Cover-Bild Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
Band 1 der Reihe "Die Helgoland-Saga"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 22.03.2021
  • ISBN: 9783442206032
Anna Jessen

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens

Roman
Helgoland ist ihr Schicksal.

Hamburg 1887. Das junge Blumenmädchen Tine Tiedkens lebt in ärmlichsten Verhältnissen. Um ihrer Not zu entfliehen, will sie ihr Glück auf Helgoland suchen. Doch die Überfahrt auf die mondäne Insel wird zum Albtraum, und vor Ort scheint sich alles gegen sie zu verschwören. Als sie zufällig den jungen Hotelier Henry Heesters wiedertrifft, der in Hamburg Blumen bei ihr gekauft hat, erhält sie eine Stellung in seinem eleganten Hotel. Mit Fleiß und Leidenschaft arbeitet sich Tine vom Serviermädchen zur Hausdame hoch – und verliebt sich in Henry, der ihre Gefühle erwidert. Doch als ihr Glück zum Greifen nah scheint, wendet sich das Schicksal erneut ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2021

Eine leichte Lektüre zum Dahinträumen

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Tine Tiedkens hat es nicht leicht im Leben. Geboren als Tochter armer Eltern, die zudem insgesamt zehn Kinder haben, muss sie bereits im frühen Alter arbeiten gehen. Als dann noch ihr Vater bei einem Unfall ...

Tine Tiedkens hat es nicht leicht im Leben. Geboren als Tochter armer Eltern, die zudem insgesamt zehn Kinder haben, muss sie bereits im frühen Alter arbeiten gehen. Als dann noch ihr Vater bei einem Unfall sein Bein verliert, wirkt es, als hätte das gesamte Universum sich gegen die Familie gerichtet. Doch Tine Tiedkens hat Lebensmut und verkauft Tag für Tag Blumen am Hamburger Hafen, um für ihre Familie Geld nach Hause zu bringen. Eines Tages begegnet ihr genau dort ein Mann, der ihr Leben völlig durcheinanderbringen wird. Er bietet ihr eine Stelle in seinem Hotel auf Helgoland an, doch zunächst lehnt Tine dies ab. Nach mehreren Monaten schließlich gelangt sie doch auf die Insel und ein neuer Lebensabschnitt beginnt, der ihr sowohl Kummer als auch Freude bescheren wird.
Der historische Roman ist gut dafür geeignet, sich weg zu träumen. Anna Jessen nimmt uns mit in die Vergangenheit und schildert uns neben beschwerlichen Lebenssituationen auch schöne Seiten. Dabei streift sie auch die politische Situation auf Helgoland in den 1880/90ern. Jedoch fokussiert sie sich eher auf die Geschichte von Tine Tiedkens. Die auch aus ihrer Sicht erzählt wird, aber in Form des allwissenden Erzählers. Oftmals kommen daher auch Vorhersagen in den Verlauf der Erzählung, die dem/die Leser*in andeuten, wie es verlaufen wird. Jedoch kommt die Auflösung häufig nach wenigen Sätzen, weswegen dieser Effekt etwas überflüssig erscheint. Das tut dem guten Gesamteindruck der Handlung aber keinen Abbruch.
Die Figuren sind mir zu flach gewesen. Tine Tiedkens ist die strahlende Hauptakteurin, die keinerlei schlechte Seiten aufzuweisen hat. Stets ist sie gutmütig, hilfsbereit und zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht. Gegenüber Menschen, die sie partout schlecht behandeln, ist sie genauso sanftmütig wie gegenüber guten Personen. Sie sieht immer das Gute in den Menschen und teilt dies auch mit. Das hat mich gestört. Es gab nie wahre Gefühlsausbrüche bei Tine. Selbst als sie sich fast zu Tode schuften musste, hat sie ein Herz und tritt für die Person, die das zu verantwortlichen hat, ein. Das ist mir dann doch zu positiv vorgekommen. Auch für ihre Mutter, die keine wirkliche Rolle mehr in ihrem Leben spielt, außer das sie immer Geld von ihr möchte, hat sie keinerlei negativen Gefühle. Da hätte ich mir doch auch mal Zeichen von Trauer, Ärger oder Enttäuschung gewünscht. Tine scheint jedoch gefühlskalt zu sein. Die Autorin wollte sie wahrscheinlich als Engel darstellen, aber für mich wirkt sie wie ein Stein. Sie ist einfach da und tut niemanden etwas Schlechtes. Henry Heesters wird zwar vielschichtiger präsentiert als Tine, aber irgendwie auch unverständlich. Seine Handlungsweisen werden nicht begründet. Das kann damit zusammenhängen, dass seine Sicht nicht beschrieben wird, aber dafür hätte es in Gesprächen doch die Möglichkeit gegeben, ihm Tiefe zu verleihen. Am interessantesten war Tines Schwester Jolante, genannt Lola. Sie spielt zwar keine größere Rolle im Roman, dennoch wirkt sie vielseitiger als die anderen genannten Figuren. Lola ist eine Persönlichkeit, über die es sich lohnen würde, zu erzählen. Sie hat dieselben Voraussetzungen wie Tine, geht aber einen anderen Weg. Dadurch wirkt sie erfahrener und unberechenbarer. Sie besteht nicht nur aus guten oder schlechten Seiten, sondern wird als komplexer Charakter dargestellt. Das zeigt, dass die Autorin durchaus in der Lage ist, Personen zu beschreiben, die nicht nur einseitig sind.
Trotz der Figurenkritik mochte ich das Buch. Die Geschichte von Tine ist interessant und lässt einen für ein paar Stunden die Zeit vergessen. Natürlich muss einem bewusst sein, dass dieses Buch für gemütliche Lesestunden gemacht worden ist und weniger für gesellschaftskritische Auseinandersetzungen. Dennoch hätte mehr Vielschichtigkeit den Figuren nicht geschadet, im Gegenteil, die Geschichte wäre dadurch nur gewachsen und authentischer gewesen. Wenn man aber darüber hinwegsieht, kann man die Geschichte wie sie daherkommt, genießen und am Ende der Lektüre auch als angenehm bezeichnen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Langatmig

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Ich habe sehr lange gebraucht, um in diesen Roman hineinzufinden.

Mein größtes Problem war, dass der Klappentext viel zu viel preisgab. Nachdem ich die Hälfte gelesen hatte, arbeitete Tine noch immer ...

Ich habe sehr lange gebraucht, um in diesen Roman hineinzufinden.

Mein größtes Problem war, dass der Klappentext viel zu viel preisgab. Nachdem ich die Hälfte gelesen hatte, arbeitete Tine noch immer nicht in dem besagten Hotel bei ihrem Zukünftigen. Dieser wurde bis dato auch kaum erwähnt.

Dieser Roman ist also als genau das zu sehen, was er darstellt. Die Einleitung zu einer großen Saga. Jedoch sind mir 500 Seiten wirklich zu viel für eine Einleitung. Sehr zäh, er packte mich nicht wirklich.

Inhaltlich tauchten zudem viele Gedichte auf. Das ist nicht unbedingt mein Genre, die meisten habe ich übersprungen.

Gegen Ende wurde mir der Roman plötzlich zu politisch und historisch.

Allerdings kann man alles auch ganz anders sehen: Literarisch. Das hat jedoch mit sich gebracht, dass in mir nie Gefühl hochgekommen ist, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte...

Jedoch bin ich allgemein kein Liebhaber von Romanreihen, die man unbedingt nacheinander lesen muss. Bis der nächste Band erscheint (Sommer), habe ich schon zahlreiche weitere Bücher verschlungen und den Inhalt dieses vergessen. Viel mehr begeistert hätte mich etwas Knappheit und dafür 3 einzelne Bände beispielsweise über die Leben der ersten drei Schwestern.

Allgemein störte mich, dass so viel Banalem so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und so viele Charaktere so ähnlich gezeichnet waren. Hier wäre es besser gewesen, wenn man sich auf wenige Personen konzentriert, diese dann aber mehr Leben und Individualität einhaucht. Außerdem hätte man auch mehr darüber berichten können, wie sie genau leben. Eben einfach mal so ein Tagebuch voller Hunger, Sorgen, Krankheit, Angst, etc. Vieles wurde nur schwarz auf weiß geschrieben, aber nicht näher gebracht. Dass ein Kind beispielsweise an Hunger oder Kälte stirbt. Obwohl genau diese Art von Grausamkeit eigentlich genau in Tines Leben passen würde.
Schade, Jessen kann flüssig schreiben, aber nicht spannend oder emotional.

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