Cover-Bild Wenn ich die Augen schließe
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 08.10.2020
  • ISBN: 9783743202535
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ava Reed

Wenn ich die Augen schließe

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

»An was erinnerst du dich? Wenn es um uns geht.«
»An vieles«, flüstere ich vage.
»Auch an genug?«, hakt Sam mit belegter Stimme nach.
Ich krame in meinen Erinnerungen, lege Bild um Bild zur Seite und suche nach einer Antwort. Sie sind da, klar und bunt. Flüchtige Momentaufnahmen der Vergangenheit. Aber ... keine von ihnen kann mir helfen.
Es ist weg. Das Gefühl, das man mit ihnen verbindet, das sie wertvoll und besonders werden lässt. Jedes Bild in meinem Kopf ist nichts weiter als das: ein starres, stummes und wertloses Bild.
Und in diesem Augenblick begreife ich, dass etwas nicht stimmt. Etwas in mir ist bei dem Unfall kaputt gegangen.
Alles, was ich jemals empfunden habe ... ist verschwunden.

Ein wundervoller Jugendroman ab 14 Jahren über den Weg zu sich selbst und den Mut, für das einzustehen, was man liebt und wer man ist. Einfühlsam geht Ava Reed auf die Themen Gruppenzwang, Mobbing und Selbstliebe ein und zeigt, dass man genau richtig ist, so wie man ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Verlorene Gefühle

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„Wenn ich die Augen schließe“ von Ava Reed ist einfach nur der Wahnsinn und wirkt noch lange nach.
Nach einem schweren Autounfall hat Norah nicht nur äußerliche Narben davongetragen. Schon im Krankenhaus ...

„Wenn ich die Augen schließe“ von Ava Reed ist einfach nur der Wahnsinn und wirkt noch lange nach.
Nach einem schweren Autounfall hat Norah nicht nur äußerliche Narben davongetragen. Schon im Krankenhaus wird ihr klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie kann sich zwar an fast alles erinnern, aber die dazugehörigen Gefühle fehlen ihr komplett. Mag sie Pizza? Liebt sie ihren Freund? Was macht sie glücklich? Einzig mit Sam, ihrem besten Freund seit Kindertagen, verbindet sie noch Gefühle aus der Vergangenheit. Doch zu ihm hatte sie in den letzten Jahren kaum Kontakt, denn sie wurde beliebt und er blieb auf der Strecke.

Ich kenne schon einige Bücher der Autorin und liebe ihren Schreibstil. Anhand der Beschreibung ahnt man noch nicht, welche Abgründe und schmerzhaften Themen, die berührende Yong Adult Story aufgreift.
Norah ist beliebt und genießt ihr Leben im Kreis ihrer Freunde. Der Unfall reißt sie schlagartig heraus und plötzlich muss sie sich mit unbequemen Fragen auseinandersetzen. In ihrem Kopf ist Sam immer noch ihr bester Freund und es tut weh, dass dies in der Realität offenbar schon lange nicht mehr der Fall war. Norah will ihre Gefühle zurück und gleichzeitig wissen, ob ihr Leben in den letzten Jahren wirklich so unecht war, wie es sich nun anfühlt.
Sam ist geschockt und erfreut gleichzeitig, als Norah auf einmal wieder in sein Leben platzt. Im Gegensatz zu ihr, sind ihm die Ereignisse der letzten Jahre sehr präsent und haben ihn fast zerstört. Trotz seiner Angst kann er sie nicht allein lassen und hilft ihr bei ihrer Ausprobierliste.
Stellenweise hat mir das Buch den Atem verschlagen und ich musste die Tränen zurückhalten. Das Thema Mobbing und die schrecklichen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, sind so eindringlich und stark geschildert, dass man es teils fast nicht aushalten kann. Ich finde es sehr gut und vor allem wichtig, wie sich die Autorin damit auseinandersetzt und wie sie die Geschichte von Sam und Norah in klare und bewegende Worte fasst. Ich hätte am Anfang echt nicht damit gerechnet, wie sehr mich diese emotionale und schonungslose Story umhauen würde, die trotz allem voller Hoffnung und auch leichter Momente ist. Es wird jedoch nichts geschönt und auch ganz klar gezeigt, dass in dieser Angelegenheit der Mut jedes Einzelnen gefragt ist.

Mein Fazit:
Das Buch ist unglaublich intensiv und wird zumindest mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich kann nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen und die volle Sternchenzahl vergeben!

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Ein Buch voller Tiefgang, dass trotzdem zum Wohlfühlen einlädt.

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Wenn ich die Augen schließe – Ava Reed

5/5 Sternen

Stell dir vor du hast einen Unfall, dir fehlen einige Erinnerungen. Es wäre schlimm genug oder?
Nur Norah fehlen nicht nur einige Erinnerungen ihr ...

Wenn ich die Augen schließe – Ava Reed

5/5 Sternen

Stell dir vor du hast einen Unfall, dir fehlen einige Erinnerungen. Es wäre schlimm genug oder?
Nur Norah fehlen nicht nur einige Erinnerungen ihr fehlt das wichtigste zu diesen Erinnerungen nämlich ihre Gefühle. Wie hat sie sich bei ihrem ersten Kuss gefühlt, hasst sie ihre Schwester wirklich so sehr? Sie weiß es einfach nicht. Nur bei einer Sache ist sie sich sicher, sie will das ihr Beste Freund Sam ihr hilft. Dieser eröffnet ihr, dass sie gar keine Freunde mehr sind und Norah versteht einfach nicht wieso. Sam jedoch kann nicht anders als Norah zu helfen.

Wow, Ava hat es mal wieder geschafft. Ich sitze hier 2 Tage nach dem ich das Buch beendet habe und weiß immer noch nicht wie ich meine Begeisterung in Worte fassen soll. Ich kann leider nicht so Zaubern mit Worten wie Ava, aber ich glaube das Wort „ WOW“ trifft es sehr gut. Sie schafft aus einem Buch, dass voll Tiefgang und bedrückenden Themen ist, eine Wohlfühloase zu zaubern. Man macht sich Gedanken über alles was sie anspricht, einiges berührt einen, anderes schockt einen und zwischen all dem wird man sich vielem bewusst und trotz allem fühlt man sich geborgen. Als wäre man unter Menschen die einen akzeptieren und immer für einen da sind. Ich wünschte ich könnte dieses Buch meinem 13-Jährigen Ich in die Hand drücken, ich glaube ich hätte es damals echt gebrauchen können. Danke Ava für dieses wundervolle Buch.

Da ich beim Lesen Musik höre gibt es manchmal Songs die ich höre und sie passen perfekt zu dem aktuellen Buch, tja so war es auch hier. Mein Song für „Wenn ich die Augen schließe“ ist:
Trouble is -All Time Low.
Diese Stelle könnte genauso von Sam stammen finde ich.

„All that I know is I just can't say no to you
Funny how things never change (trouble is)
All that I wanted was just to get over you
Trouble is I can't find a way
You're part of me“


Zu den Charakteren:

Norah war mir vor ihrem Unfall etwas suspekt, ich wusste nicht was ich von ihr halten sollte. Ich konnte sie irgendwie nicht leiden, dass jedoch hat sich von Seite zu Seite immer mehr gewandelt. Norah war nach dem Unfall noch sehr Unsicher, sie blüht aber immer mehr auf findet auf neue heraus wer sie ist und wer sie sein will. Sie ist einfach so unglaublich über sich selbst hinausgewachsen. Norah ist eine Kämpferin und ihre Art ist einfach wundervoll.

Sam war mein Liebling. Ich wollte mich manchmal einfach neben ihn setzen seine Hand halten und mit ihm all diese Gefühle fühlen die einen zu ersticken zu drohen und dann wieder aufzustehen und weiter zu machen. Jeden Tag diesen Kampf gegen die eigenen Dämonen kämpfen. Er war einfach die gute Seele des Buchs und man muss ihn einfach lieben.

Aber auch Norahs Familie war wundervoll. Ihre Eltern waren so verständnisvoll haben alles für sie getan, sie waren so tolle Eltern. Aber auch ihre Schwester war einfach nur Zucker ich hätte gerne so eine kleine Schwester.
Aber auch Sams Opa oder Mama waren auch einfach sollte sympathischen Nebencharaktere man musste sie einfach mögen.

Alles in allem bleibt mir nur zu sagen ich habe diese Geschichte wirklich geliebt und will sie jedem nur ans Herz legen. Bitte lest diese Buch, es ist so unglaublich wertvoll und lohnt sich ungemein.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Berührend und absolut wichtig!

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Norah ist ein typischer Teenager. Doch dann verändert ein schwerer Autounfall ihr alltägliches Leben komplett. Zwar kann sie sich an die Meisten Erlebnisse erinnern, aber nicht, was sie in diesen Momenten ...

Norah ist ein typischer Teenager. Doch dann verändert ein schwerer Autounfall ihr alltägliches Leben komplett. Zwar kann sie sich an die Meisten Erlebnisse erinnern, aber nicht, was sie in diesen Momenten gefühlt hat. Nur noch mit Sam, ihrem Freund aus der Kindheit, verbindet sie noch etwas und möchte ihn unbedingt wiedersehen. Doch eigentlich haben die beiden keinen Kontakt mehr, nachdem Norah beliebt wurde und Sam nicht. Trotzdem möchte Sam sie auf dem Weg zurück ins Leben unterstützen..

Mit Norah hatte ich am Anfang so meine Probleme, denn irgendwie wirkte sie unglaublich arrogant, aber auch gleichzeitig etwas naiv und ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren. Nach dem Unfall war sie dann wie ausgewechselt und sie wurde mir immer sympathischer. Trotzdem habe ich mich oftmals gefragt, wie sie vor dem Unfall wirklich war, wenn alle so überrascht von ihrer Entwicklung waren. Oftmals tat mir Norah einfach unglaublich leid, denn sie hat teilweise so verloren gewirkt. Nach und nach findet sie allerdings wieder zu ihrer alten Stärke zurück, probiert alte und neue Dinge aus und steht vor allem auch für sich selbst ein. Diese Entwicklung mochte ich unglaublich gerne, denn im Grunde genommen ist Norah ein freundlicher, lebensfroher und humorvoller Charakter, den man einfach gern haben muss.
Sam mochte ich von Beginn an, denn er ist ein sehr liebevoller und hilfsbereiter Charakter. Er ist eher ruhig und zurückhaltend und liebt die Musik. Vor allem unterstützt er Norah, wo er nur kann und handelt dabei sehr selbstlos. Man merkt ihm aber auch immer wieder an, dass er in den vergangenen Jahren einiges durch machen musste und dies nicht spurlos an ihm vorbei gegangen ist. Trotzdem möchte er nach vorne schauen und vor allem keine Schwäche zeigen. Auch er macht eine wirklich tolle Entwicklung durch.
Ich mochte es vor allem auch, wie die beiden miteinander umgegangen sind. Man hat vom ersten erneuten Aufeinandertreffen an eine gewisse Vertrautheit und Verbundenheit zwischen den beiden gespürt, obwohl auch jede Menge verletzte Gefühle mit im Spiel waren. Dennoch haben die beiden immer mehr zueinander gefunden und es war einfach so schön mitzuerleben, wie Sam Norah bei ihrer Liste unterstützt und sie sich dafür auch revanchieren konnte.

Ich bin freiwillig zurück in den Sturm, der mich zerriss, und es gibt nur zwei Wege, wie das Ganze ausgehen wird: mit Norah an meiner Seite oder ohne sie. (Seite 201)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige, die sich nahtlos in die Geschichte einfügen und diese mitgestalten. Vor allem Norahs Eltern und ihre kleine Schwester Lu mochte ich total gerne. Sie sind sehr fürsorglich und unterstützen Norah mit allen Kräften, aber geben ihr auch den Freiraum, den sie braucht. Meiner Meinung nach hat vor allem Lu die Geschichte mit ihren besserwisserischen Sprüchen immer wieder aufgelockert. Auch Sams Mutter war mir sympathisch. Auch wenn sie manchmal etwas distanziert gewirkt hat, konnte man doch erkennen, dass sie immer für ihren Sohn da ist. Ganz anders sah es da mit Norahs Freunden Ella und Tim sowie ihrem festen Freund Jonas aus. Die drei Freunde waren mir von Beginn an unsympathisch und ich hatte einfach kein gutes Gefühl bei ihnen, denn irgendwie war die Beziehung untereinander so toxisch. Das ungute Gefühl wuchs gefühlt von Seite zu Seite und ich war überrascht, als sich am Ende zumindest bei einer Person noch etwas getan hat.

Seit ich letztes Jahr Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. von Ava Reed gelesen habe, bin ich ein großer Fan von den realistischen Jugendbüchern der Autorin. Deswegen habe ich mich auch schon total auf Wenn ich die Augen schließe gefreut und wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Ava Reed ist gewohnt locker leicht und lässt sich angenehm lesen. Außerdem ist er von der ersten Seite an absolut fesselnd. Wenn ich das Buch nicht in einem Buddy Read gelesen hätte, hätte ich es wohl innerhalb weniger Stunden durch gehabt. Ava Reed nimmt den Leser dabei mit auf eine Achterbahn der Gefühle, denn diese stehen hier eindeutig im Vordergrund. Dadurch, dass die Geschichte zum Großteil aus Norahs Sicht erzählt wird, hat man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und kann ihre Emotionen hautnah miterleben. Hier gab es immer wieder einige Rückblenden in Norahs Vergangenheit, die manche Gedankengänge noch greifbarer gemacht haben. Ab und zu gab es auch Kapitel aus Sams Sicht, wodurch man ihn auch besser kennenlernen konnte und er seine ganz persönliche Geschichte erzählen konnte. Von diesen Kapiteln hätte ich mir noch mehr gewünscht. Trotzdem konnte ich mit beiden Charakteren mit hoffen, leiden, lachen und habe auch das ein oder andere Tränchen verdrückt. Denn obwohl die Geschichte eher ruhig ist, werden umso wichtigere Themen behandelt, die so ihre ganz eigene Stimme erhalten.

Das Leben hinterlässt bei uns allen Narben, gute und schlechte, tiefe und kleine. Die auf der Haut und die in uns drin. (Seite 98)

In diesem Buch nimmt Ava Reed das Thema Mobbing und Gruppenzwang auf und ich glaube jeder hat dies schon mal im wahren Leben erlebt - ob als Opfer, Täter oder Zuschauer. Man erhält nicht nur wichtige Informationen über das Thema, sondern sie zeigt auch, dass Mobbing keine Grenzen kennt, wenn man nichts dagegen unternimmt. Gleichzeitig macht sie mit der Geschichte von Norah und Sam aber auch Mut und ich hoffe, dass dieses Buch ganz viele Leute findet!

Mobbing bedeutet Kontrolle. Mobbing bedeutet, sich über jemanden zu stellen. (Seite 270)

Das Cover des Buches finde ich einfach wunderschön gestaltet und es ist durch die zarten Farben in Kombination mit dem goldenen Schriftzug ein echter Hingucker. Auch die Seitenklappe mit dem Schriftzug "Breathe. Feel. Trust." finde ich wirklich cool, obwohl sie beim Lesen auch manchmal etwas gestört hat und ich sie vor allem nicht kaputt machen wollte. Aber nicht nur äußerlich ist das Buch richtig schön, sondern die Gestaltung zieht sich auch durch das Innere, denn jedes Kapitel ist mit Schmetterlingen oder Ranken verziert.

Mit Wenn ich die Augen schließe hat Ava Reed wieder ein realistisches Jugendbuch geschaffen, dass mich nicht nur sehr berührt hat, sondern vor allem auch ein sehr wichtiges Thema unserer heutigen Gesellschaft aufgreift. Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Einfühlsam, ehrlich, unglaublich wichtig, wunderschön!

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Da ich die Bücher von Ava Reed wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre realistischen Jugendbücher sehr liebe, war meine Freude groß als ich das erste Mal von „Wenn ich die Augen schließe“ hörte. Da stand ...

Da ich die Bücher von Ava Reed wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre realistischen Jugendbücher sehr liebe, war meine Freude groß als ich das erste Mal von „Wenn ich die Augen schließe“ hörte. Da stand für mich natürlich fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen!

Sie ist beliebt, gehört zu den Coolen an ihrer Schule, hat einen attraktiven Freund und ihre Familie findet sie oft einfach nur furchtbar nervig. So sah das Leben von Norah bis vor kurzem aus. Ein schwerer Autounfall soll nur alles auf einen Schlag verändern. Norah erwacht im Krankenhaus und obwohl sie sich an die meisten Momente ihres Lebens erinnern kann, fehlt dennoch irgendwie etwas. Sie hat die Gefühle zu ihren Erinnerungen verloren. Norah möchte nun unbedingt herausfinden, wer sie eigentlich war. Sie möchte wissen, wer sie jetzt ist und wer sie wirklich sein möchte. Das Einzige, woran sie sich noch emotional erinnern kann, ist ihre Kindheit mit Sam, ihrem Sandkastenfreund. Es ist daher er, von dem sie sich Hilfe dabei wünscht, ihre verlorenen Gefühle zurückgewinnen. Was sie nur nicht mehr weiß: Sie und Sam haben seit Jahren keinen Kontakt mehr und sind damals auf eine keine gute Weise getrennte Wege gegangen. Ob Sam ihr trotzdem dabei helfen wird, zu sich selbst zu finden?

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich irgendwie schon nach wenigen Zeilen, dass mir Ava Reed auch mit „Wenn ich die Augen schließe“ ein absolutes Lesehighlight bescheren wird. Von der Geschichte war ich augenblicklich ganz verzaubert und in Ava Reeds fantastischen, gefühlvollen Schreibstil habe ich mich ebenfalls mal wieder sofort verliebt. Die ersten Seiten flogen bei mir nur so dahin und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Die Handlung ist insgesamt zwar recht ruhig und enthält nicht allzu viele Überraschungsmomente, zumindest meinen Empfinden nach, aber ihr ist es dennoch mit Bravour gelungen, mich zum reinsten Buchverschlinger mutieren zu lassen. Das Ergebnis? Ich habe „Wenn ich die Augen schließe“ für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.
Ob mir das Gelesene gefallen hat? Wurde „Wenn ich die Augen schließe“ das von mir erhoffte Highlight?
Um es kurz zu machen: Die Antwort ist ein lautes und hellauf begeistertes Jaaa! Ich liebe Ava Reeds neuen Jugendroman und würde ihn am liebsten jedem in die Hand drücken, damit er oder sie ihn liest. Ich halte „Wenn ich die Augen schließe“ für ein ungemein wichtiges Buch und kann jedem, der meint, dass er mit der ernsten Thematik der Geschichte emotional umgehen kann, wirklich nur ans Herz legen, es zu lesen.

Wer schon realistische Jugendbücher von Ava Reed gelesen hat, der weiß, dass sie eine Meisterin darin ist, harte Themen ehrlich und direkt, zugleich aber auch sehr sensibel und einfühlsam zu behandeln. So auch in „Wenn ich die Augen schließe“. Das Buch befasst sich mit vielen essenziellen und ernsthaften Themen wie Mobbing, Gruppenzwang und Selbstversetzung, sodass ich die Triggerwarnung zu Beginn definitiv für vollkommen gerechtfertigt und sinnvoll halte. Die Geschichte geht stellenweise richtig unter die Haut und lässt einen mitfühlen und mitleiden. Zugleich schenkt sie aber auch Mut und Zuversicht und regt extrem zum Nachdenken an.
Neben den bereits genannten Punkten enthält „Wenn ich die Augen schließe“ noch so einige weitere, sehr bedeutsame Themen wie Selbstfindung, wahre Freundschaft, Liebe, Familie, Zusammenhalt und Vertrauen. Obwohl der Roman nicht dick ist und echt viel in ihm steckt, wirkt er an keiner Stelle zu überladen und trotz der Dosis an schwerwiegenden Dingen ist die Atmosphäre niemals zu bedrückend oder melancholisch. In diesem Buch stimmt einfach alles!

Die Art und Weise, wie Ava Reed das Mobbing in „Wenn ich die Augen schließe“ behandelt, ist einfach nur wundervoll! Voller Empathie und Ehrlichkeit, eben so, wie es nur Ava Reed kann, führt sie uns an dieses nicht einfache Thema heran. Mobbing ist – leider – hochaktuell und kann in meinen Augen gar nicht oft genug in Jugendbüchern thematisiert werden. Ich bin daher so froh darüber, dass Ava Reed diese Geschichte geschrieben hat und mit dieser hoffentlich vielen, vielen Leserinnen Trost und Kraft spendende Lesestunden bescheren wird.

Neben dem Mobbing ist auch der Gruppenzwang ein großer Bestandteil der Handlung, sodass man auch diesbezüglich eine Menge Stoff zum grübeln geliefert bekommt und zur Selbstreflexion angeregt wird. So habe ich mich zum Beispiel beim Lesen öfters gefragt, ob ich manche Dinge eigentlich nur deswegen mag, weil ich es andere mögen, oder ob ich sie mag, weil ich selbst wirklich toll finde.
Diese Frage stellt sich auch Norah irgendwann. Sie weiß nach dem Unfall nicht mehr, wer sie selbst eigentlich wirklich nicht. Als Leser
in dürfen wir mitverfolgen, was für eine beeindruckende und glaubhafte Wandlung sie durchmachen und wie sie immer mehr zu selbst finden wird.

Da wir Norah vor dem Unfall kennenlernen und sie zu dem Zeitpunkt nicht den allersympathischsten Eindruck macht, habe ich sie im ersten Moment nicht so gerne gemocht, muss ich gestehen. Dies hat sich aber sehr schnell geändert. Die „echte“ Norah mochte ich total gerne und da ihre Gefühle und Gedanken - typisch Ava Reed – unheimlich feinfühlig und anschaulich dargestellt werden, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in Norah hineinversetzen.
Sam dagegen habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen. Er ist ein superlieber und hilfsbereiter Kerl, dem man einfach sofort gernhaben muss. Obwohl Sam sehr viel Schweres durchmachen musste und dies in Zusammenhang mit Norah steht, zögert er keine Sekunde lang und beschließt, seiner Freundin aus Kindheitstagen zu helfen. Ich habe bei vielen Erzählungen entsetzlich mit Sam mitgelitten und hätte ihn manchmal am liebsten ganz fest in den Arm genommen, weil er mir so leid tat. Zugleich habe ich ihn aber auch sehr für seine Stärke bewundert. Sam ist einfach nur großartig – so einen wunderbaren Freund wünscht sich wohl jeder an seiner Seite.

Da wir die Geschichte im Wechsel von Norah und Sam erfahren, jeweils in der Ich-Form, erhalten wir von beiden Protagonisten einen sehr genauen Einblick in ihr Innenleben. Norahs Part überwiegt jedoch eindeutig, was ich als genau richtig empfunden habe.

Neben Norah und Sam haben mir auch die Nebenfiguren ausgesprochen gut gefallen. Vor allem Norahs kleine süße Schwester Lu habe ich unbeschreiblich liebgewonnen.

Eine letzte Sache noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: Können wir bitte gemeinsam noch einmal einen Blick auf dieses umwerfende Cover werfen? Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich liebe es. Der Alexander Kopainski entwirft einfach immer die geilsten Cover.

Fazit: Ein wunderschöner und unglaublich wichtiger Roman voller Tiefgang und Feingefühl! Ava Reed hat es mal wieder geschafft: Sie hat mit „Wenn ich die Augen schließe“ ein Buch geschrieben, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Ava Reed behandelt in ihrem neuen Jugendroman viele wichtige Themen wie Mobbing, Gruppenzwang und Selbstfindung und wie das tut, ist einfach nur famos. Sanft und behutsam, zugleich aber auch sehr offen und ehrlich. Ein wirklich ganz tolles Buch, das mitreißt, berührt, nachdenklich stimmt und Mut und Hoffnung schenkt. Ich kann „Wenn ich die Augen schließe“ jedem nur ans Herz legen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Ein realistisches Jugendbuch, das mich sehr mitreißen konnte

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Nach einem schweren Unfall hat Norah keine Erinnerungen mehr an ihre Gefühle. Sie muss sich und was sie eigentlich gerne mag erst wieder kennen lernen. Nur zu ihrem früheren besten Freund Sam hat sie noch ...

Nach einem schweren Unfall hat Norah keine Erinnerungen mehr an ihre Gefühle. Sie muss sich und was sie eigentlich gerne mag erst wieder kennen lernen. Nur zu ihrem früheren besten Freund Sam hat sie noch ein Gefühl.

Gleich zu Beginn der Geschichte wird ein Thema angesprochen, das viel zu selten behandelt wird. Ich fand es total stark von Norah, dass sie nein sagt, wenn sie sich noch nicht bereit dazu fühlt. Generell werden in diesem Buch viele unglaublich wichtige Themen angesprochen, aber nicht zu viele! Vor allem Mobbing nimmt einen sehr großen Stellenwert ein. Mich hat begeistert, wie gut das Thema umgesetzt wurde. Gleich auf den ersten Seiten hatte ich schon Tränen in den Augen. Die komplette Geschichte konnte mich total mitreißen. Es ist definitiv kein leichtes und schönes Buch - aber es ist ehrlich! Mich konnte es total zum Nachdenken bringen und ich würde es am liebsten in jedes Bücherregal stellen. Diese Geschichte sollte wirklich jeder gelesen haben! Sie enthält so viele Aussagen, die jeder verinnerlichen sollte. Der Schreibstil von Ava Reed ist auch in diesem Buch wieder sehr angenehm zu lesen - sehr gefühlvoll und jedes Wort triffts genau auf den Punkt. Das Buch ist wirklich rundum gelungen.

Sowohl Sams, als auch Norahs Geschichte hat mich sehr berührt und mitgenommen. Ich fand interessant zu erleben, wie sich Norah selbst wieder kennenlernt. Die Entwicklung der beiden ist wirklich großartig!

Ein realistisches Jugendbuch, das ich aber nicht nur Jugendlichen empfehlen würde. 5+/5 Sterne. Ganz, ganz große Leseempfehlung.

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