Cover-Bild Die Wahrheiten meiner Mutter
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 27.09.2023
  • ISBN: 9783103975123
Vigdis Hjorth

Die Wahrheiten meiner Mutter

Roman
Gabriele Haefs (Übersetzer)

»Ein erschütternder und zwingender Roman über das gespannte Band zwischen Töchtern und Müttern.« The New York Times Book Review

Johanna ist keine gute Tochter. Um sich zu retten, hat sie die Familie verlassen. Jetzt, dreißig Jahre später, ist sie wieder zu Hause. Sie sucht Nähe, sie will den Kontakt zur Mutter erzwingen, doch die verweigert sich kühl jeder Annäherung. Heimgesucht von den Erinnerungen an die Kindheit zieht Johanna sich in eine einsame Hütte am Fjord zurück, wo es an ihr ist, die Verhältnisse zu ordnen und sich aus den familiären Zwängen zu befreien.


Vigdis Hjorth erzählt drastisch von unseren zerrütteten Beziehungen, von Sehnsucht und Enttäuschung und davon, wie man der Vergangenheit begegnet, ohne sich selbst aufzugeben. »Eine der herausragendsten Autorinnen Norwegens.« The New Yorker

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

"Mutter - der Stein im Schuh"

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Weil sie nicht daran teilhaben durfte, erschafft sich die Protagonistin das Leben ihrer Mutter im Geiste. Man hat sie aus der Familie ausgeschlossen, aber sie versteht nicht warum.
Diese Frage muss sie ...

Weil sie nicht daran teilhaben durfte, erschafft sich die Protagonistin das Leben ihrer Mutter im Geiste. Man hat sie aus der Familie ausgeschlossen, aber sie versteht nicht warum.
Diese Frage muss sie ergründen. Verzweifeltes Bemühen um Erklärung, das ihre Gedanken beherrscht und ihr den Schlaf raubt.
In ihrem Buch hat die Autorin alle Fragen, die es geben kann in einem zerrütteten Verhältnis zwischen Mutter und Tochter gestellt und beantwortet. Alle Aspekte aus allen Richtungen betrachtet, alle Möglichkeiten erwogen und gewogen, alles schon im Voraus gedacht, bedacht und gefühlt, alle Schmerzen durchlitten und ertragen.
In ihrem eigenen Leben musste sie Vater und Mutter vergessen, wenn sie glücklich sein wollte.
Sie ist nicht den Weg der Mutter gegangen, sie wollte nur das leben, was in ihr war. Ist es möglich, dass sich eine Mutter so radikal und herzlos von ihrem Kind trennen kann?
Sie muss die Antwort finden, um weiterleben zu können.

Ein Buch, dass manche bis in ihre Grundfesten erschüttern könnte.
Ein Buch, dass einen so schnell nicht mehr loslässt.

Die Umschlaggestaltung von Leif Nyland imaginiert perfekt die Stimmung Norwegens und die Stimmung des Buches.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Keine einfache Beziehung

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"Die Wahrheiten meiner Mutter" von Vigdis Hjorth ist ein Buch, dass ich nicht so schnell vergessen werde. Gerade diese Mutter-Tochter-Beziehung als Thema geht unter die Haut und regt zum nachdenken an.
Die ...

"Die Wahrheiten meiner Mutter" von Vigdis Hjorth ist ein Buch, dass ich nicht so schnell vergessen werde. Gerade diese Mutter-Tochter-Beziehung als Thema geht unter die Haut und regt zum nachdenken an.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Tochter, Johann, erzählt. Es arbeitet viele Geschehnisse und Konflikte auf, spricht sie an, zerrt sie ans Licht. Mit einer Schonungslosigkeit und Ehrlichkeit, die teils schockiert und unter die Haut geht.
In der Erzählung wird nicht gewertet und geurteilt, das übernimmt hier der Leser selbst.
Es tut weh zu lesen, wie sich Menschen in Familien, Menschen, die sich lieben und nahestehen, so gegenseitig verletzen können.
Der Schreibstil ist einmalig, nicht immer leicht lesbar, an manchen Sätzen hatte ich lange zu verdauen, aber das passt hier alles sehr gut zu dem, was gesagt werden soll und wird. Mir hat es viel zum Nachdenken geboten.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

aus der Perspektive der Tochter

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Der Roman analysiert die Mutter-Tochter-Beziehung von Johanna und ihrer Mutter aus Sicht von Johanna. Die Atmosphäre ist vergiftet, traurig, düster und lässt nicht viel Hoffnung auf ein positives Ende. ...

Der Roman analysiert die Mutter-Tochter-Beziehung von Johanna und ihrer Mutter aus Sicht von Johanna. Die Atmosphäre ist vergiftet, traurig, düster und lässt nicht viel Hoffnung auf ein positives Ende. Spannend finde ich, dass viele Situationen aus der Kindheit erzählt werden, in denen auch noch weitere Personen eine Rolle spielen, wie Johannas Vater oder ihre Schwester Ruth. Johanna hat seit über 30 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter und auch nicht zu ihrer Schwester, der Vater ist inzwischen verstorben. Für Johanna ist der Zeitpunkt gekommen, die Geschehnisse und Zerwürfnisse von damals wieder aufzurollen und zu analysieren und aus ihrer heutigen Perspektive zu betrachten und neu zu bewerten. Interessant finde ich, dass Tage aus Johannas Kindheit und das Leben ihrer Mutter mit ihrem heutigen Wissensstand und ihrer Erfahrung teilweise komplett anders wahrgenommen werden. Schade finde ich, dass die Erzählung nur aus Johannas Perspektive erzählt wird und die anderen beteiligten Personen nicht ihre Sichtweise darlegen können. Eine erneute Annäherung ist nicht erwünscht und trotzdem wünscht sich Johanna einen Abschluss, sodass sie ihre eigenen Rituale dafür findet. Den Titel finde ich etwas problematisch, denn als außenstehende Person kann Johanna nicht „die Wahrheiten ihrer Mutter“ beschreiben, sondern bestenfalls ihre eigenen Wahrheiten. Auch wenn „Wahrheiten“ im Titel impliziert, dass es mehr als eine Wahrheit gibt.

Veröffentlicht am 21.11.2023

Vergangenheitsbewältigung

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Vigdis Hjorth hat mit "Die Wahrheiten meiner Mutter" einen eindriglichen Roman über die Gedanken und Gefühle einer Tochter in den 60-igern geschrieben.

Johanna ist vor 30 Jahren mit ihrer großen Liebe ...

Vigdis Hjorth hat mit "Die Wahrheiten meiner Mutter" einen eindriglichen Roman über die Gedanken und Gefühle einer Tochter in den 60-igern geschrieben.

Johanna ist vor 30 Jahren mit ihrer großen Liebe Marc nach Utah ausgewandert. Zurückgelassen hat sie ihren Mann, ihre Schwester und ihre Eltern. Dies ist nur auf völliges Unverständnis in ihrer Failie getroffen und der Kontakt wurde rigoros abgebrochen, auch auf Erklärungsversuche in Briefform kam nicht die erwartete Reaktion.
Nun 30 Jahre später kommt sie zurück und möchte ihre Beziehunng zur Mutter, der Vater ist mittlerweile verstorben, klären. Sie hat viele Fragen, doch die Mutter geht nicht ans Telefon.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber sehr beeindruckend und eindringlich. Die Gedanken von Johanna sind sehr gut transportiert worden und einige Gedaken und Erkenntnisse sind mir nicht fremd. Vieles aus der Kindheit sieht man im Erwachsenenalter doch etwas aus anderer Perspektive.
Im Mittelpunkt bleibt die Betrachtung einer sehr destruktiven und dysfunktionalen Familienstruktur wie sie leider häufiger vorkommt. Vor allem wenn Schweigen und Leiden die einzige Kommunikationsform ist.

Mich hat das Buch beeindruckt und ich habe es kaum aus der Hand legen können.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Hautnah, packend und anregend

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Eine Künstlerin, Tochter und Mutter versucht nach mehreren Jahrzehnten Funkstille wieder eine Verbindung zu ihrer Mutter aufzubauen, dabei hat sich eine tiefe Kluft zwischen den beiden aufgetan, Dinge ...

Eine Künstlerin, Tochter und Mutter versucht nach mehreren Jahrzehnten Funkstille wieder eine Verbindung zu ihrer Mutter aufzubauen, dabei hat sich eine tiefe Kluft zwischen den beiden aufgetan, Dinge wurden gesagt und getan, die nicht mehr zurück genommen werden können. In der Einsamkeit des Fjords zieht sie schmerzhafte Bilanz und versucht ihre Vergangenheit Stück für Stück neu zu ordnen.

Der Erzählstil ohne klare Kapiteleinteilung scheint anfangs ungewöhnlich, stellt die Gedankenfragmente, Erinnerungen, Befürchtungen und Annahmen der Protagonistin aber hautnah und unverfälscht dar. Man kann die Hoffnung und Verletzlichkeit fast schon mit Händen greifen und sich leicht in die Hauptfigur hineinversetzen. Weil sich der Hauptteil der Geschichte im Inneren abspielt, fühlen sich die Gegenwart-Sequenzen umso eindringlicher an und münden in ein unerwartetes Ende. Die abschließende Versöhnung fällt anders aus als erhofft, fügt sich aber geschickt an das Gesamtbild ein. Die akribische Auseinandersetzung mit der Mutterrolle, der Mutter-Kind-Beziehung und den Folgen der elterlichen Prägung ermutigt, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und einen Perspektivwechsel zu wagen.

"Die Wahrheiten meiner Mutter" ist ein intensives, schmerzhaftes Buch, welches den Leser zum Nachdenken anregt und rastlos zurücklässt, alles in allem sehr lesenswert und packend.

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