Cover-Bild Das Gegenteil von Hasen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783453272804
Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen

Roman
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2020

Absolut besonders!

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Inhalt
Es könnte eine ganz normale Oberstufe sein. Eine mit Problemen, mit der ersten oder zweiten Liebe, Freundschaft order Feindschaft. Eben mit all dem, was normal ist. Doch dann wird eines Tages jeder ...

Inhalt
Es könnte eine ganz normale Oberstufe sein. Eine mit Problemen, mit der ersten oder zweiten Liebe, Freundschaft order Feindschaft. Eben mit all dem, was normal ist. Doch dann wird eines Tages jeder Gedanke von Julia öffentlich zugänglich gemacht – nach dem schicksalhaften Verlust ihres Laptops. Auf dem allerhand private und brisante Themen eingetippt waren. Plötzlich kann die ganze Schule Blogbeiträge von ihr lesen – und damit auch die ungeschönte Wahrheit über jeden. Und leicht ist es nicht, den Verusacher dafür zu finden. Denn viele Mitschüler hätten Grund dazu gehabt.


Meinung
Ich habe ein gutes Jugendbuch erwartet, was ich bekommen habe, ist eine Geschichte, die mir tief unter die Haut ging und lange in mir nachhallte. Wir begleiten in diesem Roman von Anne Freytag eine Reihe Jugendlicher, bekommen die Erzählung sowohl aus ihrer Sicht, als auch aus der von Erwachsenen mit.

Der Schreibstil der Autorin stell so einige andere Bücher in den Schatten. Ich war und bin wirklich hellauf begeistert von der Art und Weise, wie sie diese Geschichte erzählt hat. Selten habe ich allein wegen der Worte und der Wortwahl eines Buches so viele Momente innehalten müssen, um die einfach nur die Sprache zu genießen.

Über die Handlung möchte ich an dieser Stelle nur wenige Worte verlieren, weil man sonst schnell zu viel weiß. Fakt ist, dass man schnell merkt, dass jede Figur eben doch nicht so ist, wie man sie im ersten Augenblick wahrgenommen hat. Und auf diese Art und Weise verschiebt sich auch die eigene Wahrnehmung der Handlung an sich immer wieder. Das ist eine große Kunst, die ich in diesem Buch sehr genossen habe. Und hat mich begeistert, obwohl die eigentliche Handlung auf den ersten Blick fast ein wenig zu simpel erscheint, um damit ein ganzes Buch zu füllen.

Trotz über 400 Seiten bin ich durch das Buch gerast. Und dabei hatte ich so viele Gefühle, zeitweise sogar auf einen Schlag. Ich habe mitgefiebert und gelitten, mir waren Dinge peinlich, die den Charakteren unangenehm waren und ich hatte Herzklopfen, wenn sie es hatten. Und das spricht glaube ich Bände.

Fazit
Einer der besten Jugendromane, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Und dabei keinesfalls nur ein Genuss für die eigentliche Zielgruppe, sondern auch für jeden Erwachsenen. Grandios!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Mit dem Rücken zur Wand

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„Jeder von uns ist in der Geschichte eines anderen der Böse.“ (S. 403)
Julia, Marlene und Leonard sind befreundet und die beliebten Schüler ihrer Schule, wobei Julia immer ein bisschen im Schatten der ...

„Jeder von uns ist in der Geschichte eines anderen der Böse.“ (S. 403)
Julia, Marlene und Leonard sind befreundet und die beliebten Schüler ihrer Schule, wobei Julia immer ein bisschen im Schatten der anderen beiden steht. Das Trio hat jahrelang andere gemobbt und obwohl ihr „Hauptopfer“ heute da darübersteht, hat es die seelischen und körperlichen Verletzungen natürlich nicht vergessen.
Vor ihren Mitschülern, Freunden und der Familie ist Julia stets nett, höflich und ausgeglichen. Ihre Mutter ist stolz auf sie und dankbar, weil sie bei der Erziehung und Versorgung ihrer jüngeren Geschwister hilft. Doch alles, was Julia stört oder sie sich nicht zu sagen traut, vertraut sie ihrem Wordpress-Blog an. Sie hat Angst, sonst an den ungesagten Worten zu ersticken. „Jeder Eintrag ein Schwall aus erbrochenen Worten.“ (S. 35) Der Blog ist nicht öffentlich, nur für sie bestimmt, und auf ihrem Laptop gespeichert. Doch eines Tages ist der Laptop weg und ihre Posts werden nach und nach veröffentlicht. „Sie denkt an die vielen Wahrheiten, die oft nur in dem Moment gestimmt haben. … Worte als Ventile, die nun zu Waffen werden.“ (S. 160) Jeder Tag in der Schule wird zum Spießrutenlaufen. „Normalerweise wird Julia gesehen, heute wird sie angestarrt.“ (S. 139)
Plötzlich kennen alle ihr innersten Gedanken und Gefühle und hassen sie dafür – denn sie hält ihnen einen Spiegel vor. „Mich durch ihre Augen zu sehen, war, als würde meine Realität zum ersten Mal vollkommen scharf. Als wäre ich davor immer ein bisschen kurzsichtig durchs Leben gegangen.“ (S. 121) Was sie geschrieben hat, ist oft die Wahrheit und verletzt die Betreffenden.

Anne Freytags neuestes Jugendbuch „Das Gegenteil von Hasen“ hat mich 30 Jahre zurück in meine Schulzeit katapultiert, denn auch ich wurde gemobbt. Ich fand es interessant, die Beweggründe der Mobber zu lesen – lieber andere niedermachen und damit von sich ablenken, als selbst in die Schusslinie geraten. Und genau wie die Rektorin habe auch ich überlegt, ob ich mich so an meinen Peinigern gerächt hätte, wenn sich mir die Chance geboten hätte.

Die verschiedenen Betroffenen erzählen ihre Geschichte, Erlebnisse, Gedanken und Gefühle abwechselnd selbst, unterbrochen von den veröffentlichten Posts und dem Protokoll der Schulleitung. Dadurch ist der Erzählstil zum Teil sehr rau und hart, aber auch ehrlich, aufwühlend, erschütternd und extrem emotional. Die Hauptthemen sind Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Sexualität und natürlich Geheimnisse.

Das Buch entwickelt schnell eine unglaubliche Dynamik, zieht den Leser in einen Sog, spielt mit Erwartungen und Gefühlen. Wann kommt der nächste Post und wen trifft es? Kommt auch Julias größtes Geheimnis ans Licht? Wo zieht der Verursacher die (moralische) Grenze? Die Suche nach ihm liest sich so spannend wie ein Krimi. Ich war mir mehrfach sicher, sie oder ihn enttarnt zu haben, und lag dann doch wieder falsch.

Und obwohl ich die Situation aus eigenem Erleben kenne, haben mir nicht nur die Schüler leidgetan, über die Julia geschrieben hat und deren Geheimnisse jetzt plötzlich keine mehr sind, sondern auch sie selbst. Sie ist eine normale Jugendliche, mit den üblichen Problemen und Sorgen, die ihren Platz im Leben noch finden muss und beliebt sein will. Und ihre Post waren ja auch nur für sie bestimmt – sie wollte niemanden absichtlich verletzen, das will nur derjenige, der sie jetzt veröffentlicht

Ich finde es gut, dass die Autorin auch auf die Auslöser fürs Mobbing eingeht – z.B. Religion, Aussehen oder sozialer Hintergrund. Damit macht sie klar, dass es jeden von uns erwischen kann. Denn wer mobben will, findet einen Grund.

Meiner Meinung nach sollte das Buch an allen Schulen als Pflichtlektüre gelesen werden.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Jahreshighlight!

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Klappentext
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, ...

Klappentext
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.
Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

Meine Meinung
Das Cover und die Aufmachung des Buches allgemein finde ich sehr gelungen.

Die Charaktere des Buches sind unglaublich gut durchdacht. Anne Freytag hat es mal wieder geschafft sehr authentische, ungeschönte Charaktere zu erschaffen. Durch die häufigen Perspektivwechsel erhält man einen tiefen Einblick in die Denkweise und Gefühlswelt jedes einzelnen Charakters. Großartig ist zudem auch wie sich die Charaktere im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln und an ihren Erfahrungen wachsen. Ich konnte mich beim Lesen besonders gut mit Edgar identifizieren, da ich die Dinge genauso zu Ende denke und durchdenke wie er. Und wie auch er habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass der Moment dann meist schon hinüber ist.

Der poetische und bildhafte Schreibstil von Anne Freytag ist einfach einzigartig. Die Autorin hat eine besondere Art und Weise mit Worten umzugehen. Jedes einzelne Wort scheint bewusst gewählt und trifft mich mit all seiner Kraft. „Das Gegenteil von Hasen“ ist eine sehr mitreißende Geschichte, die mich kaum losgelassen hat. Ich habe währen des Lesens unglaublich mitgefiebert und mitgerätselt. Währenddessen haben mich die Emotionen der Charaktere zutiefst getroffen und mir teilweise eine wahnsinnige Gänsehaut verursacht. Anne Freytag beweist in diesem Buch zudem mal wieder, dass sie Themen, die ihre Zielgruppe bewegen, auf eine besondere Weise umsetzten kann. In „Das Gegenteil von Hasen“ hat sie das Thema Mobbing auf eine großartige und sehr aktuelle Weise umgesetzt. Dabei macht Anne Freytag auch etwas sehr wichtiges klar: Kein Mensch ist nur gut oder nur böse. Diese Botschaft ist aktuell, war es immer und wird es auch immer sein.

Fazit
„Das Gegenteil von Hasen“ ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Anne Freytag überzeugt hier mit authentischen Charakteren, wichtigen Botschaften, Spannung sowie Worten und Emotionen, die mir Gänsehaut verursacht haben.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Intensiv und wichtig

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Das Gegenteil von Hasen von Anne Freytag ist ein intensiver Roman, dessen Fokus auf Mobbing liegt. Darüber hinaus werden Themen wie LGBTQ, familiäre Probleme und Freundschaft thematisiert.

Julia schreibt ...

Das Gegenteil von Hasen von Anne Freytag ist ein intensiver Roman, dessen Fokus auf Mobbing liegt. Darüber hinaus werden Themen wie LGBTQ, familiäre Probleme und Freundschaft thematisiert.

Julia schreibt in ihrem privaten Blog über ihr Leben, ihre Freunde, ihre Gefühle, nutzt ihn als Ventil. Als sie jedoch eines Morgens ihren Jutebeutel mit ihrem Laptop - auf dem fataler Weise all ihre Passwörter gespeichert sind - im Bus liegen lässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Edgar, mit dem sie sich beim Bus fahren angefreundet hat, findet ihn, doch der Laptop ist verschwunden. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, hat sich der oder die Unbekannte Zugang zu ihrem Blog verschafft und veröffentlich nun nach und nach ihre verfassten Beiträge. Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

Das Buch folgt einem chronologischen Aufbau und schildert aus der Sicht der unterschiedlichen Protagonisten die Situation und die jeweiligen Gefühle, die die Personen mit der Veröffentlichung verbinden und zu der Situation im Allgemeinen hegen. Schnell wird klar, welch tief der Ursprung der Handlung liegt, wie mannigfaltig die Handlungshintergründe der einzelnen Protagonisten. Anne Freytag schreibt sehr klar und auf den Punkt, was die Brisanz des Handlungsverlaufs und die Erzählgeschwindigkeit optimal unterstützt. Sie führt die für die Handlung wichtigen Personen ausführlich ein und beschreibt ihre Gefühlswelt und ihr soziales Umfeld, und erzeugt so ein stimmiges Gesamtbild.

Der Roman hat mich von Beginn an gefesselt und oftmals über die Realität der behandelten Absurditäten den Kopf schütteln lassen. Eindringlich, intensiv und erschreckend real - aber auch unglaublich gut - sind wohl die besten Attribute zur Beschreibung dieses Buches und ich kann es jedem, der mit der Lektüre des Buches keinen Trigger verbindet, empfehlen.

Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für das kostenfreie Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Ein weiterer Geniestreich von Anne Freytag!

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Es gibt einfach Bücher, bei denen sitzt jedes Wort an genau der Stelle, an der es hingehört. Dadurch wird das Lesen zum reinsten Genuss und fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Mit ihrem ...

Es gibt einfach Bücher, bei denen sitzt jedes Wort an genau der Stelle, an der es hingehört. Dadurch wird das Lesen zum reinsten Genuss und fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite. Mit ihrem neuesten Jugendroman „Das Gegenteil von Hasen“ hat Anne Freytag erneut einen Geniestreich vollbracht und eine Geschichte gezaubert, die authentischer und wortgewaltiger nicht hätte sein können. 

Mit ihrer bildgewaltigen und ihrem unverwechselbaren Schreibstil katapultiert die Autoren in einen ins Geschehen und damit in ein Setting, welchem die meisten Jugendlichen ebenfalls ausgesetzt sein dürften: Die Welt des Internets, der Gerüchte und auch Mobbing in der Schule. Mit facettenreichen Charakteren und einem ungewöhnlichen Buchaufbau hat sie es geschafft, die Geschichte zu einer werden zu lassen, die mir noch einige Zeit im Kopf rumgeistern wird. Sie wirkt auf jeder Seite echt und ungeschönt und gerade in der heutigen Zeit ist es eine essentielle Lektüre.

Meiner Meinung nach kann eine Rezension diesem Buch nicht gerecht werden, da es schlichtweg keine Worte gibt, um zu beschreiben, was ich während des Lesens gefühlt habe. Anne Freytag schreibt kurz und zackig. Aber trotzdem sowortgewandt und auf den Punkt, sodass mich diese Ehrlichkeit fassungslos gemacht hat. Für mich persönlich ist sie schon seit langem die beste Jugendbuchautorin im deutschen Bereich, da sie es immer wieder schafft genau die richtigen Worten zu finde. Sie hat einen Weg gefunden jungen Menschen eine Stimme zu geben und ihre Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Auf eine Weise, wie es auch im echten Leben passieren könnte. Es ist so unglaublich wichtig, dass man nicht alles in sich hinein frisst sondern seine Sorgen bespricht, egal mit wem. Anne Freytag gibt einem Mut darüber zu sprechen und über sich selbst hinauszuwachsen. Und das ist auch das was ein gutes Buch ausmacht. Es soll einem Hoffnung schöpfen lassen und einen mit einem guten Gefühl verlassen. Und deshalb ist „ Das Gegenteil der Hasen“ auch ein absolutes Jahreshighlight!

Fazit: Anne Freytag trifft mit ihrem neuesten Werk den Puls der Zeit und den Nerv der Jugend. 
Es ist wirklich selten das jemand sich so gut in unsere heutige Jugend hineinversetzen kann wie Anne Freytag. „Das Gegenteil von Hasen“ hat sich mit seinem wichtigen Thema und der fabelhaften Umsetzung in mein Herz geschlichen und ist sofort zu einem Jahreshighlight geworden. 

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