Cover-Bild Der Dichter und der Neonazi
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 20.01.2021
  • ISBN: 9783608983579
Thomas Wagner

Der Dichter und der Neonazi

Erich Fried und Michael Kühnen – eine deutsche Freundschaft

21. Januar 1983: Eine unwahrscheinliche Begegnung bahnt sich an. Michael Kühnen – Wortführer der Neonazi-Szene – und Erich Fried – jüdischer Dichter und glühender Antifaschist – sollten sich in einer Fernsehtalkshow begegnen. Doch kurzfristig wurde Kühnen ausgeladen. Die Überraschung war groß, als gerade Fried erklärte, dies sei ein Fehler gewesen. Es war der Beginn einer unglaublichen, ja verstörenden Freundschaft.

Thomas Wagner erzählt die verblüffende Geschichte, wie aus einer unerwarteten Wendung ein über Jahre andauernder Austausch entstand. Die ungleiche Beziehung zwischen dem verurteilten Neonazi und besessenen Hitlerverehrer und dem Dichter, dessen Großmutter in Auschwitz ermordet worden war. Wagner nähert sich dabei einer der zentralen gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit an: Wie soll man umgehen mit dem Wiedererstarken des Faschismus in Deutschland, Europa und der Welt? Zudem lernen wir zu seinem 100. Geburtstag Erich Fried neu kennen: als einen Linken, der unverbrüchlich an die Möglichkeit des politischen Austauschs zwischen Links und Rechts glaubte. Als den Verfechter einer offenen Streitkultur, die auch dort nicht zurückschreckt, wo radikale, teils schwer zu ertragende Positionen aufeinandertreffen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2021

Eine ungewöhnliche Freundschaft

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Der Relevanz der Thematik dieses Buches liegt gerade heutzutage für mich auf der Hand. Zwar ist die Beziehung zwischen dem linken, jüdischen Dichter Erich Fried und einem damals bekannten Neonazis schon ...

Der Relevanz der Thematik dieses Buches liegt gerade heutzutage für mich auf der Hand. Zwar ist die Beziehung zwischen dem linken, jüdischen Dichter Erich Fried und einem damals bekannten Neonazis schon lange zurück, in der zweiten Hälfte der Achtziger Jahre, aber die Problematik ist immer noch ungelöst.
Mit Rechten reden! Soll man das und wenn ja, wie.
Ist ein offen geführter Streit der bessere Weg?

Erich Fried war bereit dazu und stand in einem freundschaftlichen Begegnungen und Briefwechsel mit einem Neonazi. Das ist natürlich erstaunlich, denn Fried musste selbst damals fliehen und einige seiner Familie wurden vergast.
Daher stieß diese „Freundschaft“ auf ein gewisses Unverständnis.

Um Hintergrunde zu beleuchten schreibt der Autor dieses Buches, Michael Wagner, auch über Erich Fried Kindheit/Jugend und schriftstellerische Karriere.
Auch das zweifelhafte Leben samt Gefängnisaufenthalten des verblendeten Neonazi Michael Kühnen werden erläutert.
Weiter bleibt aber die freundschaftliche Beziehung der beiden ein Rätsel, doch Michael Wagner findet schlüssige Zusammenhänge.

Teil des Buches ist auch den Geist der Zeit zu zeigen, beispielsweise den heißen Herbst im Jahr 1983.

Es ist alles andere als ein trockenes Buch und für mich war es interessant.

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