Cover-Bild Die unnahbare Miss Ellison
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 19.12.2018
  • ISBN: 9783775158558
Carolyn Miller

Die unnahbare Miss Ellison

Susanne Naumann (Übersetzer), Sieglinde Denzel (Übersetzer)

Aufregung in den Kreisen der besseren Gesellschaft von St. Hampton Heath. Alle schwärmen für den zurückgekehrten Earl of Hawkesbury - alle außer Lavinia Ellison. Die Pfarrerstochter ist überzeugt, dass Nicholas Stamford genauso arrogant und rücksichtlos ist wie sein Bruder. Nicholas Stamfords Leben wird dagegen von starken Schuldgefühlen überschattet. Als er auf die starrköpfige, leidenschaftliche Lavinia trifft, muss er sich dem Schmerz seiner Vergangenheit stellen. Wird Lavinia ihre Vorurteile überwinden und werden die beiden trotz der Standesunterschiede zusammen finden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2022

Stolz, Vorurteile, Missverständnisse aber auch Vergebung, Neuanfänge und Liebe

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Das ist mein erstes Buch von Carolyn Miller und ich bin direkt abgetaucht.
Es war so wunderschön, ich habe keine anderen Worte dafür als das es wunderschön war. Es war eine Mischung aus Jane Austen und ...

Das ist mein erstes Buch von Carolyn Miller und ich bin direkt abgetaucht.
Es war so wunderschön, ich habe keine anderen Worte dafür als das es wunderschön war. Es war eine Mischung aus Jane Austen und Elizabeth Gaskell - beides Autorinnenaus denren Feder meine Lieblingsromane stammen, Szennen weckten in mir Erinnerungen an Mr. Darcy (Stolz und Vorurteil) und Mr. Thornton (North and South).

In diesem Roman geht es um Lavinia deren Herz für die Armen und Kranken im Dorf schlägt. Unermüdlich setzt sie sich ein und verschenkt Liebe und Wohltaten. Sie ist liebenswert und liebevoll. Ein wunderbarer Charakter mit Stärken und Schwächen.

Ihre Schwäche, oder vielmehr ihr Schmerz zeigt sich als Graf von Hawkesbury ins Dorf auf sein Anwesen zurück kommt.
Er ist ein stolzer Mann, wirkt oft kurz angebunden, überheblich und eingebildet.

Und doch fand ich ihn sympathisch, ich konnte gut verstehen warum er so war, auch wenn ich nicht jede Handlung und Reaktion gut fand.

Genauso bei Lavinia, auch ihren Schmerz, ihre Art, ihre Wünsche und daraus resultierenden Handlungen konnte ich fühlen.

Beide Protagonisten sind fein und authentisch beschrieben. Ihre Charakterentwicklung war glaubhaft und gut geschildert.

Carolyn Miller hat wunderbare zarte, warme und feine Worte für ihre Geschichte gefunden.

Sie ist schmeichelnd und hüllt einen ein, sie schenkt Freude und Wohlfühlstunden.

Auch den Glauben an Gott hat sie wundervoll eingearbeitet.
Nicht aufgesetzt, sondern schlicht und doch eindrücklich. Sie hat so bewegend über die Suche eines Herzens nach Gott geschrieben das es mich tief berührt hat.

Der Schreibstil ist harmonisch, weich, fesselnd und süß, zudem birgt die Geschichte Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte und das Ende, das Ende hat mich zerstört. Ich liebs einfach.

"Die unnahbare Miss Ellison" spricht von Stolz, von Vorurteilen, von Missverständnissen, von harten Herzen aber auch von Liebe, Vergebung, Neuanfängen und Frieden.

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Veröffentlicht am 17.03.2019

Mir bedeuten Menschen etwas, nicht Dinge.

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Mir bedeuten Menschen etwas, nicht Dinge.

"Ich wünschte, die Leute dächten nicht, nur weil jemand arm ist, verdient er unseren Respekt nicht. Es sind Menschen, mit den gleichen Gefühlen und Träumen wie ...

Mir bedeuten Menschen etwas, nicht Dinge.

"Ich wünschte, die Leute dächten nicht, nur weil jemand arm ist, verdient er unseren Respekt nicht. Es sind Menschen, mit den gleichen Gefühlen und Träumen wie all die anderen, die zufällig in privilegiertere Umstände hineingeboren sind.“

Lavinia Ellison wuchs in einem liebevollen und gemütlichen Zuhause in St. Hampton Heath, Cloucestershire, auf. Das Verhältnis zu ihrem Vater David ist innig und von großer Herzlichkeit erfüllt. Die Predigten des sanften und gutmütigen Landpfarrers handeln häufig von Liebe und Vergebung. Lavinias Tante Patience spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Die unabhängige und gebildete Frau unterrichtet in der Sonntagsschule, um die Kinder des Dorfes im Lesen und Schreiben zu unterweisen und ihnen den Glauben nahezubringen. Patience besitzt eine äußerst selbstbewusste und unverblümte Art, dem Adel steht sie misstrauisch und ablehnend gegenüber. Lavinia ist ebenso unkonventionell und unabhängig wie ihre Tante, besitzt einen wachen Verstand, ist bescheiden und unkompliziert. Sie kümmert sich mit großer Hingabe um die Armen und Kranken im Dorf. Als Nicholas Stamford, der neue Graf von Hawkesbury, Lavinia zum ersten Mal begegnet, ist er von ihrer ruhigen und gelassenen Selbstsicherheit irritiert. Die Tatsache, dass er die Tochter eines einfachen Geistlichen weder mit seinem Titel, noch mit seinem attraktiven Äußeren oder seinem überheblichen Gebaren beeindrucken kann, verunsichert ihn. Eine Liebe zwischen diesen beiden jungen Menschen scheint vollkommen ausgeschlossen, jenseits des Möglichen. Und dennoch besteht eine gewisse Anziehungskraft zwischen ihnen, die weder der distanzierte Nicholas, noch die unnahbare Miss Ellison leugnen können…

Bereits auf den ersten Seiten dieses Romans, der in der Zeit des Regency angesiedelt ist, war ich vom wunderschönen Schreibstil und der gewählten Ausdrucksweise der Autorin fasziniert. Man spürt den Einfluss von Carolyn Millers Lieblingsschriftstellerinnen Jane Austen und Georgette Heyer, die beide das frühe 19. Jahrhundert in England als Schauplatz für ihre Romane wählten. Das gesellschaftliche Leben des niederen und hohen Adels, Konventionen und Standesdünkel werden dem Leser vor Augen geführt. Durch Lavinia Ellisons Einsatz für die Armen und Kranken in ihrem Umfeld wird darüber hinaus auch ein Bild der Lebensumstände der mittellosen ländlichen Bevölkerung gezeichnet. Die handelnden Personen wurden liebevoll charakterisiert, sie wirken ebenso überzeugend wie die Darstellung ihrer inneren Glaubenskämpfe und ihrer persönlichen Entwicklung. Dem Glauben wird in diesem Buch große Aufmerksamkeit zuteil, Gebete und Bibelzitate sind in kursiver Schrift dargestellt. Das zentrale Thema „Vergebung“ wurde gemeinsam mit einer zarten Liebesgeschichte zu einem eindrucksvollen Roman verwoben, wobei die Autorin mich mit einer völlig unerwarteten Wendung überraschte.

FAZIT: „Die unnahbare Miss Ellison“ stellt für mich ein herausragendes Highlight dar, das meinem Lesegeschmack voll und ganz entsprochen hat. Ich fühlte mich ausgezeichnet unterhalten und genoss die stimmungsvolle Atmosphäre, die wunderschöne Sprache und die Überzeugungskraft der handelnden Figuren in vollen Zügen. Liebhaber dieses Genres werden sich nur allzu gerne in diesem Buch verlieren und tief in die Ereignisse im Jahre 1813 in der ländlichen Idylle des englischen Cloucestershire eintauchen.

Veröffentlicht am 16.02.2019

"Wo Gegensätze sich berühren, beginnt die Vorstellungskraft." (Kurt Haberstich)

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Die Pfarrerstochter Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante Miss West auf dem Land in St. Hampton Heath. Lavinia kümmert sich rührend gerade um die ärmlichen Bewohner des Ortes und hat sich ...

Die Pfarrerstochter Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante Miss West auf dem Land in St. Hampton Heath. Lavinia kümmert sich rührend gerade um die ärmlichen Bewohner des Ortes und hat sich damit einen Platz im Herzen der Dorfgemeinschaft erobert. Als Lavinia bei einem Spaziergang Nicolas, den neunten Graf von Hawkesbury, der gerade erst sein Anwesen bezogen hat, auf seinem Pferd begegnet, wirbelt das alte und schmerzliche Erinnerungen in Lavinia auf, die sie sofort in Abwehrhaltung zu diesem Mann gehen lassen. Auch Nicolas geht Lavinias unbekümmertes und belehrendes Verhalten gegen den Strich. Die beiden sind wie Katz und Maus. Als Lavinia schwer krank wird und Nicolas sie zur Genesung auf sein Anwesen holt, lernen sich die beiden besser kennen und plötzlich ist alles anders…
Carolyn Miller hat mit ihrem Buch „Die unnahbare Miss Ellison“ einen wunderschönen und gefühlvollen Regency-Roman vorgelegt, der von der ersten Seite an zu begeistern weiß. Der Schreibstil ist flüssig und der damaligen Zeit mit ihren gestelzten Redewendungen angepasst, was die Geschichte sehr authentisch wirken und zu einem wahren Lesevergnügen werden lässt. Der Leser fühlt sich direkt in die Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts versetzt, hat Frauen in geschnürten langen Kleidern und mit Haube vor Augen sowie stattliche Herren in Uniform, engen Beinkleidern und Reitstiefeln. Das scheinbar idyllische Landleben wird so farbenfroh geschildert, dass man die Wälder und Felder sowie die Armenbarracken und das herrschaftliche Anwesen gut vor Augen hat. Bei der Lektüre hat man unweigerlich Miss Bennett und Mr. Darcy vor Augen, denn genau wie Jane Austens Meisterpaar aus „Stolz und Vorurteil“ schenken sich Lavinia und Nicolas nichts in punkto Nachgiebigkeit, Arroganz, Herablassung und Missverständnissen. Der unterschiedliche Gesellschaftsstand zwischen den beiden verwischt stark angesichts der Tatsache, dass beide Protagonisten sehr gebildet sind und sich auf Augenhöhe unterhalten. Auch die gesellschaftlichen Regeln zur damaligen Zeit werden von der Autorin sehr schön hervorgehoben. Mit überraschenden Wendungen kann die Autorin bis zum Ende wunderbar bei der Stange halten. Schön herausgearbeitet wurde auch Lavinias unerschütterlicher Glaube und dass sie ihr Leben nach der Bibel ausrichtet, während Nicolas erst einmal nicht weiß, wie man überhaupt betet, sich dann aber immer mehr in christliche Schriften vertieft und das Wort Vergebung für ihn eine neue Bedeutung bekommt.
Die Charaktere sind detailliert und liebevoll ausstaffiert, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Sie wirken plastisch, individuell und vor allem sehr authentisch, der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fiebern. Lavinia ist eine Frau der offenen Worte, hilfsbereit und aufopferungsvoll gegenüber den Armen und Schwachen. Sie setzt sich für sie ein und kann dabei ein wahrer Plagegeist sein. Nicolas ist von seinem Leben gelangweilt, der Krieg hat Schrecken auf seiner Seele hinterlassen und er leidet noch immer unter einem Vorkommnis in der Vergangenheit. Er ist oftmals zynisch, wirkt herablassend und wenig interessiert an seinen Mitmenschen. Doch er besitzt auch Einfühlungsvermögen und lässt oftmals seine Unsicherheit erkennen. Auch die weiteren Protagonisten wie Thornton, Lily oder Miss West geben dem Buch einen vollständigen Rahmen zur Handlung.
„Die unnahbare Miss Ellison“ ist ein wunderbarer historischer Roman gefüllt mit einem bunten Strauß voller Missverständnisse, Liebe, Freundschaft, Familie und den Problemen des Lebens auf dem Land zur Regency-Zeit. Herrlich in Szene gesetzt und ausdrucksstark erzählt. Eine mehr als verdiente Leseempfehlung für wirklich unterhaltsame Lesestunden!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Geben oder nehmen, lieben oder geliebt werden?

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„ Alles kann verziehen werden, wenn wir erkennen, wie vieles uns verziehen wurde....“
Miss Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante als Pfarrerstochter im gemütlichen St.Hampton Heath und kümmert ...

„ Alles kann verziehen werden, wenn wir erkennen, wie vieles uns verziehen wurde....“
Miss Lavinia Ellison lebt mit ihrem Vater und ihrer Tante als Pfarrerstochter im gemütlichen St.Hampton Heath und kümmert sich liebevoll um ihren Vater, die Gemeinde und besonders die Armen.
Heiratspläne hat sie bislang keine, viel zu lang sind ihre Tage, wo sie versucht, auch den Armen ein erträgliches Leben zu bereiten, doch die Mängel an Versorgung und Unterkunft sind dramatisch und der Verwalter des Grafen von Hawkesbury vernachlässigt seine Pflichten. So ist auch der Kontakt zum zurückgekehrten Grafen und ihr sehr angespannt, denn seine Familie trägt die Schuld am Tod ihrer Mutter.
Doch wie soll man vergeben, wenn die Narben und Wunden so tief sitzen, wenn auch der Graf oft eine unbeteiligte und desinteressierte Miene aufsetzt und ihre Bitten um bessere Versorgung der Armen scheinbar an ihm vorbeigehen, weil er sich nicht in ihre Situation versetzen kann?

Dieses Thema um Vorurteile und Vergebung hat die Autorin so schön herausgestellt, viele Situationen, bei denen Lavinia am Verstand und Herzen des Grafen appelliert und verschiedene Umstände dazu beitragen, dass er seine Vorurteile überdenken muss. Lavinias Art, sich nicht auf die gleiche Schiene zu stellen, wie so viele aus der höheren Gesellschaft, ihr Bewusstsein, dass sie nie eine angemessene Frau für jemanden aus seiner Schicht wäre sind so berührend umschrieben, dass man am Ende des Buches ein emotionales Lesekino hat und man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte.
Die vielen herrlich spritzigen Dialoge zwischen ihr und dem Grafen, der Kontrast zwischen arm und reich, Misstrauen und Hoffnung, Vergangenheit und Zukunft sind ein wahres Feuerwerk.

Ein schwerer Zwischenfall verändert die Situation und seine Einstellung erheblich, doch Mut und Glauben können Berge versetzen und was erst unmöglich zu sein scheint, nimmt auf einmal eine ganz andere Wendung ein.
Die Charaktere, ob Freunde oder Familie, sind sehr speziell umschrieben – Graf Nicholas Mutter, die ihre Vorurteile nicht verbirgt, ihr kaltes Herz auf der Zunge trägt und auch vor Intrigen nicht zurückschreckt. Im Vergleich dazu Lavinias Tante Miss West, die ein unglaubliches und überraschendes Geheimnis mit sich trägt, aber herrlich direkt und liebenswert ist, und auch Lavinia, die vor Lebensfreude und Gottvertrauen sprühende junge Frau, die jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert und Herzen berührt oder den stolz wirkenden, aber sehr verletzlichen Grafen, der es versteht, seine wahren Gefühle unter einem Schutzpanzer zu verstecken, doch eine großartige Veränderung durchlebt, die ihn absolut sympathisch macht und über die er selbst sehr überrascht ist.

Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, das Buch lädt zum Nachdenken ein, dazu, wie wichtig der Glaube ist, um Vorurteile zu überwinden, aber auch das Selbstvertrauen und die eigenen Wertmaßstäbe nicht aus den Augen zu verlieren, nur um anderen zu gefallen oder sich in eine Schablone pressen zu lassen.