Cover-Bild Justins Heimkehr
21,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 420
  • Ersterscheinung: 02.01.2017
  • ISBN: 9783406697425
Bret Anthony Johnston

Justins Heimkehr

Roman
Sylvia Spatz (Übersetzer)

Mit psychologischem Feingefühl und sehr spannend erzählt Bret Anthony Johnston in seinem Debütroman von einer Familie unter Schock. Vor vier Jahren ist Justin Campbell, damals 12 Jahre alt, entführt worden.
Seine Eltern und sein Bruder, die nie aufgehört hatten, nach ihm zu suchen, haben unterschiedliche Wege gefunden, mit diesem Erlebnis umzugehen. Wege, die die Familie eher auseinanderdriften lassen. Da wird Justin wie durch ein Wunder ganz in der Nähe entdeckt und seinem Entführer entwunden – der inzwischen 16jährige kehrt in die Familie zurück. Aber ist der Wiedergefundene nicht doch verloren? Und was geschieht mit dem Täter, der vor Gericht gestellt wird und auf „nicht schuldig“ plädieren will?
Bret Anthony Johnston zeigt sich in diesem Roman als hoch begabter, raffinierter und kluger Erzähler, der glaubwürdige und faszinierende Charaktere zeichnen kann und ohne Effekthascherei ins Herz der Dinge vorstößt.
 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2016

Der (innere) Kampf einer Familie

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"Justins Heimkehr" ist in vier Teile untergliedert, die aber letztlich schon eine klare Kontinuität darstellen. Für den Leser wird sehr viel Spannung dadurch aufgebaut, dass im Prolog eine Begebenheit ...

"Justins Heimkehr" ist in vier Teile untergliedert, die aber letztlich schon eine klare Kontinuität darstellen. Für den Leser wird sehr viel Spannung dadurch aufgebaut, dass im Prolog eine Begebenheit angekündigt wird, auf die man dann das ganze Buch lang "wartet".
Die Familienmitglieder werden sehr intensiv und genau vorgestellt, dies gelingt durch viele Perspektivwechsel und innere Monologe. Diese geraten in der Tat leider teilweise etwas sehr ausführlich, während man sich einfach mehr Dialog zwischen den Figuren wünschen würde.
Insgesamt ist das Buch sehr detailliert beschrieben, teilweise schon etwas detailversessen. Es handelt sich nicht um eine einfache Lektüre für zwischendurch, lohnt sich aber, da immer wieder Formulierungen eingestreut sind, über die man wirklich eine Weile nachdenken kann und die Spannung schon bestehen bleibt.
Ein Manko war für mich die Wahl der Hauptperson, denn Justins Mutter steht schon relativ stark im Fokus des Buches. Leider ist sie keine Figur, mit der ich mich gut identifizieren kann, und auch eher unsympathisch. Die männlichen Personen der Familie fand ich aber allesamt sehr interessant und überzeugend.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Vier Jahre

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Vier Jahre war Justin verschwunden. Vom Erdboden verschluckt. Zum Skaten aus dem Haus gegangen und nie wieder gekommen. Der Verlust und die Ungewissheit haben an seiner Familie genagt, die Eltern haben ...

Vier Jahre war Justin verschwunden. Vom Erdboden verschluckt. Zum Skaten aus dem Haus gegangen und nie wieder gekommen. Der Verlust und die Ungewissheit haben an seiner Familie genagt, die Eltern haben sich entfremdet. Da taucht der Teenie auf einmal wieder auf und nichts ist wie Früher.

Wenn man das eigene Kind verliert, ist das schrecklich. Wenn man aber nicht genau sagen kann wie und warum, ist das noch viel schrecklicher. Johnston hat dieses Szenario meisterhaft erzählt, die unterschiedlichen Reaktionen der Familienmitglieder fand ich sehr realistisch dargestellt. Die Ängste und Sorgen, aber auch die große Freude und Erleichterung. Der Autor zeigt auch, dass mit der Heimkehr nicht etwa wieder alles in Ordnung ist, sondern dass viele Probleme hier erst ihren Ursprung haben. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder erzählt, leider jedoch nie aus Justins; so bleibt der dem Leser etwas fremd, vielleicht genau so fremd wie er der eigenen Familie geworden ist. Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, nicht zu emotional, jedoch mit dem nötigen Feingefühl. Ein gelungener Roman, der nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Am Ende sind alle Verlierer ...

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Man kann nie wissen, wie man selbst mit einer solch schrecklichen Situation umgehen würde, doch der Autor Bret Anthony Johnston versucht es uns Lesern auf eine sehr einfühlsame und eindringliche Art näher ...

Man kann nie wissen, wie man selbst mit einer solch schrecklichen Situation umgehen würde, doch der Autor Bret Anthony Johnston versucht es uns Lesern auf eine sehr einfühlsame und eindringliche Art näher zu bringen. Die Situation nämlich, in der das eigene Kind entführt wird um nach vier aufreibenden Jahren durch Zufall gefunden zu werden.

Es muss eine wahre Achterbahn der Gefühle sein mit der Familie Campbell fertig zu werden versucht. Justin wird therapeutisch betreut, doch wie es den anderen Familienmitgliedern ergeht, muss man als Leser schockiert verfolgen. Der Autor lenkt das Hauptaugenmerk in seinem Roman eben auf diese Familienmitglieder im direkten Umfeld. Er gibt weder Täter noch Opfer eine eigene Stimme sondern versucht in verschiedenen Abschnitten die Gefühle des Vaters Eric und dessen Vater Cecil, der Mutter Laura und die des jüngeren Bruders Griff darzustellen. Von „Himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ erlebt der Leser die Wochen nach der Heimkehr. Die Familie scheint an Justins Rückkehr erneut zu zerbrechen, Kommunikation ist fast unmöglich. Als die Rachegefühle dem Täter gegenüber stärker werden, droht die Situation zu eskalieren.

Die Spannung, die der Autor von Kapitel zu Kapitel aufbaut, ist zeitweise fast nicht zu ertragen und das Ende lässt sich kaum erahnen. Auf eine beeindruckende Art nimmt uns Mr. Johnston an Hand und stellt uns der Familie vor um uns dann aber am Schluss mit vielen Fragen allein zu lassen. Der Kreis schließt sich nur dürftig und hat mich eigentlich etwas unbefriedigt zurück gelassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf der Suche nach der Antwort und Wahrheit

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Meine Meinung zu : Justins Heimkehr



Ich finde es ist ein außergewöhnliche, aufwühlendes und forderndes Buch, das die Menschliche Physische beansprucht. Dem Autor nimmt einem mit beim Lesen in die Gefühlswelt ...

Meine Meinung zu : Justins Heimkehr



Ich finde es ist ein außergewöhnliche, aufwühlendes und forderndes Buch, das die Menschliche Physische beansprucht. Dem Autor nimmt einem mit beim Lesen in die Gefühlswelt der Familie Campell, dessen Sohn Justin mit 12 Jahren entführt wurde und plötzlich nach 4 Jahren wieder auftaucht. Ich fragte mich beim Lesen was hätte ich getan, wenn es mein Kind gewesen wäre?

Er erhält in leisen, eindringlichen Tönen mit sehr viel Einfühlungsvermögen und gibt tiefe Einblicke in die einzelnen Seelen seiner Protagonisten. Es kam alles sehr Authentisch, Bildhaft und real herüber. Man spürte die Angst der Eltern und der Familie um Justin, dieses Bangen und Hoffen seit dem verschwinden, und jetzt ist er wieder da. Damit muss die Familie umzugehen lernen, vieles hat sich verändert in der vergangen Zeit, Justin ist jetzt 16, ein junger Mann, aber der Beschützerinstinkt ist groß in der Familie. Dieser Neuanfang ist nicht Leicht, man geht sehr behutsam mit ihm um, fast ihn mit Glacee Handschuhen an. Die Familie plagt sich mit Schuldgefühlen und Selbstzweifeln, das alles belastet sie schwer, nach außen geben sie sich normal und zuversichtlich. Das schlimmste fand ich das der Täter frei herum laufen durfte bis zu seinem Prozess, eine tickende Zeitbombe für die Familie, diese Belastung ist spürbar, man leidet unwillkürlich mit.Da ist noch die Frage offen was hat dieser Mann mit Justin, die vier Jahre gemacht.


Zum Autor:

Bret Anthony Johnson, bedient sich einer großen Erzählkunst, er nimmt einem gefangen beim Lesen. Sein Schreibstil und die Sprache sind klar und Kraftvoll, seine Protagonisten und ihre einzelne Charaktere hat er sehr gut beschrieben und heraus Kristallisiert. Man kann sich sehr gut in jeden einzelnen hinein versetzen und die einzelnen Emotionen verstehen. Ein Buch das mich sehr tief berührt hat, eine Geschichte auf der Suche nach der Wahrheit und Antwort. Ich fand es einfach überwältigend , bemerkenswert und beschwörend. Ein Buch das Einblicke in die Seele gibt.

"Ein gelungener Debüt Roman "

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn eine Familie auf eine harte Probe gestellt wird…

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4 Jahre war Justin verschwunden. Bis er gefunden wird und wieder zu seiner Familie nach Hause kommt. Doch wer glaubt, dass nach der Wiedervereinigung einer Familie alles sofort wieder seinen gewohnten ...

4 Jahre war Justin verschwunden. Bis er gefunden wird und wieder zu seiner Familie nach Hause kommt. Doch wer glaubt, dass nach der Wiedervereinigung einer Familie alles sofort wieder seinen gewohnten Gang geht, der liegt falsch. Justin ist nicht sehr redselig, er bekommt Unterstützung von einer Jugendpsychologin, doch jeder dieser Familie ist auf sich gestellt und für sich selbst einsam. Kann eine Familie nach so vielen Jahren der Trennung sich wieder zusammenraufen?

Die Geschichte in diesem Buch ist sehr emotional und durch eine Meisterleistung des Autors unglaublich realistisch dargestellt. Jede Person dieser Familie hat eine eigene Stimme und man kann in deren Seele hineinschauen. Genau diese unterschiedlichen Sichtweisen machen das Buch authentisch. Während dem Lesen glaubt der Leser, mitten in der Geschichte zu sein. Wer jetzt glaubt, das Buch ist eine tolle Lektüre zum entspannen, der liegt falsch, denn das Thema ist sehr ernst und bringt einen zum Nachdenken. Zeitweise kann sie auch wirklich die Stimmung des Lesers mit runterziehen, da die Darstellung wie gesagt extrem realistisch ist. Leider ist der Anfang dieses Buches sehr holprig, bis sich der Leser an den gehobenen Schreibstil angepasst hat, dann kommt man aber sehr gut in die Geschichte rein. Der Hauptteil der Geschichte hat mich begeistert, die Spannung war genau richtig und animiert den Leser zum miträtseln. Das Ende jedoch war dann wieder etwas enttäuschend, alles wurde kurz abgehandelt und war dann plötzlich wieder Friede-Freude-Eierkuchen. Das einzige unrealistische an diesem Buch.

Da dieses Buch mir noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird und mich zum Nachdenken bringt keine ich diverse Leseschwierigkeiten beim Anfang und ein etwas seichtes Ende zwar nicht unerwähnt lassen, muss aber dafür nur einen Stern abziehen und vergebe somit 4 von 5 Sternen!