Cover-Bild Hier ist alles Banane
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Weitere Themen / Comics, Cartoons, Humor
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783957130464

Hier ist alles Banane

Erich Honeckers geheime Tagebücher 1994–2015: 6 CDs
Jorge Nicolás Sanchez Rodriguez (Herausgeber), Reiner Kröhnert (Sprecher), Torben Kessler (Sprecher)

Am 29. Mai 1994 starb Erich Honecker in Santiago de Chile – das glaubt die Welt bis heute. In Wahrheit jedoch lebte der ehemalige Staatschef der DDR bis vor kurzem in einem gepflegten Reihenhaus im Stadtteil La Reina, gut versorgt mit Südfrüchten. Und wie jetzt herauskam, verfasste er in den Jahren 1994 bis 2015 zahlreiche Tagebücher – in penibler Schönschrift! Darin kommentiert Honecker scharfsinnig die weltpolitische Lage, plaudert aus seinem Privat leben und schildert offenherzig seine Nöte und Sorgen.

Ein faszinierend anderer Blick auf die vergangenen zwanzig Jahre. Gelesen von Reiner Kröhnert, der für seine Angela-Merkel- und Erich-Honecker-Parodien bekannt ist. Einfach zu schön, um wahr zu sein!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2016

Alles Banane

0

Honnecker starb im Mai 1994 in Chile haben wir alle geglaubt. In Wirklichkeit hat er seinen Tod nur vorgetäuscht und lebt in Chile. Aus der Ferne betrachtet er den Untergang der deutschen demokratischen ...

Honnecker starb im Mai 1994 in Chile haben wir alle geglaubt. In Wirklichkeit hat er seinen Tod nur vorgetäuscht und lebt in Chile. Aus der Ferne betrachtet er den Untergang der deutschen demokratischen Republik, und erzählt in seinen Tagebüchern das Weltgeschehen der letzten Jahre.

In teilweise humorvollen Episoden berichtet er über Fußballweltmeisterschaften und politischen Ereignissen vom Mauerfall bis zum 11 September. Daneben kommen ganz banale Erlebnisse mit seiner Frau Margot in Chile die anfängt an der Börse zu zocken. Auch seine Nachbarn gehören dazu und sein Fahrer Jorge. Selbstverständlich hat er um sein Grundstück eine Mauer gezogen.

Die Stimme von Reiner Kröhnert klingt einmal fast selbst wie Honnecker was mir das Hören teilweise etwas schwer gemacht hat. Mit einer anderen Stimme mit spanischem Dialekt kommt Sanchez zum Wort und erzählt wie er das Leben mit Honnecker erlebt hat.

Nach dem Ende der DDR vor gut 25 Jahren ist es merkwürdig Geschichten eines überzeugten Sozialisten zu hören. In der deutschen demokratischen Republik war alles besser, während die westdeutschen Kollegen vieles falsch machten so kommt es mit diesem Hörbuch rüber.

Ganz nett zum Anhören aber für mich ohne großen Tiefgang.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kluge, humorvolle, prima gemachte politische Satire.

0

„Hier ist alles Banane“ ist eine kluge, prima gemachte politische Satire, die einen erfrischend anderen Blick auf das Weltgeschehen der letzten zwanzig Jahre liefert.

Hörbuch. 6 CDs, ca. 450 Minuten, ...

„Hier ist alles Banane“ ist eine kluge, prima gemachte politische Satire, die einen erfrischend anderen Blick auf das Weltgeschehen der letzten zwanzig Jahre liefert.

Hörbuch. 6 CDs, ca. 450 Minuten, ungekürzte Lesung von Reiner Kröhnert.

Der Klappentext beschreibt in groben Zügen den Inhalt recht treffend.

Die Tagebücher fangen kurz vor dem Tod Honeckers in Chile an (CD1), beschreiben seine und Margots Ankunft dort und erklären, wie es dazu kam, dass Jorge Rodriguez zu ihrem Fahrer und Helfer in schwierigen Lebenslagen wurde, sagen, warum sich der ehem. Staatschef der DDR und seine Frau für seinen angeblichen Tod entschieden haben und enden ganz sanft in 2015 (CD 6). Dazwischen kommen noch viele Themen, die sowohl die DDR Zeiten, als auch das Weltgeschehen unter einem unorthodoxen Blickwinkel beleuchten.

Honeckers Tagebucheinträge spiegeln nicht nur einen erfrischend anderen Blick auf das Geschehen des öffentlichen Lebens in der ganzen Welt, wie z.B. all die EMs und WMs, die es in diesem Zeitraum gab, sondern berichten auch über sein Leben (nach dem „Tod“) in Chile, über seine gelegentlichen Schwierigkeiten, das Leben dort zu begreifen und über die Diskussionen, die er mit seiner Margot immer noch in alter Manier führt. Die beiden sind nach wie vor der Meinung, dass das Imperialismus kraft seiner Systemfehler dem Tode geweiht ist, dass es mit der BRD weiterhin bergabgeht, dass die moderne Sklaverei immer neue Züge annimmt, etc. und verstehen sich als tapfere Kämpfer für die sozialistischen Ideale.

Natürlich kommt als erstes eine Mauer um Honeckers Haus. Noch etliche Witze zum Thema Mauer kommen im Laufe der Geschichte. U.a. sagt er, dass wenn sie damals auf die Idee kämen, die Mauer Stück für Stück auszuverkaufen, wie es später geschah, hätten sie genug Geld zur Finanzierung noch vieler Projekte in der DDR.

Honeckers beschaffen sich auch Computer und verfolgen auf diese Weise das Leben, das sie verlassen haben. Zu sozialen Netzwerken und all den Informationen, die Menschen dort über ihr Leben preisgeben, staunt Honecker und meint, sie hätten so viele Agenten in der DDR engagieren mussten, damit sie zumindest etwas aus dem Privatleben bestimmter Personen herausfinden konnten, heute in SNs geht es viel einfacher und ganz von allein. Über Edward Snowdens Enthüllungen und die Notwendigkeit des Abhörens der Gespräche der Bürger, um abweichende Ansichten zu erkennen, um korrigierend eingreifen zu können, philosophiert Honecker zum Schluss in CD6 und resümiert:„Und ich denke, dass in dieser Hinsicht nie große Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten, der BRD und DDR gegeben hat. Und ich glaube auch nicht, dass zwischen den Regierungen darüber je irgendwelche Zweifel bestanden haben.“

Es gibt noch mehr von ähnlichen Einsichten zu anderen Themen des öffentlichen Lebens. Zum Gauck und seiner Vergangenheit in der DDR sagt Honecker auch manch lustige Dinge. Einige Ratschläge an andere Politiker und Regierungschefs im In- und Ausland hat er auch parat.

Es ist diese Art, den Kern der Dinge messerscharf zu beobachten, auf Honeckers Art zu interpretieren und in kurzen, präzisen Sätzen zu erfassen, die dieses Werk so eigenartig und absolut hörenswert macht. Dieser Humor, der oft wie ein Wink mit Zaunfall rüberkommt, brachte mich öfter zum Schmunzeln und noch öfter zum Lachen.

Vor allem die großartige Lesung von Reiner Kröhnert hat dieses Werk enorm bereichert. Er liest nicht, er spielt die Einträge mit seiner tollen Stimme durch. Man denkt, man hört dem Erich Honecker zu. Dazu kommen die Kommentare von Jorge, dem Fahrer, die Reiner Kröhnert in einer ganz anderen Stimmlage, leicht lispelnd und mit typisch spanischem, rollendem R interpretiert. Hier und dort kommt Jorge zu Wort und gibt seinen Senf dazu, kommentiert die Geschehnisse, die Honecker zu seinen Gunsten geschildert hat und erzählt, wie sich die Dinge aus seiner Sicht zugetragen hatten.

Fazit: Das Hörbuch hat mir nicht nur vergnügliche Stunden bereitet und mich mehrmals zum Lachen gebracht, sondern hin und wieder auch nachdenklich gestimmt. Ein Hörgenuss, das seinesgleichen sucht. Ich bin froh, Reiner Kröhnert in diesem Werk kennengelernt zu haben und freue mich auf seine weiteren Werke, wie auf die tolle politische Satire dieser Art.

Veröffentlicht am 15.09.2016

sehr amüsant

0

Zu Inhalt:
Am 29. Mai 1994 starb Erich Honecker in Santiago de Chile — das glaubt die Welt bis heute. In Wahrheit jedoch lebte der ehemalige Staatschef der DDR bis vor kurzem in einem gepflegten Reihenhaus ...

Zu Inhalt:
Am 29. Mai 1994 starb Erich Honecker in Santiago de Chile — das glaubt die Welt bis heute. In Wahrheit jedoch lebte der ehemalige Staatschef der DDR bis vor kurzem in einem gepflegten Reihenhaus im Stadtteil La Reina, gut versorgt mit Südfrüchten. Und wie jetzt herauskam, verfasste er zwischen den Jahren 1994 und 2015 zahlreiche Tagebücher — in penibler Schönschrift! Darin kommentiert Honecker scharfsinnig die weltpolitische Lage, plaudert aus seinem Privatleben und schildert offenherzig seine Nöte und Sorgen.

Meine Meinung zum Hörbuch:
Ich weiß nicht, ob das Hörbuch so gut wäre, wenn der Sprecher nicht so genial wäre. Man hat irgendwann tatsächlich das Gefühl, Honecker liest das Buch selbst vor! Besonders witzig finde ich ja, dass man sich seine Ansichten und Meinungen zu den Ereignissen in der Welt genauso vorstellen würde. Natürlich hat er auch um seine Unterkunft in Chile eine Mauer errichtet und verteidigt sie entsprechend. Und überhaupt ist das Hörbuch einfach amüsant. Dennoch hat das Buch ab und an Längen, aber irgendwann wird man dann doch wieder eingefangen.

Fazit:
Sehr amüsantes Hörbuch mit einigen Längen, die aber dem Genuss keinen Abbruch tun.

Veröffentlicht am 09.11.2016

Nette Ideen, etwas ausgereizt

0

"Hier ist alles Banane" besteht aus 6 CDs, die aus je 20-21 Titeln bestehen, ist also ganz schön lang.
Und die Länge, denke ich, ist tatsächlich etwas zu lang geraten.
Die Sprecherstimmen (Erich Honecker ...

"Hier ist alles Banane" besteht aus 6 CDs, die aus je 20-21 Titeln bestehen, ist also ganz schön lang.
Und die Länge, denke ich, ist tatsächlich etwas zu lang geraten.
Die Sprecherstimmen (Erich Honecker und sein Angestellter haben verschiedene Stimmen) finde ich gut ausgewählt, allerdings sind sowohl der extreme spanische Akzent des Angestellten als auch die sehr bedächtige und monotone Sprechweise des Erich-Sprechers etwas gewöhnungsbedürftig. Sagen wir, die Stimmen tragen nicht dazu bei, immer gut folgen zu können.
Insgesamt finde ich viele Ideen witzig und sehr gut angedacht. Allerdings wird alles bis zum Maximum ausgereizt und wiederholt sich irgendwann einfach nur noch. Die beste Figur ist für mich der Nachbar, der immer wieder zu lustigen Begebenheiten führt. Das ist wirklich gut gemacht.
Auch viele Missverständnisse zwischen Erich und Margot fand ich lustig. Auch das Thema Computer war immer für einen Gag gut. Die Kommentare, die Erich über das Weltgeschehen macht, haben mich zunehmend ermüdet. Anfangs noch ganz witzig, kamen in etwa 20 Jahren, die das "Tagebuch" umfasst, halt eine Menge Welt- und Europameisterschaften im Fußball sowie Regierungswechsel in BRD und anderen Staaten vor. Das alles wurde auf häufig sehr ähnliche Weise kommentiert.
Ich muss sagen, dass ich manche Aussagen zu aktuellen Geschehnissen, zum Beispiel zum Terrorismus (speziell bin Laden, 11.September) sowie einige Regierungen (Gaddhafi, Hussein) schon grenzwertig fand. Irgendwann ist es halt auch nicht mehr glaubwürdig, dass er wirklich kein Mini-Stück von seiner Sicht abweicht und mal sagt "Schlimm, was da passiert ist". Auch, dass jede einzelne Wahl der BRD in dieser Zeit auf die gleiche Art und Weise von Erich und Margot "nicht verstanden wurde" - naja. Irgendwann halt etwas viel.

Daher kann ich das Hörbuch schon empfehlen, ich denke auch, dass es zum Hören besser geeignet ist als zum selber lesen. Aber es hat mich nicht umgehauen, das muss ich sagen.