Cover-Bild Kolumbus, der entsorgte Entdecker
Band 1 der Reihe "Hirzel literarisches Sachbuch"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. Hirzel Verlag GmbH
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Reiseberichte, Reiseliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 09.03.2021
  • ISBN: 9783777629162
Wolfgang Wissler

Kolumbus, der entsorgte Entdecker

Das Desaster des legendären Seefahrers

Da steht er, dem ganz Spanien zugejubelt hat, vor dem die allerkatholischsten Könige Isabella und Ferdinand sich erhoben haben, und blickt auf sein vom Schiffsbohrwurm zerfressenes Schiff Capitana, gestrandet vor Jamaika. Teile der Mannschaft meutern, die Einheimischen lassen sich nicht mehr mit Glasperlen abspeisen, die Spanier auf der nahen Insel Hispaniola helfen ihm nicht, die Welt will nichts mit ihm, dem fordernden Nörgler, zu tun haben. Er, Christoph Kolumbus, ist ein König Ohneland, ein Eroberer ohne Eroberung. Zwischen Fiktion und historischer Wahrheit erzählt Wissler die letzte Expedition des legendären Seefahrers völlig neu – welch eine Geschichte!

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Warum Kolumbus (mit)verantwortlich ist

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Mich in Buchform nochmal genauer zu Kolumbus, seinem Leben und Wirken - aus kritischer Perspektive - zu informieren; dazu konnte ich also nicht nein sagen! Politik meets Seefahrt; yes please!


Das Buch ...

Mich in Buchform nochmal genauer zu Kolumbus, seinem Leben und Wirken - aus kritischer Perspektive - zu informieren; dazu konnte ich also nicht nein sagen! Politik meets Seefahrt; yes please!


Das Buch würde ich als erzählendes Sachbuch bezeichnen; ist es doch in Romanform erzählt und auch mit Fiktion ausgeschmückt, zugleich aber auch nüchtern und auf Ereignisse und deren Auswirkungen beschränkt. Von der ersten Seite an war ich gebannt vom bemerkenswerter Schreib- und Erzählstil; Wolfgang Wissler springt hier nicht nur zwischen Personen, sondern auch in der Zeit. Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der letzten Reise des Kolumbus, dem politischen Kontext jener sowie den unrühmlichen Geschehnissen. Gleichzeitig werden aber auch Jugend, Werdegang und wichtige Stationen angerissen. Christoph wird als ambivalenter Mensch porträtiert; ein genialer Seemann und ausgezeichneter Motivator, zugleich aber auch von Gier und Egoismus getrieben. Ich empfand dieses Spannungsfeld gelungen ausgearbeitet; wie er seine Mannschaft zusammenhält und aufrecht zu ihr steht, zugleich aber vor Manipulation und Einschüchterung nicht zurückschreckt.

Diese Erzählung ist kein Tatsachenbericht, sondern eine Möglichkeit, wie verbriefte Ereignisse zueinander führten. Wie der Kontinent nicht nach Christoph, sondern Vespucci benannt wurde; wie die Überzeugung eines Einzelnen nicht nur Karten veränderte, sondern Leben. Unzählige auslöschte. Weder Amerigo noch Kolumbus stehen als Helden da; ersterer gar als Antiheld eines selbst nicht Unbefleckten.

Kurzweilig und unterhaltsam - vor allem aber informativ und differenziert; keine Glorifizierung und auch keine vollständige Negierung von Kolumbus´ Errungenschaften und deren Konsequenzen. Die Überquerung des Atlantiks als Leistung eines Überzeugten, eines Überzeugers und eines Entschlossenen; das Verhalten jedoch als Ausdruck eines Hochmütigen. Klare Leseempfehlung von mir.

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