Cover-Bild Deutscher Meister
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 10.03.2016
  • ISBN: 9783455650921
Stephanie Bart

Deutscher Meister

Berlin, 9. Juni 1933: Johann Rukelie Trollmann ist ein talentierter, unkonventionell kämpfender Boxer und
charismatischer Publikumsliebling. Er steht im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Seinem Gegner ist er überlegen. Doch Trollmann ist Sinto. SA steht am Ring. Funktionäre und Presse tun alles, um seine Karriere zu zerstören und ihn endgültig auf die Bretter zu schicken.

Stephanie Barts Roman "Deutscher Meister" führt ins Innerste der nationalsozialistischen Machtentfaltung und an ihre Grenzen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2023

die Demontage eines Meisters

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" Deutscher Meister 2 ist ein Buch, das einem lange im Gedächtnis bleiben wird, weil es anschaulich erzählt, welche Schikanen sich Menschen , die nicht den Vorstellungen der Hiltler-Schergen entsprachen, ...

" Deutscher Meister 2 ist ein Buch, das einem lange im Gedächtnis bleiben wird, weil es anschaulich erzählt, welche Schikanen sich Menschen , die nicht den Vorstellungen der Hiltler-Schergen entsprachen, gefallen lassen mussten .

1933 kämpft der Publikumsliebling und erfolgreiche Boxer J.R. um den Titel des Deutschen Meister.Doch im Publikum befindet sich auch die SA und die setzt alles daran die Karriere des Boxers zu zerstören.

Das Buch hat einen sehr flüssigen und interessanten Erzählstil und gibt die Atmosphäre der damaligen Zeit gut wieder.Da diese Geschichte einen großen Realitätsbezug hat, berührt sie den Leser sehr und macht wieder einmal deutlich, wie wichtig Toleranz ist. Auch wenn die Sportart in diesem Buch eher ein Männersport ist und bei mir eigentlich wenig Interesse für diesen Sport vorhanden ist, konnte ich der Geschichte gut folgen und habe mich bei den Schilderungen rund um diesen Sport nicht gelangweilt. Ein Buch, das man gelesen haben sollte.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Der Ringkampf ums Überleben

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Im Boxen steht in Berlin die Meisterschaft an. Trollmann kämpft. Er kämpft im Halbschwergewicht aber nicht nur um den Titel. Er kämpft ums Überleben. Er steht in Berlin auf der Abschussliste.

Faire Kämpfe ...

Im Boxen steht in Berlin die Meisterschaft an. Trollmann kämpft. Er kämpft im Halbschwergewicht aber nicht nur um den Titel. Er kämpft ums Überleben. Er steht in Berlin auf der Abschussliste.

Faire Kämpfe gibt es seit dem Erlass und der Änderung des Rassengesetzes nicht mehr. Trollmann besinnt sich und zeigt als Halbzigeuner, den Nazis was ein linker Haken ist.

Während die Sterne der Boxszene in den USA ihre Freundschaftsreisen antreten, muss er in Berlin in den sauren Apfel beißen. Als die Fronten sich verschärfen und der Hass in Berlin auf der Tagesordnung steht, bleibt Trollmann standhaft. Er boxt fair, und das immer!

Das bringt Neid und Rache in den Ring und ein ums andere Mal endet der Kampf zwar mit einem Sieg, lodert das Feuer des Antisemitismus nur noch mehr an.

Ein Buch über einen Boxer? Was erwartet den Leser? Stephanie Bart schafft es als Erzählerin spielend, in die Boxwelt und in die Vorkriegsjahre in Berlin einzutauchen. Man ringt mit Trollmann, seiner Familie, die stets vor Angst zittert. Der Ausgang scheint klar, Seite um Seite bangt man und jubelt bei jedem Sieg Trollmanns mit.

Trollmann, ein Meister seines Sports, zur falschen Zeit am falschen Ort. Dennoch lässt ihn seine Herkunft nie an sich und an seinen Fähigkeiten zweifeln. Hoffnung bis zum letzten Tag, das gelingt Stephanie Bart mit dieser melancholischen und dramatischen Geschichte eines bewundernswerten Menschen.


Weiterhin kann ich auch das Hörbuch empfehlen. Auch wenn ich dem Berliner Dialekt nicht gerade verfallen bin, ist die Geschichte von Trollmann meisterhaft erzählt und lässt einen schaudern. Sven Philipp gelingt es, die Szenen im Boxring so lautstark zu schildern, dass man Trollmanns Mutter die Hand reichen möchte.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Bewegend und wahr: Boxer Trollmann

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Stephanie Barts Buch hat mich gleichzeitig sehr gut unterhalten und sehr betroffen gemacht.
Es behandelt eine tatsächlich stattgefunden habende Geschichte, denn Johann Rukelie Trollmann lebte wirklich.
Da ...

Stephanie Barts Buch hat mich gleichzeitig sehr gut unterhalten und sehr betroffen gemacht.
Es behandelt eine tatsächlich stattgefunden habende Geschichte, denn Johann Rukelie Trollmann lebte wirklich.
Da er den Sinti angehörte, durfte er keinen Erfolg haben.
Sinti und Roma wurden von den Machthabern im sogenannten "Dritten Reich" verfolgt.
Johann Rukelie Trollmann wurde 1944 im Konzentrationslager Neuengamme erschlagen.
Von den Sinti hatte ich schon gehört, aber den Begriff für das Singular davon, "Sinto", kannte ich vorher noch nicht.
Die Geschichte wird unprätentiös ohne erhobenen Zeigefinger oder direkte Anklage vorgebracht.
Trotzdem kann man meiner Auffassung nach kaum unberührt von Trollmanns Schicksal bleiben.
Kitschige Tränendrück-Atmosphäre entstand dennoch zu keiner Zeit.
Auch für mit der Box-Szene weniger vertraute Leser kam die Atmosphäre gut rüber.

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Veröffentlicht am 21.03.2017

Unheimlich lesenswerter Roman

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Bewertet mit 5 Sternen

Ein präzise recherchierter und klasse geschriebener Roman, der sich sprachlich und kompositorisch vom Mainstream abhebt. Über die feine Ironie musste ich oft schmunzeln. Das Buch ...



Bewertet mit 5 Sternen

Ein präzise recherchierter und klasse geschriebener Roman, der sich sprachlich und kompositorisch vom Mainstream abhebt. Über die feine Ironie musste ich oft schmunzeln. Das Buch kann ich zur Lektüre absolut empfehlen!

Ersteindruck:

Es geht um einen Boxer, der in der ' Herrenmenschen' - Denke der NS -Zeit quasi seine Daseinsberechtigung verloren hat, denn er ist Sinto und nach damaliger perverser Denkart daher "nicht arisch". Es ist sehr wichtig, dass solche Bücher nach wie vor publiziert werden, und dass man nicht denkt - was geht mich das an, ist 50 Jahre her. So gestrig ist das Ganze leider nicht, man denke nur an den aktuellen NSU-Prozeß gegen B. Zschäpe.
Da die wenigsten Menschen Sachbücher lesen, ist dieser Roman besonders dazu angetan, einen Denkanstoß zu liefern und die Schicksale der Menschen, die plötzlich und grundlos zu "Untermenschen" gemacht wurden, im öffentlichen Bewusstsein zu halten.
Den realen und nicht nur den literarischen Wert von "Deutscher Meister" kann man nicht hoch genug ansetzen.

Verlagsinfo:

' Berlin, 9. Juni 1933: Johann Rukelie Trollmann ist ein talentierter, unkonventionell kämpfender Boxer und charismatischer Publikumsliebling. Er steht im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Seinem Gegner ist er überlegen. Doch Trollmann ist Sinto. SA steht am Ring. Funktionäre und Presse tun alles, um seine Karriere zu zerstören und ihn endgültig auf die Bretter zu schicken.

Stephanie Barts Roman Deutscher Meister führt ins Innerste der nationalsozialistischen Machtentfaltung und an ihre Grenzen.'

Mein Fazit:

Meine Leseerwartung wurde erfüllt.

Den Stil der Autorin fand ich flüssig & mitreißend, gar nicht kompliziert oder "einseitig".
Die Lektüre an sich war jedoch eine bedrückende, da ich immmer im Hinterkopf hatte, dass es sich eben nicht um eine fiktive, sondern um eine reale Geschichte handelt. Was andererseits für "Deutscher Meister" spricht, denn der Roman hat mich wirklich berührt, wenn auch auf traurige Art und Weise. Obwohl ich mit den Finessen des Boxsportes nicht vertraut bin, konnte ich der Erzählung folgen, das Buch ist also auch etwas für Sportmuffel.
Man sieht, wieviel Vorarbeit zur Erstellung des Buches nötig war, und dass die Autorin den Roman nicht en passant verfasst hat, dafür meinen Respekt.
Die Thematik ist keine leichte Kost, aber gerade deshalb ist es ein wertvoller Roman, der es absolut verdient, gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Keinen Titel für den Besten

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Johann Trollman ist ein talentierter Boxer, er ist Sinti im Volksmund auch Zigeuner genannt. Im Juni 1933 tritt er gegen den Deutschen Witt im Ring an. Es geht um die deutsche Meisterschaft im Boxen. Zeitgleich ...

Johann Trollman ist ein talentierter Boxer, er ist Sinti im Volksmund auch Zigeuner genannt. Im Juni 1933 tritt er gegen den Deutschen Witt im Ring an. Es geht um die deutsche Meisterschaft im Boxen. Zeitgleich boxt Schmeling in New York um den WM Titel und verliert. Trollmann trat an, er musste siegen.

Er gewinnt den Kampf über 15 Runden. Die Funktionäre können ihm den Sieg nicht verweigern, sie geben ihm allerdings nicht den Titel. Trollmann Sieger nach 12 Runden, aber kein Meistertitel. Und kein Kranz. Er muss noch einmal gegen einen anderen deutschen Faustkämpfer antreten. Diesen gewinnt er auch.

Im Boxsport wurde schon immer betrogen. Boxen unter dem Nazi Regime war nicht einfach. Man verlangte das Siegen der arischen Rasse. Nur das zählte. Es ging um die nationale Ehre beim Boxen. Jeder Treffer in der Boxrunde am Körper des Gegners sei ein Treffer für den Führer. Zigeuner haben sich zu beugen.

Die Methoden des Boxtrainings wurden so detailliert erzählt und über viele Seiten hingezogen, dass hat mich etwas geärgert. Die 15 Runden des Kampfes sind meiner Meinung nach auch zu sehr in die Länge gezogen worden. Man muss natürlich auch die Seiten füllen, ich finde es allerdings überflüssig jede Linke so ausführlich zu beschreiben. Der Schreibstil gefiel mir gut, die Autorin hat eine erstaunliche Sachkenntnis der damaligen Zeit.

Ich musste einige Male stoppen und nachdenken.

Die Sache mit dem KZ zum Ende im Epilog berührte mich schon sehr. Zur Wehrmacht einziehen und kämpfen dafür war er gut, aber nicht für den Titel eines deutschen Meisters.