Cover-Bild Der Geheimnishüter von Jaipur
Band 2 der Reihe "Die Jaipur-Trilogie"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 21.03.2023
  • ISBN: 9783365003022
Alka Joshi

Der Geheimnishüter von Jaipur

Roman
Birte Mirbach (Übersetzer)

Indien, 1969: Hennakünstlerin Lakshmi gelingt es, ihrem Schützling Malik eine Anstellung im königlichen Palast von Jaipur zu verschaffen. Malik ist die rosafarbene Stadt Indiens bestens vertraut. Auf den Straßen Jaipurs ist er groß geworden. Und er kennt die ungeschriebenen Gesetze, nach denen die Mächtigen Geld und Einfluss nur unter sich aufteilen. Doch Malik will aufsteigen. Für sich und für Nimmi, seine große Liebe. Also wendet er an, was er von seiner Lehrerin Lakshmi gelernt hat. Geschickt nutzt er die Informationen, die er im königlichen Palast aufschnappt, und erlangt so das Ansehen der richtigen Leute. Bis eine Tragödie alles verändert – und Malik beschließt, endlich die Wahrheit auszusprechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2023

Kampf um die Wahrheit

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„...Kurz bevor wir die Türen erreicht haben, hören wir ein lautes Knacken, dann ein klagendes Stöhnen und dann plötzlich das Dröhnen Tausender Kilo Zement, Ziegelsteine, Betonstahl und Trockenwände, die ...

„...Kurz bevor wir die Türen erreicht haben, hören wir ein lautes Knacken, dann ein klagendes Stöhnen und dann plötzlich das Dröhnen Tausender Kilo Zement, Ziegelsteine, Betonstahl und Trockenwände, die zusammenbrechen...“

Die Eröffnung des Royal Jewel Cinema sollte für Ravi Singh eine großer Moment werden. Doch er endet in einer Katastrophe. Nach dem Prolog geht die Handlung zwei Monate in die Vergangenheit.
Die Autorin hat eine spannende und berührende Geschichte geschrieben, die in Indien des Jahres 1969 spielt. Obwohl ich den Vorgängerband nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Alles Wichtige wird im Laufe des Geschehens wie nebenbei erwähnt.
Der Schriftstil ist sehr poetisch und fein ausgearbeitet. Er spiegelt das Leben der verschiedenen Schichten Indiens und ihre Träume und Wünsche wider. Die Geschichte wird im Wechsel aus unterschiedlicher Perspektive erzählt. Diese drei Personen sind Nimmi, Lakshmi und Malik.
Nimmi, eine junge Witwe mit zwei kleinen Kindern, stammt aus einem Bergvolk. Sie will sich in Shimla eine neues Leben aufbauen. Malik mag die junge Frau.
Lakshmi, einst Hennazeichnerin und nun Frau und Gehilfin eines Arztes in Shimla, hat gern die Kontrolle über das Leben der ihr Anvertrauten. Sie schickt Malik nach Jaipur, um bei Onkel Manu das Bauhandwerk und die Bürotätigkeit kennenzulernen.
Besonders gut gefällt mir, dass bei den drei Hauptprotagonisten eine positive Entwicklung verfolgbar ist. In den begüterten Häusern in Jaipur sieht das eher nicht so aus. Deutlich wird, dass die Frauen ein hartes Los haben. Was nützt ihnen Reichtum und Ansehen, wenn der Mann permanent fremdgeht? Ravi ist ein besonders krasses Beispiel dafür. Er folgt dabei seinem Vater auf den Fuß.

„...Ich sehe mich am Tisch um und überlege, was ich über die Singhs weiß. Ich weiß, dass Lakshmi dafür gesorgt hat, dass in den zehn Jahren, die sie in Jaipur verbracht hat, viele von Samirs Geliebten kinderlos geblieben sind...“

Die Worte stammen von Malik, der bei den Singhs eingeladen ist. Das bedeutet für ihn einen enormen gesellschaftlichen Aufstieg.
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen, der sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten ergibt.
Lakshmi bietet Nimmi eine Stelle im Garten des Krankenhauses an. Sie soll sich mit ihr um die Pflege und den Anbau von Heilkräutern kümmern.

„...Das Pulver des Sandelholzbaums ist gut gegen Kopfschmerzen, aber ich habe noch nicht den richtigen Platz dafür gefunden….“

Viele Kräuter, mit denen Lakshmi in Jaipur gearbeitet hat, gedeihen nun im Norden Indiens nicht so gut. Da können Nimmis Erfahrungen aus der Bergwelt helfen.
Währenddessen muss Malik eine Entscheidung fällen. Bei dem Unglück im Kino war ihm an den Ziegeln etwas aufgefallen. Hinzu kommt, dass Onkel Manu zum Sündenbock für das Geschehen gemacht werden soll. Das aber will Malik verhindern. Er weiß, was im Hintergrund gelaufen ist. Fraglich ist allerdings, ob man ihm glauben wird.
Eingebunden in die Geschichte sind indische Märchen und Sagen sowie eine Reihe von Sprichwörtern wie das folgende:

„...Nähere dich niemals einer Ziege von vorne, einem Pferd von hinten oder einen Narren von der Seite!...“

Ein Personenverzeichnis, ein Glossar, Informationen zu indischen Goldschmuck und zwei Rezepte ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Zwei gänzlich verschiedene Welten und eine beeindruckende Frau, die sich in beiden zu behaupten weiß

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In der Fortsetzung des Romans „Die Hennakünstlerin“ von Alka Joshi schickt Lakshmi ihren einstigen Schützling Malik zurück nach Jaipur, um Einblick zu nehmen in die höchsten Gesellschaftsschichten Indiens ...

In der Fortsetzung des Romans „Die Hennakünstlerin“ von Alka Joshi schickt Lakshmi ihren einstigen Schützling Malik zurück nach Jaipur, um Einblick zu nehmen in die höchsten Gesellschaftsschichten Indiens und an dem Bauprojekt des königlichen Palastes mitzuwirken, ein Kino in gigantischem Ausmaß zu bauen. Doch am Tag der Eröffnung kommt es zu einem folgenschweren Unglück, und Lakshmi muss alles daransetzen, ihre engsten Vertrauten in Jaipur vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dabei überschlagen sich doch auch die Ereignisse in Schimla, Lakshmis neuer Heimat, um die junge Nomadin Nimmi, die Maliks Herz erobert hat.
Spannend wie ein Krimi geht es um illegale Machenschaften im Bauwesen und Goldhandel. Dabei taucht der Leser ein in die faszinierende Welt Indiens Ende der 60er Jahre, in denen das ursprüngliche Leben der Nomaden des Himalaya auf das anglo-amerikanisch geprägte Leben in Indiens großen Städten trifft. Ein sehr reizvoller und verblüffender Kontrast, den man nur sehr schwer zeitgleich zusammen vorstellen kann. Sinnlich, farbenprächtig und voller Kulinarik beschreibt die Autorin das Indien dieser Zeit. Ihr Stil ist klar und packend und strahlt zugleich eine solche Ruhe aus, wie er auch von ihrer Heldin Lakshmi ausgeht. Zum einen mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man von Satz zu Satz und von der Spannung immer weiter gezogen wird. Zum anderen wird der Leser dabei dem eigenen hektischen Alltag so entrissen, dass er zur Ruhe kommt und sich von der Schönheit des Himalaya und der Naturverbundenheit der Nomadenfamilien ganz gefangen nehmen lässt. Die Fokussiertheit, Klarheit, Souveränität und Umsicht, mit der Lakshmi handelt und ihre Lieben zu schützen weiß, erfüllt den Leser nicht nur mit Bewunderung für die Figur, sondern lässt ihn das selbst nachempfinden, was sie schon als Hennakünstlerin im ersten Band zu bewirken vermochte: Menschen heil zu machen. Eine stark beeindruckende und berührende Leseerfahrung!

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Mystisches Indien

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Die Geschichte spielt im Jaipur, der sechziger Jahre, in der Oberschicht und im nördlichen, indischen Gebirgsland.
In Jaipur bauen die Gönner des Königshauses ein Kino der Superlative. Während der Premiere ...

Die Geschichte spielt im Jaipur, der sechziger Jahre, in der Oberschicht und im nördlichen, indischen Gebirgsland.
In Jaipur bauen die Gönner des Königshauses ein Kino der Superlative. Während der Premiere stürzt ein Teil der Loge ein. Der, inzwischen, erwachsene Malik untersucht heimlich den Grund der Tragödie, da sein Mentor als Schuldiger am Pranger steht.In diesem Roman wird Indien mit Düften und Farben lebendig. Die Geschichte um Malik und Nimmi ist ebenso spannend wie die Sitten, Bräuche, die Kultur und das Leben im königlichen Palast von Jaipur. Die Autorin wurde in Indien geboren, lebt aber seit ihrem neunten Lebensjahr in den USA. Dennoch weiß sie ganz genau wovon sie schreibt und arbeitet das soziale Ungleichgewicht in Indien gut heraus. Der Schreibstil ist wie im vorangegangenen Band wunderbar flüssig, angenehm zu lesen und durch die vielen Einwürfe der - für mich - fremden Sprache sehr authentisch.

"Der Geheimnishüter von Jaipur" funktioniert durchaus auch als alleinstehender Roman, auch, wenn ich mir vorstellen könnte, dass die vielen Namen und Figuren dann erstmal verwirrend sein können.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Exotisch, fremd, spannend

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Das Buch ist wunderbar geschrieben. Der Schreibstil ist eingängig und flüssig mit viel Gefühl. Das Buch führt uns in eine Welt, die fremder nicht sein könnte, was aber gerade das Reizvolle daran ist. Die ...

Das Buch ist wunderbar geschrieben. Der Schreibstil ist eingängig und flüssig mit viel Gefühl. Das Buch führt uns in eine Welt, die fremder nicht sein könnte, was aber gerade das Reizvolle daran ist. Die Protagonisten sind so beschrieben, dass man sich jeden einzelnen gut vorstellen kann. Wir werden mitgenommen auf eine Reise nach Indien im Jahr 1969.

Was mir übrigens sehr gefallen hat, war die Auflistung der einzelnen Charaktere mit Erklärungen am Anfang des Buches sowie die indischen Begriffe am Ende des Buches. Sie haben während des Lesens sehr geholfen und nötige Erklärungen geliefert. Die Rezepte waren das I-Tüpfelchen.

Lakshmi hat für ihren Schützling Malik eine Arbeit im Palast von Jaipur bekommen. Malik erfüllt diese Aufgabe mit Hingabe und Enthusiasmus. Ein Leben, das alle Bereiche abdeckt: Liebe, Eifersucht, Macht, Verlust, Intrigen, Gier und vieles mehr. Sehr spannend!

Das Buch war auch ohne Kenntnis aus dem 1. Band gut zu lesen. Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Würdige Fortsetzung

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Dies ist das zweite Buch aus der als Trilogie angesetzten Reihe von Alka Joshi. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man den zweiten Band lesen kann, ohne den ersten zu kennen. Wenn man vorhat, ...

Dies ist das zweite Buch aus der als Trilogie angesetzten Reihe von Alka Joshi. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man den zweiten Band lesen kann, ohne den ersten zu kennen. Wenn man vorhat, das erste Buch noch zu lesen, dann sollte man es besser auch in der richtigen Reihenfolge tun. Viele Personen aus dem ersten Band tauchen wieder auf, es gibt zum Verständnis kurze Anspielungen auf die Vorgeschichten. Am Buchanfang gibt es ein Personenregister, das hilft, sich wieder an die Personen zu erinnern bzw. um sie einzuordnen. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Lakshmi und Malik erzählt und deckt so einen großen zeitlichen und räumlichen Bereich ab. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Geschehnisse passen toll zur Erzählzeit und ergeben ein rundes Gesamtbild. Das Ende empfand ich als sehr befriedigend und lässt viel Raum für den dritten Band. Besonders gut hat mir auch gefallen, dass es am Ende ca. 15 Seiten Glossar und Anmerkungen gibt, was sehr praktisch zum Nachschlagen und Vertiefen ist. Der Schreibstil ist einfach nur gut, ich wollte immer weiter lesen und konnte das Buch nicht zur Seite legen.

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