Cover-Bild Wenn Donner und Licht sich berühren
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.04.2019
  • ISBN: 9783736308305
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Brittainy C. Cherry

Wenn Donner und Licht sich berühren

Katia Liebig (Übersetzer)

Sich in Jasmine Greene zu verlieben, fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen nichts mehr übrig. Stattdessen sehe ich in ihren Augen einen tosenden Sturm. Wie lange tobt er schon dort? Wie lange hat er sich schon in ihrer Seele zusammengebraut? Ihr Herz ist für immer gebrochen, und ich hasse mich dafür, dass ich es jetzt erst bemerke - wo es vielleicht schon zu spät ist.

"Ein absolutes Meisterwerk!" AFTER DARK BOOK LOVERS

Der neue Roman von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2019

Jede Menge Emotionen, harte Schicksalsschläge und tolle Entwicklungen

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Klappentext
Sich in Jasmine Greene zu verlieben, fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen ...

Klappentext
Sich in Jasmine Greene zu verlieben, fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen nichts mehr übrig. Stattdessen sehe ich in ihren Augen einen tosenden Sturm. Wie lange tobt er schon dort? Wie lange hat er sich schon in ihrer Seele zusammengebraut? Ihr Herz ist für immer gebrochen, und ich hasse mich dafür, dass ich es jetzt erst bemerke – wo es vielleicht schon zu spät ist.
Meine Meinung
Ich habe mich unglaublich sehr auf das neue Buch von Brittainy C. Cherry gefreut und kann schon einmal vorweg sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.
Zunächst einmal muss ich allerdings den Schreibstil der Autorin loben. Sie schafft es auf eine ganz wundervolle Art und Weise Gefühle zu beschreiben und achtet auf wirklich jedes kleinste Detail, so dass jeder noch so kleinen Geste eine Bedeutung zugeschrieben werden kann und das Buch über und über gefüllt ist mit Emotionen, so dass man gar nicht drum herum kommt, auch selbst emotional gepackt zu werden.
Jasmine und Elliot lernen sich bereits kennen, als beide 16 Jahre alt sind. Während Elliot in der Schule gemobbt wird, weil er stottert und ein eher zurückhaltender, schüchterner Junge ist, wächst er dafür in einer liebevollen Familie auf. Jasmin hingegen gehört zu den beliebten Mädchen der Schule und ist auf dem besten Weg dabei, eine großartige Gesangskarriere zu beginnen, allerdings ist das gar nicht ihr Traum, sondern der ihrer Mutter, die sie dazu zwingt ihren eigenen Traum zu verwirklichen und ihr jegliche Freiheiten nimmt. Die beiden Jugendlichen beginnen füreinander einzustehen und es entwickelt sich eine Liebe, bei direkt bewusst ist, dass es sich um viel mehr als nur die „erste Schwärmerei“ handelt. Dennoch werden die beiden getrennt und treffen sich erst nach vielen Jahren wieder, jedoch beide so verändert, dass ihr ursprüngliches Verhältnis trotz immer noch anwesender Gefühle nicht mehr zu finden ist.
All die Schicksalsschläge in dem Buch haben mich sehr mitgenommen und berührt, insbesondere mit Elliot habe ich sehr gelitten, doch auch mit Jasmine. Ich habe mich immer total über ihre Mutter aufgeregt, und manchmal hätte ich sie am liebsten aus dem Buch gezogen und dafür angemacht, was sie ihrer Tochter antut. Gleichzeitig fand ich dafür das Verhältnis zu ihrem Stiefvater Ray umso schöner. Generell mochte ich Jasmine als Charakter, besonders ihre Entwicklung, denn am Anfang fand ich sie leider an einigen Stellen noch etwas naiv, doch die Stärke die in ihr war und wie sie zu einer noch stärkeren Frau geworden ist, trotz aller Schicksalsschläge fand ich unfassbar faszinierend.
Und auch Elliots Entwicklung hat mich sehr begeistert, auch wenn sie vielleicht nicht perfekt verlaufen ist, hat auch er Mut und Stärke bewiesen und hat mich dadurch ebenfalls für sich begeistern können.
Toll fand ich auch, wie immer wieder die Bedeutung der Familie in den Fokus gerückt wurde, und symbolisiert wurde, dass man gemeinsam alles schaffen kann und der Zusammenhalt der Familie einen stärken und Mut machen kann.
Fazit
Alles in allem kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der gefühlvolle Geschichten mag und sich gerne von Büchern emotional in ihren Bann ziehen lässt. Das Buch vermittelt unfassbar schöne Werte und bekommt von mir 4.5 Sterne, da mich Jasmines Naivität am Anfang doch etwas gestört hat, ich aber ansonsten das Buch sehr zu lieben gelernt habe.

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Veröffentlicht am 08.05.2019

Emotional und mitreißend

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Ich bin immer wieder fasziniert, wie manche Bücher mich richtig fesseln und halten können, wie mich die Geschichten so vereinnahmen, dass meine Gefühle beinahe greifbar sind.
So und nicht anders erging ...

Ich bin immer wieder fasziniert, wie manche Bücher mich richtig fesseln und halten können, wie mich die Geschichten so vereinnahmen, dass meine Gefühle beinahe greifbar sind.
So und nicht anders erging es mir mal wieder bei Brittainy C. Cherry - ich durfte ihr neuestes Buch "Wenn Donner und Licht sich berühren" vorab auf Lesejury lesen und bin wirklich mal wieder sehr begeistert von ihrem Buch.

Mich hat es überhaupt nicht gewundert, dass ich mich schnell in die Geschichte einfinden konnte, denn mit so einem schönen Schreibstil kriegt man mich sofort, und wie auch in ihren anderen Büchern hat Cherrys Schreibstil mich gepackt und mitgerissen, wortgewandt und detailreich schreibt sie die Geschichte zweier Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können und dennoch zueinander finden.

Und ja, wenn Jasmine und Elliot sind sehr verschieden, wenn sie das erste Mal aufeinander treffen. Denkt man bei New Adult doch sicher gleich, dass auf jeden Fall dieser typische Bad Boy auf ein unscheinbares Mädchen trifft, ist es beinahe andersherum, denn Elliot ist zu Anfang unscheinbar und schüchtern, während Jasmine hübsch und selbstbewusst auftritt. Im Verlauf der Geschichte verändern sich durch gewisse Umstände die Verhältnisse und man trifft doch auf einen unnahbaren Elliot, aber er bleibt dennoch liebenswert und sympathisch, wahrscheinlich vor allem, weil man seine Veränderung und Entwicklung mehr mitbekommt als die von Jasmine. Leider ist sie etwas in den Hintergrund gerückt, obwohl man bei der Kurzbeschreibung doch darauf schließen könnte, dass es mehr um sie gehen würde.
Auch die Nebencharaktere sind wunderbar getroffen, positiv wie negativ.

Die Handlung ist eine gute Mischung, teilweise super romantisch, teilweise schockierend und aufwühlend. Ich konnte mich in dem Buch verlieren und mich emotional auf Jasmine und Elliot einlassen, mit ihnen leiden und mich mit ihnen freuen.

Ich hatte gehofft, dass mich "Wenn Donner und Licht sich berühren" so mitnehmen kann, wie es auch die anderen Romane von Brittainy C. Cherry getan haben und ich bin nicht enttäuscht worden. Das beweist mir, dass ich bei der Autorin (bisher) nichts falsch machen konnte und gerne die Empfehlung rausgebe, dass Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.05.2019

Wundervoll!

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Wenn Musik die Liebe entstehen lässt und sie auch nach Jahren und unzähligen Ereignissen immer wieder neu entflammt, kann nur ein Happy End dabei herauskommen. Jazz, die ihre Liebe zum Gesang schon seit ...

Wenn Musik die Liebe entstehen lässt und sie auch nach Jahren und unzähligen Ereignissen immer wieder neu entflammt, kann nur ein Happy End dabei herauskommen. Jazz, die ihre Liebe zum Gesang schon seit ihrer Kindheit lebt, wächst unter schwierigen Bedingungen auf. Sie will Soul singen, doch ihre Mutter hat sich ihre Stimme einverleibt, um sie in Popmusik verpackt, zu vermarkten. Dass sie dabei unglücklich ist, stört sie nicht weiter. Dass sie dadurch ihren Partner, der wie ein echter Vater für Jazz ist, vergrault, scheint ihr ganz recht zu sein. Plattenverträge müssen unterzeichnet werden und das kann nur durch extremen Drill passieren. Zum Glück darf Jazz auf eine öffentliche Schule gehen, an der sie die besten Momente ihres Lebens verbringt. Eines Tages, sieht sie Elliot beim Musizieren, sieht seine Leidenschaft für diese Musik und seine Liebe für die Musik. Elli geht mit ihr zur Schule, wird ständig gehänselt und ist eher ein kleiner, nerdiger Kerl mit einem großen Herz. Jazz will sich um ihn kümmern, versucht die anderen Jungs, mit ziemlich erschreckenden Methoden davon abzuhalten, ihn zu schlagen. Die beiden verlieben sich ineinander, versprechen sich Dinge, erzählen sich ihre Wünsche und Sorgen. Doch Jazz wird von ihrer Mutter nach England geschickt, um bei einer Plattenfirma unter Vertrag zu kommen. Die beiden schwören sich, immer in Kontakt zu bleiben, das funktioniert anfangs auch, doch eines schrecklichen Abends passiert Ellis Schwester etwas Furchtbares. Ellis Herz ist gebrochen, er meldet sich nicht mehr bei Jazz und der Kontakt bricht komplett ab. Doch ihre Liebe nicht. Ein paar Jahre später, bricht Jazz aus ihrem Gefängnis aus und kehrt zurück nach Hause, wo sie tatsächlich auf Elli trifft. Verwirrende Tage und Wochen kommen auf sie zu, doch die Musik verbindet sie im Herzen für immer.

Ich bin keine Musikerin und habe deshalb nicht diesen Bezug zur Musik, doch ich denke, dass die Liebe dazu einiges in Gang bringen kann. Diese wundervolle Geschichte, die Brittany C. Cherry uns hier erzählt, ist nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen sondern so viel mehr. Meiner Meinung nach, schafft es keine Autorin mir so sehr das Herz zu brechen, um es dann wieder so zusammenzusetzen. Ich habe mit Jazz und Elli gelitten, mitgefiebert, geweint und gelacht.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben Tiefe. Leider fehlte mir die Erzählung, wie es Jazz in der Zeit in England erging komplett. Das hätte meiner Meinung nach noch etwas besser ausgebaut werden können, weil ihre eigene Story dabei etwas untergeht. Elli hat eine große Entwicklung durchgemacht, hat trainiert, um stark zu sein und um sich und seine Familie beschützen zu können. Doch der Schicksalsschlag hat ihn hart hergenommen, er ist sehr in sich gekehrt, lässt keine Nähe zu und verschließt sich. Doch mit Jazz scheinen seine Lebensgeister wieder erwacht zu sein und die Geschichte ist so schön und berührend.

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Veröffentlicht am 29.04.2019

Eine besondere Geschichte über Musik, Schmerz, Liebe und Wahrheit!

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"Es war süß und traurig und glücklich und echt. So echt.
So muss es sich anfühlen. So muss mein Herz schlagen.
Das ist Liebe"

Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau gesehen habe, war es sofort um ...

"Es war süß und traurig und glücklich und echt. So echt.
So muss es sich anfühlen. So muss mein Herz schlagen.
Das ist Liebe"


Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau gesehen habe, war es sofort um mich geschehen. Brittainy Cherry hat ja schon mit einigen anderen Büchern die Bücherwelt in den letzten Jahren aufgemischt, aber leider bin ich bis jetzt noch nie dazu gekommen, eine Geschichte von ihr zu lesen. Ein großer Fehler, wie ich nun bemerken musste. Denn "Wenn Donner und Licht sich berühren" ist eine ganz besondere Geschichte voller Schmerz, Musik und Wahrheit, die mich zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern gebracht und tief berührt hat.

"Das Leben war manchmal hart, aber vielleicht hatte Gott uns die Musik gegeben, um sich dafür zu entschuldigen."



Schon das Cover ist wirklich ein Traum! Im Vergleich zum Original ist es viel subtiler, sanfter und definitiv stilvoller. Während auf dem amerikanischen Cover zwei junge Menschen (vermutlich Elliot und Jazz) zusehen sind und relativ dunkle, knallige Farben die Gestaltung beherrschen, zeigt die LYX-Version bloß einen zarten Himmel mit Wolkengebilden, kleinen Vogelsilhouetten und einem Farbverlauf von hellblau zu zartrosa. Der Himmel ist vielleicht nicht das aussagekräftigste Motiv und ich kann nicht direkt eine Verbindung zur Handlung herstellen, dennoch finde ich die Gestaltung durchaus ansprechend und gelungen.
Was der Titel mir sagen will, habe ich auch noch nicht wirklich herausgefunden. Das findet keinerlei Anklang in der Handlung und auch wenn es ein schönes, geheimnisvolles Wortbild ist, hätte ich mir da ein wenig mehr Handlungsbezug gewünscht. Der englische Titel "Behind the Bars", der auf einen wichtigen Schlüsselort der Handlung anspielt, gefällt mir da um Längen besser! Der Klapptext verrät darüber hinaus sehr wenig über die eigentliche Handlung und vermittelt nur ein grober Eindruck über das Thema: die zarte Liebe zwischen zwei verkorksten Menschen. Der Infotext in den Leselaschen ist da schon informativer. Weshalb ich dieses Bild jedoch eigentlich eingefügt habe, ist um euch stolz die Signatur zu zeigen, die meine Vorabausgabe ziert. In solchen Momenten liebe ich es einfach, Bloggerin zu sein grins.

"Nein. Es wurde niemals einfacher, dieses Wort zu hören"

Mit diesem Satz beginnt Elliots und Jasmine Geschichte über Musik, Schmerz und Wahrheit, welche in zwei Teile geteilt wurde. Zuerst werden wir mit der Lebenssituation der Beiden als Teenager von 16 Jahren bekannt gemacht, bevor die Handlung sechs Jahre weiterspringt und von ihrer zweiten Begegnung erzählt. Der erste Teil baut sanft und leise zwei liebenswerte, vielschichtige, etwas verkorkster Protagonisten auf, die sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit finden und zusammen durch Dick und Dünn gehen - bis das Schicksal dazwischen kommt. Obwohl die beiden eigentlich gegensätzlicher nicht sein können - sie weiß, beliebt, hübsch, selbstbewusst, reich und er schwarz, gehänselter Außenseiter, unscheinbar, stotternd, mittellos - ist da von ihrer ersten Begegnung an der Ecke Frenchmen Street ein starkes Band zwischen ihnen. Beide verbindet ihre leidenschaftliche Liebe zur Musik und ihre herzergreifende Einsamkeit, auch wenn diese sich auf unterschiedliche Art und Weise ausdrückt. Während Elliot seine Kämpfe jeden Tag in der Schule gegen seine Peiniger ausrichten muss, fühlt sich Jasmine in ihrer eigenen Familie entwurzelt und leidet unter ihrer rücksichtslosen Mutter, die sie um jeden Preis zum Popstar machen will. Als sich die Beiden treffen und näher kommen, lernen sie zum ersten Mal wie es ist, sich unbeschwert und frei zu fühlen, was Liebe bedeutet. Doch bevor sie sich gegenseitig retten können, schlägt das Schicksal zu und Jazz muss ins entlegene London ziehen, wo doch Elliot sie am dringendsten gebraucht hätte...


"Er blickte wieder aus dem Fenster, und ich sah ihn an.
Und da war sie.
So klein, so winzig, so real.
Liebe.
Oder zumindest der Anfang davon"


Dieser erste Teil der Geschichte ist definitiv mein Lieblingsteil. Wir erhalten durch die abwechselnde Erzählweise aus Elliots und Jasmines Perspektive einen vielseitigen Blick ins Innere der Protagonisten und bekommen so ein tiefgreifendes Gefühl für sie, ihre Lage, ihre Gefühle und ihre zarte Verbindung. Alles ist leicht, bedeutungsvoll und trägt trotz des Schmerzes und der Widrigkeiten das Versprechen auf eine Zukunft voller strahlender Möglichkeiten in sich. Als wir unsere liebgewonnenen Charaktere dann nach 6 Jahren wieder treffen, ist davon nicht mehr viel zu spüren und zu sehen, wie sie sich verändert haben, brach mir als mitfühlendem Leser fast das Herz. Denn aus den beiden sensiblen, mitfühlenden, leidenschaftlichen Teenagern sind zwei zerbrochene Gestalten geworden, vom Leben härter, kälter und abweisender gemacht. Gerade bei Elliot habe ich so kurzzeitig das Gefühl für seine Persönlichkeit verloren, da es für mich durch das Handlungsloch schwer war nachzuempfinden, warum und wie sie so geworden sind. Doch als sie sich in New Orleans wiedersehen, erkennen die zerbrochenen Scherben ihrer Seelen noch immer die Traurigkeit des anderen - und die Liebe zueinander. Doch können die beiden das Schicksal überlisten und noch einmal zusammenfinden...?


"Und da war er - der Junge, den ich einst gekannt hatte.
Mein Herz...
Es hüpfte.
Es riss.
Es zerbrach.
Es heilte."


Der zweite Teil ist ganz anders als der erste viel weniger durch konkrete Handlung geprägt sondern enthält vielmehr einzelne Szenen, die durch viel Nacherzählung, Gefühlsbewertung und introspektiver Monologe miteinander verbunden werden. So bekommen wir einen Überblick über prägende Szenen während eines relativ großen Zeitabschnitts und können uns vor allem auf die innere Entwicklung der Protagonisten konzentrieren. Dass es trotzdem immer spannend bleibt, muss man der Autorin hoch anrechnen. Sie erschafft durch die Mischung von zwei zerbrechlichen und doch starken Protagonisten, einer wunderschöner und doch hässlicher Stadt und herzzerreißend traurigen und anrührend süßen Momenten einen ambivalenten Mix voller Kontraste, Wahrheit und Tiefgründigkeit.


"Du bist in New Orleans, einem der besten Orte der Welt, um sich neu zu erfinden. Geh und finde Musik. Geh und finde deine Seele."


Ihre tolle, poetische Sprache trägt dabei auch wesentlich zur Erschaffung der bittersüßen Grundstimmung bei. Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich erstaunlich. Durch immer wiederkehrende Phrasen, Insider oder Schlüsselmomente gibt sie der sonst relativ losen Rahmenhandlung eine Struktur und eine Richtung und verhindert so, dass wir uns in der Geschichte verlieren. Gerade die Leidenschaft, mit der sie die Musik beschreibt, ist mir sehr ans Herz gegangen, während mich all der Schmerz und die schreiende Ungerechtigkeit, die beide erfahren schier in den Wahnsinn getrieben haben.


"Ich habe gelernt, dass stark zu sein bedeutet, jeden Morgen aufzustehen, obwohl die Welt über einem zusammenbricht. Ich habe gelernt, dass stark zu sein bedeutet, am Geburtstag seines Sohnes aufzutauchen, selbst wenn er weit weg ist. Stark zu sein bedeutet, die Scherben der Menschen zu lieben, die einem etwas bedeuten. Stark zu sein bedeutet, sich jeden Abend in den Schlaf zu weinen und am nächsten Morgen, wenn man aufwacht, dennoch an die Schönheit der Welt zu glauben. Stärke bedeutet Vergebung. Was du heute tust - das ist Stärke."


Darüber hinaus machen viele kleine süße Details - wie zum Beispiel die Tradition, anderen Menschen durch das Schenken von Schlüsseln zu versichern, dass sie niemals alleine sind und immer ein Zuhause haben werden, der von Jazz und Elliot für TJ ausgerichtete Jazzflashmob, der zeigt, was für eine immense Kraft in Musik steckt oder Elliotts charmantes Stottern, das uns versichert, dass männliche Protagonisten in YA-Romanen nicht perfekt sein müssen - diese Geschichte so besonders. Auf herzzerreißend traurige aber doch schöne Art und Weise vermitteln uns Elliot, Jasmine und die anderen wie Ray, Laura, TJ, Katie, Jason und Kelly, was Stärke, Freundschaft, Liebe, Familie und ein Zuhause wirklich bedeutet. Dabei habe ich die schöne Jazz, deren Herz heimlich für Soul schlägt und die sich auf der Suche nach ihrer persönlichen Wahrheit ein wenig in die falsche Richtung verirrt natürlich sehr ins Herz geschlossen.

"Ich wusste, ich war noch jung, und ich wusste, es war albern, aber in diesem Moment verliebte ich mich in den schüchternen Jungen, der sich so still um mich sorgte. In diesen Jungen, der so verängstigt war und doch so stark. Ich wusste nicht viel über die Liebe. Ich hatte keine Ahnung wie sie aussah, sich anfühlte oder schmeckte. Ich wusste nicht, wie sie sich bewegte, wie sie floss, aber ich wusste, dass mein Herz sich gerade zusammenzog und ein paar Schläge aussetzte. Ich verstand die Gänsehaut auf meinen Armen. Ich wusste, dieser stotternde Junge, der manchmal so schreckliche Angst hatte, war es wert, ein zweites Mal geliebt zu werden."


Mein wirklicher Favorit war jedoch unbestreitbar Elliot. Ich habe mich sofort in den schmächtigen Jungen mit der Zahnspange, der karamellfarbenen Haut und den dunkelbraunen, sanftmütigen Augen verliebt, dessen ganzes Wesen unschuldig, süß und liebenswert war. Bevor ihm das Leben das Herz gebrochen hat. Auch wenn seine Veränderung sich aus dem Kontext durchaus erschließt, hatte ich damit wie oben schon angedeutet durchaus meine Probleme. Denn dass aus dem unscheinbaren Jungen, der trotz seiner Schwäche so viel Stärke bewiesen hat, ein Bodybuilder wird, der niemanden an sich heranlässt, war für mich leider doch noch eine Umwandlung in Richtung YA-Klischees. Dass Jazz und Elliot am Ende nach all ihrem Schmerz ihr Happy End bekommen ist natürlich klar und auch wenn ich den doppelten Epilog am Ende als Abschluss wirklich genossen habe, war mir der Kitschfaktor dann doch ein wenig zu hoch. Die Autorin fährt die ganz großen Happy-End-Geschütze auf und auch wenn es schön zu lesen war, war es vielleicht etwas Zuviel des Guten.

"Manchmal ist es schwierig, Dinge in einem anderen Licht zu betrachten, wenn man sich so an die Dunkelheit gewöhnt hat."


Fazit:


Brittainy C. Cherry stellt uns hier zwei vielschichtige, etwas verkorkste, zerbrechliche und doch starke Protagonisten vor, die sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit finden - bis das Schicksal dazwischen kommt. Eine Geschichte voller zuckersüßer Details, einem poetischen Schreibstil, leidenschaftlicher Musik, grausamen Wahrheiten, tiefem Schmerz und wahrer Liebe.



Zum Abschluss noch ein weiteres wundervolles Zitat:

"Vielleicht entsprach sie nicht ganz der Norm, aber ich hatte eine Familie, die mein Herz geschaffen hatte, die in Zeiten der Finsternis und des Lichts an meiner Seite stand und die für mich in den Krieg ziehen würde. Mein Herz war von Liebe erfüllt, und es war ein wundervolles Gefühl zu wissen, dass ihre Herzen mich ebenfalls liebten."

Veröffentlicht am 29.04.2019

Was ist deine Wahrheit?

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Als Jasmine zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen darf, ist sie wohl das glücklichste Mädchen in ganz New Orleans. Doch schnell stellt sie fest, dass dies nicht für jeden so ist. Elliot erlebt ...

Als Jasmine zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen darf, ist sie wohl das glücklichste Mädchen in ganz New Orleans. Doch schnell stellt sie fest, dass dies nicht für jeden so ist. Elliot erlebt dort jeden Tag seine Hölle auf Erden, obwohl es weniger die Schuld der Schule als die der Schüler darin ist.
Während Elliotts Mutter ihn dafür Zuhause mit Liebe überschüttet und TJ alles dafür tut, dass er der beste Jazz-Musiker im Ort wird, erstickt Jasmines Mutter sie nahezu mit ihren Träumen und zwingt ihr eine Karriere als Popmusikerin auf. Doch was, wenn sie einfach nur Soul singen möchte? Was, wenn ein schmächtiger Junge alles daran setzt, dass sie sich nicht für ihre Mutter aufgibt?

Wer jetzt an ein Highschooldrama denkt, liegt nur teilweise falsch. Die Handlung beginnt zwar mit dem Kennenlernen der Protagonisten während deren Highschoolzeit, setzt dann aber wieder detailiert ein, wenn beide Charaktere Anfang 20 sind, sodass dieser Roman den Weg zweier junger Erwachsenen beschreibt, deren schwierige Ausgangslage zu einigen Umwegen führte, bis sie für das, was sie wirklich sein wollen, eintreten können.

Ich kenne die Situation an amerikanischen Schulen meist nur aus Filmen oder wenn in Büchern davon geschrieben wird, allerdings kann man dies meiner Meinung nach nicht damit vergleichen, wie es ist, dies aus der Sicht einer Figur mitzuerleben. Und obwohl dies nur eine kurze Sequenz innerhalb der Geschichte ist, waren es meiner Ansicht nach mehrere solcher kurzen Momente und auch mancher signifikanter Aussagen, die einen mit den Protagonisten haben mitfühlen lassen. Nicht zuletzt konnte man, da man miterlebte, wie sie aufwuchsen, nachvollziehen, warum sie so dachten oder handelten, wie sie es taten.

Jazz und Elliot sind beide zwei sehr sympathische Charaktere. Beide sind loyal, fürsoglich und liebenswert. Doch während Jazz in ihrer Naivität versucht, alles für Elliot zum besseren zu wenden, bemüht sich dieser vor allem, seine Probleme vor anderen zu kaschieren. Ob Jazz zu ihm durchdringen kann?
Alles was es Jazz' Mutter an Liebe und Mitgefühl fehlt, hat Elliotts im Überfluss. Wenn ihr dieses Buch lest, seid ihr hoffentlich genauso schockiert wie ich vom Verhalten von Jazz' Mutter. Wie weit geht eine Mutter im Glauben, nur das Beste für ihre Tochter zu tun? Kann Jazz sich jemals von dieser lösen?

Doch jede Geschichte ist letztlich nur so gut, wie der Schreibstil, der diese vermittelt. Meiner Meinung nach gibt es an diesem nichts auszusetzten. Manchmal waren mir einige Aussagen vielleicht etwas zu kitschig, ein bisschen zu viel des Guten. Allerdings ist dies eine sehr subjektive Ansicht.
Flüssig, anschaulich, bildlich und trotz der ersten Textpassagen doch locker und dadurch angenehm zu lesen. Ein Buch, das ich bis zur letzten Seite gerne gelesen haben!

Ich vergebe darum für diesen Roman 4,5 von 5 Sternen. Er erzählt die Geschichte von zwei Teenagern, die durch die Verbindnung zueinander, zu ihrer eigenen, selbstgewählten Familie auch die dunklen, stürmischen Zeiten überstehen können.

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