Cover-Bild Totenwinter
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 27.11.2020
  • ISBN: 9783732594511
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Will Dean

Totenwinter

Kriminalroman
Sabine Schilasky (Übersetzer)

Ein eiskalter schwedischer Winter. Im tief verschneiten Värmland stürzt der Besitzer einer Fabrik vor den Augen seiner Mitarbeiter in den Tod. Unter den Zeugen ist auch die Journalistin Tuva Moodyson, die nicht an Selbstmord glaubt. Denn die zurückgezogen lebende Familie des Fabrikanten scheint vor irgendetwas große Angst zu haben. Dann wird auf dem Fabrikgelände eine weitere Leiche gefunden, und Tuva ahnt: Diese Story führt sie auf allzu dünnes Eis - unter dem ein gefährlicher Abgrund lauert ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2021

mäßige Spannung, aber originelle Figuren und eine dichte Atmosphäre

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Wir befinden uns in einer Kleinstadt im tief verschneiten Värmland, in dem Temperaturen um den Gefrierpunkt schon als kleine Wärmeperiode gelten – verständlich, wenn das Thermometer ansonsten in der Regel ...

Wir befinden uns in einer Kleinstadt im tief verschneiten Värmland, in dem Temperaturen um den Gefrierpunkt schon als kleine Wärmeperiode gelten – verständlich, wenn das Thermometer ansonsten in der Regel minus zwanzig Grad anzeigt. In dieser – pardon! – Arschkälte wird die Journalistin Tuva unversehens Augenzeugin, wie der Besitzer der örtlichen Lakritzfabrik vom Dach seiner Produktionsstätte stürzt. Ein Unfall? Selbstmord? Oder steckt etwas anderes dahinter? Tuvas Interesse ist geweckt, umso mehr, als bald darauf eine weitere Leiche auf dem Fabrikgelände gefunden wird.

Zugegeben: Für einen Kriminalroman ist die Spannung aus meiner Sicht etwas dürftig. Warum ich das Buch trotzdem ausgesprochen gern weiterempfehle, liegt nicht nur daran, dass es wirksam meinen Schneehunger stillt, sondern vor allem an den originellen Figuren – allen voran Protagonistin Tuva – und den unglaublich atmosphärischen Beschreibungen. Tuva ist bisexuell, gehörlos, eigensinnig und ungesellig, sie will nicht gefallen, sie tut, was sie für richtig hält – und ich habe mich augenblicklich in sie verliebt. Daneben gibt es einen spukigen Taxifahrer, einen undurchsichtigen Ghostwriter mit sehr speziellen Ernährungsvorlieben, zwei unheimliche Schwestern, die ihren Lebensunterhalt mit dem Schnitzen von Kobolden (in die auch mal Einzelteile von toten Tieren eingearbeitet werden) verdienen, und da ist vor allem die Familie des zu Tode gekommenen Fabrikanten, Witwe, Mutter und Tochter, die einen äußerst eigenwilligen Lebensstil pflegen.

Auch die Atmosphäre, die Will Dean erschafft, hat mich in ihren Bann gezogen: Der verschneite Wald, die in die Jahre gekommene Fabrik, die scheinbar repräsentativen Räume der Fabrikantenfamilie, die bei näherer Betrachtung schon bessere Zeiten gesehen haben; dazu die allgegenwärtige buchstäblich lebensbedrohliche Kälte, die dunklen, ehrfurchtgebietenden (wenn nicht gar angsteinflößenden) Wälder, der kniehohe Schnee – all dies wird dermaßen lebendig und anschaulich beschrieben, dass ich förmlich in der Szenerie versank.

„Totenwinter“ ist übrigens der zweite (und aktuelle) Band einer Reihe. Auf den ersten, „Totenstille“, wird zwischendurch Bezug genommen. Zwar wird die Auflösung nicht verraten, aber einige Details über einzelne Figuren offenbart. Das sind zwar kleine Spoiler, die der Lektüre des ersten Bandes (ich habe ihn auch erst danach gelesen) insgesamt aber keinen Abbruch tun. (Wobei ich den hier vorgestellten zweiten Roman besser finde.)

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Eigenwillig

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Die junge Journalistin Tuva Moodyson verbringt ihre letzten Arbeitstage im eiskalten, nordschwedische Gavrik. In einigen Tagen will sie in südlichen und weitaus wärmeren Gefilden ihre neue Stelle antreten. ...

Die junge Journalistin Tuva Moodyson verbringt ihre letzten Arbeitstage im eiskalten, nordschwedische Gavrik. In einigen Tagen will sie in südlichen und weitaus wärmeren Gefilden ihre neue Stelle antreten. Doch anstelle von Abschiedsparties geht es für Tuva noch einmal voll zur Sache.
Der Besitzer der lokalen Lakritzfabrik stürzt vor den Augen seiner Mitarbeiter vom Fabrikkamin aus in den Tod. Zunächst deutet alles auf Suizid hin, doch Tuva glaubt nicht daran, denn auch sie war Zeigin des Unglücks und meint, Panik bei dem Fabrikbesitzer erkannt zu haben.
Auch die sehr zurückgezogen lebende Familie des Fabrikanten scheint vor irgendetwas große Angst zu haben. Nur kurze Zeit später wird auf dem Fabrikgelände eine weitere Leiche gefunden. Tuva recherchiert, allerdings nicht nur als Journalistin, sondern auch, weil sie ihren letzten Fall vor ihrem Abschied erfolgreich zu Ende bringen will. Außerdem wird sie von einem Schriftsteller angeheuert, Interviews mit der Fabrikantenfamilie zu führen, da er ein Buch über die Geschichte der Lakritzdynastie veröffentlichen will. Tuva findet Zugang zu den sehr eigenen und skurrilen Frauen allerdings gerät sie dabei auch in höchste Gefahr.
Die Journalistin Tuva Moodyson, ist eine interessante Figur – willensstark, eigensinnig, offenbar an beiden Geschlechtern interessiert und außerdem noch gehörlos, was sie in manchen Situationen in Gefahr bringt. Andererseits kann sie so den Vorteil nutzen, dass sie Lippen lesen kann. Auch die eisig-kalte, winterliche Atmosphäre Nordschwedens wird eindrucksvoll und anschaulich geschildert. Die Handlung wirkt allerdings stellenweise recht konstruiert und nicht immer ganz nachvollziehbar Auch gibt es recht häufig Rückverweise auf den ersten Band ,,Totenstille“, weshalb man diesen gelesen haben sollte, um so manche Situation oder Figur besser zu verstehen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Langwierig

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Tuva ist Reporterin im tiefsten Winter. Värmland ist kalt, eiskalt, verschneit und ein sehr abgelegener Ort, welcher fast nur wegen der Lakritzfabrik existiert. Sie erlebt live einen Selbstmord des Besitzers ...

Tuva ist Reporterin im tiefsten Winter. Värmland ist kalt, eiskalt, verschneit und ein sehr abgelegener Ort, welcher fast nur wegen der Lakritzfabrik existiert. Sie erlebt live einen Selbstmord des Besitzers mit und will die Hintergründe erforschen. Zeitgleich möchte sie den Autor helfen, welcher eine Biografie über die Lakritzgründer und -besitzer schreiben will.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, als ob sich die Leute nur ständig aus- und anziehen, da der Winter sehr kalt ist. Die Kälte nahm den Großteil der Geschichte ein und sonst passiert nicht wirklich viel. Es zog sich wie Lakritz und wurde erst ziemlich am Ende etwas spannend.

Der Schreibstil war leicht zu lesen, aber ich hätte sehr viel aus der Handlung herausgekürzt, um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Tuva ist mit Sicherheit ein interessanter Charakter, leider war sie mir aber nicht immer greifbar. Vieles, was sie prägte, geschah in der Vergangenheit und wurde mir zu wenig erklärt oder zu spät.

Fazit: Leider nicht meine Welt.

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