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Veröffentlicht am 13.04.2024

Klassiker des Feminismus

Ein Zimmer für sich allein
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Dieses Buch hat schon echt lange auf meinem SuB darauf gewartet, gelesen zu werden, und ich muss sagen, ich bin froh, erst jetzt danach gegriffen zu haben; jetzt, nachdem ich schon mehrere aktuelle feministische ...

Dieses Buch hat schon echt lange auf meinem SuB darauf gewartet, gelesen zu werden, und ich muss sagen, ich bin froh, erst jetzt danach gegriffen zu haben; jetzt, nachdem ich schon mehrere aktuelle feministische Bücher gelesen habe und deshalb wahrscheinlich so viel mehr von dem verstehen und einordnen konnte, was Virginia Woolf zu sagen hat.
"Ein Zimmer für sich allein" ist die essayistische Ausführung eines Vortrags, den die Autorin in den 1920ern vor und für Frauen an zwei Universitäten gehalten hat. Rahmen ist hierbei die Überschrift "Frauen und Literatur", ein Thema, das Woolf anhand von bedeutenden Werken durch mehrere Jahrhunderte aufzieht. Dabei diskutiert sie nicht nur, wie Frauen in Lyrik und Prosa dargestellt werden, sondern auch, wie sie sich allmählich selbst einen Platz als Schriftstellerinnen erkämpft haben.
Nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch stilistisch ist dieser Essay so interessant zu lesen, weil er viele heute explizit benannte Konzepte des Patriarchats und des Feminismus schon sehr präzise beschreibt, während andere Passagen deutlich zeigen, was in den letzten 100 Jahren an Fortschritt passiert ist. Mir war Woolfs Stil hier viel besser zugänglich als in dem Roman, den ich von ihr gelesen habe, sodass ich wirklich durch die Seiten geflogen bin und nicht nur einmal grinsen musste.
Würde das Buch vor allem empfehlen, wenn man sich schon mit dem Thema beachäftigt hat, dann aber uneingeschränkt!

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Irland-Setting mit wichtiger Message!

Dreams of Sapphire Seas
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Auch der zweite Teil von Anabelle Stehls Irland-Reihe hat mich schon alleine aufgrund des Settings echt begeistert. Dabei ist die Story so anders als in "Songs of Emerald Hills", geht allerdings genauso ...

Auch der zweite Teil von Anabelle Stehls Irland-Reihe hat mich schon alleine aufgrund des Settings echt begeistert. Dabei ist die Story so anders als in "Songs of Emerald Hills", geht allerdings genauso ans Herz; vielleicht aufgrund der Thematik auf eine schmerzlichere Art und Weise.
Protagonistin Serena startet in ihr Masterstudium in Cork - für viele die "wahre" Hauptstadt Irlands, die aber auch ihre Schattenseiten hat. Während Serena selbst nur kurz vor die Problematik des Wohnraummangels gestellt wird, kommt sie dank eines einschneidenden Erlebnisses in Kontakt mit einer Organisation, die obdachlose Menschen unterstützt. Gleichzeitig mag sie ihren Mitbewohner immer mehr - weiß allerdings nicht, dass er der Sohn des Bürgermeisters ist, der für Serena ein Antagonist für ihre soziale Arbeit und ihr Engagement ist...
Neben den für das Genre üblichen Fehl- und fehlenden Kommunikationsmomenten, die stellenweise etwas frustrierend waren, hat mich dieses Buch wirklich sehr berührt. Ein so wichtiges, auch die Gesellschaft in Deutschland betreffendes Thema, findet hier den Raum, den es sonst viel zu wenig bekommt. Ich mochte besonders, wie es für beide Hauptcharaktere aus unterschiedlichen Perspektiven immer wichtiger wurde.
Anabelle Stehl ist für mich sowieso mittlerweile eine Lieblingsautorin geworden, die ich immer empfehlen würde - das gilt auch für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Begeisternder zweiter Teil!

Die Furcht des Weisen 1
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"Alle Wahrheit der Welt findet sich in Geschichten."
Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Begeisterung für diese Reihe noch steigern lässt, vor allem, weil zweite Teile selten die besten sind - tja, ...

"Alle Wahrheit der Welt findet sich in Geschichten."
Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Begeisterung für diese Reihe noch steigern lässt, vor allem, weil zweite Teile selten die besten sind - tja, falsch gedacht. Der erste "Die Furcht des Weisen"-Band hat noch mehr Spaß gemacht als sein Vorgänger!
Die mittlerweile bekannte Struktur der Geschichte in Rahmen- und Binnenerzählung sowie der generell biografische Aufbau haben wieder für die Grundspannung gesorgt; auch, wenn wir den Protagonisten Kvothe nun etwas besser kennen, wissen wir immer noch nicht, wo sein Weg hinführt, und da er selbst sehr wankelmütig ist, ist keine seiner Handlungen vorhersehbar. Dabei liebe ich seine Figur nach wie vor sehr, weil er Fehler macht, aber daraus lernt, weil er er selbst bleibt, aber trotzdem wächst. Auch die anderen Charaktere sind mir zunehmend ans Herz gewachsen, Patrick Rothfuss schafft es durch so prägnante und interessante Beschreibungen, dass man auch bei vielen neu eingeführten Figuren nicht den Überblick verliert.
Der Stil und die Grundart, in der der Autor den Plot aufbaut, sind meiner Meinung nach echt einzigartig; wie im ersten Teil gefällt mit besonders gut, welche wichtige Rolle Worte, Namen, Sprache(n) und Geschichten haben. Humorvolle Passagen haben in diesem Teil noch etwas mehr Raum gefunden, ich habe wirklich öfter laut gelacht, was den Spaß am Lesen natürlich sehr bereichert hat. Auch, dass irgendwie nebensächliche Schwierigkeiten nicht unnötig aufgebauscht werden und trotzdem nicht alles zu glatt läuft, hat sich wieder komplett durchgezogen.
Der Cliffhanger ist allerdings brutal. Habt am besten direkt den nächsten Teil zur Hand (nicht so wie ich...)!

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Jane Austen at her best!

Die Liebe der Anne Elliot
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Jane Austen ist einfach eine absolute all-time-favorite-Autorin und ihre Geschichten absolute Wohlfühl-Rückzugsorte für mich! Auch "Die Liebe der Anne Elliot"/ Überredung/ Persuasion hat mir das wieder ...

Jane Austen ist einfach eine absolute all-time-favorite-Autorin und ihre Geschichten absolute Wohlfühl-Rückzugsorte für mich! Auch "Die Liebe der Anne Elliot"/ Überredung/ Persuasion hat mir das wieder gegeben. Mit gewohnt intelligentem und humorvollen Schreibstil erzählt Austen hier die Geschichte der mittleren, unscheinbaren Schwester Anne, die sich in den üblichen gesellschaftlichen und familiären Irrungen und Wirrungen wiederfindet; bis ihr eines Tages ihre Jugendliebe wieder begegnet. Während Anne endlich Menschen findet, die sie auch wirklich gernhaben, ein verschollenes Familienmitglied auftaucht und sämtliche Heiratsmöglichkeiten in ihrem Umfeld ausgeschöpft werden, begegnet sie Captain Wentworth immer wieder...
Auch, wenn Austens Geschichten immer sehr ähnliche Themen, Motive und Verläufe haben, schafft sie es auch in "Anne Elliot" wieder, die Spannung durch einige Plottwists aufrecht zu erhalten. Anne ist eine Protagonistin, die man nur gern haben kann und mit der ich mich an der ein oder anderen Stelle sehr gut identifizieren konnte. Auch die Nebencharaktere haben mich wieder oft zum Lachen gebracht, weil viele von ihnen in typischer Austen-Manier gar nichts checken und Anne in keinster Weise das Wasser reichen können.
Aargh, ich wünschte, Jane Austen würde noch weiterschreiben - ich könnte auf ewig ihre Bücher lesen!

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Finale mit einigen Schwachstellen

Kingdoms of Smoke – Brennendes Land
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Zwischen dem zweiten Teil der "Smoke Thieves"-Reihe und diesem Finale lagen für mich tatsächlich mehrere Jahre; Band 1 war ein absolutes Highlight für mich und auch Band 2 mochte ich sehr gerne. "The Burning ...

Zwischen dem zweiten Teil der "Smoke Thieves"-Reihe und diesem Finale lagen für mich tatsächlich mehrere Jahre; Band 1 war ein absolutes Highlight für mich und auch Band 2 mochte ich sehr gerne. "The Burning Kingdoms" kann da leider nicht ganz mithalten.
Wir treffen die fünf Hauptcharaktere an unterschiedlichen Orten wieder; und was ich in den vorherigen Teilen sehr gefeiert habe, hat hier vor allem in der ersten Hälfte des Buches eher dafür gesorgt, dass gefühlt nichts passiert ist. Jedes Kapitel ist aus einer anderen Perspektive, sodass Entscheidungen und Geschehnisse der einzelnen Personen sich sehr in die Länge ziehen. Zudem haben leider mehrere Charaktere meine Sympathie verloren, weil sie einfach nicht ins Handeln kamen - es wurde diskutiert und nachgedacht, aber nichts getan. Außerdem empfand ich die sehr glatte und einseitige Brutalität bzw. "Bösartigkeit" der Antagonisten in diesem Teil als sehr übertrieben und unspannend dargestellt; es kam irgendwann keine Spannung mehr auf, weil sowieso klar war, dass jetzt das Schlimmstmögliche passiert.
Die zweite Hälfte des Buches hat mir dann tatsächlich besser gefallen, weil hier mehr Fahrt aufkam, allerdings waren die finale Auflösung und das Ende dann leider zu schnell und einfach abgehandelt.
Leider kein komplett überzeugendes Finale einer ansich sehr coolen Reihe!

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