Cover-Bild Alle Lust sucht Ewigkeit
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: tredition
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 428
  • Ersterscheinung: 22.08.2018
  • ISBN: 9783746965024
Wolf-Ingo Härtl

Alle Lust sucht Ewigkeit

Paris 1889. Die Bankierstochter Véronique Dorleac hält nichts von bürgerlichen Konventionen, ihre Leidenschaft gehört der Malerei. Als der mittellose Künstler Jacques Dufaux sie bittet, ihm Modell zu stehen, schlägt sie ihm vor, sie stattdessen zu unterrichten. Bald schon taucht sie mit Jacques und seinen Freunden ein in das sinnenfreudige Leben der Cabarets und Weinlokale rund um den Montmartre. Während die ganze Stadt der bevorstehenden Weltausstellung entgegenfiebert, verliebt sich das ungleiche Paar leidenschaftlich ineinander. Doch dann ändert sich beider Leben auf einen Schlag. Véroniques Vater begeht Selbstmord und lässt seine Familie ohne einen Sou zurück. Gleichzeitig geht am Montmartre ein Mädchenmörder um und versetzt die Menschen in Angst und Schrecken.
Während Véronique alles daran setzt, nicht von ihrer Mutter in eine Vernunftehe getrieben zu werden, versucht sie, Jacques‘ unerklärlichen Gefühlsschwankungen auf den Grund zu gehen. Als er verschwindet und sie in eines der berüchtigten Schlachthaus-Bordelle entführt wird, scheint ihre Liebe aussichtslos geworden zu sein …
Der Autor Wolf-Ingo Härtl veröffentlicht seit vielen Jahren, bisher überwiegend unter Pseudonym, Romane unterschiedlicher Genres. Ganz besonders haben es ihm dabei Themen mit historischem Hintergrund angetan, so auch bei seinem ersten Drehbuch. Etliche Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Magazinen. Er ist verheiratet und lebt in Langen in Hessen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Eine junge Frau, die sich ihrem Schicksal entgegenstellt

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Zum Inhalt:
Die Bankierstochter Véronique Dorleac versucht sich von ihrer Mutter nicht in eine Ehe mit Hugo Morvan treiben zu lassen. Dabei will Véronique doch nur malen, die Welt erleben, ihre Meinung ...

Zum Inhalt:
Die Bankierstochter Véronique Dorleac versucht sich von ihrer Mutter nicht in eine Ehe mit Hugo Morvan treiben zu lassen. Dabei will Véronique doch nur malen, die Welt erleben, ihre Meinung sagen, auch wenn diese nicht zu zählen scheint, und vor allem möchte sie frei sein.
Jacques Dufaux ein verarmter Künstler träumt davon seine Bilder der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nur werden diese Jahr für Jahr vom Komitee abgelehnt, was mächtig an seinem Selbstvertrauen kratzt. Was seinen Bildern fehlt, erfährt er erst, als er Véronique begegnet.
Beide entdecken die Liebe und Freiheit, die diese mit sich bringt. Nur gibt es Menschen, denen ihre Liebe ein Dorn im Auge ist. Zudem geht noch ein Mädchenmörder am Montmartre um, der alle in Angst und Schrecken versetzt. Hat die Liebe der beiden trotz der unterschiedlichen Verhältnisse, aus derer sie stammen, eine Chance? Wer ermordet Frauen auf so grausame Art?

Meine Meinung:
Bildgewaltig lässt der Autor das Paris des Jahres 1889 vor den Augen der Leser entstehen, sodass man das Gefühl hat, selbst durch die Straßen zu streifen.
Ebenso detailreich zeichnet er die Figuren, die man sich dadurch gut vorstellen und mit ihnen mitfühlen kann. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte, die sie so handeln lässt, wie sie nun mal handelt.
Da ist Véronique, die sich gegen die Zwänge, die ihr Stand mit sich bringt wehrt. Sie lässt sich nichts gefallen, sagt ihre Meinung, wodurch sie gerade bei Hugo Morvan, den sie heiraten soll, auf Missbilligung stößt. Man spürt aber auch die Zweifel in ihr, weil sie wegen ihrer Nabe von ihrer Mutter als minderwertig angesehen wird. Eine treue Freundin findet sie in Mimi, ihrer Zofe, die sie unterstützt, soweit ihr dies möglich ist.
Jacques möchte endlich Anerkennung für seine Bilder erhalten, die ihm aber immer wieder verwehrt wird, denn diesen fehlt etwas ganz entscheidenes. Außerdem hat er noch ein Geheimnis, welches auch der Grund ist, wieso ihn die Morde in so einem besonderen Maß berühren und zu schaffen machen. Der Autor schafft es hier, den Leser Jacques Gefühlswirrungen hautnah miterleben und mitfühlen zu lassen.
Dann wäre da noch Hugo Morvan zu erwähnen. Er will Véronique heiraten und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Was wirklich hinter dem Wunsch Véronique zu heiraten steckt, erfährt der Leser im Laufe der Geschichte.
Dies sind aber nur drei der Figuren. Da gibt es noch Alben, Zabou, Valentin, Mimi, um nur noch ein paar, der finde ich, wichtigen Figuren zu nennen. Denn jede ist auf ihre eigene Art und Weise für die Handlungen der Geschichte wichtig.

Fazit:
Meiner Meinung nach ist dies ein Buch, was man nicht mal eben nebenbei lesen sollte. Lässt man sich aber von dem Autor in das Paris von 1889 entführen, wird man tief in die Geschichte hineingezogen, erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühlte und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich jedenfalls habe gerade mit Véronique mitgelitten, mit ihr gelacht, mich mit und für sie gefreut und den Kopf geschüttelt, wenn ihr einmal wieder Ungerechtigkeit widerfahren ist, nur weil sie eine Frau ist.