Cover-Bild Die wundersame Beförderung
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 10.09.2014
  • ISBN: 9783462044157
Vikas Swarup

Die wundersame Beförderung

Roman
Bernhard Robben (Übersetzer)

Von der Verkäuferin zur Leiterin eines Imperiums – die mitreißende Geschichte eines märchenhaften Aufstiegs

Sappna kann nicht glauben, was ihr der Fremde im Tempel anbietet: Sie soll die Leitung seines Imperiums übernehmen, allerdings muss sie sich vorher sieben Prüfungen unterziehen. Sappna lehnt ab, doch dann zwingen sie die Umstände dazu, auf dieses seltsame Angebot einzugehen …Warum ausgerechnet sie? Sappna, die als Verkäuferin in einem Elektroladen arbeitet, ist irritiert, als Acharya, einer der reichsten Männer Indiens, ihr anbietet, die Leitung seines Milliarden Dollar schweren Imperiums zu übernehmen. Vorher muss sie allerdings sieben Tests bestehen, mit denen er ihre Integrität prüfen will.Sappna glaubt an eine Falle und schlägt das Angebot entrüstet aus, bis die Umstände sie dazu zwingen, ihre Meinung zu ändern. Doch wann sollen die angekündigten Prüfungen endlich beginnen?Sappna will wissen, woran sie ist, nicht ahnend, dass ihr Gönner sie ständig beobachtet – das Leben hält nun mal die besten Prüfungen bereit. Aber kann man Acharya wirklich vertrauen? Oder spielt er ein ganz anderes Spiel?Im Leben bekommt man nicht das, was man verdient, sondern das, was man verhandelt – und Sappna ist fest entschlossen, es allen zu zeigen.Ein zauberhafter Roman vom Autor des oscarprämierten Films »Slumdog Millionaire«, voller unerwarteter Wendungen, der rasante Unterhaltung verspricht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2017

Eine wundersame, absurde, wendungsreiche Geschichte

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Nachdem ich mit Rupien! Rupien! ein großer Fan von Vikas Swarup wurde, war es für mich selbstverständlich auch seinen neuen Roman zu lesen. Seinem Stil ist er auf jedenfall treu geblieben und das Buch ...

Nachdem ich mit Rupien! Rupien! ein großer Fan von Vikas Swarup wurde, war es für mich selbstverständlich auch seinen neuen Roman zu lesen. Seinem Stil ist er auf jedenfall treu geblieben und das Buch weißt vom Aufbau der Geschichte her sogar Ähnlichkeiten mit dem erstgenannten auf.

Swarup schreibt, um es mal anders auszudrücken, Bollywoodfilme in Buchform. Die wundersame Beförderung ist schlichtweg ein modernes Märchen.
Sieht man es nämlich nicht wie ein Märchen, wird man mit einer Geschichte konfrontiert, die etwas sehr konstruiert, sehr unrealistisch und absurd wirkt. Die einzelnen Prüfungen laufen immer nach dem gleichen Muster ab. Sie sind sehr kurz gehalten, enthalten nur das Wesentliche, das für wichtig gehalten wird und einen Kern, ohne viel Schale. Danach trifft Sapna auf Karan, ihren besten Freund, und seine Skepsis und zum Schluss wird sie zu Acharya, dem Manager, der ihr die Stelle anbietet, gerufen. Dieser konstante Ablauf führte mich in eine gewisse Vertrautheit. Das unrealistische daran ist eben, dass die Prüfungen hintereinander auftreten und das innerhalb von kurzer Zeit, also immer eine abgeschlossen wird, bevor die nächste startet. Die Prüfungen stellt das Leben, und wir wissen glaub ich alle, dass das Leben sich nie an irgendwelche Regeln hält, die veranlassen, wann es uns eine persönliche Prüfung abverlangt.


Sapna (lasst euch nicht vom Klappentext iritieren, der Sapna mit zwei p schreibt!), unsere Hauptfigur, ist etwas schwer einzuordnen. Ihr Charakter war für mich nicht wirklich greifbar. Sie ist mir mit jeder neuen Prüfung weiter entgleitet. Sie war mir jetzt nicht wirklich unsympathisch, aber ich konnte nie einen richtigen Bezug zu ihr aufbauen. Nichtsdestotrotz habe ich gerne ihre Geschichte verfolgt. Das Problem bei mir lag glaub ich daran, dass ich mich nicht richtig in sie einfühlen konnte. Mal handelte sie so und verfolgte diese Prinzipien, aber kaum trat irgendeine Veränderung ein, handelte sie plötzlich anders als erwartet und verfolgte andere Prinzipien. Mal war sie die Ernährerin der Familie und wirkte erwachsen, mal war sie ein kleines trotziges Kind, was für mich nicht zusammen gepasst hat. Die Nebenfiguren waren in ihrem Charakter schon gefestigter, auch wenn man von ihnen eher wenig mitbekommt. Einzig und allein Karan ist mir eigentlich sehr ans Herz gewachsen.

Wie auch schon in Rupien! Rupien! gelingt es Swarup hier wieder mal, die Missstände in Indien sehr provokant aufzuzeigen. Ich bin jedesmal schokiert, und kann es kaum glauben, dass das alles so ähnlich in Indien wirklich abläuft. Sehr penetrant hervorgestochen sind für mich die Bezeichnungen von Orten in der Stadt. Vieles wird nur mit einzelnen Buchstaben und Nummern gekennzeichnet und es gibt viele Abkürzungen. Und sehr schmunzeln musste ich als die Anspielungen auf Slumdog Millionär (Die Verfilmung von Rupien! Rupien!) auftraten und Ram (dessen Hauptcharakter) wirklich auch in dieser Geschichte vorkommt. Zwar wird er nur erwähnt, aber diese Verknüpfung zu Rupien! Rupien! ist Swarup sehr gelungen. Was er sich wohl dabei gedacht hat, als er ihn auch in diese Geschichte rein geschrieben hat?

Das Ende liebe ich. Es ist eines dieser Enden, die mich aufrütteln und überraschen und so voller unerwarteter Wendungen sind. Es wird noch ziemlich actionreich, vielleicht gibt ein bisschen übertrieben viel Action, aber das gibt dem Roman nochmal die nötige Würze.

Achja, und noch kurz etwas zum Schreibstil. Das Buch lässt sich eigentlich flüssig lesen. Schade fand ich es, dass einige Hindi-Wörter nicht übersetzt wurden und es auch kein Glossar hinten im Buch gab. Sie machen zwar den Roman und die Geschichte authentisch, aber wenn man halt nicht viel mit Indien zu tun hat und selten Geschichten, die dort spielen, liest, kann man damit wenig anfangen.

Fazit
Ein modernes Märchen aus Indien, welches großen Wert auf gute Eigenschaften legt und auf viele Missstände in der indischen Gesellschaft aufmerksam macht. Leider waren die Charaktere nicht so mein Fall, konnten mich mit ihrer Geschichte jedoch gut unterhalten und sorgten für einige Überraschungen am Ende.