Besser als Band 1
Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest ...
Inhalt
Xenias Leben hat in den letzten Wochen eine 180 Grad Wendung genommen. Ihre Gabe, die sie jeden den sie berührt einen Klang hören lässt nimmt sie jahrelang als Fluch wahr. Dabei könnte sie zumindest einem von großen Nutzen sein: dem Partem, dem Jael und die restlichen WG Mitglieder gehorchen, um ihre eigenen Wünsche erfüllt zu bekommen. Nur ist dieser Nutzen mit Xenias Tod verbunden und den ist Jael auf keinen Fall bereit zu riskieren. Jetzt weiß nie Organisation von Xenia und will ihren Tod. Nur Jael, der langsam aber sicher wahre Gefühle für Xenia entwickelt könnte sie jetzt noch retten. Schließlich muss er sie, wenn er seinen Befehl folge leisten will und seinen Aufstieg vollenden, entleeren. Es ist leichter gesagt als getan, denn bei Xenia fühlt Jael das erste Mal seit Jahren wieder etwas. Und auch wenn es ihm Angst macht möchte er doch Xenia, die im so wichtig geworden ist, um jeden Preis beschützen. Aber wie soll das möglich sein? Schließlich hat der Partem seine Augen überall. Kann vielleicht ausgerechnet Xenias Gabe der Schlüssel zu allem sein?
Meine Meinung:
Wie in Band 1 hab ich mich mit dem Schreibstil sehr wohlgefühlt und ich kam sehr schnell durch das Buch. Wenn man Partem liest vergisst man schnell die Zeit.
Das Cover hat die gleiche Gestaltung wie Band 1 nur eine andere Farbe. Mir gefällt das Cover von Band 2 besser, denn ich finde die Farbe wahnsinnig schön.
Xenia, die ich in Band 1 durch ihre Naivität manchmal etwas anstrengend fand hat sich in diesem Buch in meine Lieblingsprotagonistin verwandelt. Die Charaktereigenschaft, die ich kritisiert habe ist verschwindend gering vorhanden und mir hat ihre Entwicklung sehr gut gefallen. Das ängstliche, schüchterne Mädchen, das sich oft bevormunden hat lassen ist verschwunden und ist zu einer willensstarken, mutigen und entschlossenen jungen Frau geworden. Sie hat sich ihre eigene Meinung gebildet und hat nicht zu allem, was Jael ihr gesagt hat ohne darüber nachzudenken „JA“ gesagt. Sie wiederspricht, heckt ganz eigene Pläne aus und sagt ihre Meinung auch offen heraus. Die Schlagabtäusche der Beiden haben mir in diesem Buch besonders gefallen. Sie hat echt Power bekommen und ihre mutige und selbstbewusste Art, die sie entwickelt hat, hat sie zu einer sympathischen Protagonistin werden lassen.
Jael hat sich genauso entwickelt wie ich es mir nach dem Ende von Band 1 gewünscht habe. Langsam zwar, aber doch offensichtlich. Er hat mich mit seinen Handlungen oftmals schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe. Ganz zu Beginn des Buches, zum Beispiel, wo ich ihn doch gerne einmal geschüttelt hätte. Er war wirklich sehr zurückhaltend, was seine Gefühle angeht. Man hat seinen Zwiespalt dementsprechend jedes Mal mitbekommen, wenn man ein Kapitel aus seiner Sicht gelesen hat. Nach außen war er der kontrollierte gefühlskalte Jael, den man am Anfang kennengelernt hat, aber in seinen Gedanken war er voller Angst und einem Cocktail an verschiedenen Gefühlen mit denen er nicht umgehen konnte. Man hat gemerkt, dass er alles dafür tun würde um Xenia zu beschützen, auch sich selbst hintenanzustellen. Seine Öffnung, die wirklich Stück für Stück vonstattenging hab ich so gerne beobachtet. Ich habe mit ihm mitgefühlt und war sehr neugierig auf seine Vergangenheit, die mich emotional sehr mitgenommen hat. Vor allem, weil er sich selbst die Schuld für alles gegeben hat. Ich liebe ihn wirklich sehr und bin wirklich froh über den Prozess, den ich miterleben durfte.
War mit Chrystal in Band 1 noch ein einziges Rätsel und fand ich sie deswegen auch sehr spannend? Ja. War ich deswegen umso gespannter, was in Band 2 so mit ihr passieren wird? Aber absolut. Leider hat mir Chrystal von Anfang an das Buch ruiniert. Das lag nicht nur an den Geheimnissen, die wirklich spannend waren und bei denen ich mitgeraten und erstaunt bei der Lüftung war, es lag an ihrer Persönlichkeit, der ich schnell meine ganze Sympathie entzogen habe. Ich fand sie anstrengend und echt nervig. Ihr ständiges Hin und Her und ihre Rebellion in ihrem Kopf waren auf Dauer einfach nur zum Augen verdrehen. Sie konnte mich überhaupt nicht abholen und mit ihr mitfühlen konnte ich auch nicht. Dafür hat sie mich mit ihren Handlungen echt viel zu sehr enttäuscht. Es wurde gegen Ende etwas besser, aber Chrystal war einfach nicht meins.
Felix ist ein netter Charakter, aber für mich etwas schwach in die Handlung eingearbeitet. Er hatte eine ganz eigene Storyline, die ich manchmal etwas schwach und unnötig fand. Ich war mir nicht ganz sicher, was überhaupt seine Aufgabe ist. Er bleibt lange ausgeschlossen von den Ereignissen und scheint eher Beziehungsprobleme mit Chrystal zu verarbeiten anstatt dass er Xenia hilft.
Ich habe viel gerätselt wie sich die Jungs in der WG wohl weiterentwickeln und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Ich habe am Ende alles drei in mein Herz geschlossen und mit ihnen und ihren Geschichten mitgefühlt.
Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie war actiongeladen und voller Spannung. Sie hatte unvorhersehbare Wendungen und Unterhaltungspotential von der ersten Seite an. Es gab endlich die von mir heißersehnten Erklärungen über den Partem und die ganze Organisation. Das hat mir in Band 1 wirklich sehr gefehlt und führt damals zu Verwirrung, weil ich das Gefühl hatte von nichts eine Ahnung zu haben. Dafür gibt es in Wie der Tod so ewig auf jede mögliche Frage eine Antwort. Die waren so interessant, dass ich eigentlich alles in mich aufgesaugt habe. Vor allem alles rund um das Entleeren fand ich sehr spannend. Nicht nur wie es genau funktioniert, sondern auch alles was mit den Menschen dahinter zu tun hat. Das hat natürlich noch einen ganz anderen Blick auf die WG und ihre Schicksale gegeben.
Die Fahrt nach Spanien, die hier vorkommt muss ich kurz erwähnen, denn sie hat für mich das ganze Buch verändert. Es war für mich der Wendepunkt in eigentlich allem. Nicht nur in der Beziehung von Xenia und Jael bei der ich so mitgefiebert habe, sondern auch in allem anderen. Es passieren so viele Dinge, die mir auch das Herz gebrochen haben. Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, dass eine meiner Vermutungen sich als falsch erweist wie hier.
Das ganz Buch war ich voller Gefühle. Vor allem hatte ich Angst vor dem Verlauf. Das hatte mit Xenias möglicher Zukunft zu tun. Dann kamen Unglaube, Aufregung und Schock dazu. In den letzten Zügen hatte ich dauerhafte Magenschmerzen, weil ich das Gefühl hatte, dass etwas schief geht. Das Ende hat mich dann wieder glücklich gemacht, auch wenn ich von den Vorkommnissen etwas mitgenommen war. Ich bin ganz ehrlich, die letzten Sätze haben mich echt zu Tränen gerührt.
Zu Jael und Xenias Beziehung kann ich nur sagen, dass ich sie liebe. Es war ein Auf und Ab voller unterdrückter Gefühle. Es war manchmal vielleicht etwas anstrengend, aber ich habe die Beiden immer gerne beobachtet wie sie sich näherkamen und sich glücklich gemacht haben. Ich habe mit ihnen gehofft und gebangt. Und man spürt auf jeden Fall Gefühle zwischen ihnen.
Chrystal und Felix dagegen konnten mich gar nicht abholen. Ich fand sie nervig und habe zwischen ihnen überhaupt nichts gespürt. Für mich kamen die Beiden eher etwas erzwungen rüber, denn ich hatte echt nicht das Gefühl dass sie sich gegenseitig kennen. Lügen und Geheimnisse haben überwogen und der Funke konnte einfach nicht auf mich übergreifen.
Fazit
Wie der Tod so ewig hat mir einen Tick besser gefallen als Band 1. Es war unterhaltend, hat alle aufgekommenden Fragen beantwortet und hatte eine gehörige Portion Action und Abenteuer in sich. Ich habe Xenia und Jael so gerne begleitet. Einen halben Stern muss ich abziehen, da mich die anderen Hauptcharaktere überhaupt nicht mitreißen konnten. Ich hoffe, es gibt bald wieder etwas Neues von Stefanie Neeb.