Cover-Bild Schachnovelle
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3,39
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 44
  • Ersterscheinung: 26.09.2020
  • ISBN: 9783751956277
Stefan Zweig

Schachnovelle

Die berühmteste Geschichte von Stefan Zweig. Weltliteratur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2021

Ein literarisches Meisterstück

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Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der ...

Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der sich gegen Bezahlung zu einer Partie Schach gegen eine Gruppe von Passagieren überreden lässt. Diese spielen völlig chancenlos gegen Czentovic, bis ein bisher Unbekannter ins Spiel eingreift und dem Weltmeister ein Remis abringt. Obwohl Dr. B. beteuert, jahrzehntelang kein Schachspiel berührt zu haben, lässt er sich zu einer Revanche bewegen. Ein atemberaubender Kampf beginnt, bei dem der eigentliche Gegner nicht gegenüber am Schachbrett, sondern tief in der eigenen Seele sitzt.

Meinung:
Während viele dieses Buch als Schullektüre eher zwangsweise lesen mussten, tat ich es tatsächlich freiwillig und ich war begeistert. Die 1942 erschienene Novelle ist das letzte im Exil abgeschlossene Prosawerk des Autors Stefan Zweig und gehört ganz zweifelsfrei zu den Klassikern, die man mindestens einmal in seinem Leben gelesen haben muss. Dieses Büchlein ist allerfeinste Unterhaltung auf höchstem Niveau. Aufgrund der sich immer rasanter aufbauenden Spannung war es mir kaum möglich, die Lektüre zu unterbrechen, wobei der geringe Seitenumfang der Novelle Weniglesern sehr entgegenkommt. Aber wie heißt es so schön? „In der Kürze liegt die Würze.“ Geschichte, Politik, Psychologie und Schachspiel auf gerade einmal 100 Seiten zu vereinen, ist einfach grandios.

Fazit:
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarisches Meisterstück. Die Novelle ist spannend, kurzweilig und dennoch anspruchsvoll. Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte. Dieser zeitlose Klassiker erhält 5 von 5 Sternchen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine kurze aber turbulente Geschichte

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INHALT

Auf einem Passagierdampfer treffen der Schachmeister Czentovic und ein österreichischer Emigrant aufeinander. Dr B. lässt seine Zeit in einer Zelle mit nichts als Schach Revue passieren, bevor ...

INHALT

Auf einem Passagierdampfer treffen der Schachmeister Czentovic und ein österreichischer Emigrant aufeinander. Dr B. lässt seine Zeit in einer Zelle mit nichts als Schach Revue passieren, bevor er am nächsten Tag in einer wahnsinnigen Partie beinahe seinen Verstand verliert.

CHARAKTERE

Das Buch beginnt schon spannend mit der Vorstellung des Schachmeisters Czentovic, der in einfachen, wenn nicht sogar mehr als ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Seine Person ist recht schwierig einzuschätzen, da sie nicht genauer erforscht wird, was ich wiederum sehr schade finde. An manchen Stellen wäre es wirklich toll gewesen, zu wissen, was in seinem Kopf vorgeht. Da er ein stiller Mensch ist konnte man nämlich einzig und allein aus der Sicht eines dritten seine Person kennenlernen.
Dr. B. ist ebenfalls ein Mensch mit einer traumatisierenden Vergangenheit. Als er mit seinen Gedanken zurück in diese reist, baute sich meine Sympathie für ihn deutlich auf. Umso mehr er von seiner Zeit zwischen einer Zelle voller Nichts und den nervenzerrenden Verhören spricht, desto mehr kann man sich in seinen Charakter hineinversetzen, obwohl die aufkommenden Gedanken und Gefühle nicht aus erster Person niedergeschrieben wurden. Dennoch möchte ich an dieser Stelle natürlich betonen, dass ich keinesfalls voll und ganz nachempfinden kann, was in dieser Zeit mit den Menschen gemacht wurde und in was für schreckliche Zustände sie gebracht wurden.
Für eine so kurze Geschichte kann ich aber definitiv sagen, dass mich die Charaktere berührt haben und ich gerne auch noch mehr von ihnen gelesen hätte.

HANDLUNG

Auch die Handlung hat einen starken Start hingelegt, dank Herrn Czentovic. Er ist ein guter Beweis dafür, wie uns unsere Kindheit prägt, auch wenn sich unser späteres Leben noch einmal um 180 Grad dreht. Zudem ist es äußert spannend, was in sein Schweigen alles hineininterpretiert wird, während niemand bewusst ist, was gerade zu seinem Verhalten führt. Wie interessant das das Lesen auch macht, hätte ich ein kleines Kapitel aus seiner Sicht dennoch sehr lesenswert gefunden.
Was alles in der Geschichte von Dr. B steckt ist schwer zu analysieren und vor allem für mich als Person, die sich normalerweise nicht an wirklich anspruchsvolle Bücher traut herausfordernd. Seine Geschichte ist einerseits eben ein Erinnerung an die schlimme Zeit, die mit Hitler geschehen ist und andererseits ist sie immer noch mit Themen geschmückt, die in der heutigen Zeit aktuell sind.
Es ist faszinierend wie schnell man etwas erlernen kann, wenn die Konzentration ständig auf dieser Sache liegt. So geht es auch Dr. B mit dem Schach und wo anfangs noch das Erstaunen und die Lust auf das Spielen überwiegt merkt man schon bald das an dem Spruch "Die Menge macht das Gift" wirklich etwas dran ist. Es scheint mehr und mehr klar zu werden, wie toxisch sich der beständige Fokus auf das Spiel auf die psychische Gesundheit von Dr. B. auswirkt. Das wurde mit einer finalen Partie und einem großartigen Ende noch einmal bewiesen und hat den perfekten Schluss für diese kurze, aber turbulenten und gefühlsvolle Geschichte geliefert.

SCHREIBSTIL

Anfangs war der Schreibstil der Geschichte eine Herausforderung, da in einem recht anspruchsvollen Deutsch geschrieben wurde. Mit der Zeit konnte ich jedoch immer einfacher über die Seiten hinweg fliegen und der Lesefluss wurde auch nicht unterbrochen, da es eine fließende Geschichte ohne Kapitel ist.

Fazit: Ich würde das Buch jedem weiterempfehlen, der Schach mag, sich einmal an einen "Klassiker" herantrauen möchte oder etwas über eine ausgesprochen krasse Foltermethode lesen möchte.

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