Cover-Bild Liebe ist nicht genug - Ich bin die Mutter eines Amokläufers
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 22.09.2016
  • ISBN: 9783596034314
Sue Klebold

Liebe ist nicht genug - Ich bin die Mutter eines Amokläufers

Andrea Kunstmann (Übersetzer)

„Am 20. April 1999 betraten Dylan Klebold und Eric Harris ausgerüstet mit Gewehren und Sprengstoff die Columbine Highschool. Dort töteten sie zwölf Schüler und einen Lehrer, verletzten vierundzwanzig weitere Menschen und nahmen sich dann selbst das Leben. Es war der schlimmste Schul-Amoklauf der Geschichte. Dylan Klebold war mein Sohn.“

16 Jahre nach dem Amoklauf ihres Sohnes Dylan erzählt Sue Klebold von ihrem Ringen mit der Frage, ob sie die Tat hätte verhindern können, wenn sie nur aufmerksamer, liebevoller gewesen wäre. Sue Klebold ist durch die Hölle gegangen, aber an der Tat ihres Sohnes nicht zerbrochen. Sie hat einen Weg gefunden weiterzuleben und hofft, anderen Eltern zu helfen, das zu verhindern, was sie selbst nicht aufhalten konnte.
Von einem ist sie fest überzeugt: Elterliche Liebe allein reicht nicht aus, um Kinder und Jugendliche vor den Folgen unerkannter psychischer Erkrankungen zu schützen.
Ein starkes Memoir einer Mutter, der das Unvorstellbare passiert ist.

Sue Klebold spendet alle Einnahmen an Forschung und Hilfsorganisationen für Opfer und Angehörige psychisch Kranker.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2017

Der größte Albtraum aller Eltern

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Broschiert: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (22. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596034314
Originaltitel: A Mother’s Reckoning: Living in the Aftermath of Tragedy
Preis: 16,99€
auch ...

Broschiert: 432 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (22. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596034314
Originaltitel: A Mother’s Reckoning: Living in the Aftermath of Tragedy
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich


Der größte Albtraum aller Eltern

Am 20. April 1999 betraten Dylan Klebold und Eric Harris ausgerüstet mit Gewehren und Sprengstoff die Columbine Highschool. Dort töteten sie zwölf Schüler und einen Lehrer, verletzten vierundzwanzig weitere Menschen und nahmen sich dann selbst das Leben. Es war der schlimmste Schul-Amoklauf der Geschichte.
Dylan Klebold war mein Sohn. (S. 21)


Mit dieser schockierenden Aussage beginnt Sue Klebold ihr Buch, in dem sie die Ereignisse um den Tod ihres Sohnes zu verstehen und zu verarbeiten versucht.

Als sie von der Schießerei in der Highschool, die ihr Sohn Dylan besucht, hört, durchlebt sie einen Albtraum in der Sorge um ihren geliebten Sohn. Hoffentlich ist ihm nichts passiert, hoffentlich konnte er sich vor den Tätern in Sicherheit bringen. Als sie erfährt, dass Dylan kein Opfer, sondern ein Täter dieses Amoklaufs ist, bricht ihre Welt zusammen. Beim besten Willen kann sie das Bild eines netten und unkomplizierten siebzehnjährigen Jungen, der von seiner Familie geliebt wird und viele Freunde hat, nicht mit dem Bild eines gewalttätigen, grausamen Monsters in Übereinstimmung bringen.

In der Folge des Amoklaufs werden Stimmen laut, die den Eltern die Schuld gegeben. Sue Klebolds Familie schlägt ein immenser Hass entgegen, wofür Sue aber alles Verständnis der Welt hat. Wäre ihr Kind eines der Opfer, hätte sie wohl genauso gedacht: „Wieso haben die Eltern ihr Kind nicht richtig erzogen?“ Aber Sue hat Dylan geliebt, hat sich um ihn gekümmert, hatte ein gutes Verhältnis zu ihm, ebenso wie sein Vater Tom und sein Bruder Byron. Und doch haben sie feine Anzeichen nicht richtig gedeutet oder übersehen. Anzeichen, die wohl die meisten von uns nicht als das erkennen würden, was sie sind. In den Jahren nach der Tragödie an der Columbine Highschool versucht Sue Klebold zu verstehen, was sie eventuell falsch gemacht hat, wo sie anders hätte reagieren können und sollen. Ihr Sohn Dylan war meistens gut drauf, und doch hatte er allem Anschein nach eine schwere Depression und Suizidgedanken, wie im Nachhinein aus seinem Tagebuch hervorgeht. Für die Eltern war dies bei aller Liebe nicht zu erkennen. Jugendliche sind wahre Meister darin, ihrer Familie und ihren Freunden etwas vorzumachen.

Aus Liebe zu seinen Kindern neigt man dazu, auffälliges Verhalten zu ignorieren oder schönzureden, insbesondere wenn es sich um ein eigentlich „braves Kind“ handelt, zu dem man ein gutes Verhältnis hat. Es kostet Überwindung, Probleme klar zu benennen und zu handeln, wenn einem etwas auffällt. Doch wer es unterlässt, wird sich das niemals verzeihen. (S. 304)

Mit dem Aufspüren vieler Kleinigkeiten, die etwas bedeuten können, aber natürlich nicht müssen, bringt Klebold Eltern dazu, noch aufmerksamer zu sein, um Depressionen bei ihren Kindern zu erkennen und sich um professionelle Hilfe zu bemühen. Als Mutter hat mich dieses Buch sehr betroffen gemacht.

Sue Klebold erzählt schockierend offen über ihre Gefühle und Gedanken, über ihre Ängste und ihre Trauer – Trauer um ihren Sohn Dylan, den sie trotz seiner abscheulichen Tat immer noch liebt und jeden Tag vermisst, und auch Trauer um die Menschen, denen Dylan jede Zukunft genommen hat.

Auch wenn es einige Wiederholungen gibt, weil bestimmte Details aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, ist das Buch äußerst fesselnd und lässt sich sehr flüssig lesen.

Fazit:
Eine schockierende und berührende Erzählung über die tragischen Ereignisse an der Columbine Highschool in Littleton, Colorado, am 20. April 1999.
Ein Versuch, die Ursachen für den Amoklauf zu verstehen.
Ein Anstoß für alle Eltern, sich noch aufmerksamer um ihre Kinder zu kümmern.

Meine Empfehlung: Lesen!

★★★★★

Veröffentlicht am 30.01.2019

Kein einfaches Buch

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Werbung ... da Markennennung

Liebe ist nicht genug ein Buch von Sue Klebold aus dem Fischer Verlag.

Was für ein Buch. Das muss ich jetzt ersteinmal sacken lassen.

In diesem Buch schreibt die Mutter ...

Werbung ... da Markennennung

Liebe ist nicht genug ein Buch von Sue Klebold aus dem Fischer Verlag.

Was für ein Buch. Das muss ich jetzt ersteinmal sacken lassen.

In diesem Buch schreibt die Mutter eines Amokläufers. Sie bricht ihr Schweigen. Sie berichtet von ihrem Sohn, wie sie ihn kannte und dann von dem Sohn, den sie kennenlernen musste.

Auf keiner Seite hatte ich das Gefühl, dass Sie respektlos oder sensationslustig erzählt. Sie erzählt von ihrer Fassungslosigkeit und ihrer Hilflosigkeit.

Aber das Buch lässt einen nicht ganz hilflos zurück. Im Gegenteil, es ermuntert aufmerksamer durchs Leben zu gehen. Braucht vielleicht auch in meiner Nähe ein Mensch Hilfe?!? Es ist auch ein Buch über Depressionen ( wobei immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man NICHT Depression mit Gewaltbereitschaft gleichsetzten soll! ) Das Buch kann und soll sensibilisieren. Es ist vielleicht ein Buch, dass jemand lesen kann, der mit Kindern, Schülern, Teenager etc zu tun hat.
Über dieses Buch werde ich nich lange nachdenken. Erst wollte ich das Buch nur schnell lesen und dann weitergeben... bloß nicht ins Regal stellen... das will man ja nicht immer vor Augen haben... mittlerweile denke ich anders. Es ist eine Mahnung... eine Mahnung dafür, dass es vielleicht auch Leuten die ich kenne schlecht geht... eine Mahnung dafür auch mal nachzufragen ...

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