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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 467
  • Ersterscheinung: 21.11.2021
  • ISBN: 9783518471821
Candice Fox

606

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber), Andrea O’Brien (Übersetzer)

Ein genial inszenierter Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste von Nevada: 606 der gefährlichsten Verbrecher ‒ Mörder, Psychopathen, Wahnsinnige und anderen Gewalttätern ‒ schwärmen in alle Himmelsrichtungen aus und verbreiten Schrecken und Chaos. Die größte Menschenjagd in der US-Geschichte beginnt.

Doch für einen der Flüchtigen, John Kradle, ist dies die einzige Chance, endlich seine Unschuld zu beweisen, fünf Jahre nach dem Mord an seiner Frau und seinem Kind. Er muss den Strafverfolgungsbehörden nur immer einen Schritt voraus sein.

Allerdings hat sich auch eine Aufseherin des Todestrakts, Celine Osbourne, an seine Fersen geheftet. Sie hat sehr persönliche Gründe, ihn zu hassen ‒ und sie weiß anscheinend ganz genau, wo er hin will ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2021

Fox und Standalones - schwierig

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Candice Fox habe ich durch ihre jeweiligen Trilogien „Hades“ und „Crimson Lake“ wirklich sehr zu schätzen gelernt. Nach „Dark“ im letzten Jahr ist mit „606“ nun der nächste Standalone-Roman von ihr erschienen ...

Candice Fox habe ich durch ihre jeweiligen Trilogien „Hades“ und „Crimson Lake“ wirklich sehr zu schätzen gelernt. Nach „Dark“ im letzten Jahr ist mit „606“ nun der nächste Standalone-Roman von ihr erschienen und ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Eindruck, dass sich die gebürtige Australierin mit Reihen deutlich leichter tut als mit Einzelbänden, denn „Dark“ hat mich bereits nicht unbedingt überzeugt und bei „606“ gilt das erst recht. Erfahrt nachfolgend, woran das meiner Meinung nach liegt.

Fox steht für mich für verrückte Charaktere, für düstere Settings und wenn diese beiden Aspekte zusammengeführt werden, ist selbst in dem größten inhaltlichen Elend noch etwas Tröstliches zu finden und da sind entscheidend die Figuren für zuständig, weil sie mit ihrer Art, mit ihren zahlreichen Macken, die einem unweigerlich ans Herz wachsen, ein Schmunzeln bei den Leser*innen auslösen. Die Bindung an außergewöhnliche Figuren erfolgt aber natürlich am besten über mehrere Bände hinweg, weswegen „Hades“ und „Crimson Lake“ mir auch so gut gefallen hat. Da waren nicht gleich von Anfang an sofortige Sympathien da, sondern es war ein langsamer Prozess, der aber zu einem engen Verhältnis geführt hat. „Dark“ fühlte sich schon so an, als wäre auch hier wieder der Beginn einer neuen Reihe geboten, weil es auch hier erst den Gewöhnungseffekt brauchte und dann war es eigentlich vorbei, als es gerade erst richtig losgegangen war. Bei „606“ ist es nun ganz ähnlich der Fall, auch wenn sich hier der Gedanke eines Standalones schon eher anbietet, aber für den Titel dieses Buches war es verdammt wenig und die absolut krasse Spannung ist dadurch auch nicht erzeugt worden.

Dafür, dass „606“ verspricht, dass wir es mit sehr, sehr vielen Figuren zu tun bekommen, muss ich sagen, dass der Personenkreis doch sehr eng gehalten wurde. Ich persönlich fand das vielleicht sogar besser, aber dann muss man einen anderen Titel finden und auch den Klappentext etwas anders gestalten, denn es wurde im Grunde etwas versprochen, was dann aber nicht eingehalten wurde. So haben wir einige kleinere Kapitel, wo wir neue Figuren kennenlernen und wo uns episodenhaft dargelegt wird, wie einige Häftlinge nach dem Ausbruch agieren. Da wird zwar viel Unterschiedliches geboten, aber gleichzeitig fand ich es auch so belanglos, weil mir nicht deutlich wurde, wohin das Ganze denn nun führen soll. Es hatte keinen Mehrwert, weil wir nicht an die Figuren gebunden worden sind und so schnell wie sie ihren Auftritt haben, sind sie auch schon wieder verschwunden. Diese Zwischenkapitel haben im Grunde dann auch die deutlich größeren Handlungsbögen ausgebremst, weil bei denen deutlich mehr richtig gemacht wurde. So haben wir John Kradle, der seine Unschuld beweisen will und zunächst Homer in seinem Schatten dabei hat und wir haben Burke, einen Neonazi, der einen Rassenkrieg auslösen will. Aber wir haben natürlich auch Celine und auch Trinity, die die Jagd aufnehmen.

Die Geschichte von Burke ist schon deutlich ausführlicher gestaltet worden, dennoch fand ich die Planungen von dem Attentat auch nur bedingt spannend, denn es ging eigentlich nur darum, das Gedankengut von solchen Gruppierungen darzustellen und irgendwie zu verarbeiten, aber warum es darum konkret gehen musste, wird nicht klar. Bei Kradle liegt das Ganze anders, denn hier haben wir einen Mann, dessen Familie getötet wurde und der weiß, dass der wahre Mörder noch auf freiem Fuß ist und nun Gerechtigkeit will. Er ist definitiv das Herz der Geschichte, weil er durch den Todestrakt abgehärtet wurde, als kein Sympathieträger per se ist, aber dennoch noch Moral hat, weil er eben nie ein Verbrechen gegangen hat. Mitzuerleben, wie er also zwischen den Grenzen wandelt, das war ungeheuer spannend und das hätte ich auch problemlos ein ganzes Buch begleiten können. Den ganzen Rest hätte ich also nicht gebraucht. Zudem wurde ihm mit Celine auch jemand entgegengestellt, wo die Gegensätze auch sehr faszinierend waren. Denn sie hat dem Bösen schon in vielfältiger Form ins Auge blicken müssen, doch obwohl sie glaubt zu wissen, wie es läuft, ist ihr Radar für gut und schlecht völlig durcheinander, weswegen sie auf eine eigene Reise geschickt wird. Die beiden gehörten irgendwie zusammen, haben aber doch fast nur separiert agiert und beide habe ich gerne begleitet. Aber eingebettet in diesem konkreten Buch passte das alles leider nicht so.

Fazit: Fox ist für mich definitiv besser bei den Reihen aufgehoben, weil sie dort ihre Stärke mit ungewöhnlichen Charakteren, Ideen und Settings besser entwickeln kann. „606“ hält leider kaum etwas von dem, was versprochen wurde. Denn um 606 Personen geht es nicht, die meisten sind einfach nur eine Masse und im Grunde bekommen nur zwei ein echtes Profil, was dann einfach zu wenig ist. Dennoch fand ich die isolierte Geschichte von Kradle und Celine gut, sie sind typisch Fox für mich, aber sie waren nur ein Teil von einem Ganzen, das insgesamt nicht gut zusammengepasst hat.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Konnte mich leider nicht erreichen

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Inhalt:
Ein genial inszenierter Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste von Nevada: 606 der gefährlichsten Verbrecher ‒ Mörder, Psychopathen, Wahnsinnige und anderen Gewalttätern ...

Inhalt:
Ein genial inszenierter Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis mitten in der Wüste von Nevada: 606 der gefährlichsten Verbrecher ‒ Mörder, Psychopathen, Wahnsinnige und anderen Gewalttätern ‒ schwärmen in alle Himmelsrichtungen aus und verbreiten Schrecken und Chaos. Die größte Menschenjagd in der US-Geschichte beginnt.

Doch für einen der Flüchtigen, John Kradle, ist dies die einzige Chance, endlich seine Unschuld zu beweisen, fünf Jahre nach dem Mord an seiner Frau und seinem Kind. Er muss den Strafverfolgungsbehörden nur immer einen Schritt voraus sein.

Allerdings hat sich auch eine Aufseherin des Todestrakts, Celine Osbourne, an seine Fersen geheftet. Sie hat sehr persönliche Gründe, ihn zu hassen ‒ und sie weiß anscheinend ganz genau, wo er hin will ...

Meine Meinung:
Leider konnte mich dieses Buch so gar nicht überzeugen. Ich hatte, da ich die Bücher von Candice Fox wirklich sehr sehr gerne mag, wirklich etwas anderes erwartet. Insgesamt ist mir dieses Buch zu abgehackt, zu überzogen, zu unrealistisch. Auch hat mir der nötige Tiefgang gefehlt. Viele Personen, aber letztendlich lernen wir nur zwei so richtig kennen. Was schade ist.
Die eigentliche Idee und auch den Klappentext fand ich richtig gut, aber für soviel Handlung nur ein Buch, das ist einfach zu wenig. Dadurch wird vieles ausgelassen und nur nebenbei erwähnt. Hier hätte es vielleicht doch wieder ein mehrteiler sein können.
Letztendlich werden nur die beiden Geschichten von Kradle und Burke näher beleuchtet. Wobei mir Kradles Geschichte durchaus näher geht. Irgendwie ist er auch insgesamt sympathisch, gerade als er sich dem Streuner annimmt, merkt man, das er nicht grundsätzlich böse ist.
Mit Celine hingegen bin ich so gar nicht warm geworden. Ich finde ihre Handlungen und Aktionen zeitweise zu überzogen und auch unrealistisch.
Mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen, aber werde trotz allem der Autorin bei Neuerscheinungen immer wieder eine Chance geben.

Mein Fazit:
Leider nicht meins von daher nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 13.12.2021

Wenn ein Thriller an sich selbst erstickt

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Wie ist es möglich, dass sich eine Leseprobe außerordentlich verlockend und spannend zeigt und dass die Lektüre des gesamten Buches dann jedoch die Erwartung auf einen fesselnden Thriller Seite um Seite ...


Wie ist es möglich, dass sich eine Leseprobe außerordentlich verlockend und spannend zeigt und dass die Lektüre des gesamten Buches dann jedoch die Erwartung auf einen fesselnden Thriller Seite um Seite mehr enttäuscht?

Dabei ist die Ausgangsszenerie spektakulär: Es wird durch einen raffinierten Coup der Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis mit Todestrakt mitten in der Wüste von Nevada von 606 Schwerverbrechern ermöglicht. Mörder, Psychopathen, Wahnsinnige, die gefährlichsten Gewalttäter flüchten in alle Richtungen, und eine Menschenjagd ohnegleichen beginnt.

Candice Fox kann rasant gut schreiben. Das hat sie inzwischen mehrfach bewiesen. Doch bei diesem Thriller ist ihr, wie ich finde, jegliches Maß verloren gegangen. Brutalität allein macht noch keinen Thriller. Gossensprache auch nicht. Und dass sich im Buch nicht ein einziger Protagonist finden lässt, der wenigstens ansatzweise gewisse Sympathien beim Leser weckt, macht es nicht besser. Eine Ansammlung von menschlichem Abschaum, von kaputten Typen mit brutalen Macken, von verachtend-abstoßenden Dialogen macht einfach noch keinen Thriller. Die anfänglich so gut aufgebaute Spannung verliert sich zunehmend im wilden Hin- und Herspringen zwischen Handlungsorten und Zeiten. Es verlangt vom Leser größte Anstrengung, bei diesem wilden Perspektivwechsel nicht die Orientierung zu verlieren. Auf jeden Fall jedoch verliert man mehr und mehr die Lust am Weiterlesen. Denn das sinnlose Szenengehopse, die nur angerissenen und für die eigentliche Handlung irrelevanten Einschübe, die abstoßende Sprache der Dialoge und die Szenen von außerordentlicher Brutalität - diese ganze Ansammlung von ekelerregenden Widerwärtigkeiten, verpackt in einem Wirrwarr wahllos zusammengesetzter Szenen, haben dem Thriller jegliche Spannung weggenommen, und mir jegliche Leselust.

Fazit: Ein Thriller, der gewissermaßen an sich selbst erstickt und den ich deshalb nicht empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Ein weiterer Flop einer gnadenlos überschätzten Autorin

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Ein Hochsicherheitsgefängnis in der Wüste von Nevada, ein gekaperter Besucherbus in Sichtweite, in dem sich die Angehörigen der Wärter befinden, die das alljährliche Softballspiel zwischen Gefangenen und ...

Ein Hochsicherheitsgefängnis in der Wüste von Nevada, ein gekaperter Besucherbus in Sichtweite, in dem sich die Angehörigen der Wärter befinden, die das alljährliche Softballspiel zwischen Gefangenen und Wärtern anschauen wollen. Die Forderung der Geiselnehmer: Freilassung aller Gefangenen. Vier Minuten Zeit für die Entscheidungsträger. Die Zellentüren öffnen sich, und 606 Schwerverbrecher, inklusive der Insassen des Todestrakts, strömen ins Freie…und die Jagd beginnt.

Könnte spannend werden, tut es aber nicht. Bereits nach relativ kurzer Zeit sind mehr als die Hälfte der Flüchtigen bereits wieder festgesetzt, und was dann folgt, ist ein lustlos runtergeschriebenes Zuständigkeitsgeplänkel zwischen Trinity Parker, US-Marshall vor Ort und Celine Osbourne, der Verantwortlichen für die Hinrichtungskandidaten, wobei letztere einen Narren an dem Häftling John Kradle gefressen hat, dessen Unschuldsbeteuerungen sie zu keinem Zeitpunkt geglaubt hat.

606 Flüchtige: Mörder, Serienkiller, Terroristen, Neonazis, alles vorhanden, was man erwartet. Allianzen, die geschlossen werden. 606 Schicksale, die es wert wären, einen Blick darauf zu werfen, aber es sind noch nicht einmal eine Handvoll, auf die sich die Autorin konzentriert, und das dann auch noch höchst oberflächlich. Das ist weder spannend noch interessant und zieht sich bei knapp 470 Seiten wie Kaugummi, zumal alle Beteiligten dermaßen flach charakterisiert sind, dass man als Leser mit niemandem mitfiebert, niemandem wünscht, seine Flucht möge gelingen.

Die Story ist langatmig, plätschert vor sich hin, voller Seitenfüller, die nichts zur Handlung beitragen, die Dialoge auf Kindergarten-Niveau - vielleicht hätte sich die Autorin vor dem Schreiben „Flucht in Ketten“ mit Sidney Poitier und Tony Curtis anschauen sollen, denn hier hätte sie in Sachen Dramaturgie mit Sicherheit etwas lernen können.

Für mich ein weiterer Flop einer gnadenlos überschätzten Autorin.