Cover-Bild Die Postkarte
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 01.06.2023
  • ISBN: 9783827014641
Anne Berest

Die Postkarte

Roman | »Ein grandioses Familienepos.« ― ZDF aspekte
Amelie Thoma (Übersetzer), Michaela Meßner (Übersetzer)

»Eine Suche, in der sich Thriller und Requiem vereinen.« Le Point
Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre  kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen.

»Ein großer Roman, der Fragen aufwirft.«  Le Figaro 

Anne Berest geht dem Schicksal ihrer eigenen Familie nach – und landete damit einen preisgekrönten literarischen Coup, der seit Erscheinen im Herbst 2021 auf der französischen Bestellerliste steht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Schicksal einer Familie

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Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt, ja regelrecht komponiert. Lélia, die nach dem Erhalt der rätselhaften Postkarte ihrer Tochter Anne erzählt, was sie über das Schicksal ...

Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt, ja regelrecht komponiert. Lélia, die nach dem Erhalt der rätselhaften Postkarte ihrer Tochter Anne erzählt, was sie über das Schicksal ihrer Familie von der mehrfachen Flucht bis deren Tod in Auschwitz herausgefunden hat. Mir hat die chronologische Darstellung gut gefallen, da es bei diesem Thema keine dramaturgischen Kniffe braucht und man sich so den Personen sehr nah fühlen konnte. Ab dem zweiten Teil beginnt Anne einige Jahre später Nachforschungen zu dieser Postkarte anzustellen und das ist eine bewegende Entdeckungsreise und Detektivarbeit. Die französische Perspektive fand ich sehr interessant. Die Unberechenbarkeit von Zufall und Willkür wird einem wieder eindringlich bewusst gemacht. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist ansprechend geschrieben und trotz der teilweise schlimmen Inhalte wollte ich immer weiter lesen und mehr über das Leben der Familie erfahren, deren Schicksal bereits bekannt war. Ein tolles Buch, das zu Recht so erfolgreich ist.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Tragisch und spannend zugleich!

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DIE POSTKARTE
Anne Berest

Im Januar 2003 bekommt Anne Berests Mutter Lélia mit der Post eine ominöse Postkarte ohne Absender.
Auf ihr stehen nur vier Namen:

Ephraim
Emma
Noemi
Jaques

Alle Namen haben ...

DIE POSTKARTE
Anne Berest

Im Januar 2003 bekommt Anne Berests Mutter Lélia mit der Post eine ominöse Postkarte ohne Absender.
Auf ihr stehen nur vier Namen:

Ephraim
Emma
Noemi
Jaques

Alle Namen haben eines gemeinsam: Alle vier sind Angehörige der Familie Berest und im Konzentrationslager Auschwitz gestorben.
Doch wer hat ihr diese Postkarte geschickt?
Das Interesse an der Postkarte versiegt und so wird diese in die Schublade gelegt und erst Jahre später wieder herausgeholt, als Annes Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt.
Anne möchte das Rätsel der Postkarte lösen und begibt sich auf die Suche des anonymen Verfassers. Bei dieser Recherche deckt sie schreckliche Familiengeschehnisse auf.

In vier Abschnitten erfahren wir die Geschichten von Annes Großmutter Myriam und deren Geschwister. Diese Geschwister durchliefen eine wahre Odyssee, bis sie schlussendlich in Auschwitz starben.
Dabei spielten viele äußerliche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Amerika, welches seine Grenzen für die politisch verfolgten Juden schloss oder Verrat in den eigenen Reihen des französischen Widerstandes.
Zwischen all diesen traurigen Geschichten aus der Vergangenheit gibt es immer wieder Gespräche, die Anna mit ihrer Mutter Lélia im Hier und Jetzt führt, unter anderen über die bedrohliche Zunahme des Antisemitismus in Europa.

Anne Berest hat ein unglaublich umfangreiches und aufschlussreiches Werk geschaffen. Meisterlich verwebt sie ihre Familiengeschichten von damals und heute. Dabei schafft sie es, einen dermaßen hohen Spannungsbogen aufzubauen und ihn bis zum Ende zu halten.
Besonders mochte ich, dass das Buch nicht mit der Befreiung der Insassen von Auschwitz endete, sondern dass wir die Befreiten weiter begleiteten. Dort konnte ich Dinge erfahren, die mir zuvor unbekannt waren.

Ein grosses Werk und ein weiteres Buch, das jeder gelesen haben sollte - am besten bereits als Schüler
5/ 5

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Wahre Geschichte

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Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders. Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer jüdischen Familie, klar das ...

Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders. Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer jüdischen Familie, klar das ist nicht neu. Aber wie sie erzählt war sehr interessant. Alles beginnt mit der Titelgebenden Postkarte. Selten fand ich einen Titel so passend wie hier.
Aufgrund der Karte erzählt Annes Mutter ihr die Geschichte ihrer Familie. Deren Großeltern , ihrer Mutter, Tante und Onkel. Es beginnt mit der Flucht aus Russland und endet für Großeltern, Tante und Onkel mit dem Tod durch den Holocaust. Nur Myriam die Großmutter der Autorin überlebt,Dieser Teil hat mich sehr bewegt.

Im zweiten Teil geht es um die Recherche von Anne nach dem Verfasser der Postkarte. Dieser Teil war für mich der schwächste Teil des Romans. Im Gegensatz zum ersten Teil würde ich hier nicht so sehr mitgerissen. Aber dann kam der dritte Teil in dem es um Myriams Leben nachdem ihre Familie deportiert wurde. Ihr Leben mit der Angst doch noch entdeckt zu werden und den Schuldgefühlen die sie plagen, da sie sich versteckt hat, statt mit den Geschwistern zu gehen. Ihr Leben mit ihrem Mann Vincente, der eine interessante Person war. Das war wirklich sehr gut geschrieben.

Für mich ist dieser Roman unbedingt empfehlenswert. Ein Roman gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Bewegend, tragisch, gut erzählt

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Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen ...

Viele Bücher gibt es über den Nationalsozialismus und Antisemitismus und ich würde behaupten, dieses ist eines der richtig guten Exemplare, denn hier erzählt die Autorin mit einem grandiosen, niveauvollen Schreibstil über die Recherche zu ihrer eigenen Familie, ausgehend von den Urgroßeltern mütterlicherseits. Dabei kommen aber auch alle anderen wichtigen Figuren nicht zu kurz, die in irgendeiner Weise mit der Familie zu tun hatten.

Schön finde ich hieran, dass die Autorin immer wieder Bezug auf die Recherchen ihrer Mutter, einer recht kauzig wirkenden, Kette rauchenden, älteren Dame, nimmt. Sie kann ihr bereits einiges über ihre Angehörigen erzählen und so bekommt man dadurch bereits die Anfänge der Familie Rabinovitch, ihr Leben und Sterben auf ausführliche Weise erzählt. Aber auch ihre eigenen Recherchen im Laufe der Geschichte sind sehr aufschlussreich. Was dabei herauskommt, ist oftmals grausam und verstörend, aber leider bittere Realität. Andererseits erzählt sie aber auch von schönen Momenten, von einer liebevollen Familie und auch über das Leben ihrer Großmutter, nachdem alle anderen ihr Ende gefunden hatten. Ebenfalls habe ich bewundert, wie die Autorin selbst damit umgeht, Jüdin zu sein, dass sie nicht verbittert wirkt, sondern eher immer wieder hinterfragt und ihre ganze Kraft dahinein legt, den Verfasser der Postkarte zu finden.

Das Einzige, was an diesem Roman etwas schwierig für mich war, war die extreme Liebe zum Detail und dass er sich dadurch teilweise etwas gezogen hat. Manches hätte sicher kürzer erzählt werden können und auch die vielen Namen und verschiedenen Figuren waren nicht ganz so leicht auseinanderzuhalten. Trotzdem denke ich, dass dies alles auch so sein musste.

Letztendlich bekommt man hier einen sehr gut geschriebenen, autobiografischen Roman über eine jüdische Familie in Zeiten des Nationalsozialismus und auch noch darüber hinaus. Dieser beschönigt nichts und bleibt sachlich. Zudem wurde er von Simone Kabst richtig toll als Hörbuch vertont.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte

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Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. ...

Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinowicz. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Dieses Buch als Roman zu bezeichnen, kann richtig sein, ich empfinde es jedenfalls nicht so, sondern viel mehr begleite ich die Autorin auf ihrer Spurensuche nach der Vergangenheit ihrer Familie - den Rabinovitchs.
Geschickt verbindet die Autorin zwei Zeitebenen der Geschehnisse, eine historische und eine gegenwärtige. Sie erzählt zum einen, in weiten Teilen gestützt auf Protokolle und Berichte ihrer Mutter, die Familiengeschichte, zum anderen von ihren eigenen Erlebnissen und der Auseinandersetzung mit der Frage, was es eigentlich für sie und ihre Tochter bedeutet "Jüdin" zu sein.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte viel Leid ans Tageslicht bringt. Zum Schluss muss Anne Berest erkennen, dass diese Vergangenheit Teil ihrer Gegenwart ist - einer Gegenwart, in der auch in Frankreich der Antisemitismus immer wieder aufflammt.
Wahrscheinlich liegt es am Buchumfang, ich mag selten Bücher mit mehr als 300 Seiten, dass mein Interesse an der tragischen Geschichte der Familie Rabinovitch während der Lektüre abgenommen hat, um erst zum Schluss wieder an Fahrt aufzunehmen.

Fazit
Die Postkarte von Anne Berest ist eine Mischung aus Roman und fast journalistischer Erzählung. Das Buch lebt von der Unmittelbarkeit und der direkten, fast kriminalistischen Erforschung und Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer Familiengeschichte.

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