Cover-Bild Rat der Neun - Gezeichnet
Band 1 der Reihe "Die Rat-der-Neun-Reihe"
(53)
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 17.01.2017
  • ISBN: 9783570164983
Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet

Atemberaubend spannende Space-Fantasy
Petra Koob-Pawis (Übersetzer), Michaela Link (Übersetzer)

Ihre Gabe ist ein Fluch, ihr Bruder ein Tyrann, ihr Geliebter ein Feind

Cyra, die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek, verfügt über eine besondere Gabe: Sie kann Menschen durch bloße Berührung Schmerz zufügen und sie gar töten – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch gleichzeitig muss Cyra selbst all diese Schmerzen spüren und zerbricht fast daran. Als Ryzek feststellt, dass sein neuer Gefangener Akos die Gabe hat, Cyras Schmerzen zu blockieren, stellt er ihr Akos zur Seite – um seine Waffe nicht zu verlieren.

Akos setzt alles daran, sich und seine Familie aus Ryzeks Macht zu befreien. Er hat nicht damit gerechnet, in Cyra eine Verbündete zu finden. Gemeinsam sind sie entschlossen, gegen Ryzek kämpfen, doch er hat beide in der Hand und seine Macht reicht weiter, als sie denken …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Toller, rasanter Auftakt mit einer detaillierten neuen Welt

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Klappentext
„In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht ...

Klappentext
„In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …

Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in Ryzeks Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …“

Gestaltung
Ich finde es toll, dass das englische Originalcover beibehalten wurde, denn ich liebe die Farben. Der dunkle Hintergrund passt zu dem düsteren Setting des Buches. Ein besonderer Hingucker sind dabei die drei „Kratzspuren“ auf dem Bild, aus denen eine orangene Flüssigkeit, die an Lava erinnert, fließt. Das Orange strahlt vor dem dunklen Hintergrund richtig. Zudem gefallen mir auch die hellen Lichtpunkte an manchen Buchstaben des Titels sehr gut, da dies so aussieht, als würde der Titel funkeln.

Meine Meinung
Da ich Veronica Roths „Die Bestimmung“-Trilogie gerne mochte, war für mich klar, dass ich auch ihr neustes Werk lesen würde. Auch „Rat der Neun - Gezeichnet“ ist futuristisch angehaucht, denn das Buch spielt in einer fremden Galaxie und hat eine sehr fantasievolle, detaillierte Welt zugrunde liegen. In „Rat der Neun“ haben die Charaktere besondere Fähigkeiten, sogenannte Lebensgaben und diese fand ich wirklich ziemlich cool, denn sie erinnerten mich ein wenig an die X-Men und deren besondere Kräfte. Somit hat die Autorin direkt etwas aufgegriffen, was ich sehr gerne mag: besondere Fähigkeiten. Damit hatte Frau Roth direkt mein Fangirlherz erreicht!

Hinzu kam aber auch, dass Veronica Roth ihre Welt sehr detailliert beschrieben und durchdacht hat. Frau Roth hat den Leser auf den ersten Seiten in diese neue Welt eingeführt, was zunächst etwas überfordernd war, denn es strömten viele neue Namen und Erklärungen auf einmal auf mich ein. Nach dieser Einführung in die neue Welt, kam ich allerdings gut damit zurecht, vor allem da Frau Roth auch auf Kleinigkeiten geachtet hat und so beispielsweise Lebensjahre als Zeitläufe bezeichnet werden, weil es in der neuen Welt so üblich ist. Die Namen der Figuren und Völker haben mir allerdings etwas länger Schwierigkeiten bereitet, da sie so ausgefallen waren und mich beim Lesen manchmal zum Stolpern gebracht haben. Bei ganz genauem Hinsehen fallen auch kleine Parallelen zu „Die Bestimmung“ auf (beispielsweise die Rede von Rebellion/Widerstand, die Liebe zwischen den Hauptfiguren, die Bruder-Schwester-Beziehung…).

Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Akos, dem männlichen Protagonisten, und Cyra, der weiblichen Hauptfigur, erzählt. Diese männlich-weiblich Kombination gab es auch schon in einem Band von „Die Bestimmung“, jedoch hat sie mir hier ausgesprochen gut gefallen. Cyra und Akos sind zwei sehr interessante Charaktere, die vor allem auch in ihrem Zusammensein sehr niedlich sind. Die beiden gehen nämlich sehr respektvoll und sanft miteinander um, wobei man gleichzeitig die Zuneigung der beiden füreinander spürt. Leidenschaftliche Liebe auf den ersten Blick ist es bei den Zweien nicht, sondern die Beziehung entwickelt sich langsam und mit Bedacht. Das fand ich sehr realistisch und hat mir gut gefallen.

Zu den beiden Protagonisten hatte ich nicht nur dadurch, dass wir die Geschichte aus ihren Perspektiven lesen, eine direkte Verbindung. Vor allem zu Cyra konnte ich eine Beziehung aufbauen, da Veronica Roth uns Leser daran teilhaben lässt, wie Cyra gewachsen ist. Ich habe noch nicht oft in einem Buch eine Figur von kleinauf begleitet. So hatte man einen guten Einblick in ihre Vergangenheit. Auch zu Akos spürte ich eine Verbindung, denn mit seiner Geschichte beginnt das Buch. Er hat mich sehr berührt, denn er hat viel durchgemacht und hat sich dadurch verändert. Akos ist vorsichtig und zurückhaltend und mit ihm konnte ich mich sehr gut identifizieren. Beide Figuren haben zudem berührende Schicksale, die es spannend machen, die beiden näher kennen zu lernen.

In die Handlung musste ich mich zunächst etwas einfinden, aber dann ist sie wie eine Achterbahnfahrt: immer wieder gespickt mit spannenden Momenten. Allerdings wirkten auch manchmal einige Passagen etwas langgezogen oder weniger actionreich. Ein, zwei Kampfszenen wurden beispielsweise nur kurz angeschnitten und schnell abgehandelt. Insgesamt hat mich die Geschichte aber sehr an das Buch gefesselt und vor allem der zweite Teil der Geschichte und das Ende haben mich atemlos gemacht. Es gab überraschende Wendungen und einiges an Dramatik. Zudem ist Veronica Roth auch wieder nicht davor zurückgeschreckt, liebgewonnenen Charakteren Leid zuzufügen…

Fazit
Auch in „Rat der Neun – Gezeichnet“ konnte Veronica Roth mich wieder mit ihrem tollen, detailreichen Weltentwurf und der sehr spannenden Geschichte überzeugen. Cyra und Akos sind zwei tolle Protagonisten, zu denen ich mit Leichtigkeit eine Beziehung aufbauen und mich mit ihnen identifizieren konnte. Es dauerte etwas, bis ich den Einstieg in die Geschichte und das Buch gefunden hatte, doch die interessante Handlung mit der grandiosen zweiten Buchhälfte und den überraschenden Wendungen am Ende hat mich dafür sehr entlohnt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Rat der Neun – Gezeichnet
2. ??? (erscheint voraussichtlich 2018 auf Englisch)

Veröffentlicht am 17.07.2017

Braucht etwas Zeit

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Inhalt:
Akos ist der zweite Sohn des Orakels von Thuve und mit einem Schicksal bedacht, dass er noch nicht kennt. Eines Tages wird er gemeinsam mit seinem Bruder von den Shotet, die denselben Planeten ...

Inhalt:
Akos ist der zweite Sohn des Orakels von Thuve und mit einem Schicksal bedacht, dass er noch nicht kennt. Eines Tages wird er gemeinsam mit seinem Bruder von den Shotet, die denselben Planeten bewohnen, entführt. Ryzek, der Anführer der Shotet, möchte die beiden benutzen, um den Shotet zu Macht und Ansehen zu verhelfen, so dass sie vom Hohen Rat als eigene Nation anerkannt wird. Seine Schwester Cyra ist sein größtes Druckmittel, denn mit ihrer Lebensgabe kann sie jedem, den sie berührt, unfassbare Schmerzen bereiten. Doch bald erkennt Akos, dass Cyra mehr ist, als nur das Folterwerkzeug ihres Bruders.

Meine Meinung:
"Rat der Neun - Gezeichnet" ist der Auftakt zu Veronica Roth neuer Science Fiction Reihe. Da mir ihre Bestimmungs-Trilogie schon gut gefallen hatte, war ich natürlich sehr gespannt auf das neue Buch. Der 600 Seiten dicke Wälzer mag vielleicht auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch es lohnt sich, wenn man erstmal den Anfang gemeistert hat.

Denn der Anfang des Buches ist erstmal ziemlich verwirrend. Es werden so viele Namen genannt und dabei zunächst kaum etwas über die Welt verraten, außer dass, was man aus der Karte im Buch erkennen kann. Nämlich dass es neun große Planeten in der Galaxie gibt, in der Akos und Cyra leben, und einen Hohen Rat, der die Entscheidungen für alle trifft. Zwischendurch wird nur mal erwähnt, dass es Orakel gibt, die für bestimmte Personen Schicksale erkennen, und jeder eine Lebensgabe hat, die sich im Laufe der Jugend entwickelt, aber Hintergründe gibt es anfangs noch nicht. Dazu kam noch, dass am Anfang immer mal wieder in der Zeit gesprungen wird, so dass man ein wenig den Überblick verliert, was gerade Gegenwart und was Rückblende ist. Doch nach den ersten 50 bis 100 Seiten legt sich das zum Glück wieder, so dass einem Eintauchen in die Welt nichts mehr im Wege steht und man der Geschichte mit Spannung folgen kann.

Auch wenn die Welt, die Veronica Roth hier aufbaut, neun bewohnte Planeten umfasst, bleiben wir die meiste Zeit nur auf einem, Thuve, doch dieser ist gleich von zwei Völkern bewohnt, den Thuvesi, die offiziell vom Hohen Rat als Nation anerkannt sind, und den Shotet, denen dies bisher verwehrt blieb. Dass kein freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Völkern besteht, ist verständlich. Unterstützt wird das noch dadurch, dass sich beide extrem unterscheiden. Thuvesi ist ein friedliebendes Volk, wohingegen Shotet auf den ersten Blick eher brutal wirkt. Doch nach und nach erhaschen wir gemeinsam mit Akos einen Blick hinter die Kulissen und beginnen die Traditionen der Shotet, und damit auch Cyra selbst, zu verstehen.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus Cyras und Akos Sichtweise, so dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Da sich beide nicht wirklich über den Weg trauen, aber miteinander auskommen müssen, fand ich es gut, dass man hier nicht auf eine Perspektive beschränkt war.

Cyra ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Durch ihre Lebensgabe, jedem den sie berührt, Schmerzen zu bereiten, wirkt sie auf den ersten Blick ziemlich grausam. Das wird natürlich noch dadurch unterstützt, dass ihr Bruder sie als sein Folterwerkzeug benutzt. Doch man entdeckt schnell, dass mehr dahinter steckt, dass sie ihre Gabe aus tiefster Seele hasst und eigentlich gar nicht so sein will. Akos war wesentlich durchschaubarer. Er ist sehr loyal, besonders seiner Familie gegenüber, und hat auch nach der langen Gefangenschaft immer noch nicht aufgegeben, sondern versucht weiter, sich und seinen Bruder zu retten. Und auch, wenn er schnell merkt, dass Cyra ihr bisheriges Leben nicht sonderlich mag, ist er sich nicht sicher, ob er ihr wirklich vertrauen kann.

Fazit:
Veronica Roth' neuer Roman "Rat der Neun - Gezeichnet" baut, nach einigen anfänglichen Verwirrungen, eine tolle Welt auf und erzählt eine spannende Geschichte von zwei verfeindeten Völkern. Ich bin schon gespannt, wie es im nächsten Teil weiter geht und vergebe 4 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Tolle Welt und authentische Charaktere - nur leider ist der Anfang ein wenig zäh

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Nach Veronica Roths Erfolg mit der „Bestimmung“-Trilogie, habe ich ja immer mal wieder Ausschau gehalten, ob sie nicht eine neue Reihe beginnt. Als ich dann „Der Rat der Neun“ entdeckte, konnte ich es ...

Nach Veronica Roths Erfolg mit der „Bestimmung“-Trilogie, habe ich ja immer mal wieder Ausschau gehalten, ob sie nicht eine neue Reihe beginnt. Als ich dann „Der Rat der Neun“ entdeckte, konnte ich es gar nicht erwarten, schon allein das Genre hört sich ja ungemein interessant an, nach einer Mischung aus Science Fiction und Fantasy.
Aber erstmal zur Handlung: Akos und sein älterer Bruder werden von den Shotet, ihren Feinden, entführt und so treffen er und Cyra, die Schwester des Herrschers der Shotet, aufeinander. Am Anfang fand ich es ein bisschen zäh, es passiert nicht wirklich viel. Da liegt der Fokus dann mehr auf den Protagonisten und ihren Hintergründen, ihrem Charakter. Aber ich finde, man muss dem Buch ein bisschen Zeit geben, denn wenn man das tut, wird es eindeutig besser und vor allem auch spannender. Vor allem den Mittelteil finde ich sehr gut und auch das Ende lässt einen nicht so leicht vom Buch wegkommen. Was ich auch sehr gut finde, ist, dass der Fokus nicht zu sehr auf der Liebesgeschichte liegt. Klar, sie läuft nebenbei immer mit, aber ist nicht so penetrant, es wird nicht pausenlos schmalzig vor sich hingedacht oder geredet. Was außerdem auffällt, aber nicht unbedingt überrascht, ist, wie gnadenlos und auch blutig die Autorin teilweise beschreibt. Sie macht es ihren Charakteren – wie auch schon in „Die Bestimmung“ - wirklich nicht einfach und an der ein oder anderen Stelle war ich dann doch überrascht, wie ‚hart‘ es wurde. "Rat der Neun - Gezeichnet" hatte vor allem auch ein paar Dinge, die nicht unbedingt überraschend kamen, aber die mich doch zum Nachdenken angeregt haben. Ich hab schon ein paar Vermutungen angestellt und bin mehr als gespannt, ob sie richtig sind oder nicht, auch wenn das erst im zweiten Teil der Dilogie dann (hoffentlich) herauskommen wird.
Eine der besten Sachen an dem Buch ist außerdem die von Roth ausgedachte Welt. Am Anfang war ich ein bisschen verwirrt, ob die Charaktere eigentlich Menschen sind oder nur menschenähnlich, aber inzwischen hab ich herausgefunden, dass es wohl Menschen sein müssen. Menschen von verschiedenen Planeten, die sich teilweise stark unterscheiden, aber Menschen, ohne irgendwelche ganz seltsamen Merkmale wie grüne Haut oder Kiemen oder was weiß ich. Die Geschichte spielt im Weltall in einem eigenen Sonnensystem, das vom sogenannten Strom umkreist wird, der für die dort lebenden Völker eine besondere Bedeutung hat. In diesem Sonnensystem befinden sich neun Planeten und sie alle haben ihre Eigenheiten, sind total interessant beschaffen.Die neun Planeten stehen unter der Regierung des Hohen Rates. Was es mit dem auf sich hat, wüsste ich auch gerne, denn man erfährt zumindest in dem Teil noch nicht sehr viel davon.
Der Planet Thuvhe ist der für die Handlung wichtigste Planet und dort gibt es auch die meisten Probleme. Hier teilen sich nämlich zwei Stämme den Planeten, Thuvhesi und Shotet, und während die Thuvhesi vom Hohen Rat anerkannt sind, sind es die Shotet nicht, was sie jedoch ändern wollen. Für Konfliktpotenzial ist also gesorgt.
Ich finde ja auch schon allein die Namen cool, die die Autorin sich ausgedacht hat. Ich hab schon gelesen, dass manche damit nicht zurechtkamen, die Namen unaussprechbar fanden, aber da kann ich nicht zustimmen. Klar ist es gewöhnungsbedürftig, sich an die ganzen schon etwas seltsam klingenden Namen zu gewöhnen, aber wenn ich sie laut ausgesprochen habe, hat das immer geklappt. Und außerdem finde ich, dass sie sich gut anhören, passend, sowohl zu den Personen als auch zu den Planeten. Dass Thuvhe immer ein bisschen gehaucht klingt, kann ich mir gut vorstellen und Eijeh, ein thuvhesischer Name, passt da meiner Meinung nach super hin.
Was in dem Roman auch sehr wichtig ist, ist der Strom, den ich schon erwähnt habe. Den konnte ich mir allerdings nicht ganz genau vorstellen, wie er anscheinend von jedem Planeten aus zu sehen ist und auch verschiedene Farben annimmt. Der Strom ist deshalb für alle Bewohner der Planeten so wichtig, weil er quasi durch alle hindurch fließt und ihnen somit eine Lebensgabe gibt. Die können ganz unterschiedlich aussehen und sind vor allem nicht immer nur gut. Das fand ich auch wieder unglaublich interessant, denn meistens wird Magie und ähnliches als Nonplusultra dargestellt und hier eben nicht. Hier hat sich die Autorin auch wieder sehr interessante Sachen einfallen lassen, die nicht so "alltäglich" sind wie Telekinese oder Elemente beherrschen. Stattdessen kann eine Person zum Beispiel Schmerz weiterleiten. Dazu kommen dann noch Orakel, die die Zukunft in ihren Visionen voraussehen, die aber nicht in Stein gemeißelt ist. Nur die Schicksale der sogenannten gesegneten Familien sind unausweichlich und auch da hat sich die Autorin wieder einige coole Sachen ausgedacht. Ich kann nur sagen: Wow!
So, jetzt aber genug von den Hintergründen der Welt beziehungsweise des Weltalls, komme ich mal lieber zu was anderem. erstmal der Schreibstil. Der lässt sich gut lesen, was ich auch nicht anders erwartet hätte, denn ich kenne ja bereits Bücher der Autorin. Was ich nur ein bisschen unpassend fand, war die Art und Weise, wie die Charaktere manchmal denken, nämlich wie Erwachsene. Es ist nicht so, dass Roth hochgestochen schreibt, aber manchmal hat das, was die Personen gesagt haben, einfach nicht zu ihrem Alter gepasst. Gut, man könnte jetzt sagen, dass die Charaktere Sachen erlebt haben, die sie frühzeitig haben altern lassen, aber für mich hat es einfach nicht so ganz zueinander gepasst, denn die Protagonisten, aus deren Sicht erzählt wird, sind trotzdem noch 16 Jahre alt.
Das Buch ist außerdem aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal die von Akos, dessen Sicht aber aus dritter Perspektive geschrieben ist, und dann die von Cyra, die aus der Ich-Perspektive erzählt. Von den Sichtweisen fand ich Cyras ein bisschen besser, einfach weil man bei ihr mehr Einblick erhalten hat. Was seltsam ist, denn von den Charakteren her mochte ich Akos ein wenig mehr^^
Dann komme ich auch schon zu den Charakteren. Wie schon gesagt sind Cyra und Akos die Protagonisten und die sind auch wirklich interessant. Beide haben sehr spannende Lebensgaben, Cyras ist der Schmerz und schon allein, wie sie beschrieben war, war unglaublich interessant. Ich kann mir zwar absolut nicht vorstellen, wie es sein muss, jede Minute meines Lebens mit Schmerz zu verbringen, aber die Autorin hat das gut rübergebracht und so fand ich auch Cyras Charakter authentisch. Sie ist durch ihre Gabe nämlich nicht gebrochen, sondern stärker geworden und ihr Humor ist einfach klasse. Und Akos als ihr Gegenpart ist ebenfalls super. Er ist nicht der knallharte Typ, wie man ihn aus anderen Büchern kennt, sondern einfühlsam und nicht skrupellos, obwohl er viel hat durchmachen müssen und sein Schicksal genau kennt. Zwar ist er manchmal sehr stur und hat einen unerschütterlichen Glauben daran, seinen Bruder retten zu müssen, der schon fast wahnhaft ist, aber vielleicht macht genau das ihn so sympathisch. Beide Protagonisten machen auch im Laufe der Geschichte eine schöne Wandlung durch, die ganz langsam voranschreitet, sodass man sie fast gar nicht merkt.
Auch die unwichtigeren Charaktere fand ich sehr interessant, vor allem Ryzek und Eijeh. Als ich den Klappentext gelesen habe, musste ich irgendwie sofort an Joffrey aus „Game of Thrones“ denken, aber Ryzek ist da doch nochmal ganz anders und ich finde, dass die Autorin unglaublich gut beschrieben hat, wie er zu dem Mann geworden ist, der er eben ist. Und Eijeh...ich will jetzt wirklich nicht zu viel verraten, aber Eijeh hat Veronica Roth auch mega gut hinbekommen. Genauso sind die anderen Charaktere gut beschrieben, mit den verschiedenen Motiven, warum sie etwas tun und so weiter. Egal, wie unsympathisch mir ein Charakter dadurch wurde, was er getan hat, ich konnte es meistens nachvollziehen.
Insgesamt kann ich zwar nicht sagen, dass „Der Rat der Neun – Gezeichnet“ mich total mitgerissen hat und ich nun sehnsüchtig auf Teil 2 warte, aber der Roman konnte mich auf jeden Fall überzeugen.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Gut durchdachte, komplexe Welt und facettenreiche Charaktere

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Meine Meinung zum Buch

“Rat der Neun” ist mein erstes Buch von Veronica Roth. Ja, ich habe tatsächlich die Divergent-Reihe noch nicht gelesen und daher konnte ich völlig unvoreingenommen an Veronica Roth’ ...

Meine Meinung zum Buch

“Rat der Neun” ist mein erstes Buch von Veronica Roth. Ja, ich habe tatsächlich die Divergent-Reihe noch nicht gelesen und daher konnte ich völlig unvoreingenommen an Veronica Roth’ neustes Buch gehen. Obwohl ich noch nichts von ihr gelesen hatte, hat mich der Name doch schon gelockt und ich wollte nun unbedingt meine Erfahrung mit ihr machen – also durfte das Buch bei mir einziehen.

Mit seinen über 600 Seiten ist es nicht gerade ein dünnes Buch und wirkte zu Beginn doch leicht einschüchternd auf mich. Besonders da es Fantasy ist und ich häufig die Erfahrung gemacht habe, dass ich in Fantasybüchern langsamer und stockender vorankomme als in Büchern anderer Genres.
Überraschenderweise fand ich jedoch sehr schnell in die Geschichte und kam auch beim Lesen selber sehr gut voran. Allerdings erfordert die Geschichte doch ein gutes Maß an Konzentration, so dass ich insgesamt leider nur kurz und nicht so häufig zu dem Buch greifen konnte. Das soll keine Kritik am Buch darstellen. Ich war nur sehr häufig sehr müde und habe daher leider länger für das Buch gebraucht, als ich es gewollt hätte.

Veronica Roth hat in “Rat der Neun” eine komplexe Welt, voller facettenreicher Charaktere geschaffen. Beim Lesen entfalten sich sowohl die Welt als auch die Charaktere nach und nach. Man wird quasi als Neuling in eine für sich völlig fremde Kultur geschubst und fängt Seite für Seite, Kapitel für Kapitel immer mehr an zu verstehen und zu durchschauen. Man entdeckt bei Lesen immer wieder neue kleine Details, die die neu erschaffene Welt zu einem Ganzen macht. Die Charaktere sind mit einer besonderen Tiefe und Vielfalt gezeichnet. Es gibt hier kein schwarz oder weiß, kein gut oder böse, sondern viele Facetten von grau. Das macht das Ganze authentisch und ließ mich richtig mit den Charakteren mit fiebern.

Die Protagonisten Cyra und Akos machen neben all den anderen Charakteren die größte Entwicklung mit. Der Autorin ist es dabei gelungen mit meinen Emotionen und Sympathien zu spielen und ich änderte daher im Laufe der Geschichte nicht nur ein Mal meine Meinung zu einem bestimmten Charakter. Empfand ich in einem Kapitel noch Mitleid oder Wut, waren es drei Kapitel später schon wieder etwas völlig anderes. Die Beiden sind über sich hinausgewachsen und das hat sie für mich zu starken und authentisch gezeichneten Protagonisten gemacht.
Die Nebencharaktere verblassen jedoch zum Glück nicht neben diesen starken Persönlichkeiten. Die Autorin hat ihnen genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie ihren Protagonisten. Auch hier stimmt jedes Detail. Ich kann mich noch immer an meine Gefühle zu den einzelnen Charakteren erinnern und auch an die Personen selber, obwohl es schon ein paar Tage her ist, seitdem ich das Buch beendet habe. Dass Nebencharaktere das bei mir auslösen, beindruckt mich schon.

Das Buch wirkt recht düster und brutal und ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Gemüter. Ab und zu kann es schon recht blutig werden. Wer allerdings Fantasy gewöhnt ist, sollte damit kein Problem haben.
Obwohl es im Allgemeinen zwar so düster ist, blitzen immer wieder kleine Lichtblicke und Hoffnung auf. Hoffnung auf ein Leben, das nicht so dunkel und voller Schmerz und Gewalt ist.

Ich habe gern zu dem Buch gegriffen und ich habe es auch gerne gelesen. Allerdings waren mir viele der Kapitel zu lang und teilweise hätte es spannender sein können, so dass ich nicht mehr die volle Sternezahl geben kann.
Fazit

Veronica Roth ist mit “Rat der Neun – Gezeichnet” ein gelungener Start in ihre neue Fantasy Reihe gelungen. Sie überzeugt mit einer gut durchdachten, komplexen Welt und facettenreichen Charakteren. Insgesamt hätte das Buch zwar etwas spannender sein können, aber die sehr gut gezeichneten Charaktere haben mich dennoch immer wieder gerne zu dem Buch greifen lassen.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessante und spannende Space-Fantasy! Ich bin gespannt auf mehr.

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In einer Galaxie, vom Rat beherrscht, von Orakeln heimlich gelenkt, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, die seine Zukunft mitgestalten kann. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe.

Cyras ...

In einer Galaxie, vom Rat beherrscht, von Orakeln heimlich gelenkt, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, die seine Zukunft mitgestalten kann. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe.

Cyras Lebensgabe bedeutet Schmerz. Schmerz für sie und Scherz für jeden, den sie berührt.
Diese Macht nutzt ihr Bruder Ryzek gezielt gegen seine Feinde.
Akos Gabe bringt den Strom, der alles und jeden durchfließt zum schweigen. Und er besitzt ein Schicksal, das er selbst nicht kennt. Als er und sein Bruder wegen ihres Schicksals von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra.
Die Beiden müssen sich entscheiden: helfen sie sich gegenseitig oder werden sie sich zerstören?

Die Autorin hat eine detailreiche Welt mit sehr unterschiedlichen Völkern und Kulturen geschaffen. Sie hält sich nicht lange mit Beschreibungen und Einführungen auf und kommt direkt zur Sache. Informationen bekommt der Leser häppchenweise im Verlauf der Handlung geliefert.
Außerdem ist das Buch ist in mehrere Teile gegliedert und die Erzählperspektive wechselt zwischen Akos (in der dritten Person) und Cyra (in der Ich-Perspektive).

Jeder Wechsel ist am Kapitelanfang angekündigt. So behält man leicht den Überblick, wessen Sicht man gerade verfolgt. Um den Überblick untern den vielen Völkern und Namen zu behalten, steht dem Leser ein Glossar und eine Karte am Ende des Buches zur Verfügung.

Darauf muss man sich aber einlassen können. Anderenfalls kann man manchmal leicht frustriert werden. Denn die Aussprach der Namen und Orte ist schonmal etwas schwierig.
Da ich sowohl mit Fantasy, als auch mit Science-Fiction schon einige Erfahrungen gesammelt habe, habe ich mich an diesen Aspekten nicht gestört und mich sofort mit den Figuren in die Handlung gestürzt.

Das Buch vereint Coming-of-Age und Romantik mit Intrigen und Space-Fantasy. Die Mischung ist sehr gut gelungen. Die Emotionen der Figuren entwickelt sich realistisch und ihr Verhalten ist
immer sehr gut nachvollziehbar. Die Geschichte lässt sich viel Zeit bis zum Höhepunkt. Man verfolgt wie sich die Beziehung zwischen Akos und Cyra entwickelt und wie Cyra versucht sich ihrem Bruder zu widersetzten. Einigen mag das zu langatmig sein, mir hat es sehr gut gefallen. Denn man erfährt so nebenher viele interessante Details und trotzdem schreitet die Handlung stetig voran. Dabei kommt es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Der Sprachstil des Buches ist gut verständlich und lässt sich flüssig lesen. Nur einige Begriffe haben für mich noch so recht in die Sprache der Figuren gepasst. Zum Beispiel werden Hemden oder Oberteile immer als Shirt bezeichnet.

Ingesamt fand ich das Buch sehr fesselnd und interessant. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil.
Grundsätzlich kann „Rat der Neun“ aber auch nur für sich gelesen werden.