Cover-Bild Ginsterhöhe
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 29.12.2022
  • ISBN: 9783864932021
Anna-Maria Caspari

Ginsterhöhe

Roman | Ein Eifeldorf, das zwischen den Weltkriegen zum Spielball der Geschichte wird 

Eine Geschichte von Liebe und Mut in unruhigen Zeiten

1919: Körperlich und psychisch schwer versehrt kehrt der junge Bauer Albert Lintermann in sein Heimatdorf Wollseifen zurück. Seine Frau Bertha begegnet ihm mit Abscheu und Entsetzen. Doch Albert lässt sich nicht unterkriegen, und es gelingt ihm, seinen Platz in der Familie und der Dorfgemeinschaft wiederzufinden, nicht zuletzt, weil ihm Leni, die Verlobte seines im Krieg gefallenen Freundes, dabei hilft. Eine Zeitlang sieht es so aus, als könne das Leben wieder in geordneten Bahnen verlaufen: die Familie wächst, der Hof wird größer und trotz der zunehmenden Inflation hält der Fortschritt Einzug in Wollseifen. Bis die Nationalsozialisten in die karge ländliche Idylle einfallen und das Schicksal der kleinen Eifelgemeinde und ihrer Bewohner für immer besiegeln …  

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

Ein kleines Eifeldorf im Wandel der Zeiten

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"Ginsterhöhe" spielt im kleinen Eifeldorf Wollseifen in der Nähe von Schleiden, das es inzwischen nicht mehr gibt - nach dem zweiten Weltkrieg fiel es dem historischen Wandel zum Opfer.

Wir Leser lernen ...

"Ginsterhöhe" spielt im kleinen Eifeldorf Wollseifen in der Nähe von Schleiden, das es inzwischen nicht mehr gibt - nach dem zweiten Weltkrieg fiel es dem historischen Wandel zum Opfer.

Wir Leser lernen es allerdings unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, dem Großen Krieg kennen, als Albert Linnemann, eine der Hauptfiguren, mit zerstörtem Gesicht nach Hause zurückkehrt und von manchen Dorfbewohner deswegen verspottet wird. Seine Frau Bertha wendet sich ab und lässt ihn deutlich spüren, dass ihr vor ihm graust.

Dennoch - Albert tut alles, um sich wieder in den Dorfalltag einzufinden. Dabei helfen ihm der Wirt Emilio, der Dorflehrer, Leni, die Braut seines gefallenen Freundes Hennes und nicht zuletzt sein kleiner Sohn Karl, der sich blitzschnell an das neue Aussehen des Vaters gewöhnt.

Gemeinsam mit den Dorfbewohnern erleben die Leser die Zwischenkriegszeit, in der dem landwirtschaftlich geprägten Dorf ein leichter Aufwärtstrend beschert wird - doch der Nationalsozialismus gewinnt auch hier an Einfluss.

Leider so sehr, dass es gerade in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft bereits zu einem wichtigen Standort wird und während des Krieges als Basis für das Militär dient.

Insgesamt hat mir der Roman, dessen Handlung an reale Entwicklungen angelehnt ist, gut gefallen. Ich habe neue Erkenntnisse in Bezug auf historische Entwicklungen in meiner näheren Umgebung gewonnen und durfte einen historischen Roman ganz ohne Kitsch und Tand genießen.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Harte Zeiten

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Albert kommt schwer verletzt aus dem Krieg zurück.
Sein Gesicht ist schlimm entstellt und die eigene Frau wendet sich ab.

So spielt sich die Geschichte in einem kleinen Dorf ab.

Mir tut der Albert sehr ...

Albert kommt schwer verletzt aus dem Krieg zurück.
Sein Gesicht ist schlimm entstellt und die eigene Frau wendet sich ab.

So spielt sich die Geschichte in einem kleinen Dorf ab.

Mir tut der Albert sehr leid war er doch vor dem Krieg ein gutaussehende Mann.
Ich kann aber auch die Frau verstehen. Wie muss sie sich überwinden. Es aushalten und doch ist es der Mann.
Die Person Ehefrau könnte noch ein bisschen intensiver beschrieben sein.
Und das nächste schreckliche Stück Geschichte naht.
Die Nazis machen mobil.
Und die Frage bleibt lernen wir Menschen nie. Kaum ist ein Krieg vorbei und schon geht es gefühlt weiter.

Geschrieben ist das Buch in einer sehr leichten Sprache. Oft werden Ausdrücke benutzt die heute kaum mehr vorkommen ein Beispiel ist das Wort Stellmacher usw.
Das hat mir gefallen und ist auch daher lehrreich
Ich kann das Buch empfehlen. Dau kommt das es diese kleine Dörfchen in der Eifel wirklich gegeben hat, und somit auf Tatsachen basiert. Unglaublich muss ich da noch sagen!!

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Eine besondere Dorfgeschichte

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Ein Roman zwischen Fiktion und Fakten. Denn es ist viel mehr als nur die Geschichte des Kriegsheimkehrers Albert Lintermann, der letztlich beide Weltkriege er- und überleben wird. Es ist auch die Geschichte ...

Ein Roman zwischen Fiktion und Fakten. Denn es ist viel mehr als nur die Geschichte des Kriegsheimkehrers Albert Lintermann, der letztlich beide Weltkriege er- und überleben wird. Es ist auch die Geschichte des Ortes Wollseifen, der wahrscheinlich vielen Menschen kein Begriff ist. Mich eingeschlossen. Die nahegelegene NS-Ordensburg Vogelsand ist mir zwar durchaus ein Begriff, aber Wollseifen? Fehlanzeige, zumindest bei mir. Von daher finde ich die Idee, wie das Leben in diesem Ort ausgesehen haben könnte, wirklich gut.

Es gab viele Szenen, die mir wirklich sehr nahe gegangen sind, z.B. Albert Lintermanns Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg, seine Verletzungen und die ersten Schritte zurück in ein halbwegs normales Leben.
Obwohl ich die Figuren als eher etwas eindimensional empfinde (gut und böse sind von Beginn an recht genau definiert und daran ändert sich auch bis zum Ende des Buches nichts), wird trotzdem ein sehr gutes Gefühl für die Zeit und die Menschen übermittelt. Man könnte bemängeln, dass die Menschen in Wollseifen insgesamt als recht passiv dargestellt werden. Allerdings muss man dagegen halten, dass die Verunsicherung sehr groß ist. Der letzte Krieg ist noch nicht allzu lange vorbei und gut in Erinnerung. Nur die wenigsten können und wollen an das glauben, was dort auf sie zukommen. Gerade weil Wollseifen nicht gerade in einer Metropolregion liegt.

Insgesamt ein buch, das mir gut gefallen hat und dessen große Stärke in den Emotionen liegt, die es gekonnt an den Leser transportiert und diese Zeit vor den (inneren) Augen der Menschen auferstehen lässt.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Ein Stück Zeitgeschichte.

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Inhalt:
Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Endlich darf Bauer Albert Lintermann, nach einem längeren Aufenthalt im Lazarett, wieder auf seinen Hof in Wollseifen zurück. Während die Eltern froh sind, ihren Sohn ...

Inhalt:
Der 1. Weltkrieg ist zu Ende. Endlich darf Bauer Albert Lintermann, nach einem längeren Aufenthalt im Lazarett, wieder auf seinen Hof in Wollseifen zurück. Während die Eltern froh sind, ihren Sohn lebendig zu sehen, versucht Alberts Frau Berta sich von ihm abzuwenden. Sie kann seine Entstellungen im Gesicht einfach nicht ertragen. Doch Albert gibt nicht auf. Den Hof bringt er langsam aber sicher wieder auf Vordermann. Selbst mit Berta kann er sich arrangieren und die Familie wächst. Doch schon ziehen neue dunkle Wolken am Horizont auf. Die Nationalsozialisten kommen an die Macht......

Leseeindruck:
"Ginsterhöhe" ist der 1. Band rund um das Bauerndorf Wollseifen in der Eifel. Durch Recherchen und Interviews konnte sich die Autorin ein Bild über das damalige Leben dort machen. Daraus ist meiner Meinung nach eine authentische Geschichte geworden. Auf 390 Seiten erfährt man viel über das Leben der Bewohner zwischen den Jahren 1919 und 1949. Ein bisschen kam es mir wie im Zeitraffer vor. Die Szenen wechseln häufig und die Jahre vergehen wie im Flug. Gestört hat mich das nicht. Es war zu jederzeit so geschrieben, dass ich den Überblick nicht verloren habe. Hauptprotagonisten sind Bauer Albert, Wirtshausbesitzer Silvio und Haushälterin Leni. Ich konnte ihre Sorgen und Nöte miterleben, mich mit ihnen freuen oder auch schon mal an ihren Entscheidungen zweifeln. Gut gelungen fand ich auch die eingefügten Tagebucheinträge des Lehrers Martin Faßbender. Hierdurch gab es noch ein paar Hintergrundinformationen zur Politik und dem 2. Weltkrieg, was für mich das Ganze abgerundet hat. So rasant die Story bis zum Untergang von Wollseifen auch war, gab es ab der Hälfte Passagen, in denen sich Aussagen wiederholt haben, weil Gedanken an anderer Stelle weitergeführt wurden. Das war etwas was ich nicht ganz so gelungen fand, da ich in dieser Phase immer wieder ein Déjà-vu hatte.

Fazit:
"Ginsterhöhe" hat mich in eine vergangene Zeit eintauchen lassen und mir kurzweilige Lesestunden beschert. Gerade weil der Roman einen großen Zeitraum erfasst, fand ich das schnelle Fortschreiten gut. Alles wichtige wurde erzählt. Auf die bereits erwähnten Aussagewiederholungen hätte ich hingegen gerne verzichtet. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Was wissen Sie über das verlassene Dorf?

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Der auf Tatsachen basierende Roman der Autorin Anna-Maria Caspari deckt mit den Jahren von 1919 bis 1949 einen Zeitraum von 30 Jahren Leben in dem Ort Wollseifen ab, den ein tragisches Schicksal ereilen ...

Der auf Tatsachen basierende Roman der Autorin Anna-Maria Caspari deckt mit den Jahren von 1919 bis 1949 einen Zeitraum von 30 Jahren Leben in dem Ort Wollseifen ab, den ein tragisches Schicksal ereilen sollte. Er beginnt mit der Rückkehr des jungen Soldaten wider Willen namens Albert Lintermann, dem wie durch ein Wunder das Leben erhalten bleibt, er aber dafür durch eine schwere Verletzung im Gesicht entstellt ist. Voller Entsetzen begegnen ihm Manche, ganz besonders und für Albert sehr schmerzhaft, seine Frau Bertha. Doch das Leben muss weitergehen und bald schon steht seine restliche Familie hinter ihm und ihm scheint wieder ein wenig Licht am Horizont. Doch während es um Albert wieder heller wird, beginnen braune, bedrohliche Wolken am Horizont aufzuziehen. Es kann doch nicht wahr sein, dass schon wieder mit den Säbeln gerasselt wird?

Mit bildgewaltiger Sprache erweckt die Autorin die Gegend um den heutigen Eifelpark mit ihrer Geschichte zum Leben. Es war einst eine stille und karge Gegend, die durch den Größenwahn der Nationalsozialisten zum Spielball der Gegner im Zweiten Weltkrieg mutieren sollte. Eine erschütternde Entwicklung, wenn man bedenkt, dass dieser Teil des Romans den Tatsachen entspricht. Doch Frau Caspari vermittelt dem Leser auch Eindrücke in den ganz normalen Alltag der Familien in der Eifel, ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre Freuden, die sie miteinander teilten. Ein Buch, in das ich eintauchen konnte und dennoch gibt es einen kleinen Sternenabzug, denn besonders zum Ende hin, scheint mir vieles zu gerafft, hundert Seiten mehr hätten nicht geschadet. Von mir gibt es daher vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung, für alle, die gerne in die Vergangenheit reisen, natürlich vor allem für alle Eifelkenner und -liebhaber. So nicht schon geschehen, ist die Geschichte um den Ort Wollseifen eine Wissenslücke, die unbedingt geschlossen werden sollte.