Cover-Bild X.TRA
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Baumhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 17.03.2011
  • ISBN: 9783838708652
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Stephen Wallenfels

X.TRA

28 Tage, die alles verändern
Anja Malich (Übersetzer)

5 Uhr morgens in Washington: Josh, 15, wird von einem ohrenbetäubenden Lärm aus dem Schlaf gerissen. Am Himmel schweben riesige schwarze Kugeln und lauern nur darauf, dass sich jemand zeigt. Sobald ein Mensch die Straße betritt, wird er mit einem Blitz vernichtet. Josh und sein Vater sind eingesperrt, während langsam, aber sicher ihre Vorräte zur Neige gehen ...

5 Uhr morgens in Los Angeles: Die 12-jährige Megs wartet im Parkhaus eines Hotels darauf, dass ihre Mutter wiederkommt - als am Himmel die bedrohlichen Kugeln auftauchen. Von einer Minute auf die andere herrscht um sie herum die reine Zerstörung. Ab sofort ist Megs auf sich allein gestellt und kämpft schon bald ums schiere Überleben ...

Eine packende Geschichte über 28 Tage, die alles verändern.

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Jacky_Me in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2017

X.TRA ist ein interessantes Science-Fiction-Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt.

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X.TRA ist zwar ein Science-Fiction-Jugendbuch, beschäftigt sich allerdings weniger mit der Invasion der Außerirdischen als vielmehr mit den Reaktionen und Verhaltensweisen der übrigen Menschen, die nun ...

X.TRA ist zwar ein Science-Fiction-Jugendbuch, beschäftigt sich allerdings weniger mit der Invasion der Außerirdischen als vielmehr mit den Reaktionen und Verhaltensweisen der übrigen Menschen, die nun in ihren Häusern oder anderen Gebäuden gefangen sind und ums Überleben kämpfen müssen. Es geht vor allem darum, wie die Menschen sich in einer solchen Ausnahmesituation verändern können. So entwickeln sich scheinbar nette Menschen zum Beispiel zu rücksichtslosen, machthungrigen Diktatoren, die nur noch um ihr eigenes Wohl besorgt und dafür auch bereit sind, andere Menschen zu opfern.
Erzählt wird die Geschichte aus den zwei verschiedenen, abwechselnden Blickwinkeln der Hauptfiguren: Josh und Megs. Durch die jeweils genutzte Ich-Perspektive kann man sich in beide Charaktere sehr gut hinein versetzen und mit ihnen mitfühlen. Dadurch sind ihre Gefühle und Gedanken stets gut nachvollziehbar.

Megs, die von Anfang an auf sich allein gestellt ist, versteht schon bald den Ernst der Lage und sucht in der ganzen Parkgarage nach Lebensmitteln sowie Flüssigkeit, nachdem sie die letzten Reste ihrer eigenen Vorräte aus dem Kofferraum verbraucht hat. Obwohl sie noch so jung ist, weiß sie, dass sie sich alles sorgfältig einteilen muss, auch wenn es schwer fällt. Ferner ist sie sehr geschickt, was das Finden von geeigneten Verstecken angeht, wodurch es ihr lange Zeit gelingt unentdeckt zu bleiben.

Ganz im Gegensatz zu Megs unterschätzt Josh zunächst den Ernst der Lage. Er findet die Lebensmittelrationierung seines Vaters und dass er sämtliche Behälter im Haus vorsorglich mit Wasser füllt, völlig übertrieben. Erst, als kein Wasser mehr aus der Leitung kommt und es schließlich auch keinen Strom mehr gibt, begreift er, dass sein Vater richtig gehandelt hat. Dennoch sieht er keinen richtigen Sinn darin, weil er nicht damit rechnet diese Katastrophe zu überleben.

Der Beginn der Handlung, insbesondere das Auftauchen der Kugeln und das Verschwinden der Menschen durch deren Lichtblitze, ist sehr erschreckend. Da es keine Einführung gibt, wird man als Leser total überrascht und weiß gar nicht, wie einem geschieht.
Dass die Leute daraufhin in ihren Häusern eingesperrt sind, ist zwar schon sehr schlimm, aber noch kein Weltuntergang. Erst als nach und nach alle Versorgungsleitungen, vor allem Wasser und Strom, nutzlos werden und schließlich auch keinerlei elektronische Geräte mehr funktionieren, wird die Situation richtig unheimlich. Die Menschen sind daraufhin nicht nur eingesperrt, sondern haben auch kaum noch Möglichkeiten sich irgendwie zu beschäftigen oder abzulenken.
Es ist also nicht verwunderlich, dass einige Leute durchdrehen oder versuchen Macht an sich zu reißen. Dabei wird das Verhalten der Menschen von Tag zu Tag grausamer und erbarmungsloser. Das geht sogar soweit, dass man kranke Menschen an die Aliens „verfüttert“ oder einem todkranken Baby sogar die lebensrettende Medizin verweigert. Es ist teilweise wirklich unfassbar, wozu manche Leute in so einer Situation fähig sind.
Wobei es auch hier natürlich zwei Richtungen gibt, sodass es neben denen, die nur noch an sich selbst denken, auch diejenigen gibt, die nur noch an das Leben einer anderen Person denken. Das passiert auch mit Joshs Vater, der, je länger die Situation andauert, mehr und mehr nur noch um seinen Sohn besorgt ist und alles darin setzt, ihn am Leben zu erhalten.

Spannung kommt vor allem dadurch auf, dass man nicht weiß, was als nächstes geschieht und wie lange die Invasion noch andauern wird. Denn eins ist von Anfang an klar: Es kann nicht ewig so weiter gehen. Irgendwann sind auch das letzte bisschen Wasser und die übrigen Lebensmittel aufgebraucht. Dies wird besonders durch die Angaben der vergangenen Tage zu Beginn eines jeden Kapitels deutlich.

Leider lässt das Ende den Leser jedoch sehr unbefriedigt zurück. Man erhält zwar ein paar Antworten und erfährt auch, welche Verbindung es zwischen Josh und Megs gibt, es bleiben aber weitaus mehr Fragen offen als beantwortet werden. Man weiß auch am Schluss nichts über die Außerirdischen oder was sie wollten, doch vor allem hat man nicht die geringste Ahnung, was mit den Menschen geschehen ist, die von den Lichtblitzen getroffen wurden und daraufhin spurlos verschwunden sind.

Bleibt nur zu hoffen, dass diese Fragen in der Fortsetzung beantwortet werden.