfang in einem europäischen Land bedeutet und ist an der Seite von Soheila als sie in Schweden eine neue große Aufgabe findet.

Das Buch hat mich schon mit seinen ersten Zeilen in seinen Bann gezogen und ich habe Soheilas Weg fasziniert verfolgt. Das Engagement dieser Frau flößt mir Respekt ein und beeindruckt mich. Es sind Menschen wie Soheila, die Licht in die Dunkelheit ihrer Mitmenschen bringen.

Von mir gibt es 5 Bewertungssterne!

Veröffentlicht am 04.12.2017

Irans Pippi Langstrumpf

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Soheila Fors erzählt in diesem Buch aus ihrem spannenden, bewegten Leben. Sie wurde 1967 als Tochter eines kurdischen Emirs geboren, und ist damit eine Prinzessin, was ihr auch urkundlich bescheinigt wurde. ...

Soheila Fors erzählt in diesem Buch aus ihrem spannenden, bewegten Leben. Sie wurde 1967 als Tochter eines kurdischen Emirs geboren, und ist damit eine Prinzessin, was ihr auch urkundlich bescheinigt wurde. Ihr Vater war sehr angesehen und beliebt, und auch für Soheila war er die wichtigste Person ihrer Kindheit. Sie beschreibt sehr anschaulich ihre Kindheit und ihre Jugendjahre. Von dem vergnügtem Spielen im großen Obstgarten der Familie, über die strapazierende Flucht ins Gebirge wegen dem Krieg, ihre Aktivitäten als Kommunistin, bis hin zu einer sehr unglücklichen Ehe. Sie ist in allem eine starke Persönlichkeit. Wie ihr Vorbild Pippi Langstrumpf, stellt sie sich mutig allen Herausforderungen. Dabei wird sie oft geächtet, da sie sich gar nicht wie eine verhätschelte Prinzessin verhält.

Ihr Bruder ist schon nach Schweden geflüchtet, und er hilft Soheila und ihre Familie auch nach Schweden auszuwandern. Da die Flucht für Frauen und Kinder sehr gefährlich gewesen wäre, reist ihr Mann voraus und holt später die Familie nach. Als aber Soheila vier Jahre später mit den Kindern nach Schweden kommt, ist die Ehe schon gescheitert, und ihr gewalttätiger Mann liebt eine Andere. Für Soheila beginnt eine sehr schwere Zeit. In dieser Zeit begegnet sie Jesus, und durch den Blick seiner Augen fühlt sie sich vollkommen heil. Die äußeren Schwierigkeiten halten zunächst noch an, aber nach einigen großen Schwierigkeiten kommt auch äußerlich Ruhe in ihr Leben, als sie einen schwedischen Christ heiratet.

Nun möchte sie ihr Leben dafür einsetzen anderen benachteiligten Frauen zu helfen. Sie richtet ein Teehaus für Frauen ein, in dem aber bald viele unterschiedliche Aktivitäten stattfinden, die nachhaltig Leben verändern. Ein sicheres Haus entsteht, in dem Menschen Zuflucht finden, die von ihrer Familie oder andere bedroht sind. Das sind in erster Linie junge Frauen und Mädchen, aber auch Männer, die nicht auf eine arrangierte Ehe eingehen wollen.

Soheila Fors ist eine sehr sympathische Frau. Als Kind zieht sie lieber eine Latzhose an als Prinzessinnenkleider, als Jugendliche trägt sie die Verantwortung für eine Gruppe von Frauen und Kinder und ältere Menschen, und als Erwachsene setzt sie sich tatkräftig für Menschen ein, die unter dem Ehrenkodex des Islams leiden. Neben ihrem Mut und ihrer Tatkraft, beeindrucken auch ihre Phantasie und ihr Humor. Sie findet sie viele Wege ihre unerwünschten Verehrer zu verscheuchen.

Ihr Herz schlägt für Freiheit. Ihre Erklärungen zu der Kultur, in der sie aufgewachsen ist, sind sehr aufschlussreich und hilfreich. Gerade in unserer Zeit, in der viele Menschen aus islamisch geprägten Ländern zu uns kommen, ist es wichtig, dass wir ihren Hintergrund verstehen.

Fazit: Die abenteuerliche Lebensgeschichte einer mutigen Frau, die dem Leser hilft ihre Heimat Iran bzw. Kurdistan zu verstehen. Beim Lesen kann man miterleben wie ein hoffnungsloses Leben sich durch eine Begegnung mit Jesus grundlegend verändert.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Eine kurdische Löwin

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Eine kurdische Löwin

"Die Menschen staunen über meine Energie und fragen sich, wie ich das alles schaffe. Nun, meine Kraftquelle und meine Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe. Es gibt so viel ...

Eine kurdische Löwin

"Die Menschen staunen über meine Energie und fragen sich, wie ich das alles schaffe. Nun, meine Kraftquelle und meine Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe. Es gibt so viel Not, und ich möchte das tun, was ich kann. Das ist alles. Es gab eine Zeit, da war ich darauf fixiert, mich mit Schusswaffen zu verteidigen. Ich bekämpfte Hass mit Gegenhass; eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Doch seit ich Jesus kennengelernt habe, ist die Liebe meine Waffe.“

Soheila Fors, deren vollständiger Name Mah Doht Soheila Davodian Gilan Kalhor Fors lautet, darf sich als Tochter eines kurdischen Emirs zu Recht als Prinzessin bezeichnen. Sie lebt mit ihrem zweiten Ehemann und den Kindern in Schweden, führt ein sicheres Haus für Menschen, die Opfer von Ehrengewalt sind und hat gemeinsam mit dem Verein Khatoon ein Teehaus für Frauen gegründet. Soheila fühlt sich ihren eigenen Worten zufolge als „Wanderer zwischen zwei Welten“. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für die Rechte der Menschen einzutreten und für deren Freiheit zu kämpfen. Im der vorliegenden Autobiografie gestattet sie ihren Lesern einen detaillierten Einblick in ihr Leben im Iran. Soheila berichtet von ihrer königlichen Abstammung, der Geschichte ihrer Sippe, den Riten und der Kultur ihres Geburtslandes, sowie der Stellung und Bedeutung familiärer Bande – und damit eng verbunden der iranischen Ehrenkultur. Sie erzählt von ihrer eigenen rebellischen Kindheit, in der sie dank ihres liebevollen Vaters ungewöhnliche Freiheiten genießen durfte. Er war die große Lichtgestalt in Soheilas Kindheit, gab ihr Liebe, Wärme und widmete ihr Zeit. Ihm hat Soheila es zu verdanken, dass sie zu einer selbständigen und mutigen Frau wurde.

In ihrem turbulenten und abwechslungsreichen Leben war sie als Kind ein rebellischer Wildfang, wurde in ihrer Teenager-Zeit zur Terroristin, die Bomben herstellte und sich für unsterblich hielt, und kämpfte schließlich im zarten Alter von 13 Jahren als Guerillasoldatin. Es gelang ihr stets, sich erfolgreich gegen arrangierte Ehen zu wehren, Soheila wählte den kulturellen Vorstellungen ihrer Sippe zum Trotz ihre Ehemänner selbst aus.

In sehr schlichtem, jedoch eindringlichem Schreibstil stellt die Autorin ihre Geschichte dar und lässt ihre Leser an ihrem aufreibenden Lebensweg teilhaben, der sie letztendlich nach Schweden führte. Nach vielen Enttäuschungen und schweren Zeiten lernte sie ihren jetzigen Ehemann Kjell Fors kennen und versetzte ihrer Familie im Iran einen weiteren Schlag: sie konvertierte zum christlichen Glauben. Rückblickend bezeichnet Soheila die Heirat in Schweden als Beginn ihres neuen Lebens.

„Die Tochter des Emirs“ ist ein tief beeindruckender Tatsachenbericht, erzählt von einer Frau, die weiß, wovon sie spricht. Soheila durfte als Tochter des Emirs zwar großen Luxus und sämtliche Vorteile der Position ihrer Familie auskosten, lernte aber durch Bekannte und Jugendfreunde auch bittere Armut und Not kennen. Ihr soziales Engagement begründet sich auf deren Erfahrungen, wie auch auf ihrer eigenen Konfrontation mit der iranischen Ehrenkultur.

Die Berichte über Soheilas Leben haben mich tief berührt und teilweise sehr nachdenklich gemacht. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, verspürt man eine übergroße Dankbarkeit für die Freiheit im Denken und Handeln, in der man als europäische Frau leben darf. Was mich jedoch nicht überzeugen konnte, waren Soheilas Erscheinungen (die erste Erscheinung von Jesus machte sie über Nacht zur überzeugten Christin, eine weitere Erscheinung von Maria, der Mutter Jesu, folgte kurz darauf). Als Soheilas Schwester sehr schwer erkrankt, spricht Soheila mit ihr per Telefon ein Übergabegebet - und in derselben Nacht erscheint Jesus auch der Schwester. Diese berührt während dieser Erscheinung das Gewand von Jesus und ist auf der Stelle geheilt… bis zum heutigen Tage. Diese Aspekte wie auch das „Reden in Zungen“ von Soheila waren Passagen, die mich sehr skeptisch zurück gelassen haben.

Die optische Gestaltung des Buchcovers ist beeindruckend! Eine große Aufnahme von Soheila, einer perfekt geschminkten Frau mit dunklen, warmen Augen und pechschwarzem Haar, zieht den Blick des Betrachters unweigerlich auf sich. Die farbliche Gestaltung von Autorennamen, Buchtitel sowie der Hintergrund harmonieren ausgezeichnet mit dem Foto. Die Optik weckt sofort Interesse, die Identität dieser geheimnisvoll wirkenden Schönheit zu ergründen.

Fazit: „Die Tochter des Emirs“ ist ein höchst interessanter Lebensbericht einer starken Frau, die allen Widerständen getrotzt hat und mutig ihren Weg ging.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Mutig

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Einblicke in eine andere Art des Lebens und eine andere Familientradition aus Sicht einer beeindruckenden Frau.

Soheila entspringt einer iranischen Königsfamilie, die ihre Macht jedoch einbüßen musste. ...

Einblicke in eine andere Art des Lebens und eine andere Familientradition aus Sicht einer beeindruckenden Frau.

Soheila entspringt einer iranischen Königsfamilie, die ihre Macht jedoch einbüßen musste. Sie wächst als starke und von ihrem Vater ermutigte Frau mit Idealen auf und muss mit ansehen wie ihre Heimat islamisiert wird und vor allem Frauen strengen Regeln unterworfen werden. Sie begibt sich auf eine mutige Reise und gibt nicht auf, bis sie in Schweden ein neues Zuhause findet. Wenig später gründet sie eigene Institutionen um Frauen zu helfen und sich gegen das Thema Ehrengewalt zu stellen.

Mein Interesse an diesem Buch war stark und ich habe mich darauf gefreut mehr über den Iran und das Leben dort zu erfahren. Ein mir bisher nicht geläufiges Wissen. Ich begeistere mich von meiner Natur aus für Lektüre über andere Orte und andere Lebensweisen. Dieses Buch war in meinen Augen ebenso aussagekräftig wie erfahrungsreich, hat mich an einigen Stellen überrascht und noch lange nachdenklich zurückgelassen.

Zu Beginn wirkte Soheilas Erzählen über ihre Kindheit und erste prägende Momente auf mich fast wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, so anschaulich und wunderbar beschrieben war es.
Aber auch geschichtlich hatte die reale Geschichte etwas zu bieten. So wurde Soheila selbst Zeuge der stark ausgeprägten Veränderungen die die islamische Revolution in ihrem Land mit sich brachte. An diesen Tagen lässt sie den Leser durch die Zeilen teilhaben und vermittelt ein Bild, das ebenso schockt wie es mitfiebern lässt.
Dazu beleuchtet sie im Speziellen die Rolle der Frau in der Gesellschaft und zeigt vielfältige Verhaltensweisen auf, die sie selbst kennengelernt hat (oder spüren musste).

Ganz besonders spannend (weil so unerwartet) war es für mich den Kontrast zwischen Familiengebilden in unserem Europa und ihrem Heimatland kennenzulernen. Sie erläuterte dabei bei beidem gut verständlich sowohl Vor- wie auch Nachteile und hat mir diese Thematik mit verschiedenen Perspektiven anschaulich nähergebracht.

Der Schreibstil war verständlich und zu Anfang beschreibend angehaucht und wurde zusätzlich unterstützt durch die Kürze der einzelnen Kapitel, die jeweils nur wenige Seiten beanspruchten.

Dazu kam das ich den zeitlichen Aufbau innerhalb des Buches als gut gelöst betrachte. Am Anfang eine kurze Sequenz der Gegenwart, dann ein Sprung in die Vergangenheit um ganz von Vorn zu beginnen und dann bis zum Ende hin das raffen der Erzählzeit um mit Beschleunigung wieder in der Gegenwart und Schweden anzukommen.

Kleines Spezial aus meiner Sicht war die neue Idee am Ende noch weitere Stimmen und andere Sichtweisen über eines der Projekte der Autorin zu vernehmen. Nur die Einseitigkeit im Schreibcharakter hat mich an dieser tollen Idee gestört. Ich hätte mir da etwas mehr Vielfalt im Schreibstil gewünscht, die deutlich erkennbar ist, da es ja eigentlich im Sinne der Natur liegt das jeder Mensch sehr unterschiedlich schreibt und artikuliert. Ich vermute hier hat sich durch Übersetzungen oder Anpassung eine unechte Einheitlichkeit eingeschlichen.

Alles in allem ein gelungenes Buch über wichtige Themen, die definitiv in die Öffentlichkeit gehören und einen Teil zur Aufklärung über in Deutschland weniger bekannte Wissensgebiete beitragen. Von mir eine Empfehlung um das eigene Verständnis und Verstehen anderen gegenüber zu stärken. Hinzu kommt das Porträt einer bewundernswerten Frau, von der wir uns sicher alle eine Scheibe abschneiden können. Mehr davon bitte.