Cover-Bild Josses Tal
(11)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 08.03.2023
  • ISBN: 9783865328311
Angelika Rehse

Josses Tal

Roman
Ein aufwühlendes Debütvon einer starken Stimme

1930: Der unehelich geborene Josef ist eine Schande für seinen Großvater und bekommt dies täglich zu ­spüren. Seine Kindheit ist geprägt von Angst und fehlender Nähe. Erst nach einem Umzug erfährt er in einer neuen Nachbarsfamilie Anerkennung und ­Zuneigung. Da ist vor allem Wilhelm, der ihn fördert und schützt, und Josefs Leben scheint sich endlich zum Guten zu ­wenden. Aber der arglose Junge ahnt nicht, dass ­hinter Wilhelms Freundlichkeit mehr steckt. Der aufstrebende SA-Mann formt Josef zu seinem ­ergebenen Helfer und benutzt ihn dazu, die ­Bewohner des Ortes ­auszuspionieren. Josef geht voller Stolz in ­dieser ­Mission auf. Doch dann erfährt er etwas, das sein bisheriges Leben aus den Fugen geraten lässt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2023

ein aufwühlend tiefgehender aber wirklich wundervoller Roman

0

Ich durfte den Roman im Zuge einer Leserunde lesen - vielen lieben Dank hierfür!


Das Cover sprach mich sofort an, es wirkt auf mich sehr harmonisch und doch tiefgründig (passend zum Inhalt des Buches) ...

Ich durfte den Roman im Zuge einer Leserunde lesen - vielen lieben Dank hierfür!


Das Cover sprach mich sofort an, es wirkt auf mich sehr harmonisch und doch tiefgründig (passend zum Inhalt des Buches) so dass ich sofort darauf klicken musste und mir den Klappentext durchlas - auch dieser ist für mich sehr gut gewählt und macht Lust auf das Innere des Buches!


Das Hardcover Buch ist von der Haptik sehr schön und gut verarbeitet - das ist mir persönlich immer sehr wichtig.


Der Schreibstil ist sehr gut und Flüssig zu lesen, ich hatte keinerlei Probleme in das Buch zu kommen und war von Anfang an dabei, es zog mich schon in den ersten Seiten des Buches in seinen Bann und ich wollte es kaum mehr weglegen.


Man merkt im Verlauf des Buches dass die Autorin wirklich sehr gut recherchiert hat, was mir bei solchen historischen und zeitgeschichtlichen Romanen immer sehr wichtig ist - hier war alles zu meiner besten Zufriedenheit - ich finde es absolut toll dass man sich wirklich intensiv Zeit nimmt und auch zeitzeugen befragt und deren Geschichte anhört - Die Recherche ist hier also wirklich Top und vor allem lobenswert!


Ich hatte einen guten Draht zu den Charakteren in dem Buch und konnte mich gut in alle hineinversetzen, sie waren alle samt wirklich gut beschrieben! Vor allem ans herz gewachsen ist mit der kleine Josef, da er es wirklich nicht leicht hatte, aber ich möchte nicht zu viel verraten

Es war wirklich sehr emotional, schockierend, tiefgründig und bewegend - so viele Emotionen in einem Buch das mag ich wirklich sehr!


Daher von mir eine klare und eindeutige Lese- und Kaufempfehlung für jeden der sich für geschichtliche Romane Interessiert

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Berührende Geschichte

0

„...Meine Güte, uneheliche Kinder hart es zu allen Zeiten gegeben. Das Problem ist nicht der Junge. Das Problem ist vor allem dein Vater, der so ein Drama daraus macht...“

Wir schreiben das Jahr 1930, ...

„...Meine Güte, uneheliche Kinder hart es zu allen Zeiten gegeben. Das Problem ist nicht der Junge. Das Problem ist vor allem dein Vater, der so ein Drama daraus macht...“

Wir schreiben das Jahr 1930, als Helene wieder einmal mit ihrem Sohn Josef beim Kinderarzt vorspricht. Der erkennt, dass die Verletzungen Folge von Schlägen sind, von Schlägen des Großvaters.
Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil bringt die Probleme gekonnt auf den Punkt.
Josef wächst ohne Liebe auf. Die Mutter schafft es nicht, sich dem rigorosen Verhalten ihres Vaters zu widersetzen. Der Junge wird nie in die Arme genommen und darf sich höchstens außerhalb des Hauses mal auf den Schoß der Mutter setzen. Als er sechs Jahre ist, zieht die Familie um.
Damit hofft der Großvater, dem Gerede der Leute zu entkommen. Doch schon bei der Ankunft stößt er die Einwohner vor den Kopf. Als er Josef schlägt, steht Wilhelm in SA – Uniform vor ihm und nimmt den Jungen in Schutz.
Josef hält sich nun häufig bei Wilhelms Familie auf. Allerdings sind die mit der politischen Einstellung ihres ältesten Sohnes nicht glücklich.

„...Aber eines hat er verstanden. Bei den Reckzügels geht es viel freundlicher zu als bei ihm daheim...“

Während seine Mutter Josef zum Schulanfang verschämt eine Tafel Schokolade überreicht, bekommt er von Wilhelm und seiner Familie eine Zuckertüte. Damit ist er kein Außenseiter mehr. Noch ahnt Josef nicht, dass Wilhelms Motive nicht nur von Zuneigung getragen werden. Josef ist begeistert, als Wilhelm ihn mit zur Bücherverbrennung nach Berlin nimmt. Die subtile Beeinflussung trägt schnell Früchte. Schon als Kind wird Josef zu einem Handlanger Wilhelms. Werner, Wilhelms Bruder, warnt ihn. Noch aber fällt das nicht auf guten Boden. Josef, der nur die Kälte seiner Familie kennt, fühlt sich geliebt, beschützt, angenommen, wertgeschätzt.
Wilhelm gelingt es, auf sehr subtile Weise Josef zu beeinflussen. Außerdem ist er derjenige, der davor sorgt, dass Josef die höhere Schule besuchen darf.
Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1937 informiert Helene den Sohn über ihren Vater. Damit gerät sein Leben aus den Fugen.
Es wird immer deutlicher, wie zerrissen der Junge ist. Nach und nach beginnt er, Wilhelms Tun zu hinterfragen. Einen weiteren Aufstieg in der HJ lehnt er ab. Werner ist jetzt derjenige, der ihm Halt gibt.
Das Besondere am Buch ist die Rahmenhandlung. Auf Grund einer Karte hat Helen 2004 die Suche nach Josef aufgenommen. Sie findet ihn in der Einsamkeit Norwegens. Dort erzählt er ihr seine Geschichte. Zwischendurch kommt immer mal wieder ein Gespräch zwischen Helen und Josef, wobei die Zeit aus der Sicht von heute beleuchtet wird..

„...Aber Krieg ist Teufelswerk, und die Maschinerie der Nazis kannte keinen Rückwärtsgang...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es geht um Schuld und Verzeihen. Und es geht um die Gründe, die dafür sorgen, dass mancher sich so verhält, wie er sich verhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2023

Ein wertvolles Buch, das gelesen werden sollte

0

Josef Tomulka hat es nicht einfach. Seine Familie beachtet ihn kaum und statt Liebe „schenken“ sie ihm Schläge und Distanz. Bis die Familie in ein anderes Dorf zieht und Josef einen Fürsprecher bekommt: ...

Josef Tomulka hat es nicht einfach. Seine Familie beachtet ihn kaum und statt Liebe „schenken“ sie ihm Schläge und Distanz. Bis die Familie in ein anderes Dorf zieht und Josef einen Fürsprecher bekommt: Wilhelm Reckzügel. Fortan wird das Leben des jungen Josef einfacher. Nur leider ist Wilhelm ein SA-Soldat und zieht Josef immer weiter in den ideologischen Sumpf der Nationalsozialisten hinein.
Wir begleiten Josef in den Jahren 1930 bis 1943. Angelika Rehse beschreibt eindrücklich und vor allem authentisch die Lebensgeschichte eines jungen Menschen, der wenig Liebe erfahren hat und versucht seinen Platz im Leben in diesen turbulenten und schrecklichen Zeiten zu finden.
Mir hat das Buch ab der ersten Seite gefallen und ich fand die Entwicklung, die Josef durchlebt authentisch beschrieben. Mir gingen die Entwicklungen in der Zeit nahe und ich las wie gebannt, brauchte aber auch einige Lesepausen, um das Gelesene zu verdauen. Es ist insgesamt harter Tobak. Vor allem, weil das Buch aus den Erzählungen von Menschen entstanden ist, die in dieser Zeit gelebt haben.
Daher spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn dieses Buch ist wertvoll und sollte gelesen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2023

Das Schicksal eines Jungen

0

Das Cover des Buches finde ich gut gewählt, die Wiese mit dem verschwommenen Hasen und auch der Titel passen sehr gut zu der Handlung.

Am Anfang lernen wir Helen kennen, sie möchte etwas über ihr Urgroßmutter ...

Das Cover des Buches finde ich gut gewählt, die Wiese mit dem verschwommenen Hasen und auch der Titel passen sehr gut zu der Handlung.

Am Anfang lernen wir Helen kennen, sie möchte etwas über ihr Urgroßmutter erfahren und reist daher zu Josef nach Lillehammer. Dort erzählt er ihr sein bewegtes Leben und was er mit dem Tod der Urgroßmutter zu tun gehabt hat. Josef kommt 1925 als uneheliches Kind zur Welt, seine Mutter zieht daraufhin zu ihren Eltern zurück. Josef wird nicht geliebt, der Großvater ist brutal ihm gegenüber.1930 ziehen die Großeltern, Mutter und er in ein Dorf, nach Reichenbach ins Dorotheental. Dort lernt Josef den jungen Mann Wilhelm kennen, er nimmt sich des Jungen an und bringt ihn immer öfter in sein Elternhaus, zu den Reckzügel. Mit den Jahren wird Josef mehr und mehr von der Ideologie des 3. Reiches hineingezogen, nicht zuletzt, da Wilhelm in der Partei ist. Josef bespitzelt die Bewohner und so trifft er auch auf Helenes Urgroßmutter Else.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war emotional und ich konnte der Handlung sehr gut folgen. Das Leben von Josef war bewegend und sehr emotional. Die Darstellungen waren alle sehr nachvollziehbar. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

lesen, lesen, lesen

0

Ein Debut mit 74 Jahren der Autorin Angelika Rehse welches sich wohltuend von so manch anderem Buch über die Zeit des Nationalsozialismus abhebt.

Josse, der Protagonist wurde 1925 als uneheliches Kind, ...

Ein Debut mit 74 Jahren der Autorin Angelika Rehse welches sich wohltuend von so manch anderem Buch über die Zeit des Nationalsozialismus abhebt.

Josse, der Protagonist wurde 1925 als uneheliches Kind, also als Schande für die gesamte Familie geboren- ein mehr als schlechter Start ins Erdenleben. Das Familienbild dieser bedrückenden Zeit wird von der Autorin eindrucksvoll geschildert und hat viele beklemmende Elemente. Josse erzählt seine Geschichte in Rückblenden aus der Einsamkeit Norwegens heraus.

Der kleine Josse vom Großvater verachtet und geschlagen, eine schwache Großmutter und eine Mutter die mehr als verloren wirkt ebnen dem jungen Medizinstudenten Wilhelm den Weg in Josses kleines Kinderherz. Josse blüht auf, ist da doch endlich ein Mensch, der ihn mag, ihn fördert und schätzt. Für mich als Leser sehr schlimm, dass durch die Familiensituation Josse ungeschützt in den Nazionalsozialismus rutscht. Ist doch bei den Pimpfen und der HJ ein Zusammengehörigkeitsgefühl, wie sonst nirgends in seinem Leben.

Seine Geschichte rüttelt auf und macht klar, wie schnell die falschen Werte an Kinder vermittelt werden können.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut lesbar, flüssig und Akzente sind genau an den reichtigen Stellen gesetzt.

Für mich ein Buch, was bis jetzt leider zu wenig Beachtung erfährt.