Cover-Bild Sterben im Sommer
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21,95
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.09.2020
  • ISBN: 9783958625839
Zsuzsa Bánk

Sterben im Sommer

Lisa Wagner (Sprecher)

Seinen letzten Sommer verbringt der Vater am Balaton, in Ungarn, der alten Heimat. Noch einmal sitzt er in seinem Paradiesgarten unter der Akazie, noch einmal steigt er zum Schwimmen in den See. Aber die Rückreise erfolgt im Rettungshubschrauber und Krankenwagen, das Ziel eine Klinik in Frankfurt am Main, wo nichts mehr gegen den Krebs unternommen werden kann. Es sind die heißesten Tage des Sommers, und die Tochter setzt sich ans Krankenbett. Mit Dankbarkeit erinnert sie sich an die gemeinsamen Jahre, mit Verzweiflung denkt sie an das Kommende. Sie registriert, was verloren geht und was gerettet werden kann, was zu tun und was zu schaffen ist. Wie verändert sich jetzt das Gefüge der Familie, und wie verändert sie sich selbst? Was geschieht mit uns im Jahr des Abschieds und was im Jahr danach?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Sehr bewegend

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Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend zum Thema. Man merkt schnell, dass es persönliche Erfahrungen der Autorin sind, an denen man teilhaben darf. Das Hörbuch ist sehr ein fühlsam und die Sprecherin ...

Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend zum Thema. Man merkt schnell, dass es persönliche Erfahrungen der Autorin sind, an denen man teilhaben darf. Das Hörbuch ist sehr ein fühlsam und die Sprecherin eine hervorragende Wahl. Sie hat eine angenehme, ruhige Stimme und man kann ihr gut zuhören. Die Handlung wirkt noch lange nach dem Hören nach.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Berührender Abschied vom sterbenden Vater

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Persönlicher geht es wohl nicht: Mit "Sterben im Sommer" setzt sich Zsuzsa Bánk mit der unheilbaren Krebserkrankung ihres Vaters auseinander, mit seinem Tod, dem ersten Jahr ohne ihn. Es ist buchstäblich ...

Persönlicher geht es wohl nicht: Mit "Sterben im Sommer" setzt sich Zsuzsa Bánk mit der unheilbaren Krebserkrankung ihres Vaters auseinander, mit seinem Tod, dem ersten Jahr ohne ihn. Es ist buchstäblich Trauerarbeit, die sie als Ich-Erzählerin leistet. In der Hörbuchversion ist Lisa Wagner eine Idealbesetzung für die Umsetzung des Buches. Ihre ruhige, manchmal spröde Stimme lenkt nicht ab von den Worten, ist nicht betont gefühlig, sondern nimmt sich angenehm zurück und erlaubt die Konzentration auf die of poetische und reflektierende Sprache der Autorin. Immer wieder macht Bánk mit vielen Wiederholungen den Einsruck, als Ringe sie noch beim Schreiben um das exakt passende Wort, als wolle sie damit dem Leser (oder Hörer) eine ganz bestimmte Nuance näher bringen.

"Sterben im Sommer" startet mit einem letzten Familiensommer in der ungarischen Heimat der Eltern, die das Land nachdem niedergeschlagenen Aufstand 1956 verlassen haben. Noch einmal, ein letztes Mal, will der Vater im Balaton schwimmen, will im Obstgarten sitzen, will mit der Familie einen ungarischen Sommer an einem Ort voller Erinnerungen verbringen. Die Diagnose "unheilbar" ist da schon gestellt, alle wissen: Dies ist das letzte Mal.

Es kommt anders, noch während der Ferien verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Vaters, er muss ins Krankenhaus, mit Blick auf das ungarische Gesundheitssystem entscheidet sich die Familie für eine Klinik in Österreich. Der Urlaub wird zum Pendeln zwischen Balaton und Krankenhaus. Die Stoßgebete "Bitte noch nicht jetzt" kommen häufiger. Der letzte Sommer findet in Krankenzimmern, im Gespräch mit Ärzten statt, es ist der Anfang eines unausweichlichen Endes, bis zu dem gefürchteten Moment, in dem die Ärzte die Familie vor eine Entscheidung stellen: Es kann nichts mehr getan werden, - soll das Ende durch weitere Chemotherapie herausgezögert werden, oder soll der Vater in ein Hospiz kommen?

Der Tod ist allgegenwärtig in "Sterben im Sommer" - erst als gefürchteter Abschluss, dann als Realität. Bánk beschreibt die Momente, auf die Freunde und Angehörige selbst dann nicht vorbereitet sind, wenn sie wissen: Es gibt keine Hoffnung, alle Therapien und Behandlungen sind letztlich aussichtslos, sichern nur ein bißchen Extra-Zeit. Bánk schildert Verzweiflung und Frustration im Umgang mit Ärzten, für die das Sterben der Patienten so zur Alltagsroutine gehört, dass die Empathie auf der Strecke geblieben ist, die Hilflosigkeit angesichts der vielen Behördengänge und Entscheidungen, die nach dem Tod eines Angehörigen zu treffen sind, aber auch Solidarität und Zusammenhalt, den die Familie durch Nachbarn und Freunde erlebt.

"Sterben im Sommer" ist konsequent aus der Sicht der Erzählerin beschrieben, es geht um ihre Gefühle, ihren Weg, das Erlebte zu verarbeiten, um ihre Erinnerungen an den Vater. Die übrigen Angehörigen sind da eher Randfiguren. Das mag einige stören, ist aber letztlich schlüssig: Wie Tod und Trauer erlebt werden, ist schließlich eine ganz persönliche und individuelle Erfahrung. Die Phasen des Sterbens, zwischen Leugnung, Zorn bis hin zur Akzeptanz - sie scheinen auch für die Hinterbliebenen zu gelten.

So reflektiert die Sprache in "Sterben im Sommer" ist, so ungefiltert ist der Schmerz der Erzählerin zu spüren. Das tut weh, auch beim Lesen oder Zuhören, insbesondere dann, wenn eigene Erfahrungen und Erinnerungen an das Sterben und den Tod geliebter Menschen wieder aufgerissen werden wie eine mehr oder weniger vernarbte Wunde. "Sterben im Sommer" ist definitiv keine "nebenher"-Lektüre, man muss sich darauf einlassen auf diese so gar nicht leichte Lese-Kost. Ein eindringliches, einprägsames und nachdenklich machendes (Hör-)Buch.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Ein wunderbares, trauriges, tröstendes Buch voller philosophischer Sätze

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Die Diagnose ist eindeutig und so will Zsuzsa Bánks Vater den Sommer am Balaton, seiner alten Heimat, verbringen. Statt der Heimreise wird es eine Reise ins Krankenhaus und in den Tod. Wie die Autorin ...

Die Diagnose ist eindeutig und so will Zsuzsa Bánks Vater den Sommer am Balaton, seiner alten Heimat, verbringen. Statt der Heimreise wird es eine Reise ins Krankenhaus und in den Tod. Wie die Autorin und die Familie damit umgehen, miteinander, mit dem Vater und mit der Zeit danach, das erzählt sie in diesem schönen und urtrauigen und doch tröstenden Buch.

Die Erinnerungen und Erzählungen der Autorin sind so zauberhaft wie poetisch. Man folgt ihr sehr gern, so traurig sie oft macht mit ihren Worten. Doch sie schafft es, so zu erzählen, dass man sich trotz aller Unterschiede darin wiederfindet und verstanden fühlt. Das ist wunderbar und tut der Seele gut. Man fühlt sich geehrt, daran teilhaben zu dürfen. Insgesamt malt sie damit ein bleibendes Bild, setzt ihrem Vater damit ein Denkmal. Und nicht nur das – sie hat in meinen Augen das Wunder gebracht, von ihrem Verlust zu erzählen, aber allen unseren Verstorbenen damit noch mal zu gedenken.

Ganz klar – das Thema nimmt mit. Und es betrifft jeden einzelnen von uns. Meine Mutter ist nun seit sechs Jahren nicht mehr bei uns und mein Vater ist in dieser Zeit sehr alt geworden. In vielem, das Zsuzsa Bánk erzählt, sehe ich uns drei wieder. Ganz besonders, weil auch meine Mutter quasi „mit Ankündigung“ gestorben ist. Vielleicht berührt mich das Buch deshalb so stark, vielleicht zu stark. Dennoch – es ist ein wichtiges Buch. Es tröstet, es holt ins Bewusstsein, was man sich vorgenommen hat und dass auch wir einmal gehen und diese Gefühle bei anderen hinterlassen. Genießen wir die Zeit mit unseren Lieben und bewahren alle Erinnerungen, sowohl die schönen, als auch die nicht so glücklichen, tief in unseren Herzen!

Erinnerungen an die Kindheit, an die letzten Monate vor der Diagnose, an Begebenheiten und Gefühle schildert die Autorin offen und ehrlich. Auch erzählt sie davon, dass solche Zeiten die Gespräche mit Gott leichter machen, selbst wenn man vorher schon lange nicht mehr den inneren Dialog mit ihm gesucht hatte. Auch Gespräche mit Ärzten, Krankenhauspersonal und Pflegediensten werden nicht vergessen – dafür aber gezeigt, dass solche Berufe gern mal mit sich bringen, dass man vergisst, wie sich die Patienten und Angehörige fühlen. Wer Angehörige zu Hause gepflegt hat, kennt all die Probleme, über die Zsuzsa Bánk spricht.

Das Buch spielt in drei Zeitebenen: 1956 (Flucht der Eltern aus Ungarn), 1973 (das Todesjahr des Großvaters der Autorin) und 2018 (dem Sommer, in dem der Vater stirbt). Dabei dreht sich die eigentliche Geschichte um das Jahr zwischen dem Sommer des Sterbens und der Trauer danach, bis es wieder Sommer wird. Ungarn blieb immer die Heimat des Vaters, deshalb reiste die Familie auch, sobald es wieder gefahrlos möglich war, jeden Sommer zu den Verwandten. Die Autorin begeistert durch die Direktheit, die sie in wunderbaren Sätzen ausdrückt.

Mir ist die Sprecherin Lisa Wagner nur ein paar Mal als „Kommissarin Heller“ begegnet, da ich sehr wenig TV sehe. Auch da ist sie distanziert und sehr ruhig. Genau so spricht sie dieses Hörbuch ein und es passt einfach wunderbar. Ich habe ihr sehr gerne zugehört. „Die Trauer setzt schon vor dem Sterben ein.“ – ja, genau so habe ich auch empfunden. Für mich ein wichtiger Schlüsselsatz. Die Autorin bringt alles, was mit dem Tod eines geliebten Menschen zusammenhängt, perfekt auf den Punkt. Sie spricht all das an, was ich selbst erlebt und empfunden, gedacht und gesagt habe. Man ist nicht allein, auch wenn man in dieser Situation immer das Gefühl hat.

Man muss schon den richtigen Zeitpunkt für diese Story finden. Und man muss damit rechnen, dass Tränen fließen können. Aber das reinigt und hilft heilen. Ich spüre sowohl meine eigene Trauer als auch die Geschichte in mir nachhallen. Klingt seltsam – aber das ist ein schönes Gefühl. Das Leben steht einfach nur so herum. Ich gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Abschied vom Vater

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Noch einmal möchte der Vater seinen Urlaub in der alten Heimat verbringen, am Balaton, die Sonne spüren, im See schwimmen...

Dieses Buch/CD ist eine sehr private Erinnerung, ein Abschied, eine Aufarbeitung ...

Noch einmal möchte der Vater seinen Urlaub in der alten Heimat verbringen, am Balaton, die Sonne spüren, im See schwimmen...

Dieses Buch/CD ist eine sehr private Erinnerung, ein Abschied, eine Aufarbeitung der Trauer, eine Familiengeschichte.

Berührend schildert die Autorin das Leben ihres Vaters, die Familie und ihren Schmerz und ihre Ohnmacht gegenüber der Krankheit. Ein bewegendes Erlebnis.

Sehr einfühlsam vorgelesen von Lisa Wagner.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Bewegende Schilderungen

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Zsuzsa Bánk erzählt in "Sterben im Sommer" vom letzten Sommer ihres Vaters, dem Klinikaufenthalt dem Verlauf der Krebserkrankung und dem Abschied.

Mit detaillierten Beschreibungen der letzten Momente, ...

Zsuzsa Bánk erzählt in "Sterben im Sommer" vom letzten Sommer ihres Vaters, dem Klinikaufenthalt dem Verlauf der Krebserkrankung und dem Abschied.

Mit detaillierten Beschreibungen der letzten Momente, der Gedanken und Gefühle, die sich um den Krebs und den Abschied des Vaters drehen, und eingeschobenen Passagen aus der Vergangenheit, Kindheitserinnerungen, Träumen und Ängsten nimmt uns die Autorin mit. Dabei bewegt sie durch sehr persönliche und intime Gedanken, formuliert Weisheiten und Erkenntnisse und spricht Selbstverständliches, Unwiderrufliches aus, das dadurch an Bedeutung gewinnt.

Obwohl es sich um einen traurigen Roman handelt, der den Verlust des eigenen Vaters verarbeitet, hat er etwas Hoffnungsvolles, beschreibt, welche (positive) Kraft Trauer hat und was in diesen Zeiten Halt gibt. Die Sprecherin Lisa Wagner hat den Roman mit ihrer fast schon melancholischen, nüchternen Sprechweise sehr passend vertont und vermittelt die mitschwingende Schwere, die Last und die unendliche Traurigkeit.