Cover-Bild Die Evolution der Phantasie
29,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. Hirzel Verlag GmbH
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 235
  • Ersterscheinung: 31.05.2013
  • ISBN: 9783777621807
Thomas Junker

Die Evolution der Phantasie

Wie der Mensch zum Künstler wurde

Lange haben Evolutionsbiologen die Grundlage der Kunst im Schönheitssinn des Menschen gesucht. Doch Kunst ist viel mehr – sie hat ganz verschiedene Seiten, über die oft heftig gestritten wird. Es gibt Populär-, Trivial- und Hochkunst, es gibt Malerei, Tanz, Literatur, Film und vieles mehr – all das bezeichnen wir als Kunst. Sie kann uns Vergnügen bereiten, aber auch zum Nachdenken anregen. Wie diese vielen Formen und Aspekte der Kunst in unserer Evolution entstanden sind, untersucht dieses Buch. Es beschreibt, wie sich die Kunst entwickelt hat, warum sie uns begeistert und warum sie ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Kunst als Selektionsvorteil

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Schon seit frühster Vorzeit ist die Menschheit von einer Faszination für Kunstwerke erfasst – der wohl eindruckvollste Beweis dafür sind die in verschiedenen Teilen der Welt aufgetauchten Höhlenmalereien. ...

Schon seit frühster Vorzeit ist die Menschheit von einer Faszination für Kunstwerke erfasst – der wohl eindruckvollste Beweis dafür sind die in verschiedenen Teilen der Welt aufgetauchten Höhlenmalereien. Doch woher kommt diese Begeisterung für das kreative Schaffen, die trotz gewisser Vorläufer im Tierreich eine einzigartige menschliche Eigenschaft zu sein scheint? Wie lässt es sich aus Sicht der Evolution erklären, dass so viel Energie für eine Sache aufgewendet wird, die nicht unmittelbar dem Überleben dient?

Thomas Junker versucht hier, diesen Fragen nachzuspüren, wobei er sich der Erkenntnisse aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten bedient. Er sieht sich nicht nur an, was Evolutionsbiologen bisher zu diesem Thema zu sagen hatten, sondern bezieht auch Stellungnahmen von Kunstexperten in seine Überlegungen mit ein.
So gelingt es ihm durchaus überzeugend darzulegen, dass die Kunst den Menschen bei der Organisation ihres Zusammenlebens half und daher einen Selektionsvorteil darstellte. Abschließend wirft er noch einen Blick auf die Frage, ob sie auch in einer durch moderne Medien geprägten Zukunft weiterhin in der Lage sein wird, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Obwohl man bei manchen Argumentationen natürlich unterschiedlicher Meinung sein kann, bietet dieses Buch doch jedenfalls eine Reihe interessanter Diskussionsansätze. Es gibt vielleicht ein bisschen zu viel allgemeines Gerede über das Wesen der Kunst und die Frage, was als Kunstwerk gelten darf, insgesamt ist die Lektüre aber sicherlich lohneswert und zeigt, dass die Evolutionstheorie nicht nur zur Erklärung körperlicher Merkmale herangezogen werden kann.