Cover-Bild Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783596705818
V. E. Schwab

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue

Roman
Petra Huber (Übersetzer), Sara Riffel (Übersetzer)

»Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« ist ein großer historischer Fantasy-Roman, eine bittersüße Liebesgeschichte – und eine Hommage an die Kunst und die Inspiration.
Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.
Für Leser*innen von Erin Morgenstern, Neil Gaiman, Audrey Niffenegger, Leigh Bardugo und Diana Gabaldon

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Addies Geschichte ist einzigartig

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Ich habe das Buch beendet und bin platt. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich das Buch in die Hand genommen habe, jetzt war der richtige Zeitpunkt und ich habe mich in die Geschichte verliebt.

Erstmal ...

Ich habe das Buch beendet und bin platt. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich das Buch in die Hand genommen habe, jetzt war der richtige Zeitpunkt und ich habe mich in die Geschichte verliebt.

Erstmal zum Cover. Als ich gesehen haben, dass das Buch im Deutschen erscheinen wird, habe ich mich mega gefreut und mich bei dem Cover nicht wirklich gestört. Es war nichts besonderes und da mir zu dem Zeitpunkt nicht klar war, wieso die englischen Cover so aussehen, wie sie es tun, habe ich es akzeptiert. Jetzt, nachdem ich Addie beendet habe, finde ich das Cover schrecklich. Ich würde es nicht als hässlich beschreiben, aber es passt so gar nicht zur Geschichte.
Und meiner Meinung nach liegt es auch in der falschen Abteilung im Buchladen. Klar, es hat Fantasy Elemente, aber man könnte die Zielgruppe extrem erweitern, wenn man das Cover und den Platz im Geschäft ändern würde. Das Übernatürliche ist der Ausschlaggebende Grund, wieso Addies Leben so ist, wie es ist, aber es ist ja nicht so, als würde sie gegen Drachen kämpfen.
Es gibt bestimmt viele Menschen, die sich für die Geschichte begeistern würden, das Buch aber nie finden werden, weil sie einen Bogen um die Fantasy Abteilung machen.

Addis Geschichte ist einzigartig. Nach dem ersten Kapitel war ich noch etwas skeptisch. Aber dann bin ich Addie verfallen. Die Reise durch die Zeit, das Leiden, die Abenteuer. Wie sich Addie in der Kunst verewigt, wie ich sie letztlich nicht vergessen kann, obwohl das ihr Fluch ist. Und dann die drei Worte „Ich erinnere mich“.
Ich hatte eine Vorahnung. Meine Vorahnung hat sich bestätigt und ich habe es noch mehr geliebt. Die Geschichte ist so durchdacht, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jeder der Charaktere war besonders auf seine eigene Art. Ich mochte alles an ihnen, und sogar Luc hat mein Herz erobert. Addie war von Anfang an eine Träumerin, aber hat sich durch die Jahrhunderte gekämpft. Besonders die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben mir sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach, hätte man das Buch nicht besser machen können. Hätte man von Anfang an ihre Reise begleitet, hätte man bestimmt das Interesse verloren. So wollte man aber immer wissen, was gerade passiert und dann wie es ihr in der Vergangenheit ergangen ist.

Der Schreibstil ist für mich Poesie. V. E. Schwabs Art Dinge zu beschreiben ist ganz besonders und ich habe mir so viele Sätze markiert, einfach, weil sie so wahr sind oder mir mit ihrer Aussage unter die Haut gegangen sind.

Und das Ende habe ich geliebt. Auch wenn es geschmerzt hat, so ist das Buch genau das geworden, was ich mir erhofft hatte und dennoch nicht vorstellen konnte.

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue hat mich auf eine besondere Art berührt und ich jedem das Buch ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Mitreißend, spannend und mal komplett anders...

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Diese Geschichte ist einfach nur unglaublich. Was mir unheimlich gut gefallen hat, war, dass die Autorin so detailliert geschrieben hat. Ich konnte die Gedankengänge und Motive der verschiedenen Figuren ...

Diese Geschichte ist einfach nur unglaublich. Was mir unheimlich gut gefallen hat, war, dass die Autorin so detailliert geschrieben hat. Ich konnte die Gedankengänge und Motive der verschiedenen Figuren wirklich gut nachvollziehen, konnte die Umgebung, die verschiedenen Orte vor meinen Augen bildlich sehen. Ebenfalls die Sprünge und Verknüpfungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und Addie's und Henrys Geschichte waren bemerkenswert gut gestaltet. Das Buch war fesselnd geschrieben und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Die Handlung des gesamten Buchs war auch zu keiner Zeit langweilig. Ich habe bei Addie's Geschichte mitgefiebert und das ein oder andere Mal auch Tränen in den Augen gehabt. Als ich mehr über Henrys Vergangenheit und seinen Pakt mit dem Teufel erfahren habe ging es mir genauso. Es waren Wendungen in dieser Geschichte mit denen ich nicht gerechnet hätte.

Die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Was Addie und Henry beide durchgemacht haben, hat sie zu starken, doch auch liebevollen und aussagekräftigen Protagonisten gemacht. Ich habe es geliebt die beiden kennenzulernen und auch ein Stück ihrer weiteren Entwicklung mitverfolgen zu können. Der Teufel, oder eher gesagt Luc, so wie Addie ihn genannt hat, war der perfekte Antagonist und Gegensatz zu Henry. Auch wenn die beiden äußerlich viel gemeinsam haben, sind sie doch auch so verschieden. Lucs dunkle Art war großartig geschrieben, doch auch seine Einsamkeit konnte ich während des Lesens spüren. Die Beziehung die Addie zu Henry aufbaut, ist gefühlvoll geschrieben und es war wunderschön die beiden miteinander zu erleben. Aber auch die Verbindung von Addie und Luc war absolut glaubwürdig, da schon früher eine Anziehung zwischen den beiden herrschte. Alle anderen Figuren waren auch spannende Charaktere, doch diese drei hat man am besten kennengelernt.

Dieses Buch hatte für mich eigentlich nur gute Seiten, konnte mich berühren, war gleichzeitig aber auch durchgehend spannend und hat mich zu keiner Sekunde enttäuscht. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden übertroffen und ich würde es jedem, der gerne Fantasy oder SciFi-Geschichten liest und auch mal in ein früheres Jahrhundert eintauchen will, empfehlen.

Ich kann nichts kritisieren, denn diese Story hat mich einfach nur verzaubert.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Dieses Buch hat mir so viel genommen und gleichzeitig gegeben😭✨

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•Das unsichtbare Leben der Addie LaRue von V. E. Schwab•
Ich habe keine Worte, die je beschreiben könnten, wie unfassbar besonders, herzzerreißend und wunderschön diese Geschichte war. Was die Autorin ...

•Das unsichtbare Leben der Addie LaRue von V. E. Schwab•
Ich habe keine Worte, die je beschreiben könnten, wie unfassbar besonders, herzzerreißend und wunderschön diese Geschichte war. Was die Autorin hier mit Addie, Henry, Luc und ihrer Geschichte erschaffen hat, ist etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte. Dieses Buch hat mich auf so viele Weisen zerstört und gleichzeitig mein Herz im Sturm erobert!💚

Anfangs war ich nicht so ganz überzeugt von dem Cover, aber mittlerweile kann ich nur sagen, dass ich es sehr mag. Es hat etwas an sich, das ich nicht ganz beschreiben kann, das Addies Geschichte aber unfassbar gut widerspiegelt. Es wirkt einfach geheimnisvoll und macht neugierig. Noch viel mehr liebe ich jedoch den außergewöhnlichen Schreibstil der Autorin, der mir schon nach wenigen Seiten ein paar Tränchen entlockt hat. Sie schreibt einfach so unglaublich poetisch, tiefgründig, greifbar und herzzerreißend. Jedes Wort ist ein Meisterwerk und lässt einen mehr und mehr in Addies Kopf und ihrer Welt versinken. Ich hatte das ein oder andere Mal Gänsehaut.

Addie LaRue war für mich eine ganz besondere Protagonistin, die mich einfach nicht mehr loslässt. Sie war sanft und gleichzeitig hart, lieb und gleichzeitig grausam, offen und gleichzeitig verschlossen, auffallend und gleichzeitig so unsichtbar. Addie war einfach vieles und hat mich jedes Mal sehr fasziniert. Aus diesem hilflosen, gefangenen Mädchen, das einfach nur aus ihrem Leben weg wollte, ist eine starke, unabhängige Frau geworden, die keiner durchschauen konnte. Ich habe Addie sehr bewundert, vor allem für ihre Aufopferungsbereitschaft und ihre starken Gefühle zu Henry. Man hat so sehr gemerkt, wie wichtig Henry ihr war. Addie ist alles so verdammt richtig angegangen.
Doch auch Henry hat sich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen geschnappt, sodass ich ihn gar nicht mehr gehen lassen kann. Henry ist ein wundervoller, tiefgründiger und aufrichtiger Mann, der Addie über alles geliebt hat. Er har mir immer wieder ein bisschen mehr das Herz gebrochen mit seinen wundervollen, berührenden Worten und seinen großen Taten, die immer Addie galten. Noch mehr hat es mich jedoch zerstört, dass Henry diese eine Sache getan hat, die ihn fast sein Leben gekostet hätte. Dieser Mann ist einfach alles. Was er für Addie getan hat, war so unglaublich, wow.

Und dann ist da noch Luc, mit dem mich eine Art Hassliebe verbindet. Dieser Mann war einfach nur grausam, schrecklich, gemein, düster und blind. Er war grausam zu Addie und hat viele Dinge getan und gesagt, für die ich ihn gerne erwürgt hätte. Und doch…doch hat er sich irgendwie in mein Herz geschlichen, weil er einfach so unfassbar faszinierend und vielseitig ist. Es lässt sich nicht leugnen, dass Luc grausam ist und man ihn vielleicht nicht einmal lieben kann, aber Addies Nähe hat ihn verändert. Es gab so viele Momente, in denen er mein Herz hat höher schlagen lassen. Momente, in denen er genauso verloren und einsam wie Addie war. Und vielleicht hat er sie sogar geliebt, auch wenn ich nicht glaube, dass er wirklich weiß, was Liebe ist. Luc war so unfassbar besessen von Addie, dass es manchmal wirklich wehtut. Trotzdem kann ich ihn einfach nicht vergessen. Ein Teil von mir liebt ihn irgendwie.

So viele Wochen stand Addies Geschichte in meinem Bücherregal und hat darauf gewartet, dass ich sie endlich lese. Auch wenn es lange gedauert hat, bis ich das endlich getan habe, kann ich nicht in Worte fassen, wie froh ich bin, Addies Geschichte endlich gelesen zu haben und das zu erleben, von dem andere schon so sehr geschwärmt haben. Denn all die Dinge, die ich über dieses Buch gehört habe, sind wahr und doch kommen sie nicht an das heran, was ich empfunden habe beim Lesen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich meine Liebe für dieses Buch in Worte fassen soll.
Auch wenn es einige Seiten gedauert hat, bis ich richtig in der Geschichte angekommen bin, konnte ich das Buch von Anfang an nicht aus der Hand legen. Die Atmosphäre war irgendwie besonders, genauso wie der Schreibstil und die Geschehnisse. Ich mag es, dass die Geschichte 1714 beginnt und schließlich 2016 endet, das hat mir so sehr geholfen, Addie und ihre Lebensgeschichte zu verstehen. Es war magisch, spannend und hat einen die verschiedensten Dinge erleben lassen. Man hat Addie bis ins kleinste Detail kennengelernt und erfahren, wie sie in die Situation gekommen ist, in der sie bis 2014 festgesteckt hat. Es war so unglaublich interessant und gleichzeitig herzzerreißend, mit anzusehen, was dieses Unsichtbarsein aus Addie und mit Addie gemacht hat über all die Jahrhunderte. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren und so oft habe ich Trauer und Melancholie verspürt. Ich habe mit Addie gelitten und gelebt und konnte die Wendungen und Geschehnisse kaum glauben. Es war einfach ein atemberaubendes Erlebnis, das seinen Höhepunkt mit Henrys Erscheinen gefunden hat. Henry und Addie waren eins, wie füreinander gemacht und besonders. Henry hat mich täglich zerstört mit seinen Worten an Addie und ihre Liebe hat mich wieder geheilt. Die beiden waren so wunderschön zusammen. Es hat sich richtig und perfekt angefühlt und die beiden haben einfach zusammen gehört, auch wenn sie es nicht einfach hatten und ihr Ende mich zum Weinen gebracht hat. Gleichzeitig war da aber auch diese einzigartige Verbindung zwischen Luc und Addie, von der ich bis jetzt nicht weiß, ob sie echt war. Über Jahrhunderte haben sie einander begleitet, sich abgrundtief gehasst und diesen Hass schließlich in etwas Besonderes verwandelt, das mir die Luft zum Atmen genommen hat. Diese Liebesgeschichte war grausam und tragisch und vielleicht nicht einmal eine Liebesgeschichte. Denn der Hass war so unglaublich groß und präsent. Luc und Addie zusammen haben so vieles in mir hervorgerufen. Ich bin immer noch sprachlos, vor allem nach den Geschehnissen zum Ende hin, die mich einfach nur aufgewühlt haben. Addie und Henry haben mich aufgewühlt, genauso wie Addie und Luc mich aufgewühlt haben. Es war einfach nur besonders, über all die Jahrhunderte hinweg. Addies Lebensweg ist so einzigartig und faszinierend, genauso wie ihre Entwicklung, mit der ich so nie gerechnet hätte. Dieses Buch hat mich auf so viele Weisen zerstört und immer wieder zusammengesetzt. Ich liebe Addie, Henry, Luc und ihre gemeinsame Geschichte, die voller Magie, Hürden, Wut, Trauer, Hass, Poetik und Wünschen nach mehr war. Ich wünschte, ich könnte in Worte fassen, was es mit mir gemacht hat, aber das kann ich nicht. Ich weiß nur, dass ich diese Geschichte und vor allem dieses heftige Ende nie vergessen werde.

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Addie LaRue definitiv 5+ von 5 Sternen. Dieses Buch ist vollkommen unerwartet zu einem Jahreshighlight und vor allem Herzensbuch geworden. Es hat mir so viel gegeben und genommen und wird mich vielleicht nie wieder loslassen. Addie, Luc und Henry sind so unfassbar wundervoll und schrecklich tragisch zugleich.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein Buch für die Empfindsamen

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„My name is Adeline LaRue, she tells herself. My father taught me how to be a dreamer, and my mother taught me how to be a wife, and Estele taught me how to speak to gods.“ (S.82)

Dieses Buch ist ein ...

„My name is Adeline LaRue, she tells herself. My father taught me how to be a dreamer, and my mother taught me how to be a wife, and Estele taught me how to speak to gods.“ (S.82)

Dieses Buch ist ein Buch, welches mir gezeigt hat, welchen Einfluss Kunst hat und wie einschneidend und berauschend dieser Einfluss in den Herzen von Menschen wirken kann.

Dabei war dieses Buch subtil und zieht seine Stärken daraus, zwischenmenschliche Interaktionen, oder das Fehlen von diesen, zeigen zu lassen, wie wichtig es ist, etwas zu erschaffen, Sinnhaftigkeit im eigenen Leben zu finden und andere Menschen im Leben zu haben.

„The invisible life of Addie LaRue“ ist ein Roman von V. E. Schwab, wurde 2015 von Titan Books im Englischen veröffentlicht und handelt davon, welchen Preis es kostet Kunst zu schaffen oder wie geisterhaft der Kuss einer Muse sein kann.

Dabei erhalten wir Einblicke in das unsterbliche Leben der Addie LaRue und dürfen miterleben wie sie durch die Jahrhunderte streift und geisterhaft ihre Spuren hinterlässt, als würde sie mit ihren Fingerspitzen sanft über die Haut einer:s Liebhabers:in streichen und sich so durch die unterschiedlichsten Künstlern und Philosophen in der Welt verewigt. Dabei ist sie kapriziös, was ihren Charm ausmacht und ihr erlaubt leidenschaftliche Beziehungen erleben zu dürfen - man hatte immer das Gefühl als würde sie in jeder Situation die Kontrolle behalten und mit ihren Liebhabern ein liebevolles Katz und Maus spielen.

Gerade im Wechselspiel mit ihrem Gegenüber Luc sticht ihr Charakter besonders heraus, welcher genauso wie sie seine Spuren in der Welt um ihn herum hinterlässt, aber dabei einen hohen Preis für seine Geschenke verlangt. Im Gegenteil zu ihr wird er nicht durch die Liebe zu seinem Gegenüber geleitet sondern scheut sich nicht davor die Not und Verzweiflung von anderen auszunutzen.

Diese Dynamik wird durch Henry noch mal verstärkt, welcher sich danach sehnt gesehen und um seiner selbst willen geschätzt und geliebt zu werden.
Ich kann kaum beschreiben welche Gefühle dieses Buch in mir hervorgerufen hat – am ehesten könnte ich den Eindruck als „etheral“ beschreiben, denn die unterschiedlichen Szenen und Handlungen haben Spuren in mir hinterlassen, die ich selbst noch nicht einordnen kann.

In meiner Brust fühlt es sich schwer, aber auch bitter-süß an, denn ich konnte nicht anders als mit den Figuren mitzufühlen, welche nicht unbedingt komplex waren, aber dafür authentisch. Ihr Schmerz und auch ihre Liebe waren etwas in das ich mich hineinfühlen konnte, denn sie waren Erfahrungen, welche ich selbst schon erlebt habe, wenn auch auf andere Art und Weise.

Aber genau das ist was Gefühle hervorhebt – man kann das am besten an Gedichten erkennen: Je allgemeiner die Gefühle und Erfahrungen sind, welche die Gedichte darstellen wollen, desto weniger wirken sie. Aber je genauer Gedichte sind, je spezifischer die Situation ist, welche vermittelt werden soll, desto mehr stechen sie ins Herz.

Das ist nur verständlich: Man kann vieles Fühlen, es gibt tausende von Nuancen, für welche die deutsche Sprache keine Begriffe hat, aber je detaillierter etwas ist, desto eher kann man es zu ordnen und selbst auf Erfahrungen zurückgreifen, welche ähnliches in einem selbst ausgelöst haben.

Und genau das hat Schwab gemacht – sie hat sich auf zwei Sachen konzentriert: Die Angst nicht gesehen zu werden und die Angst davor nicht richtig zu leben.
Diese Genauigkeit und Empfindsamkeit wurde dadurch hervorgehoben, dass Schwab keine Zeit mit ausschweifenden Beschreibungen und rhetorischen Kunststücken verschwendet, sondern das Augenmerk gezielt auf Details lenkt. Das wird umso wichtiger, da oft Kunstobjekte, Bücher, Musik und Gedichte beschrieben und betrachtet wurden, deren Beschreibung und Erklärung sonst unübersichtlich geworden wäre. Vielmehr geisterte immer das Gefühl des Deja-vu im Hinterkopf, wenn ich diese Passagen gelesen habe, denn jede Szene und Handlung hatte etwas Sehnsüchtiges an sich, was in mir auf Resonanz gestoßen ist.

Die Beschreibungen waren nichtsdestotrotz Bildreich und gewaltig und zwangen mich dazu, mir das Beschriebene vorzustellen. Deswegen ist es umso beeindruckender, wie einfach die Sprache ist mit der geschrieben wurde und dabei trotzdem poetisch und rhythmisch wirkte.

Dabei war die Handlung rau und erbarmungslos – keine Handlung wurde beschönigt und es wurde nicht versucht einen märchenhaften Schein über das Geschehen zu werfen, um dem künstlerischen Thema zu entsprechen.

Es wurde kein Halt davor gemacht Situationen wie Prostitution, Diebstahl und Depressionen ehrlich dazustellen, aber auch Liebe und Leidenschaft wurden in allen ihren unterschiedlichen Facetten ausgekostet - mal war es sehnsüchtig und verzweifelt und an anderen Stellen liebevoll und verspielt.

Das war möglichen in dem wir die unterschiedlichen Leben und Rollen von Addie LaRue mitverfolgt durften und verschiedene Liebesbeziehungen zu den verschiedensten Menschen dargestellt wurden. Und jedes Mal, wenn ein Mensch in die Geschichte eintrat konnte ich nicht anders als mich auch immer wieder neu in jeden einzelnen zu verlieben und auch jedes Mal einen Stich in meinem Herzen zu fühlen, wenn die Zeit mit der Person vorbei war.

Als Muse für einen verspielten und romantischen indie-Musiker oder Inspirationen für eine verträumte Malerin erlebte ich die unterschiedlichen Arten von Lust und Leidenschaft mit, welche Addie erfahren durfte.

Dabei tauschten die Geschichten immer wieder zwischen Szenen aus der Vergangenheit und Gegenwart, was überraschenderweise nie den Leseflow gestört hat und mal wie ein Tropfen süßen Honig oder eine heiße Nadel in der Brust wirkte, da die Stimmungen der unterschiedlichen Abschnitte so sehr variieren konnten.

Was mich jedoch noch immer zum Nachdenken anregt ist die unerschöpfliche Liebe von Addie, welche sie trotz ihrer Niederschläge und Narben immer wieder fand und immer wieder der Welt und ihren Liebhabern entgegen streckte – ihre Liebe war aber nie selbstlos, sondern ihr Mittel sich in der Welt zu verewigen.
Und noch wichtiger: Dieses Buch weckte in mir das Bedürfnis es Addie gleich zu tun. Genauso wie sie wollte ich mit meinen Fingern über die Haut von Menschen streichen und Ideen in ihren Augen leuchten sehen, wenn sie von etwas eingenommen werden und im Moment versinken.

Und ich wollte so lieben können wie sie – ohne Angst mich selbst zu verlieren, sondern mit dem Verständnis in dem Moment mehr zu sein und in jemanden zu versinken, um die Person dann so sehen zu können, wie sie ist. Ohne Angst und ohne Schutzschild wollte ich meine eigenen Facetten zeigen dürfen und vollkommen nackt mit allen Schwächen und Geheimnissen gesehen werden.

Deswegen kann ich dieses Buch weiterempfehlen – selbst wenn man einfach nur unterhalten werden will wird diese kreative Geschichte überzeugen und spannend sein, denn die Charaktere sind liebevoll gestaltet und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Magisch!

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Addie will mehr von ihrem Leben als zu heiraten, Mutter und Hausfrau sein, doch im Jahre 1714 ist das ein großer Wunsch für eine Frau. Doch Addies Durst nach Leben und Abenteuer geht soweit, dass sie eines ...

Addie will mehr von ihrem Leben als zu heiraten, Mutter und Hausfrau sein, doch im Jahre 1714 ist das ein großer Wunsch für eine Frau. Doch Addies Durst nach Leben und Abenteuer geht soweit, dass sie eines verzweifelten Nachts einen Pakt mit dem Teufel schließt. Einen Pakt, deren Folgen sie noch gar nicht begreifen kann: Unsterblichkeit und Freiheit, doch niemand wird sie je an sie erinnern können. So verbringt Addie viele Jahre großteils allein, aber als Muße von vielen großen Künstlern, da es ihre einzige Chance ist, Spuren zu hinterlassen. Doch dann passiert eines Tages nach dreihundert Jahren des Vergessens das Unmögliche: jemand erinnert sich an sie…

Addie LaRue wird vergessen? Nicht von mir, denn die Autorin hat eine Geschichte erschaffen, die ich so noch nie - noch nicht mal annähernd - gelesen habe. Die Geschichte verbindet so viele verschiedene Gefühle und man schwankt so oft zwischen Hoffnung und Angst, Glück und Traurigkeit, Liebe und Hass, dass es ein absolutes Wechselbad der Gefühle ist. Dabei enthält das Buch eine Menge Realität, das durch die richtige Portion Magie zu einer unglaublichen Geschichte mit Wendungen wird, mit denen ich so nicht gerechnet hatte und einen ganz in die Welt von Addie LaRue abtauchen lässt. Und nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Hauptperson ist facettenreich und undurchsichtig, aber auf die gute Art. Doch was sich bei Addie LaRue dauerhaft zeigt sind Mut, Durchhaltevermögen und eine unglaubliche Art und Weise, die Welt zu sehen und davon können sich die meisten - ich eingeschlossen - wohl noch eine Scheibe abschneiden. Kurzgesagt: Lest dieses Buch, ihr werdet es nicht bereuen und Addie LaRue sicherlich auch nicht mehr vergessen können oder wollen!