Hundert Seiten mehr hätten der Geschichte bestimmt nicht geschadet
Handlung:
Vor Tausenden von Jahren siegte das Licht über die Dunkelheit, doch nun schickt sich diese erneut an, die Macht an sich zu reißen.
Cal entdeckt, dass er zur damaligen Zeit schon einmal gelebt ...
Handlung:
Vor Tausenden von Jahren siegte das Licht über die Dunkelheit, doch nun schickt sich diese erneut an, die Macht an sich zu reißen.
Cal entdeckt, dass er zur damaligen Zeit schon einmal gelebt hatte, um als einer der sieben Wächter ein mächtiges Wesen zu beschützen.
Als er im Wald auf ein Mädchen trifft, das sein Gedächtnis verloren hat, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Ihm wird klar, dass es nun seine Aufgabe ist, die anderen Wächter und die Wiedergeburt jenes Wesens, das sie einst gerettet hatte, zu finden, um die Dunkelheit erneut aufzuhalten.
Eine abenteuerliche und beschwerliche Reise beginnt, auf der das Mädchen langsam seine Erinnerung wiederfindet und immer deutlicher merkt, dass ihm eine Schlüsselrolle in dem bevorstehenden Kampf zugedacht ist ...
Meinung:
Normalerweise bin ich ein nicht so großer Fan von Gesichtern auf Covers, da ich mir immer lieber selbst ein Bild von den Charakteren machen will. Allerdings gefällt es mir dieses Mal richtig gut, denn die junge weißhaarige Frau, die vermutlich Elea ist, wie man aufgrund ihrer auffälligen Haarfarbe erkennt, strahlt für mich irgendwie etwas Magisches aus, auch wenn sie fast etwas zu gewöhnlich aussieht, aber für mich hätte die Coverperson nicht besser gewählt werden können, denn genauso stelle ich mir Elea vor, auch wenn ich zuerst dachte, dass Elea viel jünger wäre. Insgesamt finde ich das Cover sehr gelungen, obwohl es eigentlich nicht viel über den Inhalt aussagt. Dafür verrät der Klappentext umso mehr …
Am Anfang ist es mir etwas schwergefallen, in die Geschichte hineinzukommen, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Geschichte aus der dritten Person erzählt wird, was mir etwas den Zugang zu den Charakteren erschwert hat, aber konnte ich schon sehr in der Geschichte versinken. Der Schreibstil ist schön, aber an manchen Stellen vielleicht noch nicht ganz ausgereift. Etwas auffällig sind einzelne Wiederholungen, die sich durch das ganze Buch ziehen, wie ,,er/sie schaute verträumt aus dem Fenster“. Das war an sich nicht so schlimm, aber ab einer gewissen Zeit haben mich diese Wiederholungen etwas gestört. Auch mit den vielen Perspektivenwechseln musste ich mich erst einmal anfreunden, da nicht gerade selten in einen Abschnitt die Gedanken mehrerer Charaktere vorkommen, sodass ich mich mehrmals fragen musste, wessen Gedanken das jetzt genau waren.
Die Geschichte klang total vielversprechend und da ich Romantasybücher liebe, hatte ich mich total auf das Buch gefreut. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, was vor allem daran lag, dass ich zu den Charakteren keinen richtigen Bezug finden konnte. Die Geschichte beginnt sehr spannend, denn der zehnjährige Cal findet im Wald eine junge Frau, die keine Erinnerungen mehr an ihr Leben besitzt. Stattdessen erinnert sich Cal plötzlich wieder an sein Leben als einer der sieben Wächter, die die Welt vor der Finsternis beschützen müssen und jetzt wollen die Bösen, von allen Morva genannt, wieder die Herrschaft über die ganze Welt und halten einen der Wächter gefangen. Deshalb müssen die verbliebenen Wächter zusammenkommen, wofür offenbar Elea sorgen muss, denn die Wächter erinnern sich bei ihrem Anblick wieder an ihre Tätigkeit als Wächter. Doch wer ist Elea wirklich? Diese Frage hat mich das ganze Buch über beschäftigt, denn Elea findet bald heraus, wer sie wirklich ist, doch verschweigt es ihren Gefährten aus einem bestimmten Grund. Was mich überrascht hat, war die Schnelligkeit der Geschichte, denn relativ schnell begegnet die Truppe den Wächtern, was eigentlich kein Zufall mehr sein kann und unrealistisch wäre, es sei denn, die Wächter würden von Elea magisch angezogen werden. Dadurch habe ich als Leser sehr schnell neue Charaktere kennengelernt, wodurch es mir schwierig fiel, einen Bezug zu den Personen zu finden. Auch hätte ich mir mehr grundlegende Informationen gewünscht, besonders über eine Beziehung, über die ich allerdings nicht mehr erzählen kann, da ich sonst spoilern würde.
Das Setting hingegen hat mir sehr gut gefallen und ich hatte ein richtiges Bild vor Augen. Besonders cool fand ich, dass es in dieser fiktiven Welt auch Einhörner gab, mit denen sich die Charaktere unterhalten konnten. Beim Ende habe ich leider etwas den roten Faden verloren und musste mich kurzzeitig fragen, wer denn was wusste und wer tot war, da es wirklich sehr rasant zugeht. Auf jeden Fall wurde ich zuletzt ziemlich überrascht, denn das Ende war mal etwas anderes.
Elea fand ich als Protagonistin sehr interessant und spannend, da ich unbedingt wissen wollte, was für ein Geheimnis sie wohl verbarg. Allerdings kam sie mir anfangs sehr kindlich vor, was wahrscheinlich daran lag, dass sie ihr Gedächtnis verloren hatte und dem Leser als ,,Mädchen“ beschrieben wurde, weshalb ich dachte, sie wäre etwa zehn Jahre alt. Jedoch entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Elea und Sedryn, deshalb ist sie wahrscheinlich älter. Was ich von der Liebesgeschichte zwischen Elea und Sedryn halten soll, wusste ich noch nicht ganz, denn dass sich Sedryn gleich nach einigen Tagen in Elea verliebt, erschien mir einfach etwas unrealistisch und ich konnte seine Gefühle nicht ganz nachvollziehen, weshalb mich ihre Beziehung nicht berühren und mitreißen konnte.
Auch die anderen Charaktere waren sehr vielversprechend, allerdings konnte ich keine Bindung zu ihnen aufbauen, da es einfach immer mehr wurden, sodass ich nicht die Chance bekam, jeden einzelnen von ihnen näher kennenzulernen. Dabei klag Cal sehr interessant, auch wenn ich ihm sein Alter nicht ganz abnehmen konnte, da er sich wirklich nicht wie ein Zehnjähriger verhielt. Sein Verhalten wurde aber damit erklärt, dass er als Wächter ja schon sehr lange auf der Erde weilt. Yvannie, seine ältere Schwester, hat mich hingegen im Laufe des Buches etwas genervt. Natürlich war mir klar, dass auch sie nicht unbedeutend sein konnte, allerdings konnte ich mich mit ihr nicht so ganz anfreunden.
Fazit:
Hundert Seiten mehr hätten der Geschichte bestimmt nicht geschadet, da die Handlung viel zu schnell voranschritt. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.