Cover-Bild Romeo und Romy
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 491
  • Ersterscheinung: 11.04.2016
  • ISBN: 9783458361411
Andreas Izquierdo

Romeo und Romy

Roman

Tief im Erzgebirge liegt das verschlafene Großzerlitsch, ein Ort zum Sterben schön. Was die Alten dort anscheinend wörtlich nehmen, denn auf dem Friedhof sind nur noch drei Plätze frei. Wer da zu spät stirbt, muss auf den Friedhof ins verfeindete Kleinzerlitsch, und dort liegen – wie jeder weiß – nur Idioten. Grund genug, den Weg unter die Erde mit ein paar kreativen Unfällen abzukürzen.

Als die gescheiterte Schauspielerin Romy in ihre Heimat zurückkehrt, sieht sie nur eine Chance, dem suizidalen Treiben ein Ende zu bereiten: Sie bauen zusammen aus einer alten Scheune ein elisabethanisches Theater. Und führen Romeo und Julia auf, das berühmteste Stück der Welt. Nur auf sächsisch ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirklichung eines Traums

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Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben ...

Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben hat einen Hänger. Romy verliert ihren Job. Aber da ist ja noch das Erbe, das Romy erwartet. Sie kehrt in ihr Dorf Großzerlitsch zurück, in dem nur noch Alte leben, die sich danach sehnen, möglichst bald zu sterben. Es gibt noch zwei frei Plätze auf dem Friedhof. Wer zu spät stirbt, den bestraft der Tod, denn dann gibt es nur noch im Nachbardorf – ausgerechnet dort im Ort der Idioten -einen Platz.
Romy hat einen Plan: Sie will ein elisabethanisches Theater bauen und die Alten sollen ihr helfen. Der Ort ist schnell gewählt: Die Scheune muss dafür herhalten. Das Stück – na klar – muss Romeo und Julia sein und der Regisseur Ben, der inzwischen auch gefeuert ist.
Geplant – gemacht.
Die Geschichte ist humorvoll und liest sich ganz angenehm. In dem Ort gibt es eine ganze Reihe von originellen Personen, die allesamt sehr gut gezeichnet sind. Sie geben ihr Bestes, um Romy ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch es gibt jede Menge Probleme.
Romys Art ging mir oft auf die Nerven. Sie ist zwar nicht unsympathisch, aber sie regt sich zu viel auf und war auch recht schnell beleidigt. Es dauert auch ein wenig, bis ich mit Ben warm wurde.
Die Liebesgeschichte war vorhersehbar. Aber das wurde durch die herrlich skurrile Geschichte mit den tollen Dorfbewohnern wieder wettgemacht. Durch das gemeinsame Projekte bekommen sie wieder Lust am Leben.
Eine unterhaltsame Geschichte mit lustigen und traurigen Momenten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Römeö & Jülia

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Ich muss gestehen, ohne die "Lovelybox" hätte ich diese humorvoll traurige Geschichte wohl eher nicht gelesen ...

Romy kehrt in ihr Heimatdorf "Großzerlitscher" zurück, nachdem sie als Souffleuse gefeuert ...

Ich muss gestehen, ohne die "Lovelybox" hätte ich diese humorvoll traurige Geschichte wohl eher nicht gelesen ...

Romy kehrt in ihr Heimatdorf "Großzerlitscher" zurück, nachdem sie als Souffleuse gefeuert wurde & obendrein vom Tod ihrer Oma Lene erfuhr.

Zunächst dachte ich, ohjee, eine durch und durch Liebesschnulze, Trauer ... eben ein typischer "Frauenroman"!
Ich wurde eines besseren belehrt!!

Von Trauer ist in dem Dorf nicht wirklich die Rede - nein, vielmehr sind die Alten sauer auf Lene! Sie ist freiwillig gegangen, hat somit eines der drei letzten Gräber des Dorffriedhofes ergattert. Und jeder will ein Grab, so dauert es nicht lange und die Dorfbewohner sind bemüht das Zeitliche zu segnen! Doch damit ist das Skurrile noch nicht abgedeckt. Auch die Charaktere sind humorvoll skizziert, Bella bspw. begrüßt & verabschiedet jedes einzelne Möbelstück. Zwei Frauen, welche sich seit 40 Jahren ignorieren, Bertram der keinen Versuch auslässt sich überfahren zu lassen - aber dann bitte nur von Emil!
Die Charakterisierung überzeugt - bei jedem einzelnen! Und ich baute eine Beziehung zu ihnen auf, habe mit ihnen gelacht und getrauert.

Und dann ist da noch Romys Traum: Julia Capulet - und so überlegt sie nicht lang und beschließt aus der Scheune von Lene ein Theater zu machen: ein elisabethanisches Theater! Und das in Großzerlitscher - mit alten Dorfbewohnern welche das mitunter bekannteste Stück Shakespeares "Romeo & Julia" aufführen sollen - ist die Katastrophe vorprogrammiert?

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten, somit liest man sich gut und schnell durch. Die Geschichte ist in sich stimmig und die einzelnen Charaktere erhalten genügend Raum, um zu sympathisieren - außer Elisabeths Sohn, DEN kann man nicht mögen! Und so hat es der Autor geschafft das ich mich nicht nur auf die Geschichte eingelassen habe, sondern auch mit ihnen lid ...
Einzig der letzte Abschnitt überschlug sich mit Ereignissen und daraus resultiert die 4-Sterne-Bewertung.

Ein Buch welches gar nicht meinem Lesegeschmack entspricht, mich aber aufgrund der Charaktere und skurrilen Geschichte überzeugt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Abstellgleis zurück ins Leben

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Für Romy scheint der Schauspielerinnen-Traum zerplatzt zu sein. Von der Bühne in den Souffleusen-Kasten verbannt und dann auch noch gefeuert. Als ihre Oma stirbt, will sie sich nur noch verkriechen und ...

Für Romy scheint der Schauspielerinnen-Traum zerplatzt zu sein. Von der Bühne in den Souffleusen-Kasten verbannt und dann auch noch gefeuert. Als ihre Oma stirbt, will sie sich nur noch verkriechen und das funktioniert am besten im heimatlichen Erzgebirge. Doch die einstige Idylle gibt es nicht mehr. Vielmehr streiten sich die hochbetagten Einwohner um die letzten beiden Friedhofsplätze, denn der Friedhof im Nachbardorf ist für sie keine Alternative. Bevor die lebensmüden Senioren auf weitere dumme Gedanken kommen, spannt Romy sie für einen tollkühnen Plan ein. Sie will mitten im Nichts aus einer verfallenen Scheune ein elisabethanisches Theater zaubern und zusammen mit den Alten Romeo und Julia inszenieren.

Andreas Izquierdos Schreibstil ist erfrischend und kurzweilig. Liebevoll geschilderte Charaktere, die langsam immer persönlichere Züge erhalten, machen den besonderen Reiz der Geschichte aus. Anfängliche Schrulligkeit weicht bewegenden Schicksalen. Trotz der leichten Note und den humorvollen Szenen gibt es nachdenkliche Momente, die auf das Aussterben von kleinen Dörfern, die Hoffnungslosigkeit des Alters und den Umgang von jungen Menschen mit Senioren hinweisen.

"Das Leben verbraucht den Geist, das ist wahr, aber es kann ihn auch mit neuer Kraft befeuern."

Durch den Tod ihrer Oma kehrt die gescheiterte Schauspielerin Romy in ihr Heimatdorf Grosszerlitschern zurück und findet dort eine trostlose Dorfgemeinschaft vor, die mehr oder weniger auf ihr Ableben wartet. Dabei ist der Einfallsreichtum der Senioren an einen der heiß begehrten Friedhofsplätze zu gelangen, herrlich humorvoll umgesetzt. Romy kommt gerade rechtzeitig, um dem gefährlichen Spiel ein Ende zu setzen. Naiv, aber voller Tatendrang stürzt sie sich in die Umsetzung ihres Traums ein elisabethanisches Theater zu bauen. Trotz erheblicher Rückschläge, Geldmangel und altersbedingten Problemen ihrer Helfer wandelt sich die Stimmung im Dorf.

Ein besonderes Schmunzel-Highlight sind die ersten Proben. Romeo und Juli im Rentenalter sind schon ein Hingucker, dann aber auch noch im breiten sächsischen Dialekt, einfach klasse:

"De Lärsche wors, de Dageswäschdorinn, nisch de Nachdigoll...."

Obwohl Romy die Hauptfigur des Romans ist und mit allerlei Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen hat, spielen die Alten sie herrlich an die Wand. Für mich ist es ein Wohlfühlroman mit einem Appell an alle, das Alter nicht als Sackgasse zu sehen. Tolle Charaktere, die für ihren Traum kämpfen. Man muss sie einfach gern haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Zauber des Neuen in Großzerlitsch

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Inhalt
Romy fristet ihr Dasein als Souffleuse, obwohl sie viel lieber selber auf der Bühne stehen würde, wo sie doch Schauspielerin ist. Nach einem harmlosen Flirt mit dem Hauptdarsteller Ben, der als ...

Inhalt
Romy fristet ihr Dasein als Souffleuse, obwohl sie viel lieber selber auf der Bühne stehen würde, wo sie doch Schauspielerin ist. Nach einem harmlosen Flirt mit dem Hauptdarsteller Ben, der als "Frischedoktor" in einem Werbespot zu kleiner Berühmtheit kam, wird sie gefeuert. Zur gleichen Zeit stirbt ihre geliebte Oma, die Romy ihr Erbe hinterlässt. Als Romy sich auf den Weg in das kleine Dorf macht, ahnt sie nicht, was der wahre Grund für den plötzlichen Tod ist und kann kaum glauben, was sich dahinter verbirgt. Denn es gibt nur noch zwei freie Plätze auf dem Friedhof und wer nicht früh genug stirbt, wird auf dem Friedhof des Nachbardorfs begraben. Und dort liegen nur Idioten, wie jeder in dem Dorf weiß. Romy stellt schnell fest, dass so mancher von den Alten versucht einen der zwei freien Plätze zu ergattern und sich ganz gerne vor ein Auto wirft oder ähnlich absurdes tut, nur um vorzeitig zu sterben und an richtiger Stelle die letzte Ruhe zu finden. Doch haben die Dorfbewohner die Rechnung ohne Romy gemacht, die ihnen nicht nur den Marsch bläst, sondern sie auch auf ihre ganz eigene Art von den Todesplänen ablenkt: denn sie will mit ihrer Hilfe aus der alten Scheune hinter dem geerbten Hof ein elisabethanisches Theater bauen und Romeo und Julia aufführen.

Meine Meinung
"Das Glücksbüro" und "Der Club der Traumtänzer" zählen zu meinen Lieblingsbüchern. In diesen verbindet der Autor Humor und Ernsthaftigkeit auf eine leicht bekömmliche Art, die mir aber dennoch immer wieder Tränen der Rührung in die Augen getrieben hat. Man kann "Romeo und Romy" nicht damit vergleichen, aber dennoch kam ich beim Lesen nicht umhin zunächst Enttäuschung zu empfinden und konnte kaum glauben, dass Andreas Izquierdo hinter diesem Buch stecken soll.

Die Geschichte liest sich wie ein Frauenroman mit den typischen Zutaten, die mich noch nie vom Hocker gehauen haben. Junge Frau steht vor dem Nichts. Beruf weg, Freund weg und nun ist auch noch der wichtigste Mensch in ihrem Leben verstorben – ihre über alles geliebte Oma. Sie zieht aufs Dorf, verlässt es wieder, versucht einen Neuanfang als Schauspielerin, scheitert, kehrt zurück und möchte nun in dem kleinen Dorf ein Theater bauen. Es soll nicht irgendeins sein – nein, es soll ein elisabethanisches, an Stratford-upon-Avon und Shakespeare erinnerndes, Theater werden. Und dies möchte sie mit den lebensmüden Alten errichten. Nun ja, klingt ein wenig seicht, was es zunächst auch ist.

Aber dann kommt irgendwann der Punkt, an dem der Autor mich doch noch gekriegt hat. Er kann es einfach. Schreiben, mitreißen und emotional berühren. Denn mit Romy hat er nicht nur eine sympathische Protagonistin geschaffen, sondern auch eine authentische Figur ins Leben gerufen. Sie ist gleichzeitig stark und schwach. Sie hat Zweifel und Angst, aber gleichzeitig auch Mut ungewöhnliche Wege zu gehen. Und ja ein wenig verrückt ist sie auch, denn wer denkt denn wirklich, dass der Plan ein Theater aus einer alten Scheune zu erbauen funktionieren kann?

Wollte ich den Roman anfangs noch zur Seite legen, bin ich nun froh, dass ich es nicht getan habe, denn nicht nur Romy sondern auch das kleine Dorf und seine Bewohner sind mir ans Herz gewachsen und ich wollte gar nicht mehr gehen.

Fazit
"Romeo und Romy" ist ein Buch über Freundschaft, Loyalität und über den Zauber des Neuen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten vergebe ich dennoch gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Romeo & Romy

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Romys großer Traum ist es Schauspielerin zu werden aber leider hat sie es am Theater bislang nur als Souffleuse geschafft. Doch auch diese Stelle verliert sie als sie während der Premiere des Stücks vom ...

Romys großer Traum ist es Schauspielerin zu werden aber leider hat sie es am Theater bislang nur als Souffleuse geschafft. Doch auch diese Stelle verliert sie als sie während der Premiere des Stücks vom Tod ihrer Oma Lene erfährt und einen total Aussetzer hat, so dass der Hauptdarsteller Ben mit dem sie einen harmlosen Flirt hat, einen Texthänger hat. Romy kehrt in ihre Heimatstadt zurück um dort ihr Erbe anzutreten. In dem Dorf leben nur noch Alte und diese versuchen mit allen Mitteln zu sterben, um einen der beiden verbliebenen Plätze des Dorffriedhofs zu ergattern. Keiner von ihnen möchte in dem verhassten Nachbardorf begraben werden. Da Romys Aussicht auf eine Karriere sehr gering ist beschließt sie aus der Scheune auf ihrem Grundstück ein Elisabethanisches Theater zu bauen und alle Alten des Dorfes sollen mit anpacken und somit aufhören sich das Leben nehmen zu wollen. Dieses Vorhaben erweist sich als nicht so einfach und es werden ihr viele Steine in den Weg gelegt. Wird sie es dennoch schaffen sich ihren großen Traum zu erfüllen und Romeo und Julia in ihrem eigenen Theater auf die Bühne zu bringen?

 

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Die Geschichte ist mit viel Gefühl und einer großen Portion Humor geschrieben. Ich musste sehr oft Lachen als ich über die Versuche der Alten sich das Leben zu nehmen gelesen habe. Die Charaktere waren mir alle sehr sympathisch, besonders Romy. Es war toll zu lesen wie gut sie sich mit allen im Dorf versteht und wie groß dort die Hilfsbereitschaft untereinander ist. Alle sind anscheinend bereits seit Romy 6 ist so was wie ihre Familie, da ihre Mutter sehr früh gestorben ist und ihr Vater noch vor ihrer Geburt nach Russland abgehauen ist. Es war eigentlich alles dabei, lachen, weinen, freuen, wütend sein. Mir hat das Buch gut gefallen und ich gebe 4 Sterne.