Cover-Bild Paradise City
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4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 21.06.2020
  • ISBN: 9783518765005
Zoë Beck

Paradise City

Thriller

Deutschland in der nahen Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut – solange sie keine Fragen stellen.

Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um zu überprüfen, ob dort tatschlich Schakale eine Frau angefallen haben. Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, und eine junge Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Anfangs glaubt sie, es ginge um den Handel mit Gesundheitsdaten im großen Stil, doch dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2020

Dystopie mit aktuellem Bezug

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Zoë Beck ist bekannt als Autorin und Übersetzerin und wurde unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimi-Preis und dem Deutschen Krimipreis* ausgezeichnet. Sie beschreibt hier ...

Zoë Beck ist bekannt als Autorin und Übersetzerin und wurde unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimi-Preis und dem Deutschen Krimipreis* ausgezeichnet. Sie beschreibt hier mit dem Thriller „Paradise City“ eine hochaktuelle Geschichte, die fast schon Bezug nimmt auf unsere momentane Situation.

Das Cover ist ansprechend gestaltet und macht Lust das Buch zu lesen. Der Klappentext verspricht ein interessantes Lesevergnügen.

Der Thriller spielt in der Zukunft in Deutschland und dort ist die Hauptstadt Frankfurt. Eine Megametropole mit mittlerweile über zehn Millionen Menschen. Der Klimawandel hat seine Spuren hinterlassen und bezeichnend ist, das die Menschen mit einer Gesundheits-App total überwacht werden. Die App meldet z.B., wann man zum Arzt muss, welches Medikament wann und wie eingenommen werden muss und meldet den Gesundheitsstatus minutiös an das Gesundheitsministerium. Einerseits genial, da gewisse Krankheiten ausgerottet sind, andererseits erschreckend.

Der Norden Deutschland ist permanent überschwemmt, Küsten werden immer weniger, der Süden leidet unter der permanenten Hitze. Einige Landstriche Deutschlands haben kein Wasser und keinen Strom mehr. Hier baut sich im Thriller langsam ein Szenario auf, das uns in der Zukunft genauso passieren könnte. Nachrichtenagenturen werden nur noch vom Staat gesteuert bis auf ein paar wenige (in einer davon arbeitet die Hauptprotagonistin Liina). Diese „freischaffenden“ Agenturen werden allerdings vom Volk nicht wirklich ernst genommen; eher belächelt. Die heutigen Verschwörungstheoretiker können sich auf das Buch freuen!

Liina recherchiert jedoch immer nur an kleinen, unwichtigen Themen und sie wartet auf ihre große Story. Plötzlich „verunfallt“ ihr Chef und zeitgleich stirbt in der Uckermark eine Mitarbeiterin der gleichen Agentur. Nach und nach wird klar, dass die beiden Fälle wohl miteinander verbunden sind und auch im Zusammenhang mit der Gesundheits-App stehen. Auch Liina ist als chronisch kranke Herzpatientin von dieser App abhängig.

Liina fängt an zu recherchieren und wird immer weiter in einen Sog von Intrigen und Machenschaften gezogen, ohne zu wissen auf welcher Seite sie steht und wem sie vertrauen kann.

Die Geschichte finde ich spannend und erschreckend nah an unserer Zukunftsaussicht, wenn nicht JETZT ein Umdenken statt findet. Der Thriller hat stets etwas beunruhigendes, was einen auf jeder Seite begleitet. Auch das viele Menschen mit dieser Situation wirklich zufrieden sind, da es ihnen recht gut geht, schockiert mich.

So weit zur Geschichte.

Das Buch war für mich ob des Schreibstils anfänglich etwas schwierig zu lesen, bis ich mich reingefuchst hatte. Dann liest es sich wirklich flüssig und schnell. Insgesamt gefiel mir die Geschichte, aber das Buch hat nur 280 Seiten, was aus meiner Sicht zu wenig ist. Manche Handlungsstränge waren mir zu kurz, zu wenig intensiv und mit zu wenig Tiefe. Hier hätte ich mir gerne locker 200 Seiten mehr gewünscht, die dem Thriller aus meiner Sicht sicherlich gut getan hätten. Auch finde ich es etwas schade, dass die Protagonisten (viel sind es ohnehin nicht) zu kurz kommen. Da wäre mehr Hintergrund sinnvoll gewesen, was letztendlich schade ist, weil ich viel zu wenig über die einzelnen Personen erfahre.

Alles in allem ein spannender Thriller, der sich wirklich flüssig liest, mir aber zu kurz und etwas zu oberflächlich ist.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Hätte mehr werden können

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Ein Leben in naher Zukunft. Die Wahrheits- und Enthüllungsjournalistin Liina geht einem Gerücht nach und es wird zu einer sehr großen Verschwörung bis hin zur Gesundheitsministerin. Irgendwie fallen alle ...

Ein Leben in naher Zukunft. Die Wahrheits- und Enthüllungsjournalistin Liina geht einem Gerücht nach und es wird zu einer sehr großen Verschwörung bis hin zur Gesundheitsministerin. Irgendwie fallen alle Stränge zusammen oder doch nicht?

Eine eigentlich sehr tolle Story, die aber leider nicht gut verpackt wurde. Das Lesen fällt einem nicht gerade leicht und ich bin tatsächlich froh es geschafft zu haben. Leider zu keiner Zeit spannend und durch unpassende Rückblicke im Lesefluss sehr zerstört.

Die Charaktere werden leider ebenfalls nicht gut genug beschrieben und ein Reindenken in die Personen wird dadurch zu einem fast unmöglichen Unterfangen.

Was mir jedoch wirklich gut gefallen hat, ist die Story an sich. Wirklich gut durchdacht mit einigen interessanten Wendungen und mit einer Warnung für uns Menschen in der Jetzt-Zeit.

Mein Fazit: Mich hat es etwas abgeschreckt aber es ist trotzdem kein schlechtes Buch.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

interessantes Zukunftsszenario mit mehr Potential

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Die journalistische Rechercheurin Liina lebt in einem zukünftigen Deutschland, in dem die Küsten überschwemmt worden sind und die Bevölkerung durch Krankheiten und Pandemien stark dezimiert wurde. Während ...

Die journalistische Rechercheurin Liina lebt in einem zukünftigen Deutschland, in dem die Küsten überschwemmt worden sind und die Bevölkerung durch Krankheiten und Pandemien stark dezimiert wurde. Während der Recherche zu einem Todesfall, verunfallt ein Kollege und eine Kollegin wird ermordet. Liina beginnt unbequeme Fragen zu stellen und gerät dadurch in Gefahr.

Die Autorin entwickelt in diesem Roman ein Zukunftsszenario, das gar nicht soweit von unserer Realität entfernt ist. Eine Gesundheitsapp sammelt Daten des Einzelnen und bestimmt so maßgeblich deren Leben . Die Geschichte beginnt spannend und in kurzen Rückblicken erfährt der Leser stückweise etwas über die Hintergründe dieser Gesellschaftsentwicklung. Allerdings bleibt die Autorin dabei leider oft an der Oberfläche. Die Charaktere bleiben meist blass und das Ende wird mir zu kurz abgehandelt. Es kommt zwar am Ende nochmal zu spannenden Szenen und überraschenden Wendungen, aber die Auflösung läßt den LEser am Ende doch eher unbefriedigt zurück. Die vollkommene Überwachung zum Wohle der Menschen, eine nicht ganz neue IDee mit neuen Ansätzen, deren Ausarbeitung aber auf jeden Fall mehr ins Detail hätte gehen können.


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Veröffentlicht am 12.08.2022

Eine Story, die Leben kostet

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Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen ...

Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen Megacity verschmolzen ist. Liina ist eine Rechercheurin bei einer der letzten nicht-staatlichen Nachrichtenportalen. Als sie eine alltägliche Meldung auf dem Land überprüfen soll, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall und eine andere Rechercheurin wird ermordet aufgefunden. Beide haben an der selben Geschichte gearbeitet. Liina muss unbedingt herausfinden, warum ihre Kollegen gestorben sind.

Die Idee von dem Staat, der in der Geschichte beschrieben wird, finde ich gut und kreativ. Auch die Auflösung, die große Geschichte, die Liinas Kollegen das Leben gekostet hat, ist spannend und passt genau in das Bild des Staates, der beschrieben wird.
Das ist aber eigentlich das Einzige, was sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. In kurzen knappen Sätzen wird das Geschehen erzählt. Die Geschichte ist aus Liinas Sicht in der Er/Sie-Perspektive geschrieben worden. Zusätzlich zum Geschehen erhält man aber auch einen Einblick in Liinas Gedanken. Das passt irgendwie nicht mit der Erzählperspektive zusammen und hat mich häufig irritiert. Im Verlauf des Buches habe ich mich aber an den Schreibstil gewöhnt und habe ihn ganz akzeptabel gefunden.
Durch diesen Schreibstil habe ich viele Dinge auch nicht verstanden. Die Auflösung am Ende habe ich nur verstanden, weil ich nochmal genau darüber nachgedacht habe und gegenfalls nochmal nachgeschlagen habe, was da passiert ist.
Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr über Liina. Leider ist sie immer noch eine sehr blasse Hauptperson und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr ausgearbeitet wäre.

Insgesdamt ist "Paradise City" von Zoë Beck nur ein mittelmäßiger dystopischer Thriller. Leider hat mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen, trotzdem stekct hinter dem Buch eine interessante Idee.

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Veröffentlicht am 22.07.2020

Fehlende Erklärungen

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Liina recherchiert zu einem Fall von Schakalbissen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihr Kollege einen Unfall hatte. Und ihr transplantiertes Herz macht gerade auch Probleme.

Ich hatte große Probleme in ...

Liina recherchiert zu einem Fall von Schakalbissen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihr Kollege einen Unfall hatte. Und ihr transplantiertes Herz macht gerade auch Probleme.

Ich hatte große Probleme in die Geschichte zu kommen. Ab der Hälfte wurde es etwas besser. Es fehlt einfach eine Erklärung der Grundlagen in der neuen Welt. Vielleicht war es als Stilmittel gedacht um Spannung zu erzeugen durch Unwissenheit. Mich hat es aber einfach nur genervt. Es hätten wenige Seiten gereicht um die zukünftige Welt kurz anzureißen und auch um Liina kennenzulernen.
Ohne den Klappentext versteht man das Buch noch weniger. Den habe ich nämlich irgendwann gelesen und dann etwas mehr verstanden, was überhaupt passiert. Aber es kann nicht richtig sein, dass man das nur versteht mit Hilfe des Klappentextes. Ich lese den Klappentext nur noch sehr selten, weil meist zu viel verraten wird.

Die Geschichte ist ok. Aber so etwas ähnliches habe ich schon gelesen mit besser konstruierten Dystopien.
Spannung kam meiner Meinung nach nicht auf. Warum auch? Man bekommt nie das Gefühl, dass Gefahr besteht. Liina bleibt einem fremd. Und die neue Welt wird nicht als beängstigend dargestellt.

Fazit: Ich hatte mehr erwartet. Die zukünftige Welt ist zu oberflächlich dargestellt. Spannung kommt nicht auf.