Cover-Bild Zwei Leben in einer Nacht
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 08.10.2020
  • ISBN: 9783743207462
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Carolin Wahl

Zwei Leben in einer Nacht

Roman zum Thema Online-Challenges
Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Eine Challenge, eine Nacht, (k)ein Ausweg

Freitag, der 13., Mitternacht. Caspar beobachtet, wie Sams blaues Haar im Wind flattert, als der Zug vorbeirast. Eigentlich weiß er nichts über sie, nur, dass sie beide von Ghost für diese Challenge ausgewählt worden sind. Gemeinsam warten sie auf die erste Nachricht. Die Anweisungen für eine von fünf Aufgaben in dieser Nacht. Ein gefährliches Spiel, das nur ein Ende kennt: ihren Suizid.

Ein spannendes Jugendbuch ab 14 Jahren mit zarter Liebesgeschichte, das auf die Gefahren der Suchtwirkung sozialer Medien und lebensgefährlicher Challenges hinweist. Mit ganz viel Feingefühl geht Carolin Wahl auf die Themen Depression und Suizid ein und liefert einen Roman, der lange nachhallt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2020

Eindringliche, exzellent ausgearbeitete Story

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Zwei Leben in einer Nacht von Carolin Wahl

Eine Challenge, zwei verzweifelte Seelen und eine einzige Nacht, die das Ende, die Erlösung, die Freiheit bringen soll. Sam und Caspar haben sich zuvor nie ...

Zwei Leben in einer Nacht von Carolin Wahl

Eine Challenge, zwei verzweifelte Seelen und eine einzige Nacht, die das Ende, die Erlösung, die Freiheit bringen soll. Sam und Caspar haben sich zuvor nie getroffen, erst in dieser einen Nacht, zusammengebracht von Ghost - dem Admin des Challengeforums, auf das sie gestoßen sind. Den Sonnenaufgang wollen beide nicht mehr erleben, aber sie wollen laut aus dem Leben gehen. Frei sein. Regeln und Normen brechen.

Ich war neugierig. Ich habe zuvor schon Bücher von Carolin Wahl verschlungen - ihr Fantasydebüt und ihren Jugendthriller - mit „Zwei Leben in einer Nacht“ wendet sie sich jedoch einer ernsteren Thematik zu, einer, die noch viel zu sehr unter den gesellschaftlichen Teppich gekehrt wird - da es nicht in unsere normierte, leistungsorientierte Welt passt, keinen Platz hat - Suizid. Was muss ein Mensch durchmachen, was muss er fühlen, um solche Gedanken zu hegen? Wie weit muss er diesen düsteren Weg gehen, um über die Länge des Seiles und den optimalen Abstand zum Boden zu googeln. Es ist ein schwieriges Thema, ein Thema, das viele gerne umgehen oder an das sie nur rudimentäre Gedanken verschwenden. Auch ich - gerade deshalb finde ich die Themenwahl von Caro so mutig - es ist verdammt schwer, offen über solche Gedanken zu reden - oder über die Schuldgefühle derjenigen, die zurückbleiben. Es ist nicht leicht, ohne weiteres Hilfe zu finden.

„Zwei Leben in einer Nacht“ ist ein Einzelband - bisher Caros kürzestes Buch. Ich habe aber keine zusätzlichen Seiten vermisst. Man spürt, wieviel Schweiß und Herzblut sie in das Buch gesteckt hat und das jedes Kapitel wohl überlegt ist. Die Autorin hat auch nur eine sehr kurze Zeitspanne gewählt, um die Geschichte zu erzählen. Eine einzige Nacht - untergliedert in Sams und Caspars Perspektive, ein paar Chats von „Deathwish“ und einen Epilog. Gerade die Kürze der Geschichte gibt der Handlung einen besonderen Reiz. Caro Erzählt ohne Ausschweifungen, sie kommt schnell zum Punkt - und umso schockierender ist der Punkt für den Leser. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das die Autorin wirklich tief in Sam und Caspar eintaucht, ohne dem Leser ihre Psyche auf einem Silbertablett zu servieren und so die Spannung aus der Geschichte zu nehmen. Nein, die Spannung, die sich am Anfang bedrückend aufbaut, steigert sich kontinuierlich.

Die Grundstimmung ist bedrückend - eindringlich. Der Leser weiß, dass es nicht einfach nur ein Treffen von Freunden ist, sondern dass die Nacht nie wieder kommen wird. Allein dieser Fakt verleiht dem Buch eine hohe Brisanz.

Deathwish ist ein Forum, worin Jugendliche von Ghost ein Datum genannt bekommen, an dem sie zu zweit vier Challenges bestehen und dann Suizid begehen sollen. Ghosts Identität bleibt zunächst rätselhaft, doch der Leser fühlt sich förmlich genötigt dazu, herauszufinden, wer hinter dem Nickname steckt.
Auch Sams Hintergründe möchte der Leser ergründen, wer ist diese Jugendliche mit den traurigen Augen, die zusammen mit Caspar am Ende der einen Nacht nicht mehr Leben will? Vor allen Dingen, da sie zu Beginn ein paar positive Erinnerungen dem Leser Preis gibt? Was hat sie an den Punkt getrieben. Bei Caspar habe ich ein paar Seiten mehr gebraucht, um Zugang zu ihm zu finden und ihn ein bisschen zu knacken. Er sehnt sich nach der Freiheit von Normen und Zwängen, nach der Freiheit, nicht ständig jemanden gefallen zu müssen - für manche mag das „sich lossagen“ einfach sein, man kann doch schließlich ganz einfach sein eigenes Ding machen, aber an seinem Beispiel sieht man, dass es auch nicht so einfach sein kann, seinem Leben eine andere Richtung zu geben.

Das Buch ist spannend, beklemmend, ernst - aber auch leicht und sarkastisch - schließlich haben Sam und Caspar nichts mehr zu verlieren - was kümmern sie also die verdammten Regeln? Ich wurde durch das Buch getragen. Caros Stil ist eindrücklich und bildhaft, sodass man sich nach kurzer Zeit in der Gefühlswelt von Sam und Caspar bewegt. Ganz großes Kino - ich hätte die beiden am liebsten in den Arm genommen. Die Wendung im letzten Drittel des Buches ist übrigens auch nicht von schlechten Eltern.

Alles in allem ein wichtiges Buch, eines, das ich jedem ans Herz legen würde - denn es lässt einen nach der letzten Seite so nachdenklich und erschüttert zurück. A

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Ein immens wichtiger und feinfühliger Roman, dem ich jedem ans Herz legen muss

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Darf ich sagen, dass ich dieses Buch liebe?
Darf ich sagen, dass es zu den wichtigsten Geschichten überhaupt zählt?
Darf ich sagen, dass es verstörend ehrlich ,aber auch sehr beklemmend ist?
Das es mich ...

Darf ich sagen, dass ich dieses Buch liebe?
Darf ich sagen, dass es zu den wichtigsten Geschichten überhaupt zählt?
Darf ich sagen, dass es verstörend ehrlich ,aber auch sehr beklemmend ist?
Das es mich in eine Tiefe gezogen hat, aus der ich alleine nicht mehr hinausfand und das mich am Ende lächeln ließ?

Ich habe “Die Traumknüpfer” von Carolin Wahl geliebt und deshalb hab ich mich auch wahnsinnig auf ihr neues Buch gefreut.
Es ist eine völlig andere Geschichte, aber Carolin versteht es knallhart, klar und definiert auf den Punkt zu bringen, was wichtig und so essentiell ist.
Ich mochte ihren Schreibstil unglaublich gern.
Fordernd, eindringlich ,voller Leidenschaft und Intensität, das es mich immer weiter mitgerissen hat.
Melancholisch, drückend und doch losgelöst, auf verquere Art und Weise.
Sie baut eine dunkle und schmerzvolle Atmosphäre auf, die unwiderruflich in den Bann zieht. Man kann nicht anders, als sich dieser Geschichte zuzuwenden.
Die Trauer und die ohnmächtige Verzweiflung zu spüren.
Sie ist schwer und dennoch kann man sich nicht lösen.
Zu verstörend, zu explosiv, zu tragend.
Denn sie erörtert hier Themen, die so immens wichtig sind.
Die man vielleicht manchmal als unwichtig einstuft und nicht wirklich ernst nimmt.
Aber sie sind wichtig. Für die Betroffenen.
Stimmen ,die nur dann Heilung erfahren können, wenn sie gehört werden.
Zudem zeigt sie sehr eindringlich und intensiv auf, wie leicht man manipuliert und gestärkt wird in seinem Tun .
Das ist enorm beklemmend und beängstigend.
Denn auch wenn man diesen finalen Schritt mehr als alles andere herbeisehnt, so gibt es doch eine Barriere ,die sie davor abhält und schützt.
Doch dieser Kokon wird hier zerstört.
Schlimmer noch, er wird perfide und willkürlich niedergerissen und hinterlässt nichts als Trauer, Angst und der stillen, verzweifelten Frage nach dem Warum.
Denn es ist ein weiter Punkt, das nicht nach dem Umfeld gefragt wird.
Wie es Ihnen geht, wie es sie verändert und ebenso in die endlose Tiefe stürzen lässt.
Ein bodenloser Halt aus Schmerz, Trauer, Wut und einer erstickenden Leere.

Hier geht es um Caspar und Sam.
Zwei Menschen die mitten im Leben stehen und noch so viel vor sich haben.
Aber Sam und Caspar sind anders.
Gebrochen. Leer. Einsam. Zerbrechlich.
Jeglicher Hoffnung beraubt ,in einem Netz aus Angst, Verlorenheit und stummer Verzweiflung gefangen.
Nichts kann sie retten. Wenn sie nicht die Kraft aufbringen ,es selbst zu tun.
Ich mochte die beiden unglaublich gern. Es hat mir den Hals zugeschnürt, zu erfahren, wie sie Denken und Fühlen.
Zu erkennen, wie sehr sie in ihrer Dunkelheit gefangen sind und keine Hoffnung, keine Sicherheit mehr haben.
Sie sind Menschen mit Ecken und Kanten.
Authentisch, greifbar und einfach echt.Dabei erfahren wir auch von beiden die Perspektiven, was sie noch realer und tiefer macht.
Auch die Nebencharaktere sind interessant, aber am meisten wird sich auf Sam und Caspar fokussiert. Weshalb sie mich auch so sehr berührt und nicht losgelassen haben.

Kommunikation ist so unglaublich wichtig. Hier wird es auf intensive Art und Weise deutlich gemacht, wie sehr.
Es wird klar, was passiert, wenn man es nicht tut und anderweitig Hilfe sucht.
Wie angreifbar und manipulierbar man ist.
Wie verletzlich.
Sams und Caspars Geschichte hat so immens viel in mir zum klingen gebracht.
Carolin Wahl findet poetische und einfühlsame Worte, die sich ins Herz brennen und zeigen, was für Menschen wir hier vor uns haben.
Und dennoch mit einer Leichtigkeit, dass es einem den Atem raubt .

Sie zeigt ,wie gefährlich soziale Medien sind.
Das ist ein Punkt, der mir nicht fremd war.
Und dennoch zeigt sie sehr eindringlich und intensiv auf, was sich dort zelebriert.
Eine Abwärtsspirale, die unumgänglich ist und so viel mit sich reißt.
In Form von Dialogen zeigt sie, was in den Menschen vor sich geht. Aber gleichzeitig ist da auch ein großes Geheimnis und tiefe Dunkelheit.
Die Handlung selbst hat mich nicht überrascht. Und dennoch hat sie Wendungen eingebaut, die mich eiskalt erwischt und gnadenlos berührt haben.
Ich musste schlucken, ich war verloren und gleichzeitig so wütend und leer.
Es fühlt sich an, wie ein tiefes ,endgültiges Loch.
Da steckt so viel Dramatik, Ernsthaftigkeit und Tragik drin, dass es zum nachdenken bringt und zeigt, dass man niemals in einen Menschen hineinsehen kann.
Es zeigt, dass Depressionen Menschen verändern und ihr Umfeld ungleich mit.
Und ehe man es sich versieht, ist man komplett verloren.
Unverstanden, hoffnungslos ,in einer ohnmächtigen Starre gefangen.

Carolin Wahl zeigt, dass es immer um uns geht.
Das es nicht schlimm ist, sich Hilfe zu suchen.
Nein, dass es extrem wichtig und unumgänglich ist. Vielleicht bekommen die Stimmen dann Gehör und werden endlich Ernst genommen.

Fazit:
Sam und Caspar.
Leer, Verzweifelt, einsam.
Zwei Leben in einer Nacht.
Carolin Wahl bringt hier auf sehr eindringliche und intensive Art und Weise ,eine Thematik zur Sprache, die so unglaublich wichtig und essentiell ist.
Ein Roman voller Fülle und Intensität, der mich schlichtweg in die Tiefe gestoßen hat.
Voller Tragik und Dramatik.
Voller Poesie und Feingefühl.
Ein immens wichtiger und feinfühliger Roman, dem ich jedem ans Herz legen muss.
Entwaffnend ehrlich, klar und ungeschönt.
Denn nur wenn sie Gehör finden, kann sich endlich etwas ändern.
Für mich ein außergewöhnliches Buch, dass auf nur 280 Seiten extrem gut ausgearbeitet ist und definitiv zu meinen Highlights gehört.

Veröffentlicht am 12.10.2020

Wie würdest du die letzte Nacht deines Lebens verbringen?

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Zwei Leben in einer Nacht von Carolin Wahl

Mein kleiner Rezensionseinleitungstext. Etwas zum Nachdenken, etwas das darauf vorbereitet, worum es in dem Buch gehen könnte. Gedanken, die mir dazu kommen. ...

Zwei Leben in einer Nacht von Carolin Wahl

Mein kleiner Rezensionseinleitungstext. Etwas zum Nachdenken, etwas das darauf vorbereitet, worum es in dem Buch gehen könnte. Gedanken, die mir dazu kommen. Beim heutigen Text ist das gar nicht so einfach. Wie geht man an ein Thema wie Suizid heran? Soll man das überhaupt? Darf man es ansprechen? Ist es ein Tabu? Wollen die Leute das überhaupt hören oder lesen? Und kann man ein Buch lesen, welches sich mit dieser Thematik beschäftigt? Doch. Denn genau das Todschweigen ist NICHT gut. Es ist gut, solche Bücher zu lesen, um die Augen zu öffnen, für etwas, das die meisten nicht lesen wollen, können, oder die es auch gar nicht interessiert, solange sie in ihrem eigenen Kokon aus Sicherheit leben, denn dann sind andere Schicksale einem meist egal, wenn es einen persönlich nicht betrifft. Und dieses Buch ist so wichtig. Denn wer glaubt, es sei eine rein erfundene Geschichte, der irrt. Tatsächlich haben es viele vielleicht gar nicht mitbekommen, mich eingeschlossen, doch es gab diese Challenges real, und jedes junge Leben, welches dort vernichtet wurde, ist eines zu viel. Nun aber erstmal zum Anfang der Geschichte.

Welche Geschichte erzählt uns das Buch? :

Zwei Jugendliche, Sam(antha) und Caspar, die sich vorher nie gesehen haben, treffen sich in der Nacht zu einem Date. Man spürt das Knistern, die Atmosphäre, die Luft ist aufgeladen von allerlei Gefühlsregungen und Empfindungen, und man spürt, dass diese Nacht was ganz besonderes ist. Wir spüren das Kennenlernen der beiden, das immer tiefer ins Herz geht, und so intensiv, wie auch schnell ist. Das Ganze könnte unheimlich romantisch anheimeln. Spürt man diese Verbindung der beiden doch wirklich unzweifelhaft. Doch der Grund des Dates ist nicht etwa, dass man zusammen ein Leben verbringen möchte. Sie wollen beide am Ende dieser Nacht ihr Leben beenden. Ein gemeinsamer Freitod, ausgehend von einem Internetforum namens Deathwish, für Jugendliche, die des Lebens überdrüssig sind. Es ist eine Challenge, ein Spiel, mit dem wertvollsten, was der Mensch besitzt, seinem Leben. Es geht darum, diese Welt mit einem Knall zu verlassen, und das „Spiel“ als Sieger zu verlassen. Der Siegespreis am Ziel, ist der Tod, die Erfüllung des Wunsches. Doch auch bis zu diesem Ziel, müssen noch einige Hindernisse überwunden werden. Und an diesem Freitag dem 13. wurden Sam und Caspar ausgewählt, gemeinsam zu sterben. Was nun noch alles auf dem „Weg“ durch das Buch passiert, das dürft ihr gerne selber herausfinden. Denn auch wenn die Zeit minimal ist, so passiert in diesen paar Stunden von Mitternacht bis zum Morgengrauen eine Menge, das sehr intensiv anmutet, und wo man mehr über die beiden und ihre Beweggründe erfährt. Und mehr möchte ich gar nicht verraten. Denn schon ist man mittendrin, erdrückend, in der Beklemmung, die einem die ganze Zeit, während des Dates und der Nacht begleitet. Es ist ein leises Buch, das doch ganz laut schreit. Es ist die Geschichte von zwei Personen, jeweils aus der Sicht des einen, und des anderen. Mit Davors und Jetzts. Vergangenheiten und Gegenwart. Da die Konzentration auf Caspar und Sam liegt, lernen wir sie so nah kennen, als ob wir sie neben uns stehen hätten, und sie still bei etwas beobachten, was nicht sein sollte, und doch sein muss, um zu verstehen. Man muss quasi durch das Buch, die Challenge ist das Lesen, und am Ende verstehen wir….. ALLES.

Cover:

Ich liebe dieses Cover, weil es ein recht intensives ist, und man sich fühlt, als ob man direkt mit am Abgrund steht. Man könnte tatsächlich recht lange draufstarren, und wahrscheinlich würde einem dabei auch schwindelig werden. Mir zumindest, mit meiner Höhenangst. Es ist nicht überladen, und gibt genau das wieder, was die Geschichte verspricht. Aber vielleicht sehe ich darin auch einen jungen Mann, fernab von der Welt, der sich dieser nicht mehr zugehörig fühlt, und deswegen die Einsamkeit eines Hochhauses und seinem Abgrund in der Dunkelheit sucht, anstatt das Licht der Stadt, und damit der Menschen und des Lebens. Und im Buch lernen wir diese jungen Männer und Frauen kennen. Auch die Symbolik ist somit gegeben. Nicht nur von Licht und Schatten in Bezug auf Gut und Böse, sondern auch auf die hellen und dunklen Seiten im Leben, und wenn man sich in den dunklen wähnt, und denkt, dass man dort nie mehr herauskommen wird, und keinen Ausweg aus ihnen mehr sieht. Und mit dem Himmel über Stadt und Hochhaus sieht man dann den Ausweg, und vielleicht den Ort, wo alles ein Ende hat, sozusagen als Endstation über allem. Die Dunkelheit, und eben auch das Leben. Weil man dort verweilen möchte, um all seinen Problemen im Leben und auf der Erde zu entfliehen. Das ist nur meine Interpretation. Wie gesagt. Das Buch lässt einen nachdenken, nicht nur im Text, sondern in all seinem Sein.

Fazit und Gedankengänge (und die wollen einfach nicht aufhören zu kreiseln):

Es gibt eine Triggerwarnung zum Thema Suizid und Depression, und die ist auch gut angebracht. So kann jeder entscheiden, ob er sich mit dem Thema auseinandersetzen will, kann, oder es vielleicht gar nicht, oder nur verschieben möchte. Denn Vorsicht. Es könnte passieren, dass euch bei der Lektüre dieses Buches das Herz droht aus der Brust zu springen. Sei es aus Aufregung, Enttäuschung, Schmerz, Traurigkeit, Melancholie, Hoffnung…… oder einfach, weil euch die Geschichte nicht kaltlässt, und ihr ungewollt mitfiebert und reagiert. Ja, das ganze lässt einen nicht kalt, und berührt einen, es geht unter die Haut. So manches Mal ist einem eine Gänsehaut über die Arme gekrochen oder ein Schauer über den Rücken gelaufen, der sich im Nacken festgesetzt hat. Und manchmal kamen die Tränen einfach nur so aus den Augen geflossen, ohne, dass man etwas dagegen tun konnte. Wer also in dieses Buch eintaucht, oder hineinspringt, landet in der Geschichte. Und zwar völlig ohne doppelten Boden und Sicherheitsnetz. Man ist mittendrin. Ohne Sicherung. Und nach der Lektüre ist es möglich, dass man Sam und Caspar so gut kennt, wie enge Freunde. Man will ihnen helfen, zweifelt und verzweifelt mit ihnen, versteht ihre Sorgen, die Ängste, und bei einigen Charakteren sogar ihren Antrieb.

Richtig ist auch, dass sich, trotz der düsteren Atmosphäre der Thematik, die Unterhaltungen, Gespräche, und das Miteinanderreden, diese Intimität zwischen Sam und Caspar, sich eher dem Leben, statt dem Tod zuwendet. Es sind Gespräche, die tiefgehen, in einer anderen Situation wohl einen wohligen Schauer über den Rücken rieseln lassen würden, Gespräche der Wärme, die einem guttun. Und doch, muss man sich dann wieder zwingen, daran zu denken, dass am Ende der Nacht der Tod das Ziel von beiden ist. Der alle wohligen Situationen und Intimes für immer mit sich nimmt, und es nicht weiter dazu kommen lässt. Auch zeigt das Buch das weniger oft mehr ist. Auch wenn wir nur leichte Berührungen und Blicke haben, so spürt man eine Nähe der Protagonisten, die den blumigsten Umschreibungen en masse in anderen Büchern Konkurrenz machen, und sogar als Sieger hervorkommen würden. Es ist eine leise Nähe, die auf Vertrauen baut, und nicht laut schreien muss um gehört zu werden. Diese Nacht im Buch ist so intensiv und berauschend, voller kleiner Dinge, für die es sich lohnt, sie im Leben zu erleben, oder erlebt zu haben, die Nacht ist hoffnungsvoll, und strahlt gleichzeitig Licht und Düsternis aus. Diese aber meist in den Rückblenden. So dass man wirklich mit bangt, hofft, dass der Abend doch bitte bloß einen anderen Ausgang hat, als sich die Protagonisten erhoffen. Und dieses Fieber ergreift einen immer dann, wenn man das Buch zur Hand nimmt. Doch um an diese Hoffnung der Nacht zu kommen, muss man anfänglich auch durch eine Menge anderer Dinge hindurch.

Alles ist so endgültig, mit dem Tod vor Augen. Es ist beklemmend, erdrückend, beengend im Hinblick auf das, worauf alles hinausläuft, erstickend, mit dem Gefühl nicht richtig atmen zu können, ein letzter Ausweg, mit einer Leere im Inneren, weil man sich der Welt nicht mehr zugehörig fühlt. Und das ist spürbar. Trotzdem, jede Emotion malt ein Bild in unserem Kopf. Der Sprachstil ist wie weichgezeichnet und das, trotz des so harten Themas. Man merkt stumme Hilfeschreie, die keiner sieht und hört und bemerkt, weiß, wie es ist, nicht wahr – und ernstgenommen zu werden. Und tatsächlich verbirgt sich in dieser Nacht mehr Leben als Tod, weil sich beide lebendiger fühlen, als in ihren jeweiligen Leben. Dieses Buch zeigt, dass in jeder noch so dunklen Nacht immer auch Hoffnung und Licht ist. Eine Nacht, die mehr Leben als Tod in sich birgt. Und wie symbolisch ist es bitte, dass die Stunden der dunkelsten Nacht, die Mitternachtsstunde, im Morgengrauen endet, und mit dem Anbruch eines neuen hellen Sonnentages…… der die Entscheidung bringt, ob man den Tod wählt, oder sich für den Sonnenschein und das Leben entscheidet. Das Buch soll aber keinesfalls Suizide verherrlichen, sondern hat für mich eher die Message, dass man in der dunkelsten Stunde des Lebens, hier der Nacht, auch ein wenig Trost und Glück erfährt, und nicht alleine ist. Was einen unweigerlich zu der Frage kommen lässt, warum dies nicht immer im Leben auch so sein kann. Das Buch gibt einen Weckruf ab, einen Schrei, der eben nicht verstummen sollte, sondern von der Welt gehört. Denn auch heute noch ist es so, dass das Thema Selbstmord nicht angesprochen wird, in der Versenkung verschwindet, wo es nicht hingehört. Und mich würde es freuen, wenn ganz viele Menschen das Buch lesen, und für sich persönlich das mitnehmen, was sie aus der Geschichte lernen können, und sollten. Nämlich mehr aufeinander zu achten.

Somit ist das Buch nicht nur für Jugendliche geeignet, sondern für alle, allein um auf Dinge zu schauen, von denen keiner weiß, dass sie in den Tiefen des Internets existieren. Denn auch wenn das Thema Suizid immer anwesend ist, so gibt es im Buch auch eine leise unterschwellige Warnung, aufzupassen, was das Internet und seine Foren mit einem anstellen, was man darin tut, und von sich preisgibt. Man erlebt die klare Sicht zweier Jugendlicher, über die man nachdenken MUSS. Denn da lässt das Buch uns keine andere Wahl. Die Gedanken werden bei jedem rasen. Alles im Buch reflektiert ungemein auf das eigene Leben, auf die Gedanken, was einen unterscheidet von anderen, mit düsteren Gedankengängen, und ob man selbst nicht ab und an in der Düsternis wandert. Man wird sich gewahr ob der eigenen Lebenszeit, und ist beim Lesen genauso ängstlich und aufgeregt, fiebert mit Sam und Caspar mit. Wobei das Hinfiebern auf etwas hinausläuft, was uns Angst macht, für die beiden aber das Ende ihres Leids bedeutet. Die Schichten aus gefühlskalter Entschlossenheit und Bestimmtheit werden nach und nach abgelegt, und wir erfahren mehr über die Beweggründe der Beiden, die unter dieser Schicht liegen. Die wohl interessanteste Frage wird wohl für alle sein, ob Caspar und Sam hier ein Happy End finden, und wie dieses aussehen würde, falls es eins gibt. Doch das kann ich euch natürlich nicht verraten. Die Frage ist essentiell. Und diesen Weg der Antwort müsst ihr alleine gehen, zumindest ohne mich. Doch habt Mut. Caspar und Sam begleiten euch statt mir.

Die Atmosphäre zwischen Sam und Caspar, das Miteinanderagieren, diese Verbundenheit, sei es auch nur für die eine Nacht, und trotzdem diese Verlässlichkeit, das Vertrauen, und das Intime zwischen den beiden, ist fast greifbar durch das Buch, und man spürt es in sehr vielen Szenen, wenn nicht ganz die ganze Zeit hindurch. Wir tauchen ungewohnt intensiv in die Gefühlswelt der Protagonisten ein, leiden mit, sehen Hoffnung, und doch wieder Dunkelheit. Verstehen am Ende sogar das, was wir doch nicht verstehen können, oder sollten.

Die Sätze sind so gehaltvoll, und voller Substanz, dass sie einen fast umhauen mit ihrer Wucht, aber gleichzeitig ganz sanft und zart sind, so dass sie im Kopf entweder explodieren, oder ganz leicht am Bewusstsein anklopfen, und etwas mit den Gedanken anstellen. Und das kann im Laufe des Buches tatsächlich bei jedem Kopf etwas Anderes sein. Hier trifft fast jeder Satz mitten ins Herz, und alle Sätze sagen einem so viel, und trotz, dass sie dies tun, genau auf den Punkt treffen, sind sie doch poetisch zu lesen, da alles von einer leichten Melancholie umgeben ist, die einen das Buch und den Weg des Lesens über begleitet. Doch keine Angst. Auch diese Melancholie wird durchbrochen von lichten und hellen Hoffnungsmomenten, die die Szenerie erstrahlen lassen. Und das mitten in der Dunkelheit der Atmosphäre, dieses letzten Weges von Caspar und Sam. Des Weiteren kamen mir beim Lesen wohl ab und an mal die Tränen, nicht aus einer besonderen Szene heraus, sondern einfach, weil ich das gar nicht kontrollieren konnte, und die Szene mich in dem Moment wohl berührt hat. Vielleicht waren es aber auch meine eigenen Gedanken, die einfach immer weiter rotiert sind. Wir laufen auf das Ende dieser Nacht zu, streben dem Ende entgegen, und wissen nicht, was uns am Ende im Morgengrauen erwartet, sowohl als Leser, als auch bei Sam und Caspar. Denn eigentlich sollte doch der sichere Tod das Ziel sein.

Und natürlich ist auch die Einsamkeit ein Thema im Roman, denn im Gegensatz zum Leben sind die „Spieler“ auf dem Weg zu ihrem eigenen Tod nicht alleine, sondern meist zu zweit. Doch was ist Einsamkeit? Ist man weniger alleine, wenn man auf jemanden Fremden trifft, und verbindet es, wenn man gemeinsam stirbt? Wäre es dann nicht viel schöner, wenn man gemeinsam leben würde? Ist das möglich? Was ist Einsamkeit im Leben überhaupt, und wie äußert sich diese? Man kann auch vollkommen alleine mit seinen Gedanken sein und leben, selbst wenn man immer und jederzeit in größeren Menschengruppen steht. Und keiner merkt diese Einsamkeit. Und ist dieser Moment des sich Kennenlernens, des sich einem anderen offenbaren…. Auf dem Weg in den Tod, nicht viel intimer und tiefgehender, als manche oberflächlichen Gespräche, die wir mit langjährigen Bekannten führen? Denn das Buch zeigt uns hinter die Fassade zu schauen, weil niemand ahnt, was hinter den perfekten Masken stecken kann, die manche der Außenwelt zeigen.

Normal würde ich sagen, dass ich das Buch einfach wunderbar finde, bei solch einem Schreibstil und solch einem Können nicht wunderlich. Doch passt das wirklich zum Thema? Ja und nein. Das Thema an sich ist natürlich nicht wunderbar, aber dafür wunderbar umgesetzt. Das ganze Buch verströmt ein Streben nach Licht und Hoffnung, selbst, wenn wir den größten Teil in Düsternis und Dunkelheit und mit diesen Gedanken erleben. Doch unterschwellig, und genau das ist es, was uns hoffen lässt, strömt diese Hoffnung immer parallel zu den düsteren Gedanken mit. Das macht es dem Leser leichter, mit der Thematik klarzukommen, und selber Hoffnung zu schöpfen. Denn sein wir ehrlich. Protagonisten, die einem ans Herz wachsen, die gibt es ja öfter mal. Aber hier ist das nochmal richtig besonders. Es ist fast schon intim, und dies meine ich gar nicht verwerflich. Es ist intim, weil Caspar und Sam uns an ihren Gedanken teilhaben lassen. Und welche Gedanken könnten intimer sein, als die, die sich mit dem eigenen Tod beschäftigen? Hier gebührt der Dank also auch der Autorin Carolin Wahl, durch die man diese Charaktere im Buch kennenlernen darf. Und die es schafft die Hoffnungslosigkeit in Hoffnung mit Lichtblicken zu wandeln. Dieses Buch ist tief, intensiv, und lässt einen nicht los. Es hallt und wirkt nach. Und da das Buch definitiv darauf aufmerksam macht, dass alles und jedes Wort wichtig ist, und geschriebenes im Internet immer auch Menschen beeinflussen kann, so wie das geschriebene Wort allgemein, hoffe ich, hier die richtigen Worte gefunden zu haben. Wie würdet ihr also die letzten 6 Stunden eures Lebens verbringen? Denn wenn ihr in der Dunkelheit der Nacht wandelt, oder der Dunkelheit des Lebens, tut dies nie alleine. Vielleicht ist am Ende der Nacht dann mehr Hoffnung als Dunkelheit da.

Das heutige Rezensionslied aus meinen Kopf hat sich dann auch gewandelt, so wie die Dunkelheit der Nacht dem Sonnenaufgang gewichen ist. Und so wurde aus einem „And I find it kind of funny. Find it kind of sad. The dreams in which I'm dying, are the best I 've ever had.“ Dann doch dieses hier:

„Allein und verlassen, vom Rest dieser Welt. Beginnt man zu hassen, was die Seele entstellt. Ich sing diese Zeilen, um ein Trost zu sein. Vielleicht helfen sie einem, nicht loszuschreien.

Vielleicht hilft es ein bisschen, dort wo du gerade bist. Zu hören und zu wissen, dass ich weiß, wie es ist. Ich spreche von Herzen. Glaub mir ich seh‘, das Leid und die Schmerzen ….
……Es tut weh, so weh, so weh. Ich will in dein Herz hinein……..Um dir ein Trost zu sein.“

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Harte, aber gute Kost

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Ende 2016 wurde in Russland ein Phänomen bekannt, das unter dem Titel „Blue Whale Challenge“ kursierte und Mitte 2017 auch in Europa Bekanntheit erlangte. Ein Administrator stellte Jugendlichen 50 Tage ...

Ende 2016 wurde in Russland ein Phänomen bekannt, das unter dem Titel „Blue Whale Challenge“ kursierte und Mitte 2017 auch in Europa Bekanntheit erlangte. Ein Administrator stellte Jugendlichen 50 Tage lang täglich eine Aufgabe, die schließlich in deren Selbstmord münden sollte. Inklusive einritzen eines Wals. Diese Challenge greift Carolin Wahl in ihrem Roman „Zwei Leben in einer Nacht“ wieder auf. Verkürzt das ganze jedoch auf eine Nacht. Das Buch erschien am 8. Oktober 2020 im Loewe Verlag und ist dort das zweite Werk der Autorin.
Es ist Freitag der 13, in dieser Nacht treffen sich Sam und Caspar das erste Mal. Sie kennen sich nicht, doch haben eine Gemeinsamkeit: beide sollen in dieser Nacht sterben, weil sie nicht mehr leben wollen. Von Ghost wurden sie auf dem Forum Deathwish ausgewählt um an fünf Challenges teilzunehmen, die mit ihrem Tod enden sollen. In den fünf gemeinsamen Stunden lernen die beiden sich besser kennen, tauschen Geheimnisse aus und kommen sich näher.
Die beiden Hauptprotagonisten sind auf den ersten Blick vollkommen unterschiedlich und haben nur die Challenge und ihren Tod gemeinsam. Sam mit indigofarbenem Haar, die Kampfsport betreibt und eine starke Persönlichkeit hat, jedoch an Depressionen leidet. Ihr gegenüber steht Caspar, hochbegabt und hochsensibel, den die Erwartungen seiner Eltern unter Druck setzen. Doch während er bei anderen Jugendlichen seines Alters aneckt und diese nicht mit ihm klar kommen, gelingt es Sam einen Zugang zu ihm zu finden und er zu ihr. Eine Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich nur langsam, doch dafür geht sie umso tiefer. Wird diese Freundschaft die beiden von dem Suizid abhalten?
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, mitreißend und unglaublich intensiv. Carolin Wahl gelingt es, alle Emotionen der beiden Protagonistinnen auf eine tiefe Weise zu vermittel, und lässt den/die Leserin an der Gedankenwelt von Sam und Caspar teilhaben. Gleichzeitig ist die Sprache poetisch und sensibel. Die steigernde Spannung des Buches sorgt dafür, dass es für mich kaum möglich war, das Buch aus der Hand zu legen. So viele offene Fragen und Geheimnisse, die alle beantwortet werden möchten. Durch Rückblenden und Ausschnitte aus dem Chatverlauf auf dem Forum Deathwish erfährt man mehr über die Geschichte und Hintergründe von Sam und Caspar und der anderen Chatteilnehme. Diese sind meist an Cliffhänger und besonders spannenden Stellen angeschlossen, sodass das der/die Leserin kurz aufatmen kann.
Ein großer Bestandteil des Buches machen Themen, wie Ängste, Depressionen, Trauer, Tod und Suizid aus, wovor auch in einer vorangestellten Triggerwarnung gewarnt wird. Der Autorin gelingt jedoch ein sensibler Umgang mit diesen Themen. Was bewegt Jugendliche zu Selbstmordgedanken und Suizid? Wie wird dies von anderen Menschen missbraucht? Durch Sam und Caspar werden zwei Perspektiven auf Suizid vermittelt. Sam, der Zweifel kommen und die die Möglichkeit von Hilfe im Leben nicht außer acht lassen will, und Caspar, der fest entschlossen ist, sich das Leben zu nehmen.
Die Message des Buches richtet sich vor allem an das Umfeld von Menschen, die von Depressionen oder Selbstmordgedanken betroffen sind. Schaut nicht weg, lautet die Botschaft, sondern greift ein, bevor es zu spät. Und für die Betroffenen: Holt euch Hilfe, es gibt Lösungen im Leben, auch wenn eure Gedanken und andere Leute das Gegenteil behaupten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Roman ein unglaubliches intensives Leseerlebnis war. Er war mitreißend, hat mich zum Lachen, zum Weinen und zum Verzweifeln gebracht, doch es hat sich gelohnt. Die Themen waren schwer zu verdauen, haben zum Nachdenken angeregt und eine neue Sicht auf das Leben, Sterben, sowie die Verzweiflung vieler Menschen gebracht. Doch als Leser
in sollte man vorsichtig sein und das Buch wirklich nur lesen, wenn man damit umgehen kann. Es ist harte, aber gute Kost.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Am Ende der Nacht sind sie tot

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6 Stunden. So lange begleiten wir als Leser Sam und Casper, die an einer Social Media Challenge teilnehmen. Doch nicht irgendeiner, denn es soll sowohl die erste als auch die letzte für sie sein, denn ...

6 Stunden. So lange begleiten wir als Leser Sam und Casper, die an einer Social Media Challenge teilnehmen. Doch nicht irgendeiner, denn es soll sowohl die erste als auch die letzte für sie sein, denn die das Ziel der Challenge ist ihr Tod. Seit sie und andere Teilnehmer sich auf dem Forum Deathwish angemeldet haben, warten sie darauf ein Datum und fünf Aufgaben gestellt zu bekommen und gemeinsam zu sterben, obwohl sie sich überhaupt nicht kennen. Zusammen durchlaufen sie sehr intensive sechs Stunden bis zum Sonnenaufgang, der ihr letzter sein soll.

Das Buch ist mit einer Triggerwarnung ausgestattet, denn es geht explizit um Depression, selbstverletztendes Verhalten und Suzid. Diese Triggerwarnung war meiner Meinung nach absolut gerechtfertig, denn das Buch beschreibt diese sechs Stunden sehr atmosphärisch und intensiv. Zugegeben; realistische Jugendromane sind nicht gerade mein Hauptgenre, aber da ich Schatten der Ewigkeit der Autorin sehr gut geschrieben fand, hat dieses Buch mein Interesse geweckt und es ist in meinen Augen absolut lesenswert. Der Schreibstil ist sehr poetisch und erschafft auf diesen Seiten eine intensive Atosphäre, die mich vollkommen in ihren Bann geschlagen hat. Dieses Buch ist bereits während dem Lesen zu einem absoluten Herzensbuch für mich geworden.

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