Cover-Bild After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 24.07.2020
  • ISBN: 9783423650328
Will Hill

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021

Roman
Wolfram Ströle (Übersetzer)

Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2020

erschreckend realistisch

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After the Fire des Autors Will Hill behandelt ein wichtiges Thema . Sekten und ihre Strukturen.

Moonbeam, die 17 jährige Protagonistin wacht nach dem Brand im Gebäudekomplex der Glaubensgemeinschaft, ...

After the Fire des Autors Will Hill behandelt ein wichtiges Thema . Sekten und ihre Strukturen.

Moonbeam, die 17 jährige Protagonistin wacht nach dem Brand im Gebäudekomplex der Glaubensgemeinschaft, in der sie lebte in einer psychiatrischen Klinik auf. EIner Klinik, in der ihr alle versichern sie sei nun in Sicherheit und ihr könne nichts geschehen. Dies steht im absoluten Gegensatz zudem was Father John ihr gesamtes Leben eingetrichtert hat: Die Menschen ausserhalb der Glaubensgemeinschaft dienen der Schlane und seien eine Gefahr für die Glaubensgemeinschaft. Die Gemeinschaft führt ein abgeschottetes Leben und Moonbean hat das Gelände seit Jahren nicht verlassen.
Welcher Stimme kann sie glauben? Der von Father John, die immer in ihrem Kopf hallt, oder der, der Menschen nun um sich herum?

Die einzelnen Kapitel sind in "Davor" und "Danach" eingeteilt, was ich für das Verständnis als sehr sinnvoll und gelungen betrachte. In Moonbeams Leben fand mit dem Brand ein einschneidender Break statt.
Moonbeam ist eine starke und zugleich hoch traumatisierte Jugendliche die mit wachen Verstand versucht ihre Situation zu analysieren um weiter leben zu können. Die Einzeltherapie und auch die Gruppentherapie mit anderen Kindern und Jugendlichen aus der Glaubensgemeinschaft sind ein wichtiges Thema des Buches.

Fazit: Ein wichtiges Buch, welches die Machenschaften, Gehirnwäschen und Traumatisierungen durch sogenannte Glaubensgemeinschaften, für mich Sekten, schonungslos in einer fiktiven Geschichte offenlegt.
Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.07.2020

Moonbeams Leben Davor - Danach

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„After the Fire“ (Reihe Hanser) von Will Hill erschien am 24.07.2020 bei dtv Verlagsgesellschaft.

Das Cover ist sehr einfach gehalten und fällt durch seine rote Farbe sofort ins Auge.

Die 17 jährige ...

„After the Fire“ (Reihe Hanser) von Will Hill erschien am 24.07.2020 bei dtv Verlagsgesellschaft.

Das Cover ist sehr einfach gehalten und fällt durch seine rote Farbe sofort ins Auge.

Die 17 jährige Moonbeam liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Sie ist eine von wenigen Überlebenden, einer schrecklichen Brandkatastrophe. Die sich auf der Farm der christlichen Sekte, Namens „Legion Gottes“, ereignet hat. Moonbeam hat fast ihr ganzes Leben auf der Farm, abgeschlossen von der Außenwelt, verbracht. Wie es zu dem verheerendem Feuer gekommen ist, möchte das FBI gerne von ihr erfahren. Wie kam es zusätzlich zur Schießerei mit der Polizei, bei der alle Erwachsenen Legionsmitglieder zu Tode kamen? Sehr zögerlich öffnet sich Moonbeam den Fragen des Psychologen und des FBI – Beamten. Sie erzählt vom Leben auf der Basis, doch je mehr sie erzählt, weiß sie es gibt noch eine Sache die sie nicht in Worte fassen kann.......

Die Geschichte beschäftigt sich mit dem abgeschiedenen Leben einer Sekte, mit den Strukturen innerhalb einer Sekte. Der Autor hat die Kinder in den Fokus gestellt, das ist sehr bemerkenswert, denn sie haben dieses Leben nicht freiwillig gewählt. Der Autor gibt durch Moonbeams Erzählungen einen direkten Blick in die Welt der „Legion Gottes“. Immer tiefer führt der Autor den Leserin, durch die Rückblenden, in die Geschehnisse, die zum Brand und den vielen Toten geführt hat ein. Sehr gut wurden die einzelnen Kapitel in „Davor“ und „Danach“ aufgeteilt.
Will Hill besitzt einen leicht verständlichen Schreibstil, der sehr ausführlich, detailliert und emotional fesselnd ist.

Fazit: Will Hill hat ein bemerkenswertes Debüt abgeliefert. Die Thematik ist sehr interessant. Mir hat zum einen gefallen, das Moonbeam vom Leben in der christlichen Sekte erzählt zum anderen der Autor keine Wertung der Geschehnisse abgibt. Die Geschichte wirkt authentisch, sie könnte der Realität entspringen. Der Aufbau des Plots gefällt mir sehr gut, mit den Rückblenden, der Leser
in wird so immer tiefer ins Geschehen gezogen. Für mich ist „After the Fire“ ein bemerkenswertes Jugendbuch, dass ich auch Erwachsenen empfehle zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Glaube ist Macht

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„After the Fire“ hat bei mir tiefen Eindruck hinterlassen. Zu Beginn wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Es fiel mir etwas schwer in die Geschichte einzusteigen. Erst als mir bewusstwurde, in welchem ...

„After the Fire“ hat bei mir tiefen Eindruck hinterlassen. Zu Beginn wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Es fiel mir etwas schwer in die Geschichte einzusteigen. Erst als mir bewusstwurde, in welchem Szenario die Geschichte spielt und um was es wirklich geht, konnte mich das Buch fesseln. Also die ersten fünfzig Seiten verliefen etwas schleppend bei mir. Danach verlief alles wie im Flug und ich konnte die Geschichte, gemeinsam mit Moonbeam, erleben. Hilfreich bei der Erzählung waren vor allem die Zeitsprünge zwischen „Danach“ und „Davor“. Somit wird von den Geschehnissen erzählt, die vor dem Feuer passiert sind, und von denen nach dem Feuer. Moonbeams Erzählungen werden einfach real, dadurch, dass der Leser sie hautnah in den „Davor“-Kapiteln miterlebt. Das bringt den Leser noch viel tiefer in die Legion hinein. Es passierten Dinge, bei denen mir schlecht geworden ist, weil ich sie einfach nicht begreifen konnte.
Hill hat einen Schreibstil, der den Leser langsam an sich zieht und dann nie wieder loslässt. Dabei schafft der Autor es ganze Zeit die Spannung aufrecht zu erhalten. Es ist egal, ob Moonbeam über einen ihrer Brüder spricht oder über das, was kurz vor dem Feuer geschah – die Spannung bleibt bestehen. Aber nicht nur die Spannung kann Hill gut aufrechterhalten. Er schafft es einen kleinen Funken Emotionen mit in sein Buch einfließen zu lassen. Dabei achtet er darauf, dass es nie allzu viel wird. Es wird zu keinem Zeitpunkt schnulzig oder zu emotional. Die Mischung ist genau richtig getroffen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass ich zu keinem Zeitpunkt wusste, wie die Geschichte ausgeht. Natürlich habe ich in meinem Kopf spekuliert, was noch passieren könnte. Allerdings war ich zu keinem Zeitpunkt auf der richtigen Spur. Am Ende lässt der Autor noch eine riesige Bombe platzen, mit der ich niemals gerechnet hätte. Vor allem, was Moonbeams Zukunft angeht, war ich über das Ende sehr erstaunt.
An dieser Stelle möchte ich kurz ansprechen, was für eine starke Protagonistin Moonbeam ist. Sie hat all diesen Schrecken erlebt und konnte sich trotzdem ihre eigene Meinung bilden. Dabei hat sie gelernt zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Ihr Mut und ihr wacher Verstand helfen ihr dabei die schwierige Zeit zu durchleben, aber auch diese Zeit zu einem späteren Zeitpunkt zu verarbeiten. Mit dieser Protagonistin hat Hill alles richtig gemacht. Sie war mir sehr sympathisch und ich hätte sie gerne persönlich kennengelernt.
Besonders hervor sticht die Thematik des Buches. Glaube, Macht, Manipulation. Es ist erschreckend zu sehen, was in dieser fiktiven Geschichte passiert, denn es kann ähnlich hier in der echten Welt passieren. Auf den letzten Seiten verweist der Autor auf eine ähnliche Legion, bei der sich eine Geschichte mit einigen Ähnlichkeiten abgespielt hat. Dazu habe ich mir einige Videos angesehen und ich muss zugeben, dass ich es erschütternd finde. Glaube ist Macht und das empfinde ich als gefährlich. Ich finde Bücher, die einen Bezug zum Glauben und zur Religion herstellen besonders interessant, weil ich mich damit nie groß auseinandergesetzt habe. Deshalb hat mir „After the Fire“ so gut gefallen. Es war erschreckend, emotional und laut.

Fazit:
Auf erschütternde Art und Weise zeigt „After the Fire“ wie viel Macht Glaube mit sich bringen kann. Eine mutige Protagonistin erzählt, wie sie das Leben in einer Sekte erlebt hat und wie alles zum Einsturz kam. Dieses Buch hat bei mir Eindruck hinterlassen, weil es auf so vielen Schichten aussagekräftig ist. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Jugendbücher mit starken, weiblichen Protagonisten liest.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Danach- Davor

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MEINE MEINUNG:

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Gleich zu Beginn wird man in das Geschehen geworfen und sofort wurde meine Neugier geweckt und ich wollte viel mehr, ich wollte alles erfahren.

Man ...

MEINE MEINUNG:

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Gleich zu Beginn wird man in das Geschehen geworfen und sofort wurde meine Neugier geweckt und ich wollte viel mehr, ich wollte alles erfahren.

Man wird auch gleich zu Anfang mit, so dachte ich, dem Schlimmsten konfrontiert, doch im Laufe des Buches, wusste ich nicht mehr, was nun das schlimmste war.

Ganz langsam und nur in kleinen Happen wird dem Leser die Geschichte von der Protagonistin Moonbeam erzählt. Und das ist auch gut so, denn die Geschichte ist grausam, macht wütend und fassungslos. Dadurch, dass dem Leser aus erster Hand die Geschehnisse dargestellt werden, sind wir auch ganz nah an der Protagonistin. Ganz nah an ihren Gedanken und Gefühlen und ganz nah auch an ihren Ängsten. Das alles macht das Buch, macht die Geschichte zu etwas Besonderem. Hilflos mus man lesen, was diesen Menschen zugestossen ist und fassungslos muss man hinnehmen, wie es dazu kam und man muss erkennen, wie überzeugt manche Menschen sind und wie sie anderen von ihrem glauben überzeugen.

Es ist zwar eine fiktive Geschichte, aber ist sie wirklich so fiktiv?

Man muss das Buch gelesen haben, um zu begreifen. Aber am Ende des Buches ist es für mich immer noch unbegreiflich, aber doch ist das Buch so wichtig.

Viele Gefühle hat die Geschichte in mir auslösen können. Ich war wütend, sprachlos, hilflos und wollte einfach nur gern helfen.

Eine großartige Geschichte.

FAZIT:
Eine großartige Geschichte, sehr emotional und spannend von der ersten Seite an.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Was ist Wahrheit und was Lüge?

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Die siebzehnjährige Moonbeam hat fast ihr ganzes Leben im Lager der Heiligen Kirche der Legion Gottes verbracht. Nach einer bewaffneten Auseinandersetzung der Sektenmitglieder mit der Polizei findet sie ...

Die siebzehnjährige Moonbeam hat fast ihr ganzes Leben im Lager der Heiligen Kirche der Legion Gottes verbracht. Nach einer bewaffneten Auseinandersetzung der Sektenmitglieder mit der Polizei findet sie sich in einer geschlossenen Abteilung wieder, in der ein Psychiater versucht, in täglichen Sitzungen zu ihr durchzudringen. Doch Father John hat ihr und den anderen immer wieder eingeschärft, dass alle Menschen außerhalb des Lagers Diener der Schlange sind, denen sie kein Wort sagen und kein Wort glauben darf. Was ist Wahrheit und was Lüge? Ist sie aus einer gefährlichen Situaton in eine sichere gekommen, oder ist es genau umgekehrt?

Das Buch beginnt mit einem rasanten Prolog, in dem die Protagonistin Todesängste durchleidet. Ihre Welt steht in Flammen, Schüsse peitschen und sie wird von dem Ziel angetrieben, Kinder aus den brennenden Baracken zu befreien. Wie kam es zu dieser Situation, und was sind ihre Konsequenzen? Genau um diese Aufarbeitung geht es in der nachfolgenden Geschichte.

Moonbeams Gedanken werden zu Beginn stark von den Sätzen geprägt, die ihr Sektenführer Father John über Jahre hinweg gepredigt hat. Alle Menschen außerhalb des Lagers wurden als Feinde angesehen, weshalb sie das Gelände in den letzten Jahren gar nicht mehr verlassen hat. Und nun soll alles, was er gesagt hat, eine Lüge gewesen sein? In Moonbeams Kopf tönt weiterhin Father Johns Stimme und sie hüllt sich überfordert von der Situation in Schweigen.

Diese fiktive Geschichte setzt sich gelungen damit auseinander, was in einer Jugendlichen vorgehen könnte, die ihr ganzes Leben isoliert in einer Sekte verbracht hat und nun mit dem Leben außerhalb konfrontiert wird. Allmählich teilt Moonbeam erste Erinnerungen mit dem Psychiater und damit auch dem Leser. Man ist in den täglichen Sitzungen an ihrer Seite und folgt ihr in die einzelnen Erinnerungen. Sie schildert den Sektenalltag und die Verbrechen, die sie erlebt, aber selbst nicht als solche eingeordnet hat. Gleichzeitig gibt es auch Erinnerungen an Freundschaft und Zusammenhalt, die verdeutlichen, warum ihr an manchen Personen nach wie vor viel liegt.

Moonbeam fragt früh in der Geschichte nach ihrer Mutter, von der sie vor einiger Zeit getrennt wurde. Außerdem plagen sie schwere Schuldgefühle, wobei sie die Erinnerung an deren Ursprung nicht zulässt. Diese Themen trugen dazu bei, dass ich mich bis zum Schluss neugierig durch die Einzel- und Gruppensitzungen und die damit verbundenen Erinnerungen las. Was mir thematisch fehlte war die Heranführung Moonbeams an ein Leben außerhalb der Sekte, denn sie ist nie zur Schule oder in den Supermarkt gegangen und viele Entscheidungen wurden für sie getroffen. Gerne hätte ich erlebt, wie sie mit dieser neugewonnenen Freiheit umzugehen lernt. Die Beantwortung der drängendsten Fragen hebt die Geschichte sich bis zum Schluss auf und tut dies schließlich in einem stimmigen Rahmen.

„After the fire“ ist ein Roman, der sich mit der Aufarbeitung einer umfassenden Gehirnwäsche durch eine fiktive Sekte auseinandersetzt. Der Leser begleitet die Protagonistin Moonbeam auf diesem schmerzhaften und gleichzeitig reinigenden Prozess, dessen Verlauf durch einige ungeklärte Fragen spannend bleibt. Gerne empfehle ich das Buch an psychologisch interessierte Leser weiter!