Wenn sich eine ruhmreiche Legende als folgenschwere Lüge entpuppt
Nachdem die junge Studentin Parvin - geboren in Afghanistan, aufgewachsen in den USA - Dr. Gideon Crane's Buch "Mutter Afghanistan" gelesen hat, beschließt sie voller Begeisterung in das Ferne Land zu ...
Nachdem die junge Studentin Parvin - geboren in Afghanistan, aufgewachsen in den USA - Dr. Gideon Crane's Buch "Mutter Afghanistan" gelesen hat, beschließt sie voller Begeisterung in das Ferne Land zu reisen.
Sie möchte auf Crane's Spuren wandern und in dessen Klinik in einem kleinen Dorf aushelfen.
Dort angekommen, stößt Parvin mit ihren Schwärmerei über Crane und sein Buch bei den Dorfbewohnern schnell auf Unverständnis.
Doch nach und nach erfährt die Studentin, dass an Crane's ruhmreicher Legende beinahe alles beschönigt und erfunden ist.
Da sind die wahren Todesumstände von Fereschta, die verstorbene Frau von Parvin's Gastgeber.
Und Crane's fälschliche Darstellung Ahmanullah's als Taliban, welche für mich schon fast an Volksverhetzung grenzt.
Amy Waldman's Roman "Das Ferne Feuer" erzählt mir auf spannende und mitreißende Art von einem Mann, welcher sich in seiner Heimat als Wohltäter inszeniert, im Laufe der Geschichte jedoch von seiner vormaligen Fürsprecherin Parvin als Lügner und Betrüger entlarvt wird.
Das Buch behandelt sehr authentisch, wie leicht wir uns von selbsternannten Wohltätern blenden lassen können und ob Entwicklungshilfe immer sinnvoll, aufgezwungen oder selbstlos ist.
Ich freue mich sehr, dass ich den Roman als Lizenzausgabe in der @buechergilde entdeckt habe und kann die Lektüre von Herzen empfehlen.