Cover-Bild Bühlerhöhe
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783471351260
Brigitte Glaser

Bühlerhöhe

Roman

Deutschland, 1952: Zwei Frauen mit Vergangenheit, ein geheimer Auftrag
Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den dreißiger Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Rosa und Sophie wissen, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Beide verfolgen ihre eigenen Pläne.

Vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik erzählt Brigitte Glaser eine spannende Geschichte, die auf wahren historischen Ereignissen beruht.

"Selten wurde so spannend und sprachlich präzise über die Gründungszeit der Bundesrepublik geschrieben." Verena Carl, Barbara

„Fazit: Eine gute Mischung aus Politthriller, Krimi, Frauenbuch und historischem Roman.“ Gesine Reichstein, Radio Bremen, Prod. 2016, mit freundlicher Genehmigung

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Roman mit der tollen Kulisse des Schwarzwaldes und einer interessanten Idee.

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Inhalt:

Konrad Adenauer will 1952 das Wiedergutmachungsgesetz in Deutschland auf den Weg bringen. Doch seine Gegenspieler wollen dies mit einem Attentat auf ihn verhindern. Um ihn zu beschützen wird Rosa ...

Inhalt:

Konrad Adenauer will 1952 das Wiedergutmachungsgesetz in Deutschland auf den Weg bringen. Doch seine Gegenspieler wollen dies mit einem Attentat auf ihn verhindern. Um ihn zu beschützen wird Rosa Silbermann, die 1930 aus Köln nach Palästina emigrierte Jüdin, in den Schwarzwald auf die Bühlerhöhe geschickt.
Auf der Bühlerhöhe gibt es nicht nur Menschen, die ihr wohlgesinnt sind. Sophie Reisacher, die dortige Hofdame, ist ihre Gegenspielerin und verfolgt in einer Welt die von Männern beherrscht wird, ihre eigenen Pläne.

Meine Meinung:

Bühlerhöhe gehört nicht zu den Genres die ich eigentlich lese und wenn ich ehrlich bin, konnte mich das Buch auf den ersten Seiten auch nicht richtig fesseln.
Aber ich habe trotzdem weitergelesen und habe es nicht bereut.
Das Buch erzählt eine Geschichte, die im Schwarzwald spielt. Dort gibt es ein Hotel mit dem Namen Bühlerhöhe und dort spielt sich sehr viel der Geschichte ab.
Konrad Adenauer will im Jahr 1952, das Wiedergutmachungsgesetz durchbringen. Ein Gesetz zur Wiedergutmachung der Nazisünden im 2. Weltkrieg an den Juden. Doch natürlich gibt es auch einige Menschen, die dieses Gesetz verhindern wollen.
Daher plant eine Organisation ein Attentat auf Adenauer, das stattfinden soll während er sich im Schwarzwald aufhält. Um dies zu verhindern und um Adenauer zu beschützen, wird Rosa Silbermann von Palästina zur Bühlerhöhe geschickt.
Normalerweise ist sie keine Agentin und sollte eigentlich auch einen Partner haben, doch dieser ist wie vom Erdboden verschluckt.
Sophie Reisacher, die Hofdame von der Bühlerhöhe durchschaut Rosas falsche Identität und legt ihr immer wieder Steine in den Weg um deren Auftrag zu vereiteln.
Für mich ist dies ein recht interessantes Thema gewesen, daher wollte ich dieses Buch auch lesen.
Am Anfang erfährt man viel über Rosa und ihre Vergangenheit.
Was noch recht interessant war und mich gleichzeitig etwas störte war das ganze Agentenkauderwelsch und die Politik. Zum Glück ist nicht viel davon im Buch zu lesen und die Geschichte wird wieder interessanter und spannender.
Ich konnte mir auch bis zum Schluss nicht vorstellen, wer der Attentäter sein könnte.
Ich würde das Buch als einen Heimatkrimi mit politischem Hintergrund bezeichnen, der es wert ist gelesen zu werden.
Auch wenn mich der Anfang nicht so in seinen Bann ziehen konnte, bin ich froh es weitergelesen zu haben. Es lohnt sich wirklich.

Mein Fazit:

Spannender Roman mit der tollen Kulisse des Schwarzwaldes und einer interessanten Idee.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein lebendiges Buch!

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In„Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser entführt uns die Autorin in die Zeit des Nachkriegsdeutschlands. Es ist 1952. Rosa Silbermann reist im Auftrag des israelischen Geheimdienstes in das Nobelhotel Bühlerhöhe. ...

In„Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser entführt uns die Autorin in die Zeit des Nachkriegsdeutschlands. Es ist 1952. Rosa Silbermann reist im Auftrag des israelischen Geheimdienstes in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Ein Ort, den Rosa mit ihrer Vergangenheit verbindet. Das geteilte Adenauer Deutschland ist noch zerfressen von alten Nazi-Seilschaften. Sie traut dort niemandem und niemand traut Rosa. Schon gar nicht die Hausdame Reisacher, eine Elsässerin, die ein ganz eigenes Spiel spielt. Der Kanzler des bundesrepublikanischen Deutschlands reist an und nicht alle sind ihm wohlgesonnen. Doch wo bleibt Ari? Rosa sollte mit mit diesem menschlichem Windhund, als Ehepartner anreisen, aber es gibt keine Spur von dem umtriebigen Mossad Agenten.

Es ist keine geringe Leistung, wie Brigitte Glaser die Menschen in ihrem Roman einführt und sie detailreich zeichnet. So kommt das Hotelleben sehr glaubhaft rüber und die sich entwickelnde Geschichte von unterschiedlichen Interessen im jungen Nachkriegsdeutschland schlägt Funken in höchste Kreise. Da begegnet man Geschäftsmännern, die eigentlich im Gefängnis hausen müssten und jungen weiblichen Angestellten, die gegen Ende des Krieges mehr durchgemacht haben, als es eine menschliche Seele verträgt. Überhaupt, die Frauen. Brigitte Glaser gibt ihnen Stimmen. Es ist ihr Erleben, dass diesen Roman prägt. Hausdame Reisacher wird mit großem Facettenreichtum, wie ein Gegenpol zur Fast-Idealistin Rosa, deren Familien- und Gefühlsleben außer Kontrolle geraten ist, seit sich die Deutschen über die Juden hermachten. Sprachlich bleibt die Autorin locker über bundesdeutschem Durchschnitt.

Manchmal habe ich etwas den Faden verloren einfach weil mir manche Vorgänge zu ausführlich beschrieben wurden. Aber auf die gesamte Länge gesehen ist das einfach ein sehr lesenswertes Buch. Das dunkle des Schwarzwaldes passt so schön zu den verlorenen Seelen, der biederen Dunkel-deutschen, die das letzte Jahrhundert be- und entvölkert haben. Die geschichtlichen Ereignisse werden stimmig eingeflochten. Man hat fast Lust einmal den Ort des Geschehens aufzusuchen, nur nicht die Zeit. Bloß nicht! Von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung für den Roman. Beste Unterhaltung, keine Frage!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sehr gut gelungener, lesenswerter Roman.

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Der Klappentext umreißt die Ausgangssituation recht griffig. Rosa, die Hauptprotagonistin, ist keine professionelle Agentin und ist nicht ganz überzeugt davon, was sie auf der Bühlerhöhe tun soll. Dem ...

Der Klappentext umreißt die Ausgangssituation recht griffig. Rosa, die Hauptprotagonistin, ist keine professionelle Agentin und ist nicht ganz überzeugt davon, was sie auf der Bühlerhöhe tun soll. Dem Geheimdienst ist zu Ohren gekommen, dass ein Anschlag auf Adenauer während seiner Ferien auf Bühlerhöhe im Schwarzwald geplant ist. Adenauer steckt in Verhandlungen über die finanzielle Wiedergutmachung für Verbrechen an Juden während der Nazi-Zeit. Das Geld braucht Palästina, so die offizielle Meinung. Es gibt aber auch andere Interessengruppen, die keineswegs das Geld von Deutschland akzeptieren wollen. Ein gelungenes Attentat würde die Verhandlungen zumindest anhalten oder gar stoppen.
Rosa war als Kind öfter mal in diesem noblen Hotel: Ihre ganze Familie verbrachte dort Sommerferien. Rosa kennt sich auf der Bühlerhöhe und mit den Gepflogenheiten der gehobenen Klasse gut aus, so die Argumentation von Mossad-Werber. Rosa sagt ja. Trotzdem, dass sie auch ihren kleinen Sohn allein in Palästina zurücklassen muss. So ist Rosa: eine Idealistin, die Interessen ihrer Gemeinschaft über alles stellt.
Auf der Bühlerhöhe trifft Rosa die Hausdame Sophie Reisacher, die sie gleich ins Visier nimmt und ihr stets nachspioniert. Beide Frauen haben etwas gemeinsam: Mitte dreißig, sehr attraktiv, auch was die Vergangenheit angeht, gibt es Übereinstimmungen. Ein Ziel vor Augen in der Gegenwart haben sie ebenso, aber auch einen grundlegenden Unterschied: Rosa dient selbstlos ihrer Gemeinschaft samt deren Ideen, Sophie kämpft nur für sich. Für Sophie Reisacher gibt es nur ihre eigenen Interessen. Sie will hoch hinaus: einen weltgewandten Mann heiraten, der ihr die Welt zu Füßen legt. Was aus den Vorhaben beider Frauen wird, ist eine interessante Aussage des Romans.
Es gibt noch eine Frau, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Agnes ist ein etwa zwanzigjähriges Bauernmädchen, das in dem benachbarten Gasthof Hundseck am Empfang arbeitet. Trotz des jungen Alters hat sie das Leben schon gezeichnet. Zum Ende des Krieges hat auch sie und ihre ältere Schwester das Schicksal vieler Frauen geteilt. Als die Truppen abzogen und hinter sich eine Wüste aus Trümmern und Leid hinterließen, wurden sie auch nicht verschont. Agnes Passagen sind in ihrem Dialekt verfasst, prima passend zu ihr. So wird wieder ein Kontrast deutlich, Hochdeutsch reden nur die beiden anderen Frauen.
Das Spiel mit Kontrasten wird auch bei anderen Figuren und ihren Beziehungen zueinander fortgesetzt. Rosa und ihre Schwester Rachel bilden ein weiteres Paar, das sich durch ihre Gegensätze anzieht. Rachel teilt Rosas kommunistischen Idealismus nicht. Sie ist Künstlerin, Freigeist, lebt mit einem zehn Jahre jüngeren Araber zusammen, was ein Eklat in jeder Hinsicht darstellt, und kümmert sich nur um ihr eigenes Leben. Rachel und ihre Sicht der Dinge stellen eine Bereicherung für den Roman dar. Die beiden Schwestern liefern sich hitzige Diskussionen über Frauenschicksale, Würde und Gelobtes Land.
Auch Agnes und ihre ältere Schwester Walburga sind so ein Paar, das wiederum mit Rosa und Rachel kontrastiert. Walburga lebt im Wald und würde sich nie verheizen im Hotel lassen. „Dem Hund traute sie mehr als allen Menschen zusammen, und der Wald war ihr lieber als jedes Dach über dem Kopf.“ S. 72.
Der Roman ist schon wegen all den Figuren und ihren Lebensgeschichten sehr lesenswert. Mithilfe von Sophies Figur wird von den Schicksalen der Menschen aus Elsass erzählt, u.a. von Sophies Oma: „Ihre Großmutter Odile, Jahrgang 1869, hatte in ihrem Leben viermal die Nationalität gewechselt, ohne Straßburg je zu verlassen. 1870 deutsch, 1918 französisch, 1940 wieder deutsch, 1945 wieder französisch.“ S. 316. Auch Sophie ist dementsprechend eine zerrissene Persönlichkeit und weiß nicht so recht, wo sie hingehört. Genau darauf zielt eine Weisheit aus dem Talmud zum Schluss.
Die Spannung kommt auf als Rosa, in Schwarzwald angekommen, mit einer unerwarteten Überraschung konfrontiert wird: Ari, der Profi-Agent, dessen Gattin sie spielen soll, kommt erst mal nicht, und Rosa muss sich im Alleingang in der Männerwelt mit all ihren Machtspielen und Seilschaften behaupten. Ganz zu Anfang ist ihre Unsicherheit und ihre Sicht der Dinge aufgrund der doppelten Identität ist sehr gelungen. Da ist man quasi Rosa, steckt in ihrer Situation, überlegt mit ihr zusammen, was nun zu tun wäre.
Als Kontrast zu Männerwelt gibt es auch Frauenwelt in dieser Geschichte. Die alten Verbindungen werden wieder belebt, Informationsaustausch hergestellt. So wird es möglich, Männer und ihre Pläne zu durchschauen und die notwendigen Schritte in letzter Minute einzuleiten.
Bis zur Hälfte hielt sich die Spannung aufrecht. Aber dann löste sie sich wohlgefällig bei Ankunft Aris auf. Auch den Strang um Identität des Mörders vom Araber und seine Motive hätte ich eleganter dargeboten gewünscht. Auch, was es mit Ari auf sich hatte, ließ sich früh durchblicken.
Der Schreibstil ist angenehm: schlicht und ergreifend, der es mit Leichtigkeit schafft, das Kopfkino zu starten. Die Erzählweise wechselt sich von Perspektive zu Perspektive, was die Geschichte reichhaltiger und authentischer macht. Die drei Erzählperspektiven wurden gekonnt und zielführend eingesetzt. Rosas Sicht legt dem Leser u.a. nahe, wie eine Jüdin denkt, deren Mutter und Bruder im KZ umgekommen waren: Sie kann nicht fassen, dass nun so getan wird, als ob kein Unrecht geschehen war. Auch andere Perspektiven offenbaren spannende Sicht der Dinge, und so steht ein facettenreiches Bild vom großen Ganzen da.
Gleichmäßig verteilt, gibt es wohl dosierten Überlegungen zur Kunst des Lebens, z.B. Sophies Überlegungen, was eine Ehe ist, wie man das Leben am besten meistert. Rosa liest in einer Zeitschrift, welche Art von Frauen Männer zu ehelichen pflegen. Zum Schluss gibt es bei der Beerdigung weise Worte aus dem Talmud, die dem Roman einen würdigen Schluss setzen.

Fazit: Ein gut gelungener, lesenswerter Roman, der sich mit Fragen der nationalen und persönlichen Identität, Schicksalen der Menschen nach dem Weltkrieg uvm. befasst und zum Nachdenken anregt. Mal kommt er wie ein Politthriller, mal wie ein Krimi, mal wie ein Frauenroman daher. Ein gelungener Mix. Die Atmosphäre des Schwarzwaldes ist auch prima erfasst worden.
Bühlerhöhe von Brigitte Glaser habe ich gerne gelesen. Der Roman hat mir einige erfüllte Lesestunden bereitet. Eine klare Leseempfehlung und vier besonders hell leuchtende Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne Geschichte

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An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was ...

An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.

Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.

Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.

FAZIT
"Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung fehlt

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Nach dem Klappentext und dem Cover hatte ich eine ganz andere Geschichte, als die, die ich nun gelesen habe, erwartet. Ich dachte die zwei Frauen würden in ihrer Rolle als Frauen ihrer Zeit, die sich in ...

Nach dem Klappentext und dem Cover hatte ich eine ganz andere Geschichte, als die, die ich nun gelesen habe, erwartet. Ich dachte die zwei Frauen würden in ihrer Rolle als Frauen ihrer Zeit, die sich in einer Männer dominierten Welt durchsetzten müssen, auszeichnen. Im Grunde waren die drei Frauen, aus deren Sicht die einzelnen Kapitel verfasst sind, einfach nur Personen, die in eine Geschichte verstrickt sind. Auch habe ich damit gerechnet, dass Adenauer viel mehr in Erscheinung tritt. Tatsächlich war er nur eine Figur, die ab und zu durch die Hotelangestellten und das Sicherheitspersonal erwähnt wurde, aber nicht direkt in Erscheinung tritt.

Des Weiteren sind sehr viele Figuren in die Geschichte involviert, sodass der Leser sich zunächst einen Überblick verschaffen muss. Zudem wird der Geschichte durch die vielen Figuren ihre Intensität genommen.


Da ich das Hotel Bühlerhöhe zuvor nicht kannte, habe ich es gegooglet und war sehr überrascht wie imposant dieses ist. Sprachlich kommt dieses große, schicke Hotel mit Charakter gar nicht zur Geltung.

Der Schreibstil ist zwar leicht zu lesen, jedoch zieht sich die Geschichte sehr zäh dahin. Lediglich zum Ende hin, lassen die Seiten sich relativ schnell lesen. Besonders spannend oder unerwartet ist das Ende jedoch nicht. Im Allgemeinen habe ich einen Spannungsbogen in diesem Buch sehr vermisst.

Spannenden Situationen werden nicht direkt beschrieben, sodass der Leser diese nicht miterleben kann, sondern erst im Nachhinein durch die Figuren in Erzählungen davon erfährt. Spannung die es geben könnte, wird somit genommen.

Alles in allem inhaltlich ein interessantes Buch. Denn der Leser erfährt historische Bezüge, wie die des Wiedergutmachungsgesetztes. Auch kann man in Ansätzen heraushören, wie das Leben für Juden in der Nachkriegszeit sein konnte. Die Ausführung dieser Inhalte hat mir leider weniger gefallen, da einfach die Spannung gefehlt hat.