Cover-Bild Die Dunkelheit zwischen den Sternen
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 12.12.2018
  • ISBN: 9783596299164
Benjamin Lebert

Die Dunkelheit zwischen den Sternen

Roman
Wo kann man Heimat finden zwischen Hoffnung und Verlorenheit? Keiner kann davon erzählen wie Benjamin Lebert.
Ein Roman über die letzten Tage vor dem Erdbeben in Nepal. Kathmandu im April 2015. Bis zum großen Beben sind es noch neun Tage. Shakti, Achanda und Tarun leben in einem Kinderheim, das für sie so etwas wie ein Zuhause ist. Sie träumen von Freundschaft, der Pflegefamilie, einem Motorrad, sie erleben eine Ahnung von Glück. Ihre Eltern hatten sie in die Zwangsarbeit und in die Prostitution verkauft, irgendwann konnten sie fliehen. Man lässt sie glauben, dass es ihnen jetzt gut gehen wird, aber natürlich wissen sie es besser. Sie sind am Leben, sie trauen niemandem, sie suchen einen Weg durch die Dunkelheit und wissen nicht, wie wenig Zeit ihnen bleibt.
»Literatur schafft es nie, an die Wirklichkeit heranzureichen. Aber Wirklichkeit und Literatur haben eines gemeinsam: sie verändern uns.« Benjamin Lebert

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2021

packende Geschichte über gestohlene Kindheiten in Entwicklungsländer

0

Kathmandu in Nepal ist ein Moloch, in dem jeder jeden Tag aufs neue um sein Leben kämpfen muss. So auch die drei Jugendlichen Shakti, Achanda und Tarun. Sie alle wurden gerettet und leben nun in einem ...

Kathmandu in Nepal ist ein Moloch, in dem jeder jeden Tag aufs neue um sein Leben kämpfen muss. So auch die drei Jugendlichen Shakti, Achanda und Tarun. Sie alle wurden gerettet und leben nun in einem Kinderheim, bis sie zurück zu Ihren Eltern oder Verwandten dürfen, falls man sie denn ausfindig machen kann. Achanda, der älteste wurde als Kleinkind von seinen Eltern verkauft und bis nach Indien verschleppt, wo er Sklavenarbeit leisten musste. Shakti teilt das Schicksal so vieler Mädchen in Nepal, die wenn sie nicht als Arbeitssklaven ausgebeutet werden, als Sexsklaven ihr Leben fristen müssen. Tarun der jüngste im Bunde und mit unter der, der am wütentensten ist. Sie alle ebenso, wie die anderen Kinder im Kinderheim sind schwer traumatisiert, durch das was sie erleben mussten. Doch dennoch haben sie Träume und Hoffnungen von einem besseren Leben. Noch viel wichtiger aber sie glauben an die Liebe. Doch im April 2015 soll ihr Leben noch einmal grundlegend erschüttert werden.

Der Autor schafft es den Leser in nur 9 Tagen so intensiv an dem Leben seiner drei Hauptprotagonisten teilhaben zu lassen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Begünstigt wird dies durch einen enorm packenden und flüssigen Schreibstil, der einen einfach nicht mehr loslässt.

Auch wenn die Handlung auf nur 9 Tage beschränkt ist, lernt man die drei Jugendlichen so kennen, als ob man diese schon ein halbes Leben kennen würde. Man versteht ihre Wut. Hofft und leidet mit ihnen. Nicht selten stockt einen sogar der Atem, wenn sich die Wut bei ihnen die Bahn bricht und es zu Gewalteskalation kommt. Man schüttelt den Kopf und weis im nächsten Augenblick, die Wut über ihre verpfuschte Kindheit, ihr Leid sitzt so tief und wird sich nur mit professionelle Hilfe überwinden lassen. Doch dann begreift man dass sie alle in einem Slam in einem Entwicklungsland leben, in denen sie diese Hilfe in der Form, wie sie sie bräuchten wohl nie erhalten werden.

Alle drei Hauptfiguren sind mir mit ihren Geschichten ans Herz gewachsen. Sie alles sind unglaublich starke Persönlichkeiten, die all das Böse dass sie erfahren mussten tief begraben wollen. Gerade durch ihre Vorgeschichte sind sie alle Einzelkämpfer, suchen nur nach dem eigenen Vorteil und schrecken auch nicht vor Gewalt zurück um eben diesen zu erhalten. Tragisch ist, dass die Freiwilligen zwar mit den besten Absichten in dieses „Sichere Haus“ kommen, aber meistens weder die nötige Ausbildung mitbringen, noch lange genug bleiben, damit diese Kinder eine Bindung aufbauen können. Dabei sehnen sie sich nur nach Liebe und Aufmerksamkeit um all die Jahre ihres Leides vergessen zu können.

Fazit: Ein unglaublich intensives und packendes Buch, das ich jeden wärmstens ans Herz lege. Besonders der Perspektivwechsel zwischen den drei Hauptfiguren lässt einen einfach nicht mehr los. Vor allem aber packt der Autor ein wirklich wichtiges Thema an, dessen Brisanz noch immer gegeben ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2020

Zweifelhafte Sicherheit

0

Verkauft von den eigenen Eltern zur Prostitution oder als Arbeitssklaven - die 15 Kinder im Recovery Home in Kathmandu haben viele seelische und körperliche Qualen erlitten, bevor sie fliehen konnten und ...

Verkauft von den eigenen Eltern zur Prostitution oder als Arbeitssklaven - die 15 Kinder im Recovery Home in Kathmandu haben viele seelische und körperliche Qualen erlitten, bevor sie fliehen konnten und hier aufgenommen wurden. Achanda (15), Shakti (14) und Tarun (10) sind drei von ihnen, die uns über ihr Schicksal, ihre Gefühle, Ängste und Nöte und über ihre geheimen Träume berichten. Auch hier in ihrem neuen Zuhause fühlen sie sich nicht sicher, denn es ist ihnen bewusst, dass sich ihr Schicksal jederzeit wieder wenden kann. Untereinander herrscht Misstrauen und Eifersucht auf die Gunst der „Brothers“ und „Sisters“, Helfer aus dem fernen Europa wo es allen gut geht und wohin diese auch bald wieder zurückkehren werden. Wir begleiten die Kinder neun Tage lang - bis zum großen Erdbeben im April 2015 …

Der Autor Benjamin Lebert wurde 1982 in Freiburg/Br. geboren. Bereits im Alter von 16 Jahren schrieb er seinen ersten Roman, „Crazy“, der in 33 Sprachen übersetzt wurde, bis 2014 bereits eine Auflage von 1,2 Millionen Exemplaren erreichte und im Jahr 2000 fürs Kino verfilmt wurde. Seither gilt Lebert als Wunderkind der deutschen Literatur. „Die Dunkelheit zwischen den Sternen“ ist sein 7. Roman. Er basiert auf den Erfahrungen seines Aufenthaltes in Nepal, wo er eine Zeitlang für eine Hilfsorganisation in einem Kinderheim tätig war. Heute lebt der Autor in Hamburg.

Der Roman setzt sich mit Kinderschicksalen auseinander, wie sie leider heute beinahe in allen Ländern unseres Planeten vorkommen. Der Autor lässt dabei abwechselnd die drei Protagonisten aus ihrer persönlichen Sicht berichten und lässt sie über ihre Wünsche und Sehnsüchte erzählen. Achanda spart auf ein Motorrad, mit dem er mit Shakti in ein besseres Leben wegfahren möchte. Um sein Ziel zu erreichen, muss er des Öfteren vom geraden Pfad der Tugend abweichen. Shakti hingegen hat sich heimlich in den Brother verliebt, der so schön und so sauber und so ganz anders als Achanda ist. Der kleine Tarun schließlich kann sich nicht anpassen, ist aufbrausend und leicht erregbar. Er phantasiert vom großen Feuer, das die Erde verbrennt und fühlt sich als Retter eines Mädchens von dem er vermutet, dass sie im Haus einer reichen Lady eingesperrt ist. Der Schreibstil ist dabei ganz gut der kindlichen Phantasie angepasst und eine gewisse Spannung entsteht dadurch, dass die einzelnen Kapitel jeweils mit der Zahl der Tage überschrieben sind, die noch bis zur großen Katastrophe bleiben.

Fazit: Eine düstere, bedrückende Geschichte die zum Nachdenken anregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Der Stil konnte mich leider nicht überzeugen

0

Meinung
Die Thematik war für mich persönlich sehr interessant und ich erhoffte neben der sachlichen Ebene Gefühl und Tiefe zu finden.
Kommen wir zunächst auf das positive zu sprechen. Benjamin Lebert ...

Meinung
Die Thematik war für mich persönlich sehr interessant und ich erhoffte neben der sachlichen Ebene Gefühl und Tiefe zu finden.
Kommen wir zunächst auf das positive zu sprechen. Benjamin Lebert versteht es die Gegensätze darzustellen.
Aufgrund seiner Ansätze kann man sich gut in die Protagonisten hinein versetzen und bewundert als Leser ihre Stärke. Die Sehnsucht nach Hoffnung und auf ein besseres Leben ist greifbar in jeder Zeile. Wer nun annimmt,dass es am Schreibstil des Autors gelegen hatte wird an dieser stelle leider enttäuscht. Die Geschichten sprechen für sich und leider hat der sprachliche Stil so manche Geschichte zerstört.
Die Sprache war sehr ermüdend,kurze Sätze prägten den Verlauf und die ein oder andere Wiederholung störte mich. Zudem gab es während des Buches die ein oder andere Sichtweise, deren Sinn mich leider nicht erschlossen hatte.
Das Nachwort seitens des Autors berührte mich mehr als die Story. Man erfährt welche Hintergründe zum Buch führten, welche Erfahrung der Autor selbst mit diesem Thema hatten und bekommt so manches Gefühl von ihn mit.

Fazit
Der angesprochene Themenbereich ist wichtig und die Ansätze waren vielversprechend. Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden und sehnte mich nach Gefühl. Es wirkte stellenweise eher wie ein Sachbuch. 3 von 5 Sternen ❤

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere